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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Ein Blick genügt – oder auch nicht

In besserer Gesellschaft
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Wir urteilen über andere Menschen – jeden Tag, beim ersten Blick, beim ersten Attribut, das ihnen beigefügt wird. Sozial schwache Menschen sind selbst schuld, Hausmänner sind keine Männer, eine Frau muss ...

Wir urteilen über andere Menschen – jeden Tag, beim ersten Blick, beim ersten Attribut, das ihnen beigefügt wird. Sozial schwache Menschen sind selbst schuld, Hausmänner sind keine Männer, eine Frau muss alle Rollen – von erfolgreichen Berufstätigen bis zur hingebungsvollen Mutter und Geliebten – mit einem Lächeln erfüllen, Fremde wollen immer nur auf unsere Kosten leben – doch woher kommen unsere Annahmen?

Laura Wiesböck greift in ihrem Buch genau die Vorurteile auf, die uns schon so selbstverständlich geworden sind, dass wir sie kaum noch hinterfragen. Sie zerpflückt jedes einzelne von ihnen, folgt ihnen zu ihrem Ursprung bis hin zu der Zeit, in der sie für den Menschen überlebenswichtig waren. Sie verfolgt aber auch die subtileren Einflüsse der Medien, wie der Definition der Werbung von einer heilen Welt. Der Leser wird mit unliebsamen Wahrheiten konfrontiert. Seine eigene Bequemlichkeit, aber auch Manipulatoren von außen zimmern ein Weltbild und eine Stimmung, die es zu überdenken gilt. Laura Wiesböck findet drastische Worte, das macht das Buch zu einer spannenden Lektüre, aber ihre Ausführungen sind auch fundiert, sodass man beginnt viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Fazit: Der Leser findet in diesem Buch sowohl eine unterhaltsame Lektüre als auch viele Denkanstöße zum Umdenken und kritischen, neuen Wahrnehmungen. Gerade die Manipulatoren von außen sind Aspekte, die immer wieder überraschen. Ein tolles Buch für alle, die ihren eigenen Standpunkt neu sehen und der Welt mit einem neuen Blick gegenübertreten wollen.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Die Ankunft des Schwarzen Tods

John Sinclair - Folge 7
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Will Malmann stößt durch Zufall auf mysteriöse Vorfälle im Spessart. Schon vier Männer wurden geistig verwirrt auf der Straße aufgegriffen. Alle phantasieren von Horror-Mädchen, Blut und Tod. Je weiter ...

Will Malmann stößt durch Zufall auf mysteriöse Vorfälle im Spessart. Schon vier Männer wurden geistig verwirrt auf der Straße aufgegriffen. Alle phantasieren von Horror-Mädchen, Blut und Tod. Je weiter sich Will mit dem Fall beschäftigt desto klarer wird ihm, dass er die Hilfe seines alten Freundes John Sinclair braucht.
Mit der siebten Folge wird der erste Abschnitt der John Sinclair-Reihe abgeschlossen: Die Ankunft des Schwarzen Tods. Ein Sinnabschnitt, der bedauerlicherweise hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dass die große Ankündigung von der Ankunft des Schwarzen Todes hier banal mit der Tatsache abgeschlossen wird, dass er einfach schon da ist, enttäuscht. Sechs Folgen lang wird der Hörer schließlich mit der Dramatik des Auftritts geködert, da ist diese Auflösung schwach.

Bei dieser Folge drängt sich mir unwillkürlich der Vergleich zum Tonstudio Braun auf, die mit dieser Geschichte ihre John Sinclair-Serie gestartet haben. Es fällt sofort auf, dass sämtliche nicht jugendfreien Szenen gestrichen wurden. Das würde mich gar nicht stören, wenn dabei nicht auch wesentliche Informationen verloren gehen würden. So wird in der Edition 2000 der gesamte Vorspann weggelassen, in dem das erste Opfer ins Schloss gelockt wird und der Hörer viel besser versteht, worum es sich hier überhaupt dreht.

Auch die Horror-Mädchen bleiben hier ziemlich blass. In der Version von Tonstudio Braun ist ihre Rolle viel plastischer ausgebaut. Im Zuge des Jugendschutzes dürfte man hier die Szenen drastisch reduziert haben.

Übrig bleibt eine Folge, die mit Spannung und Soundeffekten überzeugt. Dass Informationen fehlen, merkt nur der, der sie kennt.

Besonders cool sind die Outtakes, die aus den ersten sieben Folgen zusammengeschnitten wurden und vor den musikalischen Abspann geschaltet wurden. Sie zeigen noch einmal wie witzig John Sinclair bei allen dämonischen und brutalen Szenen eigentlich ist.

Ein neues Musikstück rundet diesen ersten Höhepunkt der John Sinclair-Serie ab.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Der Auftragskiller

John Sinclair - Folge 5
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Die Hölle schlägt einen neuen Weg ein, um John Sinclair zu beseitigen. Der Gangsterboss Alex Tarras soll einen seiner Killer losschicken. Als Gegenleistung will ihm der Dämon Janus Konkurrenten beseitigen. ...

