Ein gemütlicher und doch spannender Inselkrimi
Eine junge Frau wird erwürgt am Strand von Borkum aufgefunden. Die eingespielten Kriminalisten Mona Sander und Enno Moll ermitteln in dem Fall, der nur auf den ersten Blick vielversprechend einfach aussieht. ...
Eine junge Frau wird erwürgt am Strand von Borkum aufgefunden. Die eingespielten Kriminalisten Mona Sander und Enno Moll ermitteln in dem Fall, der nur auf den ersten Blick vielversprechend einfach aussieht. Stattdessen ist schon allein das Opfer sehr undurchsichtig und auch der Kreis der Verdächtigen wird schnell größer. Doch dann geht alles ganz schnell, ein Verdächtiger wird festgesetzt. Mona glaubt, dass es zu leicht war. Mit ihrem Kollegen vergräbt sie sich erneut in den Fall und stolpert über seltsame Verbindungen.
Vor der malerischen Kulisse der ostfriesischen Insel Borkum wurde ein interessanter Krimi konzipiert. Der personale Erzähler geleitete mich durch diese Geschichte, ohne Blutvergießen und Gewalt, mit Ausnahme der Ermordung des weiblichen Opfers.
Der Fokus lag ausschließlich auf der Kommissarin Mona Sander. Mit ihr erfuhr ich alle relevanten Details zu dem Fall und erlangte darüber auch Kenntnisse über das weitere Vorgehen des Duos. Die Ermittler waren mir beide sympathisch.
Enno Moll zeichnete eine ruhige Art aus und war damit ein angenehmer Ausgleich zu seiner stürmischen Kollegin. Die berufliche Verbindung der Zwei war glaubwürdig dargestellt worden und es war zu merken, dass sie schon eine Weile miteinander arbeiteten. Obwohl es sich hier schon um den zehnten Fall der beiden Ermittler handelte, war die Geschichte sehr gut ohne Vorkenntnisse lesbar. Hin und wieder wurde erwähnt, dass bestimmte Inselbewohner die Kommissare schon aus früheren Ermittlungen kannten. Der Hinweis diente jedoch lediglich dazu, dass Mona und Enno sich nicht jedes Mal von neuem vorstellen mussten. Dies hatte wieder rum den Nebeneffekt, dass ich nicht mit Wiederholungen gelangweilt wurde und auch nicht auf die vorherigen Bände gespoilert wurde.
Die spannenden Ermittlungen mit reichlich unvorhergesehenen Wendungen hatten ein ostfriesisches Flair, sodass mein Adrenalinpegel zwar nicht in die Höhe schoss, der Unterhaltungswert aber auf einem hohen Niveau gewesen war.
Die Jagd nach dem Mörder war vielschichtig und auch der Täter selber blieb geschickt innerhalb des Werkes verborgen. Erst mit der Auflösung des Falles wusste ich wirklich von wem und weshalb das Opfer ermordet wurde. Bei der Aufklärung hat die Autorin dafür gesorgt, dass alle zuvor gesammelten Puzzlestücke sich nahtlos ineinanderfügten und ein Gesamtbild ergaben.
Generell waren die Handlungen logisch und konsequent aufgebaut, was den Lesefluss zu einem reißenden Strom gemacht hatte.
Sina Jorritsmas Schreibstil war fließend, sehr gut verständlich und bildlich ausformuliert. Auch wenn ich persönlich noch nie auf Borkum war, konnte ich mir die Schauplätze der Interaktionen sehr gut vorstellen.
Fazit: Ein gemütlicher und doch spannender Inselkrimi, der mit einer schönen Umgebung und sympathischen Protagonisten aufwarten konnte. Für alle geeignet, die es gern packend, aber nicht unnötig grausam und blutig mögen.