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Veröffentlicht am 26.11.2018

Die Schwestern vom Ku'damm

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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1945, der Krieg ist vorbei und Berlin liegt in Trümmern. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku’damm wurde zerstört und die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine können den Anblick des einst so stolzen ...

1945, der Krieg ist vorbei und Berlin liegt in Trümmern. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku’damm wurde zerstört und die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine können den Anblick des einst so stolzen Familienunternehmens kaum fassen. Doch Rike hat sich vorgenommen, das Kaufhaus wieder aufzubauen. Mit neuer Mode und tollen Stoffen will sie Leben in das Nachkriegsberlin bringen, denn die Menschen hungern jetzt nach Konsum und schönen Dingen. Voller Leidenschaft und Mut stürzen sie sich in ihre Aufgabe und ihre ungewisse Zukunft.

Was für ein toller Auftakt der Thalheim-Trilogie! Dieses Buch hat mich total gefesselt und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.
Der Schreibstil war sehr leicht zu lesen und konnte mich sofort gefangen nehmen und bis zum Ende mitreißen und fesseln.
Die Charaktere wurden sehr liebevoll und detailliert gezeichnet samt ihrer ganz speziellen Eigenschaften und Besonderheiten. Die drei Schwestern waren sehr unterschiedlich, doch ich mochte sie alle sehr gerne und fand ihren Einsatz für die Zukunft eines neuen Thalheim-Kaufhauses sehr bewundernswert. Auch die Freundin Miriam, die mit ihren Nähkünsten und ihrer Kreativität die Zukunftsvisionen und den Wiederaufbau unterstützte, gefiel mir gut.
Die Autorin konnte mich mit ihrem Buch, das hervorragend recherchiert war, in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg versetzen. Ich war mittendrin und konnte das zerbombte Berlin richtig vor mir sehen. Die Angst vor den russischen Besatzern, die Kälte, der Hunger – ich konnte alles mitfühlen. Aber auch der Mut der Frauen, der dem Negativen entgegenstand, war hervorragend ausgearbeitet. Sie waren voller Elan dabei und kämpften für eine neue Zukunft und für ihr neues Kaufhaus. Dabei fand ich es ganz toll, dass die Schwestern sich in ihre ganz eigenen Richtungen entwickelten und auch eigene Wege gingen.
Neben dem Wiederaufbau spielten auch die Geheimnisse in der Familie Thalheim eine Rolle, ebenso wie die Liebe und romantische Verwicklungen. Dies machte den Roman sehr authentisch und zeigte, dass Hoffnung und Liebe über allem stehen.

Ein wundervoller Auftakt um die Schwestern vom Ku’damm, den ich unbedingt empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Sehr witzig

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet
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Das Rentner-Ehepaar Rosa und Günther Schmidt bekommt von ihrer Tochter Julia ein Tablet geschenkt. Und schon ist es mit der Ruhe vorbei, denn während Rosa dem “Tablett” noch sehr skeptisch gegenüber steht, ...

Das Rentner-Ehepaar Rosa und Günther Schmidt bekommt von ihrer Tochter Julia ein Tablet geschenkt. Und schon ist es mit der Ruhe vorbei, denn während Rosa dem “Tablett” noch sehr skeptisch gegenüber steht, ist Günther schon Feuer und Flamme dafür. Er erobert das Internet, fragt Dr. Google um Rat und organisiert eine Party, die promt facebookmäßig aus dem Ruder läuft. Doch auch Rosa kann sich dem Internet nicht ewig entziehen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ich hatte eine tolle und entspannte Lesezeit und währenddessen richtig viel zu Lachen!
Die Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen aus Rosas Sicht erzählt. Das war eine tolle Idee und ich konnte mich prima in Rosa und ihre Erzählungen hineinversetzen und war einfach mittendrin in der Geschichte. Alles wird sehr authentisch und locker-leicht beschrieben, so dass es absolut real wirkte. Ja, man kann sich teilweise durchaus selbst wiederfinden oder kennt jemanden, bei dem das so war. Ich musste das ganze Buch über grinsen und etliche Male auch laut loslachen dank der humorvollen Szenen. Das hat mir supergut gefallen. Ein herrlich witziger Lesespaß!
Auch die Beschreibung der Charaktere war gelungen, denn ich empfand sie alle sehr lebensecht und sie waren durchweg sympathisch. 

