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Veröffentlicht am 21.12.2018

Enttäuschende Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Ach wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Eine Erzählung darüber wie Weihnachten bzw. Hamoulimepp auf der Lindwurmfeste gefeiert wird und wie der geschätzte Hildegunst es für sich erlebt. Harmonie, ...

Ach wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Eine Erzählung darüber wie Weihnachten bzw. Hamoulimepp auf der Lindwurmfeste gefeiert wird und wie der geschätzte Hildegunst es für sich erlebt. Harmonie, ein paar ulkige Rituale und neue Erkenntnisse über das zauberhafte Zamonien, dies waren zumindest meine Hoffnungen an dieses Werk. Was ich bekam, ärgerte mich, denn irgendwie wollte einfach keine Stimmung aufkommen.



Von außen eine Augenweide, konnte ich es kaum erwarten, dieses Buch aufzuschlagen. Ich freute mich auf eine unterhaltsame Geschichte mit Hildegunst und liebevolle Illustrationen. Was es schließlich gab, war ein Brief, welchen Hildegunst an Hachmed Ben Kibitzer, denn mittlerweile ebenso bekannten Eydeeten, schreibt, um ihn über die Ereignisse während der Hamoulimepp-Tage zu berichten. Diese Idee fand ich sogar recht gut, da Lindwürmer ja meist unter sich bleiben. Doch schon auf den ersten Seiten fehlte mir der Charme dieser Welt, denn die Illustrationen von Lydia Roth, passten zwar toll zu Prinzessin Insomnia, aber nicht zu Hildegunst und seinem Umfeld. Hier war zumindest ich, Farbe gewöhnt, weshalb ich mit den pastellfarbenen Figuren meist nicht viel anfangen konnte.



Der Brief an sich war dann schnell gelesen und spaltete mich regelrecht entzwei. Denn zum einen fand ich die Informationen, die ich erhielt, unterhaltsam und spannend, zum anderen, konnte ich einfach nicht einordnen ob Hildegunst das Fest nun wirklich hasst oder es schlecht redet, um zu verbergen, das er es eigentlich mag. Die Festivitäten ähnelten tatsächlich unserem Weihnachten, wobei ich erstaunt feststellen durfte, das Walter Moers auch unangenehme Themen ansprach. Eines davon war die Abholzung von Bäumen, welche nur abgeholzt werden, um nachdem Feste vertrocknet weggeschmissen zu werden. In dem Buch steckt somit auch ein wenig Wahrheit bezüglich unseres Verhaltens zu Weihnachten. Doch möchte ich in einem Buch über Weihnachten darüber belehrt werden, was wir bzw. die Lindwürmer falsch machen? Nicht wirklich.



Dieses Buch schaffte ich innerhalb kürzester Zeit, da der Brief mit gerade einmal 51 Seiten nicht gerade lang ist. Die Gestaltung, dessen fand ich ganz ok, wobei es mir wie gesagt stets an Farbe fehlte, welche nicht nur zu Hildegunst, sondern auch zu Weihnachten gehört. Ab der 71. Seite wird es aber schließlich richtig frech, denn was mich da erwartete konnte ich nur mit der Frage „Das ist nicht euer ernst?“ abtun. Denn anstatt die verbliebenen 40 Seiten zu nutzen, wurden diese zum größten Teil mit Tafeln abgetan, welche nicht nur lieblos wirkten, sondern auch ohne jegliche Beschriftungen und Erklärungen ausgekommen durften. Was sollte das und besonders was soll ich damit? Einmal kurz durchblättern und das war´s, mehr blieb mir nicht übrig, da man sich an den pastellfarbenen Gegenständen und Figuren ja nun auch nicht wirklich ergötzen konnte.



Die letzten Seiten luden dann dazu ein, in das neue Buch von Walter Moers zu lesen, was ich aus Ärger nicht tat. Schließlich schloss ich das Buch enttäuscht und hatte nur einen Gedanken „Walter Moers, wo ist dein Orm?“, denn hier drin konnte ich es nicht finden.


