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Veröffentlicht am 16.11.2018

The Swores“ lassen bitten- erster Teil einer New Adult Trilogie um eine Rockband, der das Herz von Teens und Twens höher schlagen lassen wird. Ältere Leser sollten aber, für meinen Geschmack, lieber die Finger davon lassen

Backstage Love – Unendlich nah
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Meine Rezension:

Mia lebt zusammen mit ihrer Familie in ländlicher Idylle. Zu ihren besten Freunden gehören die Geschwister Lizzy und Nic, die in der Nachbarschaft wohnen. Im Laufe der Jahre entdecken ...

Meine Rezension:

Mia lebt zusammen mit ihrer Familie in ländlicher Idylle. Zu ihren besten Freunden gehören die Geschwister Lizzy und Nic, die in der Nachbarschaft wohnen. Im Laufe der Jahre entdecken Mias Bruder Liam und Nic ihre Leidenschaft für Musik und gründen eine Band- „The Swores“. Sie werden dermaßen erfolgreich, dass sie große Tourneen machen können und besonders Nic, der Leadsänger steht im Fokus der Öffentlichkeit. Er wird von den Frauen umschwärmt und es vergeht nicht ein Tag, an dem Mia nichts über ihn in der Regenbogenpresse lesen kann.

Ein wenig verschnupft reagiert sie, als Nic lange nichts von sich hören lässt und stattdessen, lediglich für sie und Lizzie, zwei VIP-Tickets für einen Gig in London schickt. Dennoch lässt sich Mia von Lizzie dazu überreden und dann ist der große Tag plötzlich da. Obwohl sich Nic offensichtlich darüber freut, Mia wieder zu treffen, scheint es, als wäre ihre besondere Verbindung gestört. Und auch in der Folgezeit geraten die beiden immer wieder wegen Kleinigkeiten aneinander. Was Mia nicht ahnt, ist, dass Nic verliebt in sie ist, sich aber davor fürchtet, sie in seine verrückte Rockstarwelt hineinzuziehen. Mia dagegen, kann zunächst nicht wirklich benennen, wieso sie jedes Mal, wenn sie Nic begegnet, Herzklopfen bekommt. In Gefühlsdingen ist sie sowieso hin und hergerissen. Chris, ihr aktueller Freund, ist eigentlich ein Glücksgriff- attraktiv, verständnisvoll. Und dennoch spukt ihr immer nur Nic durch den Kopf….

Hinter dem Autorenpseudonym Liv Keen, verbirgt sich die Autorin Kathrin Lichters und auch „Unendlich nah“ sowie die Folgebände, wurden bereits vor einiger Zeit herausgegeben. Hier handelt es sich, laut Verlag, jedoch um eine vollständige Überarbeitung.
Da ich die ursprünglichen Fassungen nicht kenne, kann ich diesbezüglich leider keine Vergleiche anstellen.

Die Autorin erzählt hier die Geschichte von Freunden, die zu Liebenden werden. Sie verzichtet zudem auf den, momentan in diesem Genre üblichen Erzählstil- die „Ich-Form“. Positiv fand ich es, dass sie mit Nic einen Helden geschaffen hat, der keinesfalls die Bodenhaftung verloren hat, nachdem seine Band zu Starruhm gelangte und auch kein „Bad Boy“ ist. Im Gegenteil, Nic ist ein sehr sympathischer Romanheld, der sich durchaus auch Gedanken macht um Mia. Aber, man mag es mir nachsehen; vielleicht bin ich langsam auch zu alt für New Adults, das Verhalten von Nic und Mia, dieses ewige Hin und Her, ihre Unfähigkeit miteinander zu reden, Mias Schmollen, Nics Geheimniskrämerei und vor allem, die lächerliche Einhaltung des Versprechens, dass er Liam gab- all das wirkte auf mich so wahnsinnig pubertär. Immerhin bekommt man es hier nicht mit einem Teenie-Heldenpaar zu tun.

Dazu, finde ich, fehlt das echte, britische Feeling. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte die Autorin ihre Story in Deutschland spielen lassen, statt in England. Liv Keen hat durchaus einen eingängigen Erzählstil, doch man merkt anhand von Redewendungen etc. einfach, dass man hier den Roman einer Deutschen vor sich hat.
Sehr intensiv und ansprechend beschrieben, fand ich dagegen die Rückblenden, die gemeinsame Erlebnisse von Mia und Nic behandeln und auch die Liebesszenen fand ich gut geschrieben. Auch das gewisse Knistern zwischen dem Heldenpaar ist vorhanden und zudem hat die Autorin ein paar interessante Nebenfiguren geschaffen, wie beispielsweise Mias süße Oma.

