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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Besser als Band 1

Sizilianische Rache
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Mit dem ersten Band der Reihe hatte ich einige Probleme; obwohl ich das Buch nicht schlecht fand, blieb der Protagonist in meinen Augen zu blass und die Krimihandlung stand zu sehr im Hintergrund. Ich ...

Mit dem ersten Band der Reihe hatte ich einige Probleme; obwohl ich das Buch nicht schlecht fand, blieb der Protagonist in meinen Augen zu blass und die Krimihandlung stand zu sehr im Hintergrund. Ich war sehr gespannt darauf, ob dies in Band 2 anders sein würde - und zu meiner Freude hat "Sizilianische Rache" mir gut gefallen.

Es geht in diesem Buch wieder um einen Fall, der für Luca Santangelo persönlich ist; sein Sohn Diego wird des Mordes verdächtigt und um ihn von diesem Verdacht befreien zu können, muss er Ermittlungen anstellen und herausfinden, was tatsächlich passiert ist. Er glaubt, dass der Mord mit einem Kunstraub zusammenhängt, der zur gleichen Zeit stattgefunden hat, doch die Polizei ist von Diegos Schuld überzeugt. Er kannte das Opfer, hatte ein Motiv, war vor Ort und hat ihm kurz vor der Tat vor Zeugen gedroht, sodass er sich als Täter anbietet. Es war interessant zu sehen, wie Santangelo mit Hilfe eines Freundes und seiner Freundin den Spuren nachgegangen ist und wie sie langsam hinter das große Geheimnis gekommen sind, das hinter allem steckt. Die Auflösung fand ich überzeugend und es war auch lange nicht absehbar, worauf die Geschichte hinausläuft, was mir gut gefallen hat. Dazu kommt, dass der Fall recht spannend war, gerade, weil die Ermittlungen auch für den Protagonisten sehr gefährlich werden.
Im Vergleich zum ersten Band hatte ich das Gefühl, dass der Krimianteil eine größere Rolle spielt; in der Gegenwart gibt es nicht wirklich Nebenschauplätze, da Luca sehr darauf fokussiert ist, das Verbrechen aufzuklären, und obwohl die Rückblicke in die Vergangenheit (1914 bis 1985) auf den ersten Blick nicht viel mit dem Fall zu tun haben, wird schnell klar, dass es Zusammenhänge gibt und dass sie die Umstände schildern, durch die es zu der Tat kommen konnte. Außerdem sind sie interessant; die Autorin beschreibt die historischen Hintergründe sehr schön und gerade die sizilianische Tradition der Mattanza klang faszinierend.

Positiv ist auch, dass Luca nicht mehr so blass geblieben ist. Dadurch, dass sein eigener Sohn involviert ist, ist er in diesem Band sehr emotional und verliert auch die Beherrschung. Sein Handeln ist objektiv betrachtet vielleicht nicht immer richtig, aber ich konnte ihn gut verstehen und er wirkte dadurch echter; er hat Ecken und Kanten bekommen und ich könnte jetzt einiges über ihn als Charakter sagen.

FAZIT
"Sizilianische Rache" hat mir sehr gefallen. Es ist ein guter, durchaus spannender Krimi, der auch mit schönen Landschaftsbeschreibungen und interessanten Einblicken in die Vergangenheit und die sizilianischen Traditionen glänzt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

More than just a crush

True Crush
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"True Crush" hat mir eigentlich wirklich gut gefallen. Die Liebesgeschichte war schön erzählt und hat sich meiner Meinung nach realistisch entwickelt, Kate und Trevor sind sympathische Protagonisten mit ...

"True Crush" hat mir eigentlich wirklich gut gefallen. Die Liebesgeschichte war schön erzählt und hat sich meiner Meinung nach realistisch entwickelt, Kate und Trevor sind sympathische Protagonisten mit Stärken, Schwächen und Fehlern und der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Leider gibt es aber auch ein paar kleinere Kritikpunkte, gerade in Bezug auf das letzte Drittel.

