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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2018

Nicht so spannungsgeladen und mitreißend wie der erste Band.

Queen and Blood
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Vor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt ...

Vor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt Kjells Geschichte erfahren wollte. Da habe ich mir das Buch sofort geschnappt – mit der großen Hoffnung, dass es mich genauso begeistern würde wie der erste Band. Leider hat "Queen & Blood" dieses Mal nicht ganz meinen Nerv getroffen, was ich unglaublich schade fand.

Eigentlich gibt es an dem Buch nicht besonders viel auszusetzen. Dieses mittelalterliche Setting mit den besonderen Fantasie-Wesen hat mir unglaublich gut gefallen. Ich mag solche Kulissen sehr gerne und die Autorin drückt dies besonders bildgewaltig und einnehmend aus. Ich habe mich gerade in Tiras' Burg sehr an den ersten Band erinnert gefühlt und das fand ich persönlich ausgesprochen toll, denn ich war damals sehr traurig, als dieser Auftaktband zu Ende ging und der zweite Teil keine Fortführung von Tiras' und Larks Geschichte versprochen hat. Auch die Ausrottung der Volgar – der menschenfressenden Vogelmenschen – nimmt in diesem Buch wieder einen Teil des Plots ein. Kjell kämpft als Hauptmann natürlich an vorderster Front und beweist wieder mal seine Tapferkeit, seinen Mut und seine schier unmögliche Stärke.

Wie mit diesem Satz bereits angedeutet, haben mich auch die Charaktere eingenommen. Kjell war im ersten Band ein miesepetriger Griesgram, aber seine Geschichte hat mich trotz allem sehr interessiert und angezogen. Als Tiras' Bruder ist er ohnehin schon eine interessante Figur, aber es steckt viel mehr in ihm, als er in "Bird & Sword" von sich preisgegeben hat. Er hat definitiv einfühlsame und liebevolle, aber auch kriegerische und ruppige Momente, die ihn zu dem machen, was er im Endeffekt auch sein soll: ein Anführer und ein Vorbild. Sasha, die Kjell sehr früh den Kopf verdreht, steht ihm allerdings in nichts nach. Auch ihr Charakter ist sehr einnehmend und tiefgründig ausgearbeitet und ich mochte ihre natürliche Art ausgesprochen gerne. Sie passt sehr gut zu Kjell, zähmt ihn, aber zeigt ihm auch seine Stärken. Zusammen ergeben sie ein schönes Paar, deren Liebe zwar durch verschiedene Höhen und Tiefen des Schicksals geschickt wird und einigen Hindernissen standhalten muss, der sie sich am Ende aber doch nicht widersetzen können und sie endlich zusammenbringt.

Trotz allem hat mich das Buch einfach nicht vollkommen überzeugen können. Es hat mich nicht gelangweilt, aber auch nicht abgeholt. Ich habe mich nicht gequält, mich aber auch nicht auf die nächste Seite gefreut. Es hatte auf mich bei weitem nicht die Anziehungskraft und das Sog-Gefühl, wie der erste Band. Mir persönlich hat während der ersten Hälfte einfach die Spannung gefehlt, die sich erst am Ende wirklich aufbaut und mich im Eiltempo durch die letzten 70 Seiten getragen hat. Ich glaube, ich hatte mir einfach viel mehr von dem Plot versprochen und war am Ende doch ernüchtert, wie wenig er mich – trotz des spektakulären Schlusses – begeistern konnte. Unglaublich schade!

Fazit
Ich hatte so viel gutes von "Queen and Blood" erwartet, aber leider hat mich das Buch einfach nicht umhauen können. Die Charaktere fand ich toll und auch das Setting hat überzeugt, aber die Geschichte hatte mir persönlich zu wenig Spannungspunkte und zu wenig Sog-Wirkung. Auch wenn ich die Geschichte gerade gegen Ende wesentlich besser fand, kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Nicht ganz so gut wie erwartet.

Tausend kleine Lügen
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"Tausend kleine Lügen" ist mein erstes Buch der Autorin Liane Moriarty und befasst sich mit den drei Vorschulmüttern Madeline, Jane und Celeste. Alle drei haben so ihre verschiedenen Problemchen, finden ...