Ich kann diesen humorvollen Roman absolut empfehlen und vergebe daher 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Hammeltanz

Hammeltanz
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Der Hammeltanz in Onolzheim steht an. Doch dieses Jahr verläuft das Fest alles andere als friedlich, denn erst brennt ein Umzugswagen komplett ab und dann wird auch noch der Büttel nach der Hammeltanz-Zeremonie ...

Der Hammeltanz in Onolzheim steht an. Doch dieses Jahr verläuft das Fest alles andere als friedlich, denn erst brennt ein Umzugswagen komplett ab und dann wird auch noch der Büttel nach der Hammeltanz-Zeremonie ermordet. Die beiden Ermittler Lisa Luft und Heiko Wüst nehmen die Ermittlungen während der Feierlichkeiten auf und merken schnell, dass der Büttel so manchen Dreck am Stecken hatte.

Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, denn das tolle Cover und der gelungene Klappentext sprachen mich sofort an. Und meine Erwartungen an einen unterhaltsamen Krimi wurden erfüllt.
Dies war bereits der siebte Teil um die beiden Kommissare Heiko Wüst und Lisa Luft. Obwohl ich die Vorgängerbücher nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme, mich in die Geschichte und die Personen einzufinden.
Der Schreibstil war grundsätzlich leicht zu lesen und dabei bildhaft und gut verständlich. Es gab diverse Unterhaltungen, die in dem örtlichen Dialekt verfasst sind. Da hatte ich teilweise Schwierigkeiten, sie auf Anhieb zu verstehen. Doch der Sinn erschloss sich mir stets und im Verlauf des Buches habe ich den Dialekt auch immer besser lesen können. Ich muss sagen, dass ich den Dialekt sehr passend fand, denn er vervollständigte bei mir das Bild der Umgebung, der Menschen und des Hammeltanzes und wirkte lebensecht.
Die Personen wurden authentisch beschrieben und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Sehr gut rübergebracht wurden die Dörfler, die sich im Hammeltanzfieber befanden und die alle ihre ganz speziellen Eigenarten hatten. Dadurch, dass ich sie bildlich vor Augen hatte, konnte ich sie gut auseinander halten.
Was mir an diesem Krimi sehr gut gefallen hat, war die Beschreibung des Hammeltanzes und des ganzes Drumherums. Die Wichtigkeit der Zeremonie und des Festes wurde sehr gut herausgearbeitet. Aber auch der Mord an dem Büttel bzw. die Frage nach dem Täter und dessen Motiv fand ich gelungen. Für mich war es nämlich absolut nicht durchschaubar, wer der Täter sein könnte. Es gab viele Verdächtige, die dann aber nach und nach immer wieder aufgrund eines Alibis ausschieden. Ich war genauso ratlos wie die beiden Kommissare und habe deren Ermittlungen somit voller Spannung verfolgt. Das Ende gefiel mir sehr gut, denn die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar und ich hatte keine offenen Fragen mehr.

Ein toller und unterhaltsamer Krimi mit sehr viel Lokalkolorit und einer authentischen Dosis Dialekt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Gestorben wird morgen

Gestorben wird morgen
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Der Enddreißiger Wolfgang ist Bestattungsunternehmer und am liebsten alleine, denn die Lebenden machen ihm, im Gegensatz zu den Toten, Angst. Sein bester und einziger Freund Oskar ist da ganz anders und ...

Der Enddreißiger Wolfgang ist Bestattungsunternehmer und am liebsten alleine, denn die Lebenden machen ihm, im Gegensatz zu den Toten, Angst. Sein bester und einziger Freund Oskar ist da ganz anders und versucht immer wieder, mit Wolfgang unter Leute zu gehen, was allerdings häufig in einer Katastrophe endet. Eines Tages taucht die gutgelaunte Alma in Wolfgangs Bestattungsunternehmen auf und bringt sein bisheriges Leben gehörig durcheinander.