Mein Fazit



Auch wenn das Buch von außen ein wahrer Augenschmaus ist, so war der Inhalt doch sehr enttäuschend. Ein Brief, der mehr zeigte, wie unschön Weihnachten bzw. Hamoulimepp ist und Illustrationen, die keine weihnachtliche Stimmung aufkommen ließen und sowieso nicht, so recht zu Hildegunst passen wollten. Schade.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Kultur und Moderne in Peking

Beijing Baby
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Nach Japan, durfte ich nun meinen ersten China-Krimi lesen und freute mich ungemein darauf, da ich die Mischung aus Kriminalfall und kulturellen Informationen sehr spannend finde. Leider musste ich sehr ...

Nach Japan, durfte ich nun meinen ersten China-Krimi lesen und freute mich ungemein darauf, da ich die Mischung aus Kriminalfall und kulturellen Informationen sehr spannend finde. Leider musste ich sehr schnell feststellen, dass man mehr Wert auf die Kultur legte als auf den Fall und das dieses Konzept nicht wirklich aufging.

Wieso? Weshalb? Warum?



Eigentlich ging man recht clever an die Geschichte heran, da man sie aus 2 Perspektiven erleben durfte. Neben der Kommissarin Xiang Xia, war für mich Philip sehr interessant, da er als deutscher Student, zumindest mir, einen besseren Einblick in diese Welt geben konnte, da er einfach anders dachte. Die Verkörperung der Personen gelang ebenfalls sehr gut, hörte dann leider aber auf, da die Entscheidungen der Charaktere einfach zu fragwürdig waren. Wer lässt sich von einem Fremden ansprechen und findet es dann nicht einmal komisch, das er ständig in seiner Nähe auftaucht? Oder die Frau Kommissarin. Sie weiß wie schwer es für Frauen im Land ist, warum riskiert sie ihren Fall für eine Liebesbeziehung, die so plötzlich da war, dass ich sie aus purer Überraschung einfach hinnehmen musste? Das Buch ist voller Fehlentscheidungen, wobei dies nicht einmal das Schlimmste war, denn den ersten Platz nahm eindeutig die Auflösung des Falles ein. Ich verrate sie natürlich nicht, aber ich war selten so enttäuscht.



Peking, zwischen Tradition und Moderne



Wo der Fall zu wenig bot, war die Kultur zu viel. Um ehrlich zu sein, freute ich mich sehr auf die kleinen aber feinen Einzelheiten der Kultur, die das Land des Lächelns zu bieten hatte. Doch von Kleinigkeiten war hier nicht mehr die Rede. Ich fühlte mich förmlich erschlagen, da die Informationen nur so auf mich einprasselten. Musik, Bücher, Schauspiel, Politik, ständig wurden mir chinesische Namen um die Ohren gehauen, die ich entweder kaum aussprechen konnte oder die irgendwann, irgendwo einmal wichtig waren. Doch das war zu viel. Mir hätte es vollkommen gereicht, wenn gesagt worden wäre, das er hinter sich eine Bücherwand mit chinesischer Literatur hätte, anstatt sie mir einzeln aufzuzählen.

Natürlich gab es auch interessante Dinge, wie die Hutongs, welche die Gassen der Altstadt bezeichnen und die denkmalgeschützt sind. Weitere dieser Informationen gab es schließlich am Ende des Buches, im Glossar. Dieses bin ich bereits aus den Japan-Krimis gewöhnt und habe es zu schätzen gelernt, da hier die wichtigsten Begriffe erklärt wurden. So auch diesmal.



Die Hülle macht die Musik



Auch wenn die Geschichte nicht so ganz meinen Nerv traf, war es die Schreibweise, die dafür sorgte, das ich unbedingt weiter lesen wollte. Man merkte einfach, das der Autor sich sehr mit der Kultur auseinandergesetzt und dieses Land mehr als einmal besucht hatte. Die Liebe zum Detail bemerkte ich dann übrigens noch im Cover, das von weiten sehr einfach aussieht, aber bei genauerer Betrachtung viele Kleinigkeiten wie Lampions enthält. Es ist eindeutig ein Buch, das ich mir gerne ansehe.