Aber, nach einer Weile finden diese kaum noch Erwähnung, werden fast zur Staffage und die Nebenhandlung um einen Stalker wird viel mehr in den Fokus gerückt, um der Story mehr Spannungselemente zu verleihen. Ich denke aber fast, die Geschichte hätte gut ohne Stalker auskommen können, wenn die Autorin ihrem Paar stattdessen mehr Romanpassagen bezüglich ihrer Gefühlswelt, Aussprachen usw. gewidmet hätte. Auch dem Musikbusiness hätte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden können- immerhin findet man einen sehr unter die Haut gehenden, geschriebenen Songtext von Nic, dem Romanhelden vor.
„Unendlich nah“ ist ein unterhaltsamer, leichter New Adult, allerdings nur für die altersmäßige Zielgruppe geeignet und ist zudem, dank des poppigen Layouts, ein optisch schicker Hingucker in den Bücherregalen von Teens und Twens.

Kurz gefasst: „The Swores“ lassen bitten- erster Teil einer New Adult Trilogie um eine Rockband, der das Herz von Teens und Twens höher schlagen lassen wird. Ältere Leser sollten aber, für meinen Geschmack, lieber die Finger davon lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Hocherotischer, unterhaltsamer 2. Teil der „One“ Reihe, doch leider sehr kurz geraten. Außerdem fehlt es der Story an Tiefgang

One Love
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One Reihe:

1. Teil: One Dream
2. Teil: One Love
3. Teil: One Passion
4. Teil: One Kiss

Meine Rezension:

Zehn Jahre zuvor:

Penny und Gabriel lernen sich in Barcelona kennen, verlieben sich Hals über ...


One Reihe:

1. Teil: One Dream
2. Teil: One Love
3. Teil: One Passion
4. Teil: One Kiss

Meine Rezension:

Zehn Jahre zuvor:

Penny und Gabriel lernen sich in Barcelona kennen, verlieben sich Hals über Kopf ineinander und begreifen schnell, dass sie beide etwas Festes wollen. Sie verabreden sich nach dem Urlaub daher in New York. Penny wartet vergeblich denn, Gabriel kommt nicht. Enttäuscht löscht sie wenig später alle gemachten Photos, seine Mailadresse und versucht ihn aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, was ihr sehr schwer fällt, denn sie hat starke Gefühle für ihn entwickelt…

Zehn Jahre später:

Penny, die eigentlich Jahre zuvor an die Wall Street gehen wollte, hat beruflich nun doch einen völlig anderen Weg eingeschlagen. Sie lebt in New York und arbeitet für eine Organisation, die sich für herrenlose Tiere einsetzt. Für eine Spendengala sucht ihr Arbeitgeber noch händeringend einen guten Caterer, doch das ist gar nicht so einfach. Auf ihrer Adressenliste, die sie abklappern soll, steht unter anderem auch der Sternekoch Gabriel. Penny stockt der Atem, als sie seinen Namen entdeckt, ahnt gleich, dass es ihr Gabriel ist. Obwohl sie nach Gabriel auch andere Männer kennenlernte, hat sie ihn nicht vergessen können. Sie beschließt, ihm einen Besuch abzustatten, will ihm eigentlich aber nicht verraten, wen er vor sich hat. Wie wird er reagieren, Wird er Penny erkennen?

