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Veröffentlicht am 19.11.2018

Hammeltanz

Hammeltanz
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Der Hammeltanz in Onolzheim steht an. Doch dieses Jahr verläuft das Fest alles andere als friedlich, denn erst brennt ein Umzugswagen komplett ab und dann wird auch noch der Büttel nach der Hammeltanz-Zeremonie ...

Der Hammeltanz in Onolzheim steht an. Doch dieses Jahr verläuft das Fest alles andere als friedlich, denn erst brennt ein Umzugswagen komplett ab und dann wird auch noch der Büttel nach der Hammeltanz-Zeremonie ermordet. Die beiden Ermittler Lisa Luft und Heiko Wüst nehmen die Ermittlungen während der Feierlichkeiten auf und merken schnell, dass der Büttel so manchen Dreck am Stecken hatte.

Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, denn das tolle Cover und der gelungene Klappentext sprachen mich sofort an. Und meine Erwartungen an einen unterhaltsamen Krimi wurden erfüllt.
Dies war bereits der siebte Teil um die beiden Kommissare Heiko Wüst und Lisa Luft. Obwohl ich die Vorgängerbücher nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme, mich in die Geschichte und die Personen einzufinden.
Der Schreibstil war grundsätzlich leicht zu lesen und dabei bildhaft und gut verständlich. Es gab diverse Unterhaltungen, die in dem örtlichen Dialekt verfasst sind. Da hatte ich teilweise Schwierigkeiten, sie auf Anhieb zu verstehen. Doch der Sinn erschloss sich mir stets und im Verlauf des Buches habe ich den Dialekt auch immer besser lesen können. Ich muss sagen, dass ich den Dialekt sehr passend fand, denn er vervollständigte bei mir das Bild der Umgebung, der Menschen und des Hammeltanzes und wirkte lebensecht.
Die Personen wurden authentisch beschrieben und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Sehr gut rübergebracht wurden die Dörfler, die sich im Hammeltanzfieber befanden und die alle ihre ganz speziellen Eigenarten hatten. Dadurch, dass ich sie bildlich vor Augen hatte, konnte ich sie gut auseinander halten.
Was mir an diesem Krimi sehr gut gefallen hat, war die Beschreibung des Hammeltanzes und des ganzes Drumherums. Die Wichtigkeit der Zeremonie und des Festes wurde sehr gut herausgearbeitet. Aber auch der Mord an dem Büttel bzw. die Frage nach dem Täter und dessen Motiv fand ich gelungen. Für mich war es nämlich absolut nicht durchschaubar, wer der Täter sein könnte. Es gab viele Verdächtige, die dann aber nach und nach immer wieder aufgrund eines Alibis ausschieden. Ich war genauso ratlos wie die beiden Kommissare und habe deren Ermittlungen somit voller Spannung verfolgt. Das Ende gefiel mir sehr gut, denn die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar und ich hatte keine offenen Fragen mehr.

Ein toller und unterhaltsamer Krimi mit sehr viel Lokalkolorit und einer authentischen Dosis Dialekt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Gestorben wird morgen

Gestorben wird morgen
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Der Enddreißiger Wolfgang ist Bestattungsunternehmer und am liebsten alleine, denn die Lebenden machen ihm, im Gegensatz zu den Toten, Angst. Sein bester und einziger Freund Oskar ist da ganz anders und ...

Der Enddreißiger Wolfgang ist Bestattungsunternehmer und am liebsten alleine, denn die Lebenden machen ihm, im Gegensatz zu den Toten, Angst. Sein bester und einziger Freund Oskar ist da ganz anders und versucht immer wieder, mit Wolfgang unter Leute zu gehen, was allerdings häufig in einer Katastrophe endet. Eines Tages taucht die gutgelaunte Alma in Wolfgangs Bestattungsunternehmen auf und bringt sein bisheriges Leben gehörig durcheinander.