Mein Fazit



Leider schaffte es dieses Buch nicht das Gleichgewicht zwischen Kriminalfall und Kultur herzustellen. Der Fall war unspektakulär und die Information zu überladen. Ich kam aufgrund der Schreibweise zwar sehr gut voran, hatte aber trotzdem meist eine Denkfalte auf der Stirn. Schade, denn ich hatte große Hoffnungen in dieses Buch.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Das Leben als Kuh ist hart

MUH!
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Wie wohl das Leben einer Kuh aussieht, die noch fröhlich am Gras knabbern darf und die sich maximal vor dem knisternden Zaun oder den kalten Saugern der Melkmaschine fürchten muss? In MUH! erfährt man ...

Wie wohl das Leben einer Kuh aussieht, die noch fröhlich am Gras knabbern darf und die sich maximal vor dem knisternden Zaun oder den kalten Saugern der Melkmaschine fürchten muss? In MUH! erfährt man dies, doch leider auf eine Art und Weise, die mir nicht wirklich zusagte, da es eigentlich alle Tiere sehr dümmlich wirken ließ.


Aber fangen wir von vorne an. Als Erstes lernen wir Lolle und ihre Herde kennen, die auf einem Bauernhof eigentlich ein sehr gutes Leben führen, da der Bauer ihnen eine artgerechte Haltung bietet. Hört sich doch alles nicht so schlecht an, oder? Tja, wären da nicht die Probleme, welche eine Kuh eben hat. Betrug, Neid und der ein oder andere Streit standen auf der Tagesliste und ließen das friedliche Bild einer Kuh-Herde ganz schnell verschwinden.


Die meiste Zeit erlebte ich die Sicht aus Lolle, wobei ich mir eher die Sicht von Radieschen gewünscht hätte, da sie viel unkomplizierter war und zudem einen wirklichen süßen Charakter hatte. Lolle war mir viel zu eigensinnig, zumal ihr Wunsch nach einem glücklichen Leben irgendwie eigenartig wirkte. Wen ich noch kurz erwähnen möchte, ist der Bauer, welcher für mich wohl die bedeutendste Rolle spielte, da er mir wirklich leidtat. Im Buch war der Bauer mit dem Wunsch an den Bauernhof herangegangen, den Kühen einen schönes und ausgeglichenes Leben zu bieten. Dabei entschied er sich gegen Massenhaltung, was ihm aber leider in den Ruin trieb und er so den Hof samt der Kühe verlieren sollte. Schade eigentlich, denn er wollte das, wogegen sie viele gegen entschieden hatten, artgerechte Haltung.


Doch nun zurück zu Lolle, welche nur ein Problem hatte. Denn was soll man tun, wenn einen der geliebte Stier betrügt und das auch noch ausgerechnet mit der Kuh, welche schon jeden Stier hatte? Man merkte sehr schnell, das die Tiere stark vermenschlicht wurden und man dabei eigentlich kein Klischee ausließ. Anfangs übersah ich dies noch und hoffte, das es im Laufe des Buches besser werden würde. Da ich jedoch nicht wusste, wie diese Verbesserung aussehen sollte, hoffte ich vergeblich, da der Unterhaltungsfaktor mittlerweile den Keller erreicht hatte. Die Witze waren flach und die Geschichte wurde immer unglaubwürdiger, zumal man mysteriöse Hunde und Kühe einbaute, die mehr verwirrten als das sie einen Zweck erfüllten.


Jetzt habe ich aber genug gewettert, denn das Buch bot zwar eine sehr fragwürdige Story, konnte aber im Schreibstil überzeugen. Die wenigen Passagen in denen ich mich im Buch wohlfühlte, ließen sich sehr geschmeidig und verkomplizierten nichts. Hin und wieder war ich sogar überrascht von der ein oder anderen Wendung, da ich sie einfach nicht kommen sah. Ich hoffe beim nächsten Buch des Autors wieder mehr Lesespaß zu haben, denn dieses konnte mich leider nicht überzeugen.