Dieser Roman hat mir richtig gut gefallen und mir schöne Lesestunden geschenkt.
Der Schreibstil ist locker-leicht und flüssig zu lesen, dabei sehr bildhaft und humorvoll. Ich konnte perfekt in die Geschichte eintauchen und sie genießen und habe mich beim Lesen einfach pudelwohl gefühlt.
Die Charaktere wurden sehr lebensecht und teils skurril beschrieben, einschließlich ihrer vielen Eigenarten und Spleens. Ich konnte sie mir alle prima vorstellen und dachte mir dabei mit einem Grinsen, dass doch eigentlich jeder Mensch seinen ganz individuellen Knall hat. Einfach wie im echten Leben. 
Wolfgang war mir sofort sympathisch und ich habe mich gefragt, was wohl hinter seiner Angst und seiner Verklemmtheit stecken mag. Und ich habe gehofft, dass die lebensfrohe Alma ihn dazu bringen kann, dass er über seinen Schatten springt.
Die Geschichte war wirklich zauberhaft. Sehr humorvoll und witzig, so dass ich das ganze Buch über ein Grinsen im Gesicht hatte und etliche Male laut lachen musste. Daneben schaffte es die Autorin aber auch, mich emotional zu berühren und zu Tränen zu rühren. Dadurch, dass Wolfgang ein Bestatter ist, spielt natürlich auch der Tod eine Rolle, den ich sehr passend zur gesamten Geschichte eingebaut fand.
Das Ende gefiel mir gut und es rundete die Geschichte stimmig ab.

Ein richtig tolles Buch, das mich zum Lachen und Weinen brachte und auch ein klein wenig zum Nachdenken. Ich kann das Buch absolut empfehlen und vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Schlittenfahrt ins Glück

Schlittenfahrt ins Glück
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Laura findet nach dem Tod ihrer großen Liebe langsam wieder ins Leben zurück. Dabei hilft ihr auch ihre kleine Tochter Toni. Als alleinerziehende Mutter ist Laura bereits stark gefordert, dann wird sie ...

Laura findet nach dem Tod ihrer großen Liebe langsam wieder ins Leben zurück. Dabei hilft ihr auch ihre kleine Tochter Toni. Als alleinerziehende Mutter ist Laura bereits stark gefordert, dann wird sie auch noch häufig von Schwindelanfällen geplagt. Aber eine Krankheit kann sie sich nicht leisten, denn wer kümmert sich dann um Toni? Bei einem Ausflug mit ihrer Tochter passiert es dann, dass Laura plötzlich ohnmächtig wird. Glücklicherweise findet Florian sie und bringt sie ins Krankenhaus. Damit rettet er Laura das Leben - und bringt dieses dann auch gehörig durcheinander.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe das Lesen genossen.
Dies ist bereits der zweite Band um die Protagonistin Laura. Obwohl ich den ersten Band “Nur einen Sommer lang” nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme, in die Geschichte reinzufinden und die Vergangenheit von Laura zu erfahren.
Der Schreibstil war wunderbar leicht und machte mir Freude. Ich empfand die ganze Geschichte als lebendig, denn die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft. Aber nicht nur die Umgebung und das Geschehen wirkten echt, sondern auch die liebevoll beschriebenen Charaktere. Laura und ihre Tochter Toni habe ich sofort ins Herz geschlossen und beiden nur das Allerbeste gewünscht. Auch Florian war äußerst sympathisch und liebevoll im Umgang mit Laura und Toni. Ich war gespannt, was sich zwischen Laura und ihm entwickeln wird. Eine ganz tolle Rolle hatten die wunderbaren Freunde von Laura erhalten, auf die Laura sich absolut und zu einhundert Prozent verlassen konnte.
Dieser Roman war sehr gefühlvoll und ich konnte mit den Protagonisten lachen, weinen und hoffen. Eine sehr stimmige Mischung, so dass es keinerlei Längen gab, sondern ich immer weiterlesen wollte.

Ich kann diesen wunderbaren und warmherzigen Roman für schöne Lesestunden sehr empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sternen.