Hat mich nicht vollends überzeugt
BlutackerNach seinem spektakulären Erfolg im vorherigen Fall „Angstmörder“, schwebt Anwalt Nicholas Meller nunmehr in höheren Sphären. Er umgibt sich mit kostspieligen Statussymbolen wie einem Aston Martin als ...
Nach seinem spektakulären Erfolg im vorherigen Fall „Angstmörder“, schwebt Anwalt Nicholas Meller nunmehr in höheren Sphären. Er umgibt sich mit kostspieligen Statussymbolen wie einem Aston Martin als Dienstauto und protzt ein wenig mit seinem neuen Status als bekannter Anwalt. Da bleibt es nicht aus, dass er in den Fokus von „reich und mächtig“ gerät. Allerdings unterschätzt er die Durchtriebenheit seiner neuen Mandanten.
Warum wird bei einer Zwangsversteigerung für einen Acker, der in einem Hochwasserschutzgebiet liegt, ein Vielfaches von dessen Verkehrswert bezahlt?
Noch bevor Meller die Zusammenhänge durchschaut, wird er unversehens in einen gigantischen Skandal hineingezogen, in dessen Verlauf mehrere Menschen ermordet werden.
Meine Meinung:
Das Buch ist mein erster Krimi mit Anwalt Meller und ein bisschen fehlt der Vorgänger. Es gibt zwar immer wieder Hinweise, doch manches bleibt hier verborgen.
Der Krimi zeigt deutlich, wie schnell ein vermeintlicher Höhenflug wieder zu einem Abstieg führen kann. Und, dass nicht alle Auftraggeber eine reine Weste haben. Hinter manchem honorigen Geschäftsmann steht eine mafiös anmutende Geschäftsidee. Meller wird hier umworben und, als er den Schmeicheleien nicht erliegt, unverhohlen bedroht.
Der Erfolg ist dem Anwalt ein wenig zu Kopf gestiegen und so läuft es auch in seinem Privatleben nicht so ganz rund. Freundin Nina trennt sich im Laufe der Geschichte von Meller. Diese Beziehungskiste ist mir ein bisschen zu üppig ausgewalzt.
Ermüdend finde ich auch, dass Meller so auf Statussymbole und Geld fixiert ist. Die mehrmalige Erwähnung, wieviel seine Klamotten gekostet haben, zeigt, dass er noch nicht wirklich in der Liga der Erfolgreichen angekommen ist.
Der Autor schreibt Drehbücher für TV-Krimis und das merkt man deutlich. Der Schreibstil ist flüssig. Allerdings verwendet er ein sehr häufiges Stilmittel des Films: den „harten Schnitt“. Ansatz- und übergangslos wird der Leser in eine neue Szene versetzt, ohne genau zu wissen, wie es dazu kommen konnte. Das ist einmal ganz ok, wenn aber dieses Stilmittel zu oft benutzt wird, nützt es sich ab und ermüdet den Leser.
Die Idee zur Story hat mir gut gefallen. Denn ähnliche Fälle gab und gibt es in Wirklichkeit zur Genüge.
Der Showdown am Ende hat mich leider zu sehr an einen der zahlreichen TV-Krimis erinnert. Nicht nur, dass Meller von den Bösewichten wieder einmal ausgetrickst wird, eilt auch Kommissar Zufall dem Anwalt und der Polizei zu Hilfe. Am Ende bleiben ein Haufen Leichen und die schale Gewissheit, dass es sich die Mächtigen wieder einmal richten konnten.
Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen.
Fazit:
Dieser Krimi hat mich nicht gänzlich überzeugt, daher nur 3 Sterne.