Mein Fazit


Eine Geschichte aus der Sicht eines Tieres zu schreiben empfinde ich persönlich als schwer, da man bei vielen einfach nicht genau weiß was wirklich in ihnen vorgeht. So auch bei Kühen, weshalb das Buch meine Hoffnungen und Erwartungen nicht erfüllen konnte. Vielleicht wäre es besser geworden, wenn nicht so maßlos übertrieben worden wäre, aber selbst das kann man nicht mehr ändern. Ich hoffe einfach, dass das nächste Buch des Autors mich wieder mehr begeistern kann.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Mit den Rivalen in die Zukunft

Unter deinem Schutz - Stadtrivalen 3
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Endlich war er da, der finale Band dieser Reihe. Mit Freude las ich die beiden Vorgänger und erhoffte mir nun ein fulminantes Ende. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, das man die Reihe ab dem ersten ...

Endlich war er da, der finale Band dieser Reihe. Mit Freude las ich die beiden Vorgänger und erhoffte mir nun ein fulminantes Ende. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, das man die Reihe ab dem ersten Band lesen sollte, da sich die Bücher ineinander ergänzen.

Durch die Leserunde zum Buch, zog dieser Band bei mir ein. Ich freute mich sehr darauf, da das Ende von zweiten Band einen sehr spannenden Cliffhanger hatte. Kaum waren die ersten Seiten gelesen, verschmolz ich wieder mit dieser Welt, welche ich mit Lia bestritt. Leider ließ mein Euphemismus sehr bald nach, da ich mit dem was ich las, bald nicht mehr mit halten konnte.

Wie schon in der Kurzbeschreibung zu lesen, machten wir einen Zeitsprung in die Zukunft. So etwas empfinde ich stets als spannend, diesmal war es jedoch etwas irritierend. Der Zeitsprung ging nur einige Jahre in die Zukunft, trotzdem wurde dieser so gehandelt als wären Jahrzehnte ins Land gegangen. Erneuerungen über Erneuerungen waren zu verbuchen, welche mir jedoch stets aufgesetzt vorkamen.

Auch wenn ich die Reihe durchweg gelesen hatte, so fiel es mir sehr schwer der Handlung zu folgen. Die Autorin überschlug sich förmlich mit detailgetreuen Beschreibungen, so das die Geschichte manchmal auf der Strecke blieb. Tatsächlich hatte ich enorme Schwierigkeiten zu verstehen, was im Buch überhaupt passierte. Der Zeitsprung war dabei stets eine große Thematik, der aber nach vielen hin und her, so verworren dargestellt wurde, das ich das Buch aus Frust für ein paar Minuten zur Seite legen musste.

Auch wenn die Geschichte mir sehr zu schaffen machte, wollte ich doch wissen, was nun mit Lia und Dorian passierte. Allgemein überraschte mich die Autorin mit der Einbettung der Charaktere, welche nun ein paar Jahre älter waren. Es war spannend zu erlesen, wie sich die alt bekannten Figuren entwickelt hatten und wohin es sie beruflich führte. Der Einbau neuer Charaktere glückte jedoch und lieferte mir unterhaltsame aber auch sehr interessante Figuren. Sie hatten alle ihre Eigenarten, welche sie aber gleichzeitig auch einzigartig machten und ihnen einen Wiedererkennungswert gaben.

So begeistert ich von den anderen war, so anstrengend war die Hauptprotagonistin Lia diesmal für mich. Lia,welche in der Vergangenheit mit Cleverness punktete und der ich gerne durch die Geschichte folgte, war für mich diesmal die schwierigste Person im ganzen Buch. Gerade der Punkt als sie wieder aktiviert werden sollte und dafür Aelumina brauchte, wäre mein erster Gedanke gewesen, meine Freunde zu fragen, ob sie mir etwas geben, anstatt mich in Lebensgefahr zu begeben. Eine andere Sache war das Lia anscheinend unerschöpfliche Kraftreserven besaß von der jeder normale Mensch bestimmt gerne etwas ab hätte. Mehrmals im Buch erleidet sie Schmerzen, Verletzungen und wird ihrer Kräfte fast bis zur Gänze beraubt. Trotzdem stand sie meist kurze Zeit darauf wie neu auf dem Plan und rannte in das nächste lebensgefährliche Abenteuer.

