Profilbild von ChattysBuecherblog

ChattysBuecherblog

Lesejury Star
offline

ChattysBuecherblog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ChattysBuecherblog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Mein Lesehighlight

Falkenberg
0


Bereits nach den ersten Zeilen wusste ich, dass ich dieses Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen würde. Gerade die kursiv gedruckten Tagebucheinträge haben mich total in ihren Bann gezogen, ...


Bereits nach den ersten Zeilen wusste ich, dass ich dieses Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen würde. Gerade die kursiv gedruckten Tagebucheinträge haben mich total in ihren Bann gezogen, und das obwohl deren Geschichte nicht wirklich schön war. Thema: Zwangssterilisation im dritten Reich. Furchtbar, aber wie den Menschen damals gesagt wurde: Eine Segen für die Rasse. Na ja, dieses lasse ich nun lieber unkommentiert.

Sehr gekonnt führt die Autorin die beiden Handlungsstränge, nämlich die Ermittlungen heute und die Tagebucheinträge, zusammen.

Gut, manchmal trat die Spannung etwas in den Hintergrund, um Platz für Stellas Privatleben zu machen. Auch das war nicht uninteressant, dennoch wollte ich eigentlich mehr über die Ermittlungen und die Verknüpfung zum Toten wissen.

Am Schluss ging dann irgendwie alles ganz schnell und die Ereignisse und Erkenntnisse überschlagen sich förmlich. Auch die Tagebucheinträge nehmen eine gewisse Dynamik auf.

Als ich am Ende dann noch die Liste der 147 Opfer gesehen hatte, war es schon ein sehr beklemmendes Gefühl. Ja, ich hatte diesen gewissen Kloß im Hals. Wahrheit oder Fiktion? Das ist hier die Frage!

? Fazit ?

Mit ihrem Krimidebüt ist der Autorin Regine Seemann ein wirklich spannender und emotionaler Krimi gelungen. Was scheinbar harmlos anfängt, steigt sich von Seite zu Seite. Obwohl der eine Handlungsstrang etwas schwächer ist, trumpft der andere durch die Tagebucheinträge mächtig auf. Und auch genau dieser Handlungsstrang ist es, der die Emotionen weckt.

Ich hoffe, dass die Autorin noch viele solcher Krimiideen hat. In mir hat sie auf jeden Fall jetzt schon einen großen Fan gefunden.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Ein Roman, der mich tief berührte

Die Frau, die frei sein wollte
0


Da ich schon mehrere Tatsachenromane der Autorin gelesen habe, war ich neugierig, was sich hinter der FRAU, DIE FREI SEIN WOLLTE, verbirgt. Schon das Cover deutet darauf hin, dass es in gewisser Weise ...


Da ich schon mehrere Tatsachenromane der Autorin gelesen habe, war ich neugierig, was sich hinter der FRAU, DIE FREI SEIN WOLLTE, verbirgt. Schon das Cover deutet darauf hin, dass es in gewisser Weise um Flucht gehen sollte. Eine Frau fliegt mit ihrem Kind. Hiermit beginnt schon das Kopfkino.

Auf 416 Seiten beschreibt die Autorin anhand der jungen Selma, was es heißt, der Familie bzw. dem Glauben ausgeliefert zu sein. Sie wächst in einer eher modern geprägten türkischen Familie auf, wird gut gehütet und steht kurz vor ihrem Abitur. Dann steht sie plötzlich einer anderen Auslegung des Glaubens, der Religion gegenüber. Eine Religion, die sehr viel Wert auf Unschuld, Ehre und Ansehen legt und viel Scheinheiliges offenbart.

Es ist erschütternd zu sehen, wie sehr diese Traditionen einen modernen Menschen brechen können. Ebenso war ich teilweise wirklich schockiert, mit welcher Gewalt Orhan sich seine Frau gefügig machen wollte zw. sie ja wirklich gebrochen hat. Ihre Psyche, ihre Seele wurde komplett zerstört. Es zeigt sich an vielen Einzelfällen, wie aggressiv Selma entgegen getreten wurde. Eine Schwiegermutter, die ebenfalls den Willen brechen möchte, obwohl oder gerade weil sie selbst bei ihrem Mann hörig ein musste.

Ich habe mir teilweise wirklich ertappt, wie die Stimmung der Geschichte auf mich übergegriffen hat, und wie ich selbst frustriert wurde. Frustriert, da Selmas Kampf lange Zeit nahezu aussichtslos erschien.

? Fazit ?

Ich möchte hier nicht über Religion oder Glaube auslassen, da es wohl überall sone und solche gibt. Vielmehr betrachte ich die beiden Personen und das Thema Gewalt in der Ehe. Es war wirklich erschreckend zu lesen, wie Selma gedemütigt wurde. Sie hatte alles, wirklich alles verloren und zum Schluß noch ihre Seele. Dennoch hatte sie den Mut und die Kraft weiterzukämpfen.

Ich hoffe, dass Selma ihren weiteren Weg ohne Demütigungen und Gewalt fortsetzen kann und wünsche ihr dafür alles erdenklich Gute.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein Thriller, der dich nicht mehr loslässt

Winterkalt: Thriller
0


Obwohl es bereits der dritte Band der Julia Schwarz Reihe ist, habe ich mich an diesen Thriller gewagt. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut. Problemlos bin ich in die Geschichte reingekommen ...