Das Buch war nicht wirklich, was ich mir unter einer 'Rockstar-Liebesgeschichte' vorgestellt hatte, was daran liegt, dass Trevor nicht der typische 'Bad Boy' ist, mit dem man rechnen könnte. Er hat eine wilde Vergangenheit und hat auch jetzt noch ein gewisses Image, doch das alles hat er großteils hinter sich gelassen. Wilde Partys gibt es in diesem Buch nicht, aber dafür wird das Alltagsleben als Rockstar (für mich) überzeugend dargestellt und auch die Strapazen, die dieses Leben gerade für neue Partner mit sich bringt, werden angeschnitten, ebenso wie der gewisse Luxus, den man sich mit Geld leisten kann. Es gibt gute und schlechte Seiten und diese ausgewogene Darstellung fand ich interessant. Allerdings muss ich sagen, dass ich gerne mehr von Trevors Arbeit gesehen hätte, aber da der Fokus auf Kate liegt und sie nur ein Konzert besucht, ist klar, dass man alles andere nur am Rand mitbekommt.
Die Entwicklung der Beziehung zwischen Kate und Trevor hat mir, wie gesagt, gut gefallen - die Chemie zwischen den beiden Charakteren stimmte einfach von Anfang an und wie sie sich ineinander verliebt haben, war schön geschrieben. Die beiden arbeiten wirklich an ihrer Beziehung und sorgen dafür, dass es trotz aller Komplikationen funktioniert, wodurch die meisten Konflikte auch schnell gelöst werden. Dazu gibt es ein paar süße und auch lustige Momente und ich mochte ebenfalls, wie einfühlsam mit dem Tod von Kates erstem Mann umgegangen wurde. Man hat gespürt, wie sehr der Verlust sie belastet hat, dass sie nun jedoch für einen Neuanfang bereit ist. Die Sexszenen fand ich okay, sie waren weder besonders erotisch noch geschmacklos oder vulgär.​

Das letzte Drittel hat mich leider nicht mehr hundertprozentig überzeugt. Es gibt einen Konflikt, den ich an sich glaubwürdig fand und auch Kates Reaktion auf die Ereignisse war für mich nachvollziehbar und verständlich. Dafür, dass ihre Reaktion sehr heftig war, wurde meiner Meinung nach alles etwas zu schnell aufgeklärt und gelöst. Das Ende an sich fand ich schön und passend, aber da es nicht wirklich Konsequenzen gab, wirkte das Drama auf mich so, als sollte es einfach noch ein letzter Stolperstein sein. Deshalb habe ich von meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen. Davon abgesehen ist "True Crush" aber ein gutes Buch, das ich gerne gelesen habe. 3,5/5 Sternen

Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich gespannt. Die Figuren, die in Band 2 die Hauptrolle spielen, wurden schon vorgestellt und die Geschichte der beiden scheint vielversprechend zu sein :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders als erwartet

Ausgerechnet wir
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Ich war sehr auf "Ausgerechnet wir" gespannt, da mir die Idee eines 'Zahlennerds', der mithilfe seiner Formeln und Gleichungen die große Liebe sucht und sie dann für sich gewinnen muss, gefallen hat. Die ...

Ich war sehr auf "Ausgerechnet wir" gespannt, da mir die Idee eines 'Zahlennerds', der mithilfe seiner Formeln und Gleichungen die große Liebe sucht und sie dann für sich gewinnen muss, gefallen hat. Die Geschichte hatte einiges Potential und nachdem auch die Leseprobe überzeugen konnte, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es hat mir auch gut gefallen - aber es war anders, als ich erwartet hatte.

Obwohl "Ausgerechnet wir" eine Liebesgeschichte ist, spielt auch Toms Familien- und Berufsleben eine wichtige Rolle, ganz zu schweigen von den 'guten Taten', die er vollbringt. Hierbei geht einiges schief und es gibt ein paar sehr unterhaltsame Momente, aber mir hat gefallen, dass er (obwohl er kurz davor war) nie aufgegeben hat. Außerdem hat mir gefallen, wie sorgfältig die Nebencharaktere ausgearbeitet waren und welche unterschiedlichen Beziehungen sie zu Tom hatten. Auch die beiläufige Einarbeitung von Mathematik ist gut gelungen; man sieht wirklich, dass Tom ein Zahlenmensch ist, gleichzeitig kann man aber der Handlung problemlos folgen - es gibt keine komplizierten Formeln, bei denen man den Faden verliert, sondern eher viele Statistiken und Prozentrechnungen. Dadurch, dass der Protagonist auch der Ich-Erzähler ist, war es eine meiner Meinung nach sehr realistische Darstellung seiner Denkweise und sie hat auch gut zur Geschichte gepasst.

