Sehr gute Fantasy Geschichte
Das Buch ist der 4. Teil der "schwarzes Blut"-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Die ersten drei Teile heißen: 1. Maleficus, 2. Mortalitas und 3. Mundita. Danach folgen 4. ...
Das Buch ist der 4. Teil der "schwarzes Blut"-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Die ersten drei Teile heißen: 1. Maleficus, 2. Mortalitas und 3. Mundita. Danach folgen 4. Wofswille, 5. Wolfswut und 6. Wolfswahn. Als ich mir das Buch aussuchte wusste ich nicht, dass es der 4. Teil einer Reihe ist, es war nicht direkt ersichtlich. Beschloss dann aber auch ohne Vorkenntnisse mich auf das Buch einzulassen und ich habe es nicht bereut, man versteht die Geschichte auch sehr gut so. Alles, was man vorab wissen sollte ist, was eine Strigoi ist, aber ein Blick auf den Klappentext des 1. Buches und man weiß Bescheid.
Zum Cover gibt es nicht viel zu sagen. Es passt perfekt zum Buch, da die Geschichte in London spielt. Der ausgeschnittene Wolf darauf, durch den man den "Big Ben" sieht finde ich persönlich sehr schön.
Die Geschichte beginnt sehr spannend mit den Tagebucheinträgen eines Leutnants, der mit einem kleinen Schlittentrupp eine Insel auskundschaften soll, auf der vor Jahren ein Expeditionstrupp verschwunden ist. Hierbei wird es schon sehr mysteriös und es ist ein spannender und guter Einstieg in das Buch.
Dann gibt es einen Zeitsprung und man erfährt mehr über den Hauptprotagonisten Alfio, der alleine in London lebt. Mit aller Macht versucht er, den Wolf in sich zu unterdrücken. Denn wenn Alfio zum Wolf wird, verliert er die Kontrolle über sich. Dann geht es nur darum zu töten und zu fressen, egal ob Mensch oder Tier. Ich finde Alfio sehr sympathisch, obwohl er so ein böses Inneres hat und er sich nach außen hin gerne mürrisch und unnahbar gibt, hat er doch eine freundliche und hilfsbereite Seite. Er hilft, wenn er sieht, dass jemanden Gefahr droht oder unrecht getan wird, der sich selbst nicht wehren kann. Als er einmal die nahende Gefahr jedoch nicht erkennt, wird ihm das zum Verhängnis.
Den Schreibstil von Melanie Vogeltanz finde ich wirklich sehr, sehr gut. Sie findet immer die richtigen Worte und schreibt sehr flüssig und gut lesbar. Die Sprache und die Erzählweise ist perfekt an die Zeit angepasst, in der die Geschichte spielt.
Das Buch fand ich nicht immer spannend, zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar Szenen, mit denen ich erst nichts anfangen konnte. Später aber weiß man, dass sie wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte sind, was das ganze dann wieder positiv zurechtrückt. Für mich war es jetzt auch eher eine Dark-Fantasy Geschichte und kein richtiger Horror, was ich aber auch nicht weiter schlimm fand.
Die Idee einen Werwolf oder Wolfsmenschen in London leben zu lassen ist nichts Neues, wurde hier aber sehr schön dargestellt. Das altertümliche London passt perfekt in die Szenarien der Geschichte und alles in allem wurde es sehr gut umgesetzt und erzählt.
Fazit: Nachdem richtig guten Anfang ist man etwas verwöhnt, es wird dann aber etwas Tempo herausgenommen. Das hat mich zwischendurch etwas gestört, ergab im weiteren Verlauf des Buches dann aber doch Sinn. Für Fantasy-Fans und Freunde von Werwölfen gibt es auf jeden Fall eine Kaufempfehlung von mir. Mir hat die Geschichte um Alfio sehr gut gefallen und ich möchte auch die beiden Fortsetzungen lesen. Da das Buch recht kurz ist, ist eine sehr schöne Dark-Fantasy Geschichte, die man zwischendurch sehr gut lesen kann. Und was ich wirklich noch mal loben möchte, ist der großartige Schreibstil der doch recht jungen Autorin, der mir sehr gut gefallen hat.