Dieser Roman hat mir richtig gut gefallen und mir schöne Lesestunden geschenkt.
Der Schreibstil ist locker-leicht und flüssig zu lesen, dabei sehr bildhaft und humorvoll. Ich konnte perfekt in die Geschichte eintauchen und sie genießen und habe mich beim Lesen einfach pudelwohl gefühlt.
Die Charaktere wurden sehr lebensecht und teils skurril beschrieben, einschließlich ihrer vielen Eigenarten und Spleens. Ich konnte sie mir alle prima vorstellen und dachte mir dabei mit einem Grinsen, dass doch eigentlich jeder Mensch seinen ganz individuellen Knall hat. Einfach wie im echten Leben. 
Wolfgang war mir sofort sympathisch und ich habe mich gefragt, was wohl hinter seiner Angst und seiner Verklemmtheit stecken mag. Und ich habe gehofft, dass die lebensfrohe Alma ihn dazu bringen kann, dass er über seinen Schatten springt.
Die Geschichte war wirklich zauberhaft. Sehr humorvoll und witzig, so dass ich das ganze Buch über ein Grinsen im Gesicht hatte und etliche Male laut lachen musste. Daneben schaffte es die Autorin aber auch, mich emotional zu berühren und zu Tränen zu rühren. Dadurch, dass Wolfgang ein Bestatter ist, spielt natürlich auch der Tod eine Rolle, den ich sehr passend zur gesamten Geschichte eingebaut fand.
Das Ende gefiel mir gut und es rundete die Geschichte stimmig ab.

Ein richtig tolles Buch, das mich zum Lachen und Weinen brachte und auch ein klein wenig zum Nachdenken. Ich kann das Buch absolut empfehlen und vergebe verdiente 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Schlittenfahrt ins Glück

Schlittenfahrt ins Glück
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Laura findet nach dem Tod ihrer großen Liebe langsam wieder ins Leben zurück. Dabei hilft ihr auch ihre kleine Tochter Toni. Als alleinerziehende Mutter ist Laura bereits stark gefordert, dann wird sie ...

Laura findet nach dem Tod ihrer großen Liebe langsam wieder ins Leben zurück. Dabei hilft ihr auch ihre kleine Tochter Toni. Als alleinerziehende Mutter ist Laura bereits stark gefordert, dann wird sie auch noch häufig von Schwindelanfällen geplagt. Aber eine Krankheit kann sie sich nicht leisten, denn wer kümmert sich dann um Toni? Bei einem Ausflug mit ihrer Tochter passiert es dann, dass Laura plötzlich ohnmächtig wird. Glücklicherweise findet Florian sie und bringt sie ins Krankenhaus. Damit rettet er Laura das Leben - und bringt dieses dann auch gehörig durcheinander.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe das Lesen genossen.
Dies ist bereits der zweite Band um die Protagonistin Laura. Obwohl ich den ersten Band “Nur einen Sommer lang” nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme, in die Geschichte reinzufinden und die Vergangenheit von Laura zu erfahren.
Der Schreibstil war wunderbar leicht und machte mir Freude. Ich empfand die ganze Geschichte als lebendig, denn die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft. Aber nicht nur die Umgebung und das Geschehen wirkten echt, sondern auch die liebevoll beschriebenen Charaktere. Laura und ihre Tochter Toni habe ich sofort ins Herz geschlossen und beiden nur das Allerbeste gewünscht. Auch Florian war äußerst sympathisch und liebevoll im Umgang mit Laura und Toni. Ich war gespannt, was sich zwischen Laura und ihm entwickeln wird. Eine ganz tolle Rolle hatten die wunderbaren Freunde von Laura erhalten, auf die Laura sich absolut und zu einhundert Prozent verlassen konnte.
Dieser Roman war sehr gefühlvoll und ich konnte mit den Protagonisten lachen, weinen und hoffen. Eine sehr stimmige Mischung, so dass es keinerlei Längen gab, sondern ich immer weiterlesen wollte.

Ich kann diesen wunderbaren und warmherzigen Roman für schöne Lesestunden sehr empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Falkenberg

Falkenberg
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Bei einem Schulausflug zum Hamburger Falkenberg entdeckt eine Schülerin eine grausam zugerichtete Leiche. Es handelt sich um den pensionierten Psychiater Henning Manteuffel. Er wurde mit 147 Messerstichen ...

