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Veröffentlicht am 29.11.2018

Adamsberg und der Zorn

Der Zorn der Einsiedlerin
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Wenn Fred Vargas ihrem Kommissar Adamsberg ins Rennen schickt, muss ich dabei sein. An Adamsberg scheiden sich die Geister. Entweder man mag ihn und seine ganz eigene Art zu ermitteln oder man hasst ihn, ...

Wenn Fred Vargas ihrem Kommissar Adamsberg ins Rennen schickt, muss ich dabei sein. An Adamsberg scheiden sich die Geister. Entweder man mag ihn und seine ganz eigene Art zu ermitteln oder man hasst ihn, weil der so anders ist und seine Fälle immer so verzwickt und langsam sind.

Wer mit Adamsberg ermittelt, muss die langsame und bedächtige Vorgehensweise mögen. Was anfangs einfach und logisch erscheint, wird mit jedem Satz komplizierter und verworrener und wenn man meint, man steckt nun endgültig fest, kommt Adamsberg der eine Gedanke, der die Ermittlungen wieder ins Rollen bringt. Es sind wieder viele Fakten, sehr viel Hintergrundwissen und einige Charaktere, die die Geschichte beeinflussen.

Aber nicht nur die Ermittlungen sind spannend und interessant, sondern auch der Konflikt zwischen Adamsberg und Danglard. Der Konflikt schwillt immer mehr an und zeigt eine neue Seite von dem Kommissar und seinem Stellvertreter. Die Unruhe und das Misstrauen der beiden ist so gut von Fred Vargas beschrieben, dass die Stimmung fast greifbar ist. Man muss jedoch die Geschichte zwischen Adamsberg und Danglard kennen, um den Konflikt wirklich zu verstehen.

Es ist kein einfacher Krimi und man muss etwas Geduld und Muße mitbringen, aber wenn man bereit ist, sich auf diese Geschichte einzulassen, wird man eine vielschichtige und spannende Geschichte hören.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Einfach leben

Einfach leben
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Wer ehrlich zu sich selbst und noch kein Minimalist ist, muss sich beim Anblick seiner Wohnung, dem Inhalt seiner Schränke, den versteckten Ecken und Dachschrägen, dem Keller und Dachboden vielleicht doch ...

Wer ehrlich zu sich selbst und noch kein Minimalist ist, muss sich beim Anblick seiner Wohnung, dem Inhalt seiner Schränke, den versteckten Ecken und Dachschrägen, dem Keller und Dachboden vielleicht doch eingestehen, dass man etwas zu viel von jedem hat. Fängt man dann noch an, darüber nachzudenken, wann man die Sachen das letzte Mal benutzt hat, dann kann man schon ins Grübeln kommen. Und genau an diesem Punkt bin ich schon angekommen. Brauche ich tatsächlich so viele Sachen? Mag ich alles gleich gern und benutze ich diese Sachen auch stets und ständig? Hier muss ich ein "Nein" abgeben und mich selbst einmal fragen, warum habe ich es dann.

Ich hatte schon vor dem Buch angefangen auszumisten. Die Sachen wurden gespendet, verkauft oder entsorgt. Doch ich bin noch lange nicht an dem Punkt, wo die Menschen aus diesem Buch sind. Gut, ich muss zugeben, dass ich nicht jeden Minimalismusstil mitmachen kann und möchte, aber ich konnte mir viele gute Anregungen und Methoden abschauen und ich werde sicherlich einiges übernehmen, um noch etwas mehr Luft und Freiraum zu schaffen (und zwar für mich und nicht für etwas Neues).

Ich bin nicht der Meinung, dass man wie ein Asket leben muss, aber man sollte sich schon fragen, ob man stets den neusten Trend hinterher jagen muss oder man einfach mal reflektiert, ob nicht doch Langlebigkeit (bei Kleidung, Gebrauchsgegenstände usw.) und Ressourcenschonung vor neustem Trend gelten sollte. Mir gefällt neben dem selbstgeschaffenen Platz auch der Gedanke an die Umwelt und die Reduzierung des Mülls. Die Müllreduzierung versuche ich auch schon seit längerem und mit fast den gleichen Methoden wie die Homestory-Menschen umzusetzen. Die vielen Hinweise zum Selbermachen und die vielen Links zum Nachlesen fand ich sehr gut und hilfreich und während man im Netz den Pfaden und Verlinkungen folgt, stellt man fest, wie viele Menschen auch in der eigenen Region schon diese Ansätze leben oder versuchen umzusetzen.

Das Buch ist kurzweilig, gut zu lesen und informativ und wer schon immer gern mal durch das Schlüsselloch in andere Stuben geschauen wollte, kann es hier ganz offiziell tun. Man kann viele Anregungen mitnehmen und erhält auch Tipps, wie man am besten anfängt. Für Minimalisten ist dies Buch wahrscheinlich keine Lektüre, die neue Erkenntnisse bringt, aber unterhaltsam ist sie trotzdem.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Dresden 1919

Dresden 1919
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Ein spannendes und sehr interessantes Buch über Dresden in der Zeit von 1918-1920.

Die Autorin hat viele kleinere Kapitel geschrieben, so dass man sich die geballte Geschichte auch in Etappen vornehmen ...

Ein spannendes und sehr interessantes Buch über Dresden in der Zeit von 1918-1920.