Tom ist ein sehr sympathischer Ich-Erzähler. Er ist ein wenig unbeholfen, gerade in Bezug auf soziale Interaktionen, weil Mathematik sein Leben ist. Er mag Gleichmäßigkeiten, Symmetrien und Statistiken und kann sich komplexe Zahlen leicht einprägen, doch Menschen sind unberechenbar. Die Idee, seine ideale Partnerin durch die Algorithmen bestimmen zu lassen, spricht ihn deshalb an und es scheint auch erfolgreich zu sein. Die Datingseite, auf der er sich angemeldet hat, vermittelt ihm Lisa, eine sympathisch wirkende Frau, die perfekt zu ihm zu passen scheint. Er ist von ihr hingerissen und die Verliebtheit, die er empfindet, ist sehr süß und überzeugend dargestellt. Die Geschichte der beiden könnte perfekt sein... es gibt nur ein Problem: Lisa ist seine Konkurrentin um einen Job und sie scheint mit ihm und seinen Zahlen nicht viel anfangen zu können. Dennoch will Tom sie für sich gewinnen, da er glaubt, dass sie seine große Liebe ist.
Seine Bemühungen waren dabei unterhaltsam und teilweise auch zum Schmunzeln, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht wirklich verstehen konnte, was er an Lisa so toll fand. Klar, die beiden sind Konkurrenten, aber sie war stellenweise nicht gerade nett zu ihm und die vielen Gemeinsamkeiten, die sie wohl haben, konnte ich nicht sehen. Sie ist kein unsympathischer Charakter, aber ich war mir keineswegs sicher, ob sie tatsächlich perfekt für Tom ist. Da die Geschichte aber auch darauf eingeht und die Frage gestellt wird ob die Algorithmen wirklich unfehlbar sind, war die Lektüre interessant und ich war gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird. Die Entwicklung der Geschichte ist dabei realistisch und das Ende hat mir gut gefallen - es war sehr passend und auch süß.

Fazit
"Ausgerechnet wir" ist ein schönes Buch mit einem sympathischen Ich-Erzähler und interessanten Nebenfiguren. Die Balance zwischen Liebesgeschichte und Toms Bemühen, anderen eine Freude zu machen, ist gut gelungen und mir hat gefallen, wie die Geschichte sich entwickelt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Ende macht neugierig auf mehr

Emba - Bittersüße Lüge
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Es fällt mir schwer, "Emba: Bittersüße Lüge" zu bewerten. Einerseits hat mir das Buch gut gefallen, aber andererseits war es doch in manchen Aspekten recht vorhersehbar.

Es geht, wie der Titel schon sagt, ...

Es fällt mir schwer, "Emba: Bittersüße Lüge" zu bewerten. Einerseits hat mir das Buch gut gefallen, aber andererseits war es doch in manchen Aspekten recht vorhersehbar.

Es geht, wie der Titel schon sagt, um Emba, die Tochter des (wie einige sagen) mächtigsten Mannes der Welt, in der sie lebt, da er den Energieverbrauch kontrolliert. Emba ist ein ganz eigener Charakter, sehr direkt und impulsiv, was ihr Vor- und Nachteile bringt. Zudem ist sie privilegiert und deshalb teilweise naiv, was ich ein bisschen anstrengend, aber auch interessant fand, gerade in Bezug auf die Reaktionen ihrer Mitmenschen und die Kontraste, die entstanden sind.

