Spannender Polit-Krimi
Jacob Winterberg, ein alter Mann, kommt zu Hautkommissar Paul Selig, um den Mord an sich selbst zu melden und nennt ihm auch gleich Erhard Lasnik als Täter. Lasnik ist ein angesehener Bürger Berlins und ...
Jacob Winterberg, ein alter Mann, kommt zu Hautkommissar Paul Selig, um den Mord an sich selbst zu melden und nennt ihm auch gleich Erhard Lasnik als Täter. Lasnik ist ein angesehener Bürger Berlins und erfolgreicher Software-Unternehmer. Selig nimmt Winterberg eigentlich nicht ernst, aber am nächsten Tag ist Winterberg tatsächlich tot.
Und wieder tauchen wir in dem vorliegenden Buch mit dem Autor in die politische Szene Deutschlands bzw. Berlins ein. Es geht u. a. um die DDR-Vergangenheit mit Bespitzelungen, alte Stasi-Mitarbeiter, DDR-Gefängnisse, Spione, Geheimdienst und aktuell - um geplante Cyberangriffe.
Am Ende wird der Fall Winterberg selbst wird natürlich aufgeklärt, aber mit dieser Wendung/Konstellation hatte ich nicht gerechnet.
Auch mit diesem 3. Band hat der Autor einen fesselnden und auch unterhaltsamen Polit-Krimi geschrieben. Bei etlichen politischen Szenen trifft er den Nerv der Zeit punktgenau. Seine Figuren beschreibt er sehr realistisch und vor allem auch menschlich. Paul Selig war mir in den vorherigen Büchern schon sympathisch und daran hat sich nichts geändert. Die Zusammenarbeit mit Maria klappt hervorragend, aber darüber hinaus ist er schon eher verklemmt, da muß Maria des Öfteren die Initiative ergreifen. Hier kann man gespannt sein, was daraus noch wird. Die Beziehung zu seinem Sohn Tobias wird immer enger und hat sich sehr positiv entwickelt - jeder steht im Notfall für den anderen ein. Darüber hinaus erfährt man auch einiges über Seligs Kindheit und seinen Vater, das für Selig selbst im Nachhinein einiges erklärt. Das Thema Vorruhestand für Paul Selig, das der Polizeipräsident angedacht hatte, sollte mit der erfolgreichen Lösung des Falles vom Tisch sein. Das Ende des Buches lässt auf einen weiteren Band hoffen.
Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!