Übersichtliche aber detaillierte Anleitung besonders für Anfänger und wenig erfahrene Journaler. Hat mir bei der Planung schon sehr geholfen!
Warum dieses Buch?
Ich brauche Ordnung beim Planen und habe meine Termine und Aktivitäten gerne übersichtlich vor mir. Bisher habe ich noch keinen Kalender gefunden, der all meine Planungsbedürfnisse ...
Warum dieses Buch?
Ich brauche Ordnung beim Planen und habe meine Termine und Aktivitäten gerne übersichtlich vor mir. Bisher habe ich noch keinen Kalender gefunden, der all meine Planungsbedürfnisse erfüllt, daher habe ich mich entschieden es 2019 mal mit einem Bullet Journal (kurz „BuJo“) zu probieren. Das ist eine ganz individuelle Art der Kalenderführung bei der man alles integrieren kann was man braucht und einfach weglässt was überflüssig erscheint.
Da ich noch keinerlei Erfahrung damit habe und mir die Internetsuche viel zu viele verwirrende und für einen Anfänger nicht unbedingt hilfreiche Ergebnisse lieferte, musste ein ordentliches Anleitungsbuch her!
Gestaltung
Schon vorm Aufschlagen bemerke ich das edle Design des Hardcover Buchs, mit glänzender Goldschrift und einem ansprechend gestalteten Cover. Der Stil ist der gleiche wie bei dem Bullet-Journal, das ich gleich beim EMF Verlag mitbestellt habe (LINK zur Rezi Bullet Journal). Das spricht mich direkt an und ich habe das Gefühl, jemand hat sich große Mühe gegeben, dem BuJo-Neuling von Beginn an eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.
Beim Durchblättern fällt mir dann direkt das gut strukturierte Inhaltsverzeichnis auf, an dem ich erkenne, dass das Buch systematisch die üblichen Abschnitte eines Bullet Journals behandelt. Es sind viele Bilder darin, einige über komplette Doppelseiten. Kurze Abschnitte mit Zwischenüberschriften erleichtern die Orientierung und es sind zahlreiche Infokästen vorhanden.
In den Kapiteln werden zunächst der Ursprung der Bullet-Journal-Methode sowie deren Grundregeln vermittelt, dabei zeigt die Autorin aber auch immer Alternativen auf und macht deutlich, dass man sich an überhaupt keine Regeln halten muss, sondern das Journal so gestalten kann, wie es einem hilfreich erscheint.
Nachdem über einige Kapitel der standardmäßige Aufbau von „Future Log“, „Daily Log“ etc. erklärt wurden, wendet Marietheres Viehler sich auch den in der BuJo-Community beliebten Sammlungen und Trackern (Dokumentation bestimmter Gewohnheiten) zu und erklärt wie man beispielsweise seine Finanzplanung oder sportlichen Ziele und Erfolge ins Bullet Journal integrieren kann. Auch hier macht sie deutlich: jeder nimmt sich was er braucht, nichts ist ein Muss.
Bei allen Elementen bietet sie verschiedene Variationen an, die man als Anfänger einfach so übernehmen kann. Wenn einem an dekorativen Elementen gelegen ist, kann man die Vorlagen im Anhang verwenden und sie abpausen oder abzeichnen.
Die Infokästen enthalten bei näherer Betrachtung zum einen weiterführende Erklärungen der Autorin und zum anderen Materiallisten, sprich: welche Stifte Schablonen etc. für das abgebildete Design verwendet wurden.
Sprachlich ist das Buch in einem freundlichen Umgangston gehalten, der einfach zu verstehen ist. Fachbegriffe werden vorgestellt und erklärt, im Anhang findet man auch noch ein Glossar.
Meinung
Das Buch liest sich schnell und einfach, allerdings habe ich mir doch ein wenig Zeit zwischen den Kapiteln genommen um das Gelesene „sacken“ zu lassen und mit meiner bisherigen Vorstellung und Planung zu vergleichen.
Dass das Werk nur 96 Seiten hat, ist mir übrigens erst beim Schreiben dieser Rezension aufgefallen. Ich hätte die Seitenzahl viel höher geschätzt, da das Buch über einen hohen Informationsgehalt verfügt und zahlreiche verschiedene Designs präsentiert.
Einiges habe ich übernommen, anderes nicht und manchmal wurde mir auch klar, dass meine ursprüngliche Idee nicht besonders clever war. Dass ich mich gerne eines Besseren belehren ließ, liegt mit Sicherheit an dem freundlichen Schreibstil der Autorin, die all ihre Ideen als unverbindliche Vorschläge präsentiert und betont, dass was für die funktioniert nicht zwangsläufig für jeden das Richtige sein muss. Das wirkt sehr sympathisch und ich fühle mich in meiner Kreativität nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: mein Bedürfnis perfekt zu planen weicht ein wenig der Experimentierfreunde und mir wird klar, dass es gar nicht schlimm ist, wenn sich ein bestimmtes Gestaltungselement als persönlicher Flop erweist. Daraus lernt man schließlich was.
Inzwischen habe ich den Grundaufbau meines Bullet Journals weitgehend fertig, dabei habe ich mich für den Anfang für möglichst einfache Darstellungen entschieden und auf dekorative Gestaltungselemente fast vollständig verzichtet. Das werde ich aber noch nachholen. Sollte ich mich für 2020 erneut für ein Bullet Journal entscheiden, werde ich den „Bullet Journal Guide“ auf jeden Fall wieder zur Hand nehmen, da ich noch nicht alles ausprobiert habe, was mir darin gefällt!