Die Hölle schlägt einen neuen Weg ein, um John Sinclair zu beseitigen. Der Gangsterboss Alex Tarras soll einen seiner Killer losschicken. Als Gegenleistung will ihm der Dämon Janus Konkurrenten beseitigen. John steht jetzt einem menschlichen Killerkommando und dämonischen Mördern gegenüber.

Kurzweilige Gruselunterhaltung mit den Stimmen von Frank Glaubrecht (John Sinclair) und Joachim Kerzel (Erzähler). Gerade Frank Glaubrecht setzt seinen Charakter genial um. Joachim Kerzel neigt weiterhin zum Überdramatisieren. Das macht das Hörspiel manchmal etwas anstrengend, aber man gewöhnt sich daran. Da sich die Geschichte selbst nicht ganz ernst nimmt, kann man bei den Übertreibungen schmunzeln.

Die Idee, dass Dämonen dem Geisterjäger menschliche Killer auf den Hals hetzen, da er bei Menschen mehr Skrupel haben würde, sich nachhaltig zu wehren, ist originell. Immer noch lässt die Ankunft des Schwarzen Todes auf sich warten, doch weiterhin schließt jedes Abenteuer mit der düsteren Prophezeiung, dass es bald so weit sein wird. Nicht immer erschließt sich diese Ankündigung aus der Handlung.

John Sinclair bietet weiterhin tolle Hörspielunterhaltung.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Die Armee der Furien

John Sinclair - Folge 4
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Damona hat ihre Seele verkauft, um als Dienerin Satans eine Sekte aufzubauen, die mächtigen Dämonen den Weg bereiten sollen. Tod und Verderben folgen ihnen. Die Privatdetektiv Jane Collins, John Sinclairs ...

Damona hat ihre Seele verkauft, um als Dienerin Satans eine Sekte aufzubauen, die mächtigen Dämonen den Weg bereiten sollen. Tod und Verderben folgen ihnen. Die Privatdetektiv Jane Collins, John Sinclairs Freundin, schleicht sich in die Sekte ein.

Eine Folge, in der sehr viele Nebendarsteller sterben. Sie ist durchaus spannend, wirkt aber im Rückblick einer Rezension eher wie ein Bindestück zum großen Auftritt des Schwarzen Tods, der wohl demnächst ansteht. Damit fällt diese Geschichte etwas zu flach und unmotiviert aus. Als Doppelfolge zum großen ersten Finale wäre sie eher geeignet.

Aufgefallen ist mir außerdem, dass auf eine Weissagung angespielt wird, die zumindest in den ersten vier Folgen der Edition 2000 bisher nicht vorkam. Das lässt das ungute Gefühl aufkommen, dass Szenen oder ganze Episoden einfach ausgelassen werden. Ich hätte einen konsistenteren Aufbau der Hörspielserie bevorzugt. Es mögen Vorgeschichten nachgereicht werden, aber bitte nicht Abschnitte, die für den Spannungsbogen wesentlich sind.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Der verfluchte Friedhof

John Sinclair - Folge 3
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Ein alter Friedhof, der zur Bebauung freigegeben wird, entpuppt sich als Tor zur Hölle. Ein untoter Friedhofswärter hat ihn schon seit Jahrhunderten vorbereitet, um eine uralte Prophezeiung zu erfüllen.

In ...

Ein alter Friedhof, der zur Bebauung freigegeben wird, entpuppt sich als Tor zur Hölle. Ein untoter Friedhofswärter hat ihn schon seit Jahrhunderten vorbereitet, um eine uralte Prophezeiung zu erfüllen.

In der dritten Folge erfährt John Sinclair endlich, welcher Überdämon zurückgeholt werden soll. Diese Neuigkeit ist in eine spannende Geschichte verpackt, die bis zum Schluss das Geheimnis verbirgt – John Sinclair-Kenner wissen allerdings sowieso Bescheid. Aber auch wenn man mit Vorwissen an dieses Hörspiel herangeht, fesselt einen das Abenteuer.

Lange habe ich drauf gewartet und hier ist es endlich soweit: Sinclair erhält zum ersten Mal Schützenhilfe von seinem Freund Suko und auch der Reporter Conelly wird kurz vorgestellt. Es werden sogar ein paar Informationen zu ihren Hintergrundgeschichten gegeben, doch ist die Partnerschaft des Trios bereits gegeben. Schade, dass die Freunde bisher noch nicht richtig in Erscheinung getreten sind, denn erst in ihrer Dynamik und ihren Wortgefechten entwickelt sich der ganze Charme der Geisterjäger-Serie.

Der Schluss des Hörspiels wurde mir durch das unmotivierte Auftauchen einer nervtötende Frauenfigur verdorben. Das ist wirklich das einzige, was mir an den John Sinclair-Hörspielen missfällt: Jedes Mal kommt eine nerviger, unglaubwürdiger und abstoßender weiblicher Charakter dazu, den man nur zu gerne den Dämonen zum Fraß vorwerfen möchte.

Wieder einmal 4 Sterne für ein John Sinclair-Abenteuer. Witzig, spannend, mit Top-Besetzung und tollen Soundeffekten.