Ein Aufruf um das Thema Mobbing ernst zu nehmen
Marion ist 13 Jahre alt, als sie sich dazu entschließt einen Abschiedsbrief zu verfassen und sich das Leben zu nehmen. Ihre Mutter Nora versucht das unfassbare zu verstehen und begibt sich auf die Suche ...
Marion ist 13 Jahre alt, als sie sich dazu entschließt einen Abschiedsbrief zu verfassen und sich das Leben zu nehmen. Ihre Mutter Nora versucht das unfassbare zu verstehen und begibt sich auf die Suche nach dem Warum. Dabei stößt sie auf viel Unverständnis und sogar Feindseligkeit.
Wertung
Es fällt mir sehr schwer eine Bewertung für das Buch zu schreiben, da es um ein sehr ernst zu nehmendes Thema geht. Aber es ist ein wichtiges Buch und es sollten viel mehr Menschen lesen.
Die Leseprobe hat mich sehr berührt und ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es auch ein sehr bewegendes Thema hat. Und ich wurde zu Anfang auch nicht enttäuscht. Nora, die Mutter beschreibt wie sie Marion gefunden hat und macht sich viele Vorwürfe, dass sie das hätte erkennen müssen. Sie versucht mit ihrer Trauer fertig zu werden, kann es aber nicht, bis sie weiß, was passiert ist. Das Warum steht ganz klar im Vordergrund und ich kann das auch verstehen. Ich hätte auch wissen wollen wieso es so weit kommen musste. Das Buch rüttelt auf und ich hätte nie erwartet, dass das Thema Mobbing auch seitens der Erwachsenen so unter den Tisch gekehrt wird. Das Buch erzählt nicht, wie es nach Marions Tod weiter geht und wie die Familie das unfassbare begreifen soll und dann wieder ins Leben zurückzukehren. Es ist vielmehr ein Buch über das Mobbing an sich und der Versuch die Menschen dafür zu sensibilisieren, damit es nie wieder so weit kommen soll. Die Geschichte berührt und macht einen selber wütend, warum denn nicht einer der Erwachsenen etwas gesehen haben soll. Die Mutter versucht ihre Trauer zu verarbeiten und sucht nach dem Warum, aber dabei ist auch deutlich spürbar, dass sie auch die Täter zur Rechenschaft ziehen will und ihre Wut klingt ebenfalls aus den Zeilen heraus.
Das Buch wird wie ein langer Brief an die Tochter geschrieben, verliert sich aber später etwas und die Mutter richtet sich mehr noch an den Leser selber. Mir hat persönlich auch die Sichtweise der Schule und der anderen gefehlt, was aber nur verständlich ist, dass die hier nicht zu finden ist. Ich hätte gerne verstanden, warum die anderen so reagiert haben. Die Gefühle und Emotionen standen nicht im Vordergrund, nicht einmal die Familie, sondern einzig der Gedanke, wie so etwas in Zukunft verhindert werden könnte und was alles unternommen wurde um die Schuldigen zu finden und sie zu verurteilen. Es steckt viel Wut und Unverständnis in dem Geschriebenen, was auch verständlich ist. Nora stellt sich allem entgegen und zeigt viel Mut.
Fazit
Ein sehr aufrüttelndes Buch über ein sehr dramatisches Ereignis. Ich kann das Buch empfehlen, allerdings ist es keine Geschichte oder ein Erfahrungsbericht, sondern eher der Versuch die Menschen aufzurütteln und für das Thema zu sensibilisieren. Außerdem glaube ich hat die Mutter hierüber Ihre Trauer bewältigen können als sie all das Niederschrieb, was sie beschäftigte. Es sollte ein Buch werden, das in den Schulen zur Pflichtlektüre wird und das Thema sollte viel mehr in den Schulen besprochen werden.