"Tausend kleine Lügen" ist mein erstes Buch der Autorin Liane Moriarty und befasst sich mit den drei Vorschulmüttern Madeline, Jane und Celeste. Alle drei haben so ihre verschiedenen Problemchen, finden aber schließlich zueinander und schließen eine Dreier-Freundschaft (zumindest Jane stößt dazu; Madeline und Celeste kennen sich schon eine Weile und sind bereits Freundinnen). Das spannende an diesem Buch ist definitiv der Quizabend, der allerdings nicht so im Vordergrund des Buches steht, wie es der Klappentext hinstellt. Der Quizabend ist zwar der rote Faden in dem Buch, nimmt aber definitiv keinen großen Teil in „Tausend kleine Lügen“ ein. Man weiß relativ schnell, dass sich etwas Schreckliches an diesem Abend zutragen wird und einer der Protagonisten um's Leben kommen wird – doch man weiß nicht, wer oder warum oder unter welchen Umständen. Das bleibt durch das Buch hinweg ein Geheimnis und wird erst in einer der letzten Kapitel aufgelöst.

Mir hat der Aufbau von "Tausend kleine Lügen" trotzdem sehr gut gefallen. Man selbst stellt als Leser andauernd Vermutungen an und mit jedem Kapitel werden neue Informationen geliefert, die diesen Abend in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Geschichte ist wie eine Art Countdown aufgebaut ("Zwei Monate vor dem Quizabend", "Drei Wochen vor dem Quizabend", usw.) und enthält immer mal wieder kleine Statements der verschiedenen Figuren zu den Vorkommnissen an jenem Abend. Es bleibt dem Leser überlassen, mit diesen Statements etwas anzufangen und sie in eine richtige oder sinnvolle Reihenfolge zu bringen. So entsteht nach und nach ein klares Bild davon, was wohl passieren wird, wer beteiligt sein könnte und warum sich dies alles so entwickelt. Im Zusammenhang mit dem Todesfall wird während des ganzen Buches durch kleine Einschübe und Andeutungen die Spannung unglaublich hochgehalten.

Die Spannung während der kleinen Episoden von Celestes, Madelines und Janes Leben hat mich dagegen nicht so wirklich fangen können. Ich finde die Geschichte der drei Damen wirklich ausgesprochen interessant. Mir persönlich war allerdings zu wenig Tempo und Dynamik in der Erzählung, so dass ich mich etwa nach zwei Drittel des Buches anfing zu langweilen. „Tausend kleine Lügen“ hat zwar einen kleinen "Desperate Housewives"-Touch (durch die Hausfrauen-Thematik und das ominöse Geheimnis um den Quizabend), aber im Grunde sind es dann eben doch nur Hausmütter, die mit häuslicher Gewalt (was natürlich nie irgendjemand mitbekommt), mit einer Teenagerin, die unerwartet bei der Mutter auszieht, um beim (in einer neuen Ehe lebenden) Vater zu wohnen, betrügenden Ehemännern, Mobbing in der Schule, Vorschulmütter-Kriegen oder den Hürden einer Alleinerziehenden zu kämpfen haben. Das war mir persönlich stellenweise zu viel aus der Klischee-Kiste gegriffen oder schlichtweg zu vorhersehbar.

Dabei haben mich die verschiedenen Charaktere und die drei Hauptfiguren im Großen und Ganzen überzeugen können. Celeste, Jane und Madeline sind auf ihre jeweils eigene Art und Weise zu bemitleiden und konnten mich aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit meist ganz gut unterhalten. Denn Jane ist die Stille und Unsichere, Celeste die Perfekte und Reiche und Madeline die „Normale“ und immer auf Krawall aus. Aber identifizieren konnte ich mich mit ihnen nicht und auch eine Charakterentwicklung konnte ich nicht feststellen. Jane versucht zwar hartnäckig, ihre Probleme in den Griff zu bekommen und am Schluss stellt sich bei ihr auch eine Besserung ein, aber so wirklich überzeugt hat mich das am Ende leider nicht.

Dennoch hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen. Zum einen sind die Kapitel meistens recht kurz aufgebaut, was den Eindruck vermittelt, dass man bei den 496 Seiten schnell vorankommt. Zum anderen finde ich, dass die Autorin mich gerade am Ende mit ihren Schilderungen doch ganz gut einfangen konnte. Deshalb wird "Tausend kleine Lügen" wohl auch nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.

Fazit
"Tausend kleine Lügen" ist im Grunde ein gut durchdachtes Werk, dessen Spannung sich meiner Meinung allerdings nur alleine durch ein einziges Ereignis aufbaut, das erst ganz am Ende aufgelöst wird. Mir hat einfach die Dynamik in dem Buch gefehlt, was die weiteren Schwächen des Buches nur noch verdeutlich hat. Trotzdem hat mir das Ende gefallen und auch die Buchidee war überzeugend. Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Buch der Autorin lesen, um mir einen besseren Eindruck von ihr machen zu können.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Etwas Alltägliches besonders erzählt.