Nachdem ich den ersten Teil von Lauren Blakelys „One“ Reihe, richtig gut geschrieben fand, weil auch der Humor darin nicht zu kurz kam, war ich bereits sehr gespannt auf Pennys und Gabriels Story und erhoffte mir eine ähnlich humorige, prickelnde und romantische Liebesgeschichte. Penny und Gabriel sind auf jeden Fall ein süßes, sympathisches Pärchen und die erste Hälfte des Romans gefiel mir dann auch richtig gut. Doch leider löst die Autorin den einzigen Konflikt, viel zu schnell auf, was den Rest des Romans dazu verdonnert, ohne Spannungsmomente auskommen zu müssen. Gut, einerseits kommen Fans erotischer Szenen in der zweiten Hälfte der Geschichte mal so richtig auf ihre Kosten, da Lauren Blakely besagte Szenen recht deutlich und anschaulich gestaltet hat, was auch unterhaltend sein mag, doch mir fehlten diesmal ein wenig mehr gemeinsame Dialoge, jenseits des üblichen erotischen Geflüsters. Sprich, tiefsinnigere Gespräche, die die Liebe zwischen dem Paar noch weiter untermauert hätten, sind diesmal leider Fehlanzeige. Zugegeben, das Paar lernte sich bereits zehn Jahre zuvor kennen. Doch seitdem war doch viel Zeit vergangen, man hatte sich verändert, etc. Da wäre es doch gerade spannend gewesen, den Figuren mehr Lebenserfahrung auf den Leib zu schreiben. Und gerade die Jobs der beiden, boten nebenbei doch viel Potential für interessante Romanpassagen. Doch diese fanden leider nur am Rande Erwähnung, was ich schade fand.

Überhaupt ist „One Love“ diesmal recht kurz geraten. Auf gerade einmal 182 Seiten, findet Pennys und Gabriels Story Platz- zu kurz geraten, um diese Liebesgeschichte plausibel darbieten zu können, wie ich finde. Sicher, es ist eine nette, hocherotische Love Story, die sich flüssig lesen lässt, doch leider fehlte mir dieses Mal das gewisse Etwas.

Kurz gefasst: Hocherotischer, unterhaltsamer 2. Teil der „One“ Reihe, doch leider sehr kurz geraten. Außerdem fehlt es der Story an Tiefgang.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Gefällige, vorhersehbare Urlaubslektüre, die durchaus schöne Kopfkinomomente beschert, der es aber leider auch an Tiefgang mangelt.

Die Kamelien-Insel
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Sylvia hat einen spannenden und gut bezahlten Job, ist verheiratet mit einem erfolgreichen Geschäftsmann, um den sie viele Frauen beneiden und hat finanziell ausgesorgt. Eigentlich müsste sie doch glücklich ...

Sylvia hat einen spannenden und gut bezahlten Job, ist verheiratet mit einem erfolgreichen Geschäftsmann, um den sie viele Frauen beneiden und hat finanziell ausgesorgt. Eigentlich müsste sie doch glücklich sein, doch immer mal wieder hat sie Momente, in denen sie gewisse Situationen im Leben hinterfragt. Als ihr Mann Holger eines Tages eine Erbschaft erwähnt, die Sylvia gemacht hat, fällt sie allerdings aus allen Wolken. Tante Lucie, die Schwester ihrer Mutter, die abgeschieden in der Bretagne lebte, ist verstorben und hat Sylvia eine Gärtnerei, die auf einer Insel liegen soll, vermacht. Holger, der zufällig geschäftlich in der Gegend zu tun hatte, war bereits vor Ort um sich alles anzuschauen. Doch sein Fazit ist alles andere als rosig und er rät Sylvia eindringlich dazu, alles zu verkaufen. Da Sylvia, gestresst von ihrem Job, an sich, wenig Zeit zur Verfügung hat, überträgt sie Holger daher sämtliche Vollmachten.

Doch als ein Kunde abspringt und Sylvia plötzlich unverhofft Zeit hat, möchte sie doch mehr über ihre Tante und das Anwesen erfahren, da sie schöne Kindheitserlebnisse mit ihrer Tante verbindet, die aus welchen Gründen auch immer, einst in Ungnade fiel in ihrer Familie.
So macht sich Sylvia auf in die Breatgne, lernt dort inkognito die Lebensgefährtin ihrer Tante kennen und einen attraktiven Gärtner, der nicht nur ein besonderes Händchen für Kamelien hat. Sylvia kommen Gewissensbisse, als sie begreift, dass diese Menschen nun auf ihr Wohlwollen angewiesen sind und will das Anwesen doch nicht verkaufen, das so ganz anders ist, als es ihr Holger geschildert hatte. Holger reagiert darauf nicht so verständnisvoll, wie es Sylvia erwartet hätte…