Aber dies gehörte wahrscheinlich einfach dazu, denn an Kämpfen gegen die Roumen mangelte es nicht. Tasächlich wurden sie mir zum Ende hin sogar lästig, da stets die gleichen Dinge geschahen. Das es in diesem Band sogar verboten war, gegen sie zu kämpfen interessierte anscheinend niemand, da die dafür zuständige Polizei eh meist zu spät war.

Ich finde es sehr schade, das dieses Buch den ansonsten sehr angenehmen Schreibstil der Autorin fast komplett verdeckte. Die Vorgänger lasen sich leichter und erfreuten mein Herz mit einer spannenden und gut durchdachten Story. Dieses diesmal nicht vor zu finden, tat mir richtig weh, denn ich hatte mir soviel mehr von erhofft.

Ich habe mich bereits dazu entschlossen, alle 3 Bände nochmals in einem Zug zu lesen, um vielleicht ein paar Dinge besser zu verstehen.

Das Cover empfand ich, genau wie bei den Vorgängern, als sehr schön. Das immer weiter voranschreitende Mädchen war eine tolle Idee, jedoch hätte ich mir etwas mehr Unterschiede gewünscht. Vielleicht, das sie am Ende sogar in die Richtung des Lesers schaut.

Mein Fazit

Dieser Band war für mich leider sehr enttäuschend. Ich kam einfach nicht in die Story und irrte verständnislos und verwirrt durch die Zeilen. Die Charaktergestaltung ist recht gut gelungen obwohl mir Lia, diesmal wie ein unreifes Kind vorkam. Schade, denn ich hatte soviel mehr erhofft.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein Kinderbuch mit Makeln

Sharj und das Wasser des Lebens
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Dieses kleine Buch, zog durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks bei mir ein. Ich hielt es immer wieder in den Händen, konnte mich dann aber doch nicht dazu entschließen es zu lesen. Jetzt war es soweit ...

Dieses kleine Buch, zog durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks bei mir ein. Ich hielt es immer wieder in den Händen, konnte mich dann aber doch nicht dazu entschließen es zu lesen. Jetzt war es soweit und ich war leider etwas enttäuscht.

Was würdest du tun, wenn dich im Wald plötzlich ein Hase anspricht? Eine Frage die man sich im Buch schon gerne einmal stellen kann, da die 2 Hauptpersonen eben dies erleben.

Als ich dieses Buch ausgelesen hatte, war ich gerade zu traurig darüber, das man nicht einmal ansatzweise das Potenzial heraus geholt hatte, das möglich gewesen wäre.
Aber fangen wir vorne an. Dieses Buch handelt von Sharj und José, welche 15 und Freunde sind. Sie sind in einer Klasse und sollen für den Unterricht, eine Wasserprobe holen. Was dann passiert, erfährt man aus der Kurzbeschreibung.

Und schon hier stellte sich mir eine Frage. Wieso sind die Charaktere 15, wenn das Buch doch für 8-12-Jährige gemacht ist? Noch schlimmer war allerdings, das Sharj und José sich wie Kinder benahmen und damit nicht so recht in ihre Altersklasse passen wollten.

Weiter ging es für mich mit der Handlung, welche sowohl in der realen Welt als auch in einer Fantasiewelt spielte. Im Verlauf des Buches erleben wir beide Welten und wechseln in den 42 Kapiteln, immer mal hin und her. Das ist schön, wären beide Welten nicht so furchtbar leer und fantasielos beschrieben worden. Das beste Bespiel wäre hier der Zauberwald, welcher nix neues bot und mit ein paar sprechenden Bäumen abgetan wurde. Ich muss dazu sagen, das ich dieses Buch der Tochter eines befreundeten Paares vorlas und sie mich als wir bei der Stelle ankamen, förmlich mit Fragen löcherte was denn noch so in dem Wald wäre. Immerhin könnte es ja nicht sein, das in einem Zauberwald nur sprechende Bäume existieren. Kurz um, ab Mitte des Buches, schwand ihr Interesse für die Geschichte und das leider mit Recht.