Eines Tages in der Provence
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Mit der Autorin Karine Lambert verbinden mich gemischte Gefühle. Ihr Buch "Und jetzt lass uns tanzen" fand ich wirklich wunderschön; nicht perfekt, aber dennoch gefühlvoll und süß. Ihr zweites Buch "Das ...

Mit der Autorin Karine Lambert verbinden mich gemischte Gefühle. Ihr Buch "Und jetzt lass uns tanzen" fand ich wirklich wunderschön; nicht perfekt, aber dennoch gefühlvoll und süß. Ihr zweites Buch "Das Haus ohne Männer" hatte mich allerdings ziemlich enttäuscht. Deshalb habe ich lange gezögert, "Eines Tages in der Provence" zu lesen – letztlich habe ich mich dafür entschieden und es nicht bereut.

"Eines Tages in der Provence" ist mit Sicherheit ein besonderes Buch. Ich finde, dass Karine Lambert einen ganz eigenen Stil hat. Ich bin mir nicht sicher, ob er typisch Französisch ist, aber er ist in jedem Fall interessant und das hat mir bei allen drei Büchern gut gefallen. Auch hier, in dieser Geschichte, wird wieder deutlich, dass etwas ganz Einfaches doch groß erzählt werden kann. Denn ein Baum mitten auf dem Dorfplatz soll aus unerfindlichen Gründen gefällt werden. Die Bewohner versammeln sich und möchten die Platane retten – und stoßen auf viel Widerstand. Die Geschichte wird von der Autorin leicht, aber schön und warmherzig erzählt und mir hat besonders gefallen, dass der junge Clément, von dem sich einige eine Scheibe abschneiden können, so in den Vordergrund gerückt wurde.

Die Handlung an sich wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: zum einen natürlich aus Cléments, aber auch der Artischocken-Verkäufer Manu, die Bar-Besitzerin Suzanne, die Food-Designerin Fanny, der psychisch kranke Raphaël, die betagten Schwestern Adeline und Violette, der Gemeindemitarbeiter François – und die Platane selbst spielen eine Rolle in diesem Buch. Ich persönlich mag es gerne, wenn einer Geschichte durch viele Charaktere Leben eingehaucht wird. Allerdings waren mir die Figuren zu wenig ausgearbeitet und wirkten dadurch auf mich zu oberflächlich und blass. "Eines Tages in der Provence" hat leider nur 208 Seiten, so dass man die Charaktere nur ansatzweise kennenlernen kann und nur grobe Informationen über ihr Leben erfährt. Natürlich wusste ich am Ende der Geschichte, dass Suzanne einen Mann hat, der wegen eines Motorradunfalls in der Reha ist und sie ihn vermisst, aber ich wusste leider nicht viel über Suzanne selbst. Wer ist diese Frau und was macht sie aus? Ich finde, Karine Lambert hätte für die Charakterausarbeitung ein paar Seiten mehr gebraucht und hätte ihren Figuren mehr Leben einhauchen können.

Zudem hat mir das französische Gefühl gefehlt. Die Kulisse ist meines Erachtens nach austauschbar und konnte mich nicht besonders einfangen. Bis auf die französischen Namen hätte die Geschichte auch in Spanien, Italien oder Griechenland stattfinden können. Für mich war die in dem Buch dargestellte Ausführung leider verschenktes Potenzial, denn ich bin ein großer Fan von ausländischen Settings und deren Lebensgefühl. Vor allen Dingen hat der Titel "Eines Tages in der Provence" gewisse Erwartungen in mir geweckt, an die das Buch leider nicht vollkommen herankommen konnte.

Fazit
"Eines Tages in der Provence" ist ein nettes Buch, das eine Geschichte erzählt, die überall auf der Welt vorkommen könnte. Ich mochte diese leichte, alltägliche Handlung, auch wenn die Autorin mich mit ihren Figuren nicht vollends überzeugen konnte. Ich hätte mir sowohl bei der Charakterausarbeitung, als auch bei der lokalen Kulisse, mehr Tiefe gewünscht. Im Großen und Ganzen ist dies ein Buch, das sich gut für zwischendurch eignet.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Gute Fortsetzung.