„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach, fiel mir nicht nur wegen des einladenden Covers ins Auge, denn ich habe immer schon eine Schwäche für Romane gehabt, die in Frankreich spielen. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die besondere Atmosphäre einzufangen, so dass man die Kamelieninsel deutlich vor seinem inneren Leseauge vor sich sehen kann und selbst geschilderte Gerüche und Eindrücke, wirken so intensiv dargestellt, dass man diesbezüglich Kopfkino pur geboten bekommt.
Dazu legt die Autorin einen eingängigen Schreibstil an den Tag, so dass man schnell hineingezogen wird, in die Geschichte. Leider gab es aber auch diverse Kritikpunkte, die eine Bestbewertung meinerseits verhindert haben. Zum einen fand ich manche von Sylvias Handlungsweisen einfach nicht nachvollziehbar. Einerseits wird sie als clevere Geschäftsfrau beschrieben, die sich an die Spitze kämpfen musste, andererseits legt sie dann ein dermaßen sträflich naives Gebaren an den Tag, als es um ihren Mann und seine Heimlichkeiten geht, was einfach nicht passen wollte. Dazu fand ich die sich für Sylvia so plötzlich entwickelnde Liebesgeschichte in der Bretagne viel zu knapp geschildert. Mael der Gärtner, kommt so gut wie gar nicht zu Wort, es fehlt die, wie ich finde, wichtige Aussprache zwischen Sylvia und Mael, in einer entscheidenden Situation und überhaupt bleiben die Nebenfiguren in diesem Roman leider insgesamt sehr blass.

Ich hätte mir eine dialogreichere Story gewünscht und vor allem mehr Tiefgang. Es gab an sich doch so viele Fixpunkte in diesem Roman: Sylvias Selbstfindung beispielsweise oder auch ihre aufkeimende Liebe zu Mael. Leider fand ich letzteren Punkt besonders schwach und beliebig geschildert. Die Liebesszene als solche, wirkt dermaßen nichts sagend; eine Aneinanderreihung von typisch poetisch anmutenden Beschreibungen, wie man sie bereits in vielen anderen Romanen lesen durfte. Und dennoch ist es keine schlechte Geschichte, selbst wenn sie vorhersehbar sein mag. Wer eine nette, leichte und anschauliche Urlaubslektüre a la Rosamunde Pilcher sucht, macht nichts falsch, wenn er zu „Die Kamelieninsel“ greift. Man sollte meiner Meinung aber auch nicht mehr erwarten als das.

Kurz gefasst: Gefällige, vorhersehbare Urlaubslektüre, die durchaus schöne Kopfkinomomente beschert, der es aber leider auch an Tiefgang mangelt.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Liebevolle Hommage an den Kultfilm „Happy und Sally“. Leider schwächelt die Hauptstory etwas.

Ich schreibe uns ein Happy End
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Nina fällt aus allen Wolken, als sie ihren Lebensgefährten Will, mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt. Statt zerknirscht zu sein, eröffnet ihr Will anschließend, dass er sich von Nina trennen ...

Nina fällt aus allen Wolken, als sie ihren Lebensgefährten Will, mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt. Statt zerknirscht zu sein, eröffnet ihr Will anschließend, dass er sich von Nina trennen möchte. Kurz darauf ist Nina allein und fällt in ein tiefes Loch. Vor einiger Zeit hatte sie damit begonnen, eine Fortsetzung zu ihrer Lieblingskomödie, „Harry und Sally“ zu schreiben. Von ihrer Freundin ermutigt und auch um sich abzulenken und Will zu beweisen, dass sie es auch ohne ihn schafft weiterzumachen, schreibt sie ihr Drehbuch zu Ende und reicht es bei einer großen Filmgesellschaft ein.

Nina glaubt nicht wirklich daran, dass sie jemals eine Antwort bekommt; das Leben muss auch so weitergehen. Hauptberuflich arbeitet sie in einem Buchladen, der leider nur noch mehr schlecht als recht läuft. „Love Books“, hat daher höchste Priorität bei Nina und ihren Kolleginnen, denn ihr Chef hüllt sich in Schweigen und alle fürchten bereits um ihren Job. Doch dann bekommt Nina den Anruf ihrer Agentin, die ihr später, bei einem Abendessen in einem schicken Nobelhotel, eröffnet, dass die Filmgesellschaft angebissen hat. Sie wollen Ninas Drehbuch. Doch es müssen noch einige wichtige Änderungen daran vorgenommen werden und diese schmecken Nina, die ein großer Fan von Nora Ephron ist und sich aus diesem Grunde nahe an Ephrons vorgegebener Charakterisierung gehalten hatte, so gar nicht.

