Bewegend, traurig und unfassbar
Marion, für immer 13Ein Mädchen, dass sich mit 13 Jahren umbringt. Eine Mutter, die versucht zu verstehen warum es passiert ist. Und eine Schule, die keine Schuld bei sich sieht.
Die Geschichte von Nora Fraisses Tochter ...
Ein Mädchen, dass sich mit 13 Jahren umbringt. Eine Mutter, die versucht zu verstehen warum es passiert ist. Und eine Schule, die keine Schuld bei sich sieht.
Die Geschichte von Nora Fraisses Tochter Marion ist schon so schlimm genug. Ihre Tochter hat sich am 13. Februar 2013 mit 13 Jahren das Leben genommen als Nora mit ihren jüngeren Kindern Baptiste und Clarisse unterwegs war. Schonungslos beschreibt die Mutter das Auffinden ihrer Tochter und geht in ihrem Buch auf Spurensuche. Warum hat Marion das getan? Warum hat sie nichts gesagt? Wer hat Schuld?
Das Buch ist in Ich-Form geschrieben wobei Nora es als Forum für einen Dialog mit ihrer verstorbenen Tochter nutzt. Ab und an spricht sie Marion direkt an „Du, meine Tochter“ u.ä. Das macht es für mich viel persönlicher. Sie bezieht uns in ihre Trauerarbeit ein. Stück für Stück arbeitet sie sich durch den Schleier des Schweigens auf der Suche nach der Wahrheit. Und es ist wirklich erschreckend was uns als Lesern da begegnet. Die Mauer des Schweigens, die die Schule um sich aufgebaut hat ist massiv und lässt die Eltern immer mehr verzweifeln. Nora Fraisse und ihr Mann kämpfen an mehreren Fronten und es ist beeindruckend wie sie diesen Kampf kämpfen.
So tief möchte ich auf den Inhalt gar nicht eingehen. Zu schnell würde es spoilern und ich denke, gewisse Dinge sollte man beim Lesen erfahren. Das Buch ist erschütternd, aufrüttelnd und macht fassungslos. Teilweise bleibt gar keine Zeit für die Trauer aufgrund dessen, was hinter dem Ganzen steckt und der Art, wie das Umfeld Familie Fraisse begegnet.
Es kommt zwar ab und an zu Sprüngen in der Zeit was ich aber nicht als störend oder verwirrend empfinde. Einzig manche Passagen wiederholen sich, so dass ich 1-2 Mal das Gefühl hatte, ich hätte die Stelle schon gelesen. Nichtsdestotrotz ist das hier ein starkes Buch über eine Frau, die das schlimmste Schicksal erfahren musste, es war für mich beeindruckend zu lesen und hat mich zum Nachdenken angeregt.
Möge dein Tod, Marion, nicht umsonst gewesen sein und deine Mutter dazu beitragen die Welt ein bisschen besser zu machen und Leben zu retten, nachdem sie deines nicht retten konnte.