Bei einem Schulausflug zum Hamburger Falkenberg entdeckt eine Schülerin eine grausam zugerichtete Leiche. Es handelt sich um den pensionierten Psychiater Henning Manteuffel. Er wurde mit 147 Messerstichen hingerichtet, zusätzlich wurde ihm ein Hakenkreuz in den Rücken geritzt. Die beiden Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu nehmen die Ermittlungen auf und stoßen dabei auch immer wieder auf die Legende um Klaus Störtebeker, der am Falkenberg einen Schatz vergraben haben soll.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, ein richtig tolles Debüt!
Der Schreibstil war leicht zu lesen, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte einzutauchen und sie zu erleben. Alles wurde lebendig und authentisch erzählt und ich hatte alles prima vor Augen.
Die Charaktere konnte ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen, denn sie wirkten alle absolut echt und menschlich.

Die beiden Polizistinnen haben mir gut gefallen, insbesondere weil es ein Frauen-Team war. Ich konnte ihren Gedanken folgen und die Ermittlungen somit nachvollziehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn es um die beiden eine Reihe gibt, die ich sehr gerne verfolgen würde.
Der Plot war prima durchdacht, hatte interessante Wendungen, mehrere Verdächtige und war vor allem undurchsichtig. Den Täter konnte ich selbst nicht entlarven und wurde somit am Ende von der Autorin überrascht.
Die Spannung wurde hervorragend aufgebaut und gehalten. Dadurch konnte ich das Buch nicht beiseite legen, sondern musste immer weiterlesen.
Was mich am meisten berührt und erschüttert hat und mir wirklich unheimlich nahe ging, waren die Tagebucheinträge eines jungen Mädchens, das in der NS-Zeit in einem Waisenhaus und später in einer Heil- und Pflegeanstalt lebte. Das war sehr schwere Kost, gerade weil das keine Fiktion war sondern die pure Realität. Diesen wahren Hintergrund hat die Autorin toll recherchiert und prima in den Krimi eingeflochten.
Das überraschende Ende gefiel mir sehr gut, denn es wurde alles schlüssig und nachvollziehbar aufgelöst.

Ein großartiger Krimi, den ich unbedingt empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Winterkalt

Winterkalt: Thriller
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Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einem grausigen Tatort gerufen. In einer Eisskulptur, die auf einem Platz mitten in der Stadt steht, befindet sich die Leiche einer Frau. Wie ist die Frau dort ...

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einem grausigen Tatort gerufen. In einer Eisskulptur, die auf einem Platz mitten in der Stadt steht, befindet sich die Leiche einer Frau. Wie ist die Frau dort eingeschlossen worden? Kriminalkommissar Florian Kessler tappt bei seinen Ermittlungen im Dunkeln, denn er findet keinen einzigen Zeugen, der gesehen hat, wie die Eisskulptur auf den Platz gelangte. Und während Julia darauf wartet, dass die Leiche aufgetaut ist, um die Obduktion durchführen zu können, schlägt der Eiskünstler erneut zu.

Dieser Thriller ist absolut großartig und von Anfang bis Ende einfach nur spannend.
Der Schreibstil lässt sich super lesen, ist bildhaft sowie fesselnd und mitreißend. Ich musste das Buch in einem Rutsch verschlingen, konnte es einfach nicht beiseite legen.
Bereits mit dem Prolog wurde die Spannung super aufgebaut und dann kontinuierlich gehalten, um am Showdown-Ende nochmals anzusteigen. Perfekt!
Die Atmosphäre, das Grauen und der Schrecken wurden hervorragend beschrieben und zu mir transportiert. Ich konnte die Kälte spüren und bei einigen Szenen hat es mich so richtig gegruselt.
Der Plot gefiel mir sehr gut, er war prima durchdacht und ungewöhnlich und hielt einige interessante Wendungen parat. Auch die Einblicke in die Ermittler bzw. deren Privatleben fand ich toll, da es in passendem Umfang eingestreut wurde und die Geschichte authentisch und lebhaft machte. Es wurden mehrere Personen präsentiert, die ich als Täter in Betracht zog. Doch wirklich festlegen konnte ich mich nicht und tappte daher bis zum Ende im Dunkeln. Den wahren Täter und dessen Motive hatte ich nicht auf dem Schirm, so dass ich überrascht wurde.

Ich kann diesen erstklassigen Thriller uneingeschränkt empfehlen und vergebe daher 5 von 5 Sternen. Ich hoffe auf baldigen Nachschub dieser hervorragenden Autorin!