Zur Seite gestellt, wird ihr ausgerechnet Ben, dem sie bereits mehrfach zufällig begegnet ist und der ihr mit seiner Hipsteroptik, nicht so wirklich gefallen hat. Und nun stellt sich heraus, dass Ben so ganz andere Vorschläge aus dem Ärmel zaubert. Es kommt zu einem Streit zwischen ihnen und Nina überlegt sich zunächst, alles hinzuwerfen. Kann Ben sie überzeugen, weiterzumachen? Denn Ben möchte Nina nicht nur aus beruflichen Gründen um sich haben…

„Ich schreibe uns ein Happyend“, von Annie Robertson, fiel mir in erster Linie ins Auge, weil ich ein „Harry und Sally“ Fan bin und zudem gerne Liebesgeschichten lese, die ein bisschen anders gestrickt sind.
Von manchen Rezensenten dieses Buches wurde Annie Robertsons Schreibstil bemängelt. Doch eigentlich gibt es an diesem nicht viel zu rütteln. Vielmehr sollten sich die Leser vorab die Frage stellen, was sie sich von dieser Geschichte erhoffen.
Zugegeben, man sollte wissen, dass die Autorin das „Harry und Sally“ Thema in den Fokus gerückt hat und die Liebesgeschichte von Nina und Ben ehrlich gesagt, daher sehr zur Nebensache degradiert wird. Auch wirkt Nina nicht unbedingt sympathisch, vielmehr egoistisch, was vielleicht daran liegt, dass sie lange Zeit nur ihre Ziele verfolgt und nicht begreift, dass auch ihre Freunde Probleme haben, die diese mit sich herumtragen.

Da hätten wir also einerseits eine schwächelnde Liebesgeschichte, mit einem Heldenpaar, das recht blass bleibt. Andererseits ist da aber auch das Harry und Sally Thema, das die Autorin dermaßen wunderbar, humorig und scharfzüngig eingebracht hat. Und nicht zu vergessen, die Einblicke ins Drehbuchschreiben werden sehr interessant von Annie Robertson dargeboten.
So bin ich nun bei meiner Bewertung zwiegespalten. Die Liebesgeschichte hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, wenn ich die gebrachten Parallelen zur „Harry und Sally“ Handlung, nebst Wiederholung berühmter Filmzitate, allerdings durchaus sehr mochte.
Wäre der Roman lediglich als „Harry und Sally“ Reminiszenz gedacht gewesen, würde ich die volle Bewertung dafür vergeben. Ich kann meine Begeisterung diesbezüglich nämlich kaum in Worte fassen. Zum besseren Verständnis für euch kurz eine Erklärung. Die Autorin lässt ihre Leser teilhaben an Ninas Drehbuchinhalten und die Dialoge zwischen Harry und Sally und allen übrigen Akteuren, hätten durchaus aus Nora Ephrons Feder stammen können, da es Annie Robertson gelungen ist, die Stimmung und den besonderen Humor des Originals einzufangen. Leider haben mir besagte Romanpassagen dann auch so gut gefallen, dass ich mehrfach in Versuchung war, Nina und Bens Story vorzublättern, um schneller erfahren zu können, welches Ende Harry und Sally schließlich erwartet. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass Rob Reiner, würde er besagte „Harry und Sally“ Dialoge dieses Romans zufällig zu lesen bekommen, durchaus in Versuchung geraten könnte, eine Fortsetzung zu drehen. Wenn leider auch nicht mehr alle Schauspieler des Originalfilms leben.
Empfehlen würde ich diesen Roman allen Harry und Sally Fans. Wer mit diesem Kultfilm weniger anfangen kann, wird womöglich etwas enttäuscht sein.


Kurz gefasst: Liebevolle Hommage an den Kultfilm „Happy und Sally“. Leider schwächelt die Hauptstory etwas.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Leichte Unterhaltungslektüre, mit bildhaften und malerischen Ortsbeschreibungen, der es leider jedoch an Tiefgang mangelt. Leider nicht so gut, wie Janne Mommsens frühere Romane

Mein wunderbarer Küstenchor
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Britta lebt seit vielen Jahren in dem kleinen, beschaulichen Küstenörtchen Klütz in Mecklenburg. Dorthin hat es sie einst verschlagen, nachdem sie näheren Kontakt zu ihrer Tante Sybille gesucht hatte, ...