Der Fokus der Geschichte liegt auf den mysteriösen Ereignissen an der Schule für Jäger. Es ist Embas größter Wunsch, diesen Beruf zu ergreifen doch schon kurz nach der Aufnahmeprüfung zeigt sich, dass irgendetwas nicht stimmt. Prüfungen, bei denen sie den Stoff beherrscht, werden nicht bestanden, ihre Ausrüstung scheint manipuliert zu werden und generell scheint so ziemlich alles schief zu gehen. Deshalb ist die Ausbildung in Gefahr und Emba könnte ihren Traum für immer verlieren, wodurch die Ereignisse interessant sind. Man fragt sich, wer hinter all dem steckt oder ob alles ganz anders ist, als es aussieht. Ich muss allerdings sagen, dass für mich bald klar war, was wahrscheinlich passiert. Ich hatte gehofft, dass ich mich irre, da es ein recht unorigineller Twist ist, aber leider war dieser Teil der Geschichte vorhersehbar. Dadurch waren die letzten Kapitel für mich nicht so überraschend und schockierend, wie sie wohl sein sollten, auch wenn die Gefühlslage der Protagonistin überzeugend dargestellt wurde - ich konnte hier definitiv mit ihr mitfühlen.

Die Welt, in der die Charaktere leben, ist ganz gut aufgebaut, auch wenn es gegen Ende ein paar Enthüllungen gibt, die alles durcheinander werfen und zeigen, dass alles anders ist, als man dachte. Das war eine wirklich gute Wendung und ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergehen und was das Schicksal der Gesellschaft sein wird. Ein vollkommenes Happy End scheint unmöglich zu sein (zumindest für Emba selbst), doch wer weiß, was die Autorin plant? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, was als nächstes passieren könnte, und das macht den zweiten Band interessant.

FAZIT
"Bittersüße Lüge" ist eine gut geschriebene, packende Geschichte, die teilweise vorhersehbar ist, aber auch Wendungen hat, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die einiges an Potential für einen spannenden Abschluss liefern. Es ist auf jeden Fall ein gelungener erster Teil.
3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mir gut gefallen

Im Land der weißen Wolke
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Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Seiten fliegen geradezu dahin, sodass man die knapp 800 Seiten schnell schaffen kann. Trotz der Fülle an Seiten ...

Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Seiten fliegen geradezu dahin, sodass man die knapp 800 Seiten schnell schaffen kann. Trotz der Fülle an Seiten wird es selten langweilig, da meistens etwas passiert, positives und negatives. Besonders am Ende überstürzen sich die Ereignisse quasi - was ich aber nicht ausschließlich gut fand, da manche Handlungen einfach mehr Erzählraum verdient hätten als andere und es einfach ein wenig schnell ging. Wichtige Ereignisse wurden zum Teil in ein, zwei Sätzen abgehandelt. Natürlich deckt das Buch fast 30 Jahre ab, dennoch hätte man hier etwas anders machen und an anderen Stellen die Details kürzen können. Klar liegt der Fokus in Im Land der weißen Wolke auf Familiensaga, historische Ereignisse werden - wenn überhaupt - nur beiläufig erwähnt. Einige wenige Informationen über Land, Leute, Politik und Geschichte Neuseelands werden aber doch erwähnt, und diese Brocken sind durchaus interessant. Auch über Pferdezucht erfährt man, wie weiter vorne im Thread schon erwähnt wurde, (fast schon zu) viel.
Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass die Charaktere nicht das Glück für sich gepachtet haben, sondern dass ihnen auch sehr schlimme Dinge passieren. Auch wird das Auswandern nicht romantisiert, sondern viele Probleme und Enttäuschungen für die beiden Frauen werden aufgezeigt. Ihre Ehen sind nicht perfekt, nicht das was sie erwartet haben, und wandeln sich auch nicht schlagartig in Bilderbuchehen.

Einer meiner liebsten Handlungsstränge der Geschichte war die scheinbar hoffnungslose Beziehung von Fleur und Ruben. Was habe ich mit den beiden mitgelitten und gehofft. Aber abgesehen von den Geschichten der Hauptpersonen bekommen wir auch Einblicke in das Leben einiger Nebencharaktere, vor allem derer, die ebenfalls mit Helen und Gwyneira auf dem Schiff waren.
Was mich, wie einige andere, sehr gestört hat, war die primitive Sprache der Maori. Das kann man wirklich als Herabsetzung bezeichnen, wobei ich es für sehr übertrieben und unglaubwürdig angesehen und irgendwann einfach überlesen habe.

Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen und es hat mir schöne Lesestunden beschert.