Dream Maker - Lust (The Dream Maker 2)
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"Lust" ist der zweite Teil der "Dream Maker"-Reihe, der mich zugegebenermaßen nach den Geschehnissen im ersten Band arg gereizt hat. Mir gefällt das Reihenkonzept und dieses Mal nimmt die Beratungs- und ...

"Lust" ist der zweite Teil der "Dream Maker"-Reihe, der mich zugegebenermaßen nach den Geschehnissen im ersten Band arg gereizt hat. Mir gefällt das Reihenkonzept und dieses Mal nimmt die Beratungs- und Umsetzungsagentur 'International Guy' den Leser mit nach Mailand, San Francisco und Montreal. Demnach wird auch im diesem Fortsetzungsband einiges an Abwechslung geboten – nicht nur bezüglich der unterschiedlichen Firmen-Problematiken, sondern auch in Parkers Privatleben.

Alle drei Fälle (die Modenschau in Mailand, die Partnersuche in San Francisco oder die Entlarvung eines Maulwurfs in Montreal) sind unterschiedlich ausgearbeitet und auf ihre eigene Art und Weise spannend. San Francisco war für mich persönlich dieses Mal der langweiligste Fall und konnte mich nicht so mitreißen, dafür hat mich der Maulwurf in Montreal besonders interessiert. Mir gefällt es, welche Gedanken sich die Autorin bezüglich der unterschiedlichen Fälle macht und so neben Parkers Privatleben für Abwechslung und Unterhaltung sorgt. Ich persönlich finde es daher auch ein bisschen schade, dass Parkers Arbeit aufgrund seiner privaten Situation öfters in den Hintergrund gerät, denn die Agentur interessiert mich sehr. Man merkt zwar, dass Parker und seinen Kollegen immer alles schnell gelingt und sie mühelos für jedes Problem eine Lösung finden (obwohl man sicher für den ein oder anderen Fall Monate brauchen würde), aber dennoch schafft Audrey Carlan realistische Szenarien, die einen hohen Unterhaltungswert ausmachen.

Deshalb hat es mich bei "Lust" auch so gestört, dass dem Konflikt, den Parker und Skyler austragen, so viel Raum gegeben wurde. Ich konnte Parkers Verhalten zwar nachvollziehen, aber ich hatte auch Verständnis für Skyler. Mich haben die Dramatik und Parkers Sturheit zunehmend genervt. Gerade bei seiner Arbeit geht er oft logisch und unvoreingenommen an Probleme heran, so dass ich nicht nachvollziehen konnte, warum er sich so anders im Privatleben verhält. Ansonsten empfand ich Parker um einiges stärker und sympathischer gezeichnet als im Vorgängerband und auch Skyler hat mit ihrem Auftreten wieder Eindruck bei mir hinterlassen. Sie ist eine unglaubliche Frau, die ich gerne noch mehr kennenlernen möchte.

Neben den spannenden Fällen und den tollen Charakteren mochte ich es auch bei "Lust" wieder, wie sehr die drei Männer (und nun auch Wendy) zueinander halten und sich gegenseitig stärken – nicht nur auf geschäftlicher Basis, sondern auch auf privater. Die Freundschaft zwischen ihnen ist toll beschrieben, auch wenn ich stellenweise den Eindruck hatte, dass Männer im wahren Leben so nicht reagiert hätten – man merkt dann eben doch hier und da an Kleinigkeiten, dass die Männerfreundschaft von einer Frau geschrieben wurde, was für mich aber keinesfalls störend oder unrealistisch war. Ich freue mich darauf, die vier im nächsten Buch "wiederzusehen" und mehr über sie selbst und die Agentur zu erfahren.

Fazit
"Dream Maker – Lust" ist meiner Meinung nach eine gute Fortsetzung der Reihe, obwohl das Buch ähnliche Schwäche aufweist wie der erste Band. Auch hier konnte ich Parkers Verhalten nicht immer nachvollziehen. Trotzdem waren die drei Fälle toll und abwechslungsreich und der Aspekt der (Männer-)Freundschaft weiterhin präsent und einnehmend, so dass ich mich auf den dritten Band freue.
[3,5 Sterne]

Veröffentlicht am 16.09.2018

Mehr erhofft.

Save Us
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"Save us" ist der dritten Band der "Maxton Hall"-Reihe und für mich im Hinblick auf die gesamte Reihe leider der schwächste Teil. Natürlich hatte ich große Erwartungen an das Buch – so wie an jeden finalen ...

