Cover-Bild Malva
15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Wallstein Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783835342941
Hagar Peeters

Malva

Roman
Arne Braun (Übersetzer)

Witzig, klug und berührend schildert Malva, die Tochter Pablo Nerudas, Zeit und Leben ihres berühmten Vaters.

Hagar Peeters Erzählerin erlaubt sich einiges. Aber das darf sie auch, schließlich beobachtet sie das Geschehen aus dem Jenseits und kennt von jeder Geschichte schon das Ende. Doch die ihres berühmten Vaters Pablo Neruda erzählt sie hier ganz neu:
Die Ehe ihrer Eltern, die Trennung von seiner ersten Frau und der Tochter Malva und auch sein Ruhm als Dichter in Lateinamerika und der Welt erscheinen in einem neuen Licht, wenn seine Tochter zu Wort kommt. Im realen Leben wurde Malva Marina Trinidad del Carmen Reyes nur acht Jahre alt, da sie mit einem Hydrozephalus zur Welt kam und bis zu ihrem frühen Tod gesundheitlich beeinträchtigt war. Bald nach der Geburt entzog sich ihr Vater Neruda aller Verpflichtungen, wollte sich mit ihrer Erkrankung nicht belasten.
In einem surrealistischen Jenseits umgibt Malva sich mit Personen, mit denen sie das Verhalten ihres Vaters und ihr eigenes Schicksal bespricht - Ausnahmegestalten wie sie selbst: Oskar Mazerath trommelt den Takt zu ihrer Erzählung, Goethe und Roald Dahl trösten väterlich, die Kinder von James Joyce und Arthur Miller sind ebenfalls von ihren Vätern abgelehnt worden. Ein vielstimmiges Gespräch über Kunst, Philosophie, »Normalität« und Schuld, in dem die zu Wort kommen, die zu Lebzeiten überhört wurden.
Peeters verbindet akribische Recherche mit Witz und der Lust am Fabulieren - ein hochliterarischer Roman mit einer unvergesslichen Protagonistin.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2018

Wirklich sehr gut

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In dem Buch geht es um die junge und liebe Malva, die mit einem Wasserkopf auf die Welt kommt. Und ihr Leben damit nicht. Bereits mit 8 Jahren verstirbt sie an einer schweren Krankheit. Sie erzählt dabei ...

In dem Buch geht es um die junge und liebe Malva, die mit einem Wasserkopf auf die Welt kommt. Und ihr Leben damit nicht. Bereits mit 8 Jahren verstirbt sie an einer schweren Krankheit. Sie erzählt dabei aus der verstorbenen Sicht aus ihrem Leben und das ihrer Eltern. Ich habe mir dieses Buch die letzten Tage in Ruhe durchgelesen. Und bin sehr beruehrt von dieser auch etwas traurigen Geschichte und was die liebe Malva in ihrem Leben erlebt hat. Da man dort auch nur gemeinsam stark ist. Es lässt sich dabei sehr leicht lesen. Mein Gesamteindruck von diesem Buch ist sehr gut. Fazit: Mir hat dieses wunderbare Buch wirklich sehr gefallen und ich gebe daher auch sehr gerne meine 5 Sterne dafuer plus ein grosses Lob an alle Beteiligten.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ein literarisches und mitmenschliches Highlight 2018

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Die niederländische Autorin Hagar Peeters wurde im Jahr 2016 mit dem Fintro Literaturpreis ausgezeichnet. Und das genau für diesen Roman „Malva“. Der belgische Preis gilt für Literatur, welche im Original ...

Die niederländische Autorin Hagar Peeters wurde im Jahr 2016 mit dem Fintro Literaturpreis ausgezeichnet. Und das genau für diesen Roman „Malva“. Der belgische Preis gilt für Literatur, welche im Original in niederländischer Sprache geschrieben wurde.

Malva ist mehr als „nur“ ein Roman. Das Buch beschreibt die Gedanken toter Kinder, die zu Lebzeiten von ihren berühmten Vätern verstoßen wurden. Nicht etwa, weil es sogenannte Bastarde waren, sondern da sie „unnormal“ auf die Welt kamen. Kurzum, sie entsprachen nicht der Norm, sie galten als Missgeburten. Malva war die Tochter eines berühmten chilenischen Autors. Sie wuchs in einer Pflegefamilie auf und ihr Vater leugnete vehement ihre Existenz. Nur die Mutter kümmerte sich, konnte aber gegen die Stärke des Ehemanns nichts ausrichten. Im Jenseits trifft Malva auf Seelenverwandte und freundet sich unter anderem mit Oskar Matzerath an. Aber auch die Herren Göthe und Seneca traf sie in der Ewigkeit. Hin und wieder reitet sie mit ihren Freunden auf die Erde um jene Menschen zu betrachten, die noch unter den Lebenden weilen.

Das Buch ist mehr als eine Geschichte, welche der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Ob sie mich als Betroffene mehr berührte als andere Leser, das wage ich kaum zu beurteilen. Nicht nur zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Behinderte als Versuchskaninchen missbraucht und getötet. Das war bereits viel früher der Fall. Und sogar in der heutigen Zeit dürfen Babys mit Trisomie 21 bis kurz nach der Geburt getötet werden. Das Buch rüttelt auf und gibt das zum Ausdruck, was Kinder von Berühmtheiten denken, deren Väter sie verstießen. Ein Satz blieb mir präsent und daher zitiere ich ihn auch hier: "Vielleicht hätte mein Vater mich sehen müssen, wie ich als Tote aussah, nicht als Lebende; vielleicht hätte er mich dann lieben können".