Britta lebt seit vielen Jahren in dem kleinen, beschaulichen Küstenörtchen Klütz in Mecklenburg. Dorthin hat es sie einst verschlagen, nachdem sie näheren Kontakt zu ihrer Tante Sybille gesucht hatte, die mittlerweile schon das stolze Alter von dreiundachtzig Jahren erreicht hat. Sybille und Brittas Leidenschaft ist das Singen. Im ortsansässigen Chor sind sie schon seit Jahrzehnten dabei, doch ausgerechnet kurz bevor es gen Finnland geht, wo der Chor vor großem Publikum singen soll, scheint alles vorbei zu sein. Ausgerechnet Chorleiter und Dirigent springen ab.

Händeringend suchen Britta und die Mitglieder des Chors Verstärkung in letzter Minute, doch alle Bewerber, die sich bei ihnen zum Casting sehen lassen, sind menschliche Vollkatastrophen. Was tun? Zufällig lernt Britta den Musiker Jasper kennen, der den Chor von nun an nicht nur am Piano begleitet, er sucht scheinbar auch immer wieder Brittas Nähe. Britta ist hin und hergerissen, denn seitdem sie vor zwei Jahren Schluss gemacht hat mit Olli, hatte sie ihren Kopf noch nicht wirklich frei für einen neuen Mann. Und Jasper ist dazu auch noch jünger. Als Jasper der perplexen Britta vorschlägt, sie solle doch in Zukunft den Chor leiten und dirigieren, hält sie Jaspers Idee zunächst für einen Scherz, doch eigentlich ist seine Idee gar nicht so schlecht. Das finden vor allem die Chormitglieder, die Britta unterstützen. Doch ohne männliche, gesangliche Verstärkung fällt die Reise nach Finnland flach. Wo sollen die Chormitglieder bloß neue Mitglieder finden?

Greift man zu einem Roman von Janne Mommsen, weiß man, dass man es zumeist mit einem leichten, unterhaltenden Roman zu tun bekommt, der reichlich maritime Atmosphäre verströmt. Obwohl der Chor, der Romanheldin Britta, in dieser Geschichte im Fokus steht, versäumt es der Autor dennoch nicht, in dieser Hinsicht vorzusorgen. Überhaupt beschreibt er das Örtchen Klütz, sehr bildhaft und malerisch, so dass man als Leser schnell vom Reisefieber gepackt wird.
Man merkt, dass Janne Mommsen weiß, wovon er erzählt, denn man spürt die Liebe zum Singen, deutlich heraus, zwischen den Zeilen, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Warum also nur 3.5 von 5 Punkten?

Man muss wissen, dass sich diesmal sehr viele Nebenfiguren in diesem Roman tummeln, die zwar durchaus für lebhafte Dialoge sorgen und rein optisch in großer Ausführlichkeit beschrieben werden, jedoch im Großen und Ganzen recht blass bleiben. Mir fehlt an allen Ecken und Kanten mehr Tiefgang. Ob nun bei Britta, der Romanheldin, die praktisch das ganze Buch über lediglich versucht, neue Chormitglieder aufzutreiben und die dafür sogar zu einer schnell zu durchschauenden Lüge greift, die sie nicht gerade sympathisch wirken lässt oder beim musizierenden Jasper. Mir fehlt das Knistern, das gewisse Etwas zwischen den beiden genauso, wie mehr gemeinsame Dialoge, die ihre sich anbahnende Liebe füreinander untermauern. So kommt die Liebe mehr Knall auf Fall und viele Romanpassagen werden nur noch aus dem Off geschildert, was auf mich etwas lieblos erzählt wirkt. (Hiermit beziehe ich mich auf das Ende der Story.) Alles bleibt diesmal sehr an der Oberfläche, leider und selbst wenn ich die leichten Unterhaltungsromane des Autors an sich sehr schätze, muss ich zugeben, dass mir „Mein wunderbarerer Küstenchor“, genauso wie auch der vorletzte Roman von Janne Mommsen, „Die kleine Inselbuchhandlung“, nicht so gut gefallen hat und ich sehr hoffe, dass sein nächster Roman wieder so überzeugend wird, wie frühere Romane des Autors.

Kurz gefasst: Leichte Unterhaltungslektüre, mit bildhaften und malerischen Ortsbeschreibungen, der es leider jedoch an Tiefgang mangelt. Leider nicht so gut, wie Janne Mommsens frühere Romane.