Die Autorin hat viele kleinere Kapitel geschrieben, so dass man sich die geballte Geschichte auch in Etappen vornehmen kann. Das Buch ist sehr gut recherchiert und mit vielen Zitaten und Ausschnitten aus Zeitungen (Artikel) und Büchern bestückt. Es lässt sich gut lesen, ist aber kein Roman, den man schnell mal durchgelesen hat. Es braucht seine Zeit sich durch die vielen geschichtlichen Fakten durchzuarbeiten, aber es ist interessant. Mich haben sehr die Künstler und Schriftsteller interessiert und davon hätte es gern etwas mehr geben können. Die Bilder unterstrichen noch das Geschriebene und gaben den Stimmen noch ein Gesicht. Vieles habe ich schon gewußt (durch die Tagebücher von Victor Klemperer und anderen Autoren), aber es gab auch einiges neues zu entdecken.

Für Geschichtsinteressierte und Dresdener, die ihre Heimat und deren Geschichte näher kennenlernen wollen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es beleuchtet eine schwierige Zeit aus den verschiedensten Perspektiven und zeigt wie die Menschen mit dem Hunger, der Angst und den Verlusten versuchten zu (über-)leben.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Meta & Mathis

Das Buch der vergessenen Artisten
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Das Buch der vergessenen Artisten öffnet dem Leser die Augen, wie hart das Leben eines Artisten bzw. Jahrmarktkünstlers ist. Wieviele Entbehrungen und welche Not sie ertragen müssen und trotzdem sind sie ...

Das Buch der vergessenen Artisten öffnet dem Leser die Augen, wie hart das Leben eines Artisten bzw. Jahrmarktkünstlers ist. Wieviele Entbehrungen und welche Not sie ertragen müssen und trotzdem sind sie bereit den Menschen etwas Abwechslung und Spannung in den Alltag ihres Lebens zu geben.

Mathis hat als 13. Kind eines Bauern keine rosigen Aussichten. Zudem ist er kränklich und körperlich eingeschränkt. Er wird von seinen Brüdern gemobbt, verprügelt und schikaniert. Er wagt es kaum von einem schönem Leben zu träumen, bis er auf den Jahrmarkt geht und ihm sich eine ganz neue Welt eröffnet.

Der Leser pendelt stets zwischen den Zeiten hin und her. Der eine Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Mathis und wie er zum Jahrmarkt kommt. Die Geschichte startet um 1902. Der andere Handlungsstrang startet in Berlin 1935 und erzählt die Geschichte von Meta und Mathis, die zusammen in der Wohnwagensiedlung leben und sich mit kleinen Aufträgen über Wasser halten.

Die Autorin hat einen schönen und leicht zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte hat eine gute Portion Humor und liebenswerte Hauptcharaktere. Mathis und Meta sind so unterschiedlich und doch einander so nah, dass man sie im Laufe der Geschichte in das Herz schließt.

Trotz allen Lobes für diese Geschichte muss ich zugeben, dass das Buch leider so seine Längen hat. Ich mochte den Handlungsstrang ab 1935 sehr und habe diese Abschnitte auch zügig und mit Freude gelesen. Die Geschichte ab 1902 wirkte dagegen jedoch ziemlich zäh und konnte mich leider auch nicht so richtig packen. Auch das Springen zwischen den Handlungssträngen wurde mit der Zeit unschön, da man immer wieder aus dem gerade Gelesenen gerissen wurde.

Trotzdem ist es, aus meiner Sicht, ein gutes und vorallem lesenswertes und geschichtlich interessantes Buch.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Es geht um die Bratwurst

Grillwetter
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Also wenn es um die Thüringer Bratwurst geht, versteht Herr Fickel wirklich nur wenig Spaß. Bratwurstentzug oder gar eine fränkische Bratwurst als Ersatz gehen aus der Sicht Fickels gar nicht. Er muss ...

Also wenn es um die Thüringer Bratwurst geht, versteht Herr Fickel wirklich nur wenig Spaß. Bratwurstentzug oder gar eine fränkische Bratwurst als Ersatz gehen aus der Sicht Fickels gar nicht. Er muss sich einsetzen und so rutscht der Anwalt Fickel mal wieder eher unfreiwillig und mit wenig Einsatz in sein nächstes Abenteuer. Anfangs noch abgeneigt, weil er doch lieber zu seiner neuen Flamme reisen möchte, doch später mit Herzblut für die Bratwurst und na ja auch für den Schlachter, der ja irgendwie auch an der Bratwurst hängt oder umgekehrt.

Viele Irrungen und Wirrungen entstehen und müssen auseinander gepuzzelt werden. Nicht immer erscheint es logisch, dafür aber sehr komisch. Anwalt Fickel schafft es wieder seine Mandanten mit wenig Fachwissen vor dem Bösen zu bewahren (hier verrate ich nichts, denn das Ende ist schnell erkennbar) und die Kollegen zu überraschen. Auch die leitende Oberstaatsanwältin spielt diesmal eine größere Rolle und unterhält den Leser mit ihrer ganz eigenen Art sehr gut.

Man muss den Humor, die vielen Randbemerkungen mögen und sich etwas mit der DDR-Kultur auskennen, dann versteht man auch die kleinen Seitenhiebe am besten und amüsiert sich von der ersten bis zur letzten Seite.