Obwohl es bereits der dritte Band der Julia Schwarz Reihe ist, habe ich mich an diesen Thriller gewagt. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut. Problemlos bin ich in die Geschichte reingekommen und mich hatte auch sofort der Nervenkitzel gefangen.

Schon der Prolog verspricht Spannung und Action, so dass ich auch direkt weiterlesen wollte. Auch bei der eigentlichen Story war der Spannungsbogen durchweg gegeben und durch die kleinen, deinen Details, die die Autorin geschickt immer wieder gestreut hatte, war dieser Thriller wirklich von der ersten bis zur letzten Seite ein wahrer Nervenkitzel.

Das Thema: Tote in Eisskulpturen, ist wirklich sehr spannend und habe ich zuvor auch noch nicht gelesen, obwohl ich schon seit vielen Jahren eine echte Krimi- bzw. Thrillertante bin. Auch hier wurden die Skulpturen und deren Herstellung so exakt beschrieben, dass ich sie mir wunderbar vor meinem geistigen Augen vorstellen konnte. Ja, ich habe schon fast deren Kälte gespürt. Ich denke, dass die Autorin hier wirklich großartige Recherchearbeit geleistet hat, was ihrem Thriller natürlich nur zu Gute kommt.

Abschließend möchte ich noch ein paar Anmerkungen zu Cover und Klappentext loswerden. Das Cover zeigt bedingt durch die Tänzerin eine gewisse Eleganz, von der jedoch schon eine Kälte ausgeht. Dieses wird durch die Kleidung und auch die Eissplitter deutlich. Für mich ist das ein sehr gelungenes Bild, das hervorragend zur Story passt. Der Klappentext macht definitiv neugierig. Jedoch erscheint er mir sogar noch etwas harmlos, im Gegensatz zur Story. Aber auf jeden Fall besser, als den potentiellen Leser gleich zu verschrecken.

? Fazit ?

Ein Thriller, der dich nicht mehr los lässt! Ja, so würde ich ihn beschreiben. Nervenkitzel pur, von der ersten bis zur letzten Seite, gepaart mit einer sehr eingängigen Story. Im Hinblick auf die kommende Winterzeit, der ideale Thriller, um einen gefrorenen See etwas anders zu betrachten.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Das Leben und Wirken der Lina Morgenstern

Das Novembermädchen
0




In der letzten Zeit schnellen Biografien oder Romane über starke Frauen geradezu wie Pilze aus der Erde. Klar, es ist gerade in der heutigen Zeit schön zu betrachten, welche Leistungen Frauen bislang ...




In der letzten Zeit schnellen Biografien oder Romane über starke Frauen geradezu wie Pilze aus der Erde. Klar, es ist gerade in der heutigen Zeit schön zu betrachten, welche Leistungen Frauen bislang erbracht haben, ohne jemals wirklich im Rampenlicht gestanden zu haben, oder aber ein Mann hatte sich damals mit fremden Federn geschmückt und all das Lob für sich eingeheimst.

Im vorliegenden Roman erleben wir eine wirklich starke Frau. Eine Frau, die ihr Leben den Schwächeren der Gesellschaft widmet. Wir erleben: LINA MORGENSTERN. Eine Jüdin, die sich in den Kriegsjahren in Berlin einen Rang und Namen in der Gesellschaft erarbeitet hat. In ihrem Leben musste der Mann den zweiten Platz einnehmen, das ihn aber nicht weiter gestört hatte. Linas Eltern hatten schon früh eine Abneigung gegen ihn entwickelt, so dass der Leser miterleben konnte, wie er in seinen Aufgaben und seiner Verantwortung an Linas Seite selbstsicherer wurde. Bei all ihren Aufgaben mussten die Kinder leider hinten anstehen. Ja, jede Medaille hat zwei Seiten. So musste sich auch Lina entscheiden: Familie oder den Armen helfen. Ihr Fokus lag jedoch stets auf den Schwächeren, die es zu unterstützen galt.

Es ist wirklich bewundernswert, mit welcher Kraft und Energie Lina Volksküchen aufbaut, Schulen/Kindergärten gründet, den Arbeitern ein Entgelt bezahlt, sie krankenversichert und ihnen eine kleine Rente gibt. All das mit viel Enthusiasmus und starkem Schaffenswillen.

? Fazit ?

Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt. Eine Frau, die weiß was sie will und auch die kleinen Stolpersteine des Lebens gekonnt meistert. Ihr starkes Engagement sich für die Bedüftigen einzusetzen ist wirklich bewundernswert. Mit einem tiefen Seufzer habe ich dieses Buch beendet und zur Seite gelegt. Das Leben und Schaffen der Lina Morgenstern wird mich sicher noch einige Zeit begleiten, so dass ich voller Respekt auf die Wirkungsstätten ihres Lebens blicken werde.

Dieser Roman ist definitiv ein Lesehighlight 2018.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Berührend

Ans Meer
0


Bei diesem Cover war ich ziemlich gespannt, was sich wohl auf den knapp 150 Seiten verbergen würde. Der Klappentext ließ auf einen heiter beschwingten Roman schließen, gerade das richtige also für trieste ...


Bei diesem Cover war ich ziemlich gespannt, was