Die Geschichte war wirklich zu einfach formuliert und förderte nicht im geringsten die Fantasie im Kopf eines Kindes. Zudem waren die Kapitel sehr kurz und wechselten viel zu schnell, so das einige Aktionen verwirrend wirkten.

Was jedoch mehr oder minder im Kopf blieb, waren die vielen Illustrationen im Buch, welche mit viel Liebe von Rico Kohlstedt gestaltet wurden. Wieso minder? Wo das Cover noch mit Klarheit glänzte, waren die restlichen Bilder im Buch verschwommen und teils undeutlich. Schade ist hierbei, das man das Buch trotzdem so veröffentliche.

Ja, die Liste mit den Mankos möchte einfach nicht abreißen, was mir wirklich weh tut. Doch das Thema jetzt, fand ich so dermaßen unpassend für Kinder, das ich es einfach erwähnen muss.

Der Tod und Kinder, ist eine Mischung die jeder für sich handhaben soll. Der eine meint, es ist ok und das Kind muss es akzeptieren, andere versuchen ihre Kinder lange davon fern zu halten. Ich finde eine gute Mischung macht es, aber eben nicht diese wie im Buch. Es wird munter erzählt, das ein Vater Pathologe ist und wie er eine Frauenleiche im Wald untersuchen sollte. Reizend. Weiter kommt dazu, das Sharj, ebenfalls in tödlicher Gefahr ist, da ihre Pflegeeltern nur ihr geerbtes Geld wollen. Also das hätte man auch freundlicher gestalten können.

Sharj, ist ehrlich gesagt ein herzensgutes Kind, wobei Kind falsch ist, da sie mit 15 ja ehr ein Teenager ist. Sie hat ihre Eltern verloren und scheint dies einigermaßen gut zu verkraften, denn eine Erwähnung von ihnen findet man nur selten. Ein paar mehr Charakterzüge hätten sowohl ihr als auch allen anderen Figuren gut getan, da sie entweder komplett gut oder böse waren.

Ich hatte das Gefühl, das man mit ihrem Pflegevater eine unterhaltsame Nebenfigur schaffen wollte, da er sich für hübsch und männlich hält. In Wahrheit aber stinkt und nur mit Faulheit glänzt. Meiner kleinen Zuhörerin, sagte er auf jeden Fall nicht zu, da sie sich ekelte und regelrecht Angst vor ihm bekam. Immerhin wollte dieser Mann einem Kind schaden.

Wenn schon die Welt und die Figuren der realen Welt nicht gerade detailtreu waren, hätte man dies ja zumindest in der Fantasiewelt machen können. Denn außer Elfen, Drachen und Org-ähnlichen Stumps gab es nur wenig neues. Die Elfen bekamen bekamen besonders viel Aufmerksamkeit, ging es schließlich darum ihren König zu retten. Aber auch sie waren nur oberflächlich dargestellt, da sie zwar magische Amulette hatten, mit denen sie zwischen den Welten reisen konnten, aber in in ihrer eigenen Welt konnten sie irgendwie nix.

Die Autorin steckte bestimmt viel Liebe in ihr Buch, aber mir und meiner kleinen Zuhörerin war es trotzdem zu wenig. Hier hätte sich Frau Harings ruhig noch 100 Seiten gönnen sollen, um den Charakteren auch mehr Charakterzüge zu geben und ihre Welt etwas lebendiger zu gestalten.

Von außen macht das Buch sehr viel her. Es wirkt magisch und die bunten Illustrationen verstärken dies nur. Mich störte nur ein wenig die Einbindung des Buchtitels etwas, da es über dem bunten Coverbild sehr verloren wirkt.
Schöner ist da die Darstellung vom Namen der Autorin, da dieser einen Rahmen bekam.

Dieses Kinderbuch konnte mich nicht im geringsten überzeugen, da es irgendwie an der Zielgruppe vorbei zielte. Etwas mehr Mut zu Details und weniger Andeutungen auf den Tod, hätten das Buch sicher lesenswerter gemacht. Schade.