Ein Roadtrip durch Schottland und ein gelungener Abschluss der Dilogie
Nichts zu verlieren. Außer uns.Um den Fängen seiner Familie zu entkommen, fliegt Max von Linden über de Geburtstag seines Vaters nach Edinburgh. Schon am Flughafen trifft er auf die Straßenmusikerin Lina und die beiden können sich auf ...
Um den Fängen seiner Familie zu entkommen, fliegt Max von Linden über de Geburtstag seines Vaters nach Edinburgh. Schon am Flughafen trifft er auf die Straßenmusikerin Lina und die beiden können sich auf den ersten Blick nicht leiden. Doch dann treffen die beiden immer wieder aufeinander und starten einen gemeinsamen Roadtrip durch Schottland.
Max von Linden stammt aus einem reichen Elternhaus und wirkt auf den ersten Blick unglaublich arrogant. Aber wenn man erstmal hinter seine Maske blickt, merkt man schnell, dass sich der 22-jährige nicht viel aus Geld macht und eigentlich einfach nur frei sein möchte. Deshalb rebelliert er auch zum Teil gegen sein Elternhaus, von dem er sich loseisen möchte - unter anderem eben auch indem er über den Geburtstag seines Vaters nach Schottland flieht. Max mochte ich schon im ersten Band richtig gerne und dieser Eindruck hat sich mit seiner eigenen Geschichte nochmals bestätigt.
Lina Stollberg ist das komplette Gegenteil von Max. Sie kommt aus eher einfach Verhältnissen und vor allem aus einem zerütteten Familienverhältnis, was ihr zu schaffen macht. Trotzdem geht sie selbstbewusst durchs Leben und verdient mit Straßenmusik ihr Geld. Sie hat auf der einen Seite immer einen passenden Spruch auf den Lippen, denn sie sagt, was sie denkt, aber teilweise ist sie auch sehr verschlossen und möchte nicht zu viel von sich preis geben.
Die Beziehung der beiden lässt sich vor allem als explosiv beschreiben, denn die beiden mögen sich von Anfang an nicht und doch treffen sie immer wieder aufeinander. Schon bald merkt man die wachsende Spannung zwischen den beiden, denn wie heißt es so schön: was liebt, das neckt sich.
Auch in diesem Band gibt es wie schon bei Teil eins nicht viele Nebencharaktere. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir hierbei allerdings die kleine Olivia, die mir von Anfang an sympathisch war. Wen ich hingegen gar nicht mochte, ist Max' Familie, wobei sein Vater gegen Ende noch ein paar Pluspunkte sammeln konnte. Allerdings gibt es auch mit Leander und Bela ein Wiedersehen, die ich auch schon im ersten Band mochte.
Leider muss ich zugeben, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte einzutauchen, aber als ich es geschafft habe, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, wie sich die explosive Mischung zwischen Max und Lina weiterentwickelt und wann der große Knall kommt. Vor allem aber mochte ich Lea Coplins Schreibstil wieder sehr. Er ließ sich locker leicht und angenehm lessen und hat trotz der vielen Details, wodurch man sich vor allem die Landschaft Schottlands sehr gut vorstellen konnte, nie überladen. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Linas und Max' Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt bekommen hat und das Handeln der beiden besser nachvollziehen konnte.
Etwas verwirrend war für mich, dass das Buch fast zeitgleich zum Ende von Band 1 spielt. Zwar hat es mich gefreut, dass man auch noch etwas von Jana und Leander mitbekommt, aber irgendwie war ich bereits auf einem komplett anderen Stand über die Beziehung der beiden.
Insgesamt ist Nichts zu verlieren. Außer uns. ein gelungener Abschluss der Dilogie von Lea Coplin. Auch wenn mir der Einstieg etwas schwerer gefallen ist, mochte ich die Geschichte rund um die beiden Charaktere Max und Lina richtig gerne. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.