"Save us" ist der dritten Band der "Maxton Hall"-Reihe und für mich im Hinblick auf die gesamte Reihe leider der schwächste Teil. Natürlich hatte ich große Erwartungen an das Buch – so wie an jeden finalen Reihenband. Auch wenn die "Maxton Hall"-Reihe meiner Meinung nach nicht an die "Again"-Reihe herankommt, haben mich die ersten zwei Bände rund um Ruby und James doch unterhalten können. "Save us" hat mich dann allerdings gar nicht mal mehr so begeistert. Für meinen Geschmack ist inhaltlich einfach zu wenig passiert und auch die Charakterausarbeitung – die ich sonst an der Autorin Mona Kasten sehr bewundere – kam mir hier bei den "neuen" Figuren zu kurz.

Für mich war von Anfang an klar, dass Ruby und James es schaffen würden und trotz aller Schwierigkeiten, Streitereien und Intrigen, die sie überstehen mussten, am Ende ein Paar bleiben. Für mich war auch von Anfang klar, dass Mortimer Beaufort nicht locker lassen wird, dass er nochmal für ordentlichen Wirbel innerhalb der Familie sorgen wird und er es keinem gönnt, glücklich zu werden und sein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Aber irgendwie ist in "Save us" auch nicht viel mehr passiert als das und das hat mich gerade ab der Hälfte des Buches immer mehr ernüchtert.

Die abwechselnden Perspektiven mochte ich sehr gerne – gerade Lydia habe ich ja in mein Herz geschlossen –, aber dieser ständige Wechsel wirkte auf mich eher wie der Versuch, ein inhaltliches Loch zu füllen, statt die Figuren weiterzuentwickeln und die Handlung voranzutreiben. Zudem kamen für mich die neuen (interessanten und spannende) Charaktere viel zu kurz und gerade Keshav wirkte auf mich geradezu oberflächlich und befremdlich. Dabei hätte ich mir gut vorstellen können, dass ich ihn genauso gerne gemocht hätte wie Lydia – wenn ich nur mehr über ihn und sein Leben erfahren hätte und er nicht die meiste Zeit so dargestellt wurde, als würde er Alistair und ihre Beziehung zu einander verleugnen. Außerdem wurden interessante Handlungsstränge – wie das Geheimnis um Mortimer und Cordelia – für mich viel zu schnell in den letzten paar Seiten abgehandelt, so dass die Genugtuung, dass das Gute gewinnt, überhaupt nicht auf mich wirken konnte. Das war wirklich schade.

Ich hatte schon von Anfang an Bedenken, ob man es schaffen wird, die Beziehung eines Paares über eine gesamte Trilogie zu ziehen und ich finde, dass "Save us" genau dieser Problematik zum Opfer gefallen ist. Das Konzept der "Again"-Reihe – jedes Buch ein anderes Paar, allerdings in der gleichen Welt – gefällt mir da um einiges besser, bringt mehr Abwechslung und lässt ein Buch in der Regel auch viel unterhaltsamer wirken. Vor allem kann sich dann auf einzelne Figuren konzentriert werden und kein Charakter geht aufgrund zu vieler Perspektiven in der Geschichte verloren.

Meine Rezension lässt bis hierhin vermuten, dass das Buch wahnsinnig schrecklich ist, deshalb möchte ich betonen, dass ich "Save us" definitiv nicht schlecht fand. Ich erkenne Mona Kastens Stil aus den beiden vorherigen Bänden wieder und Ruby ist meiner Meinung nach weiterhin eine tolle Protagonistin für die Kulisse Maxton Hall. Sie hat weiterhin einige Probleme, Differenzen mit Ember, Sorge um James und Lydia, Angst vor der Zukunft. Ich habe sie weiterhin sehr bewundert für ihre Stärke und ihr Festhalten an ihren Träumen. James und sie sind ein tolles Paar, was auch in "Save us" wieder deutlich wird. Des Weiteren fand ich auch die Momente, die beide mit der Clique verbringen und wie sie alle einander vergeben, schön geschrieben. Nur das alleine konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen, so dass es dieses Mal nicht für die vollen 4 Sterne gereicht hat.

Fazit
Leider schneidet der dritte "Maxton Hall"-Band "Save us" von Mona Kasten bei mir dieses Mal nicht ganz so gut ab, wie die beiden Vorgängerbände. Mir persönlich hat bei diesem Buch leider zu viel gefehlt, weswegen es mich nicht so begeistern und unterhalten konnte. Trotzdem ist "Save us" ein gutes Buch und ist für alle Fans von Mona Kasten (und natürlich auch von Ruby und James) ein Muss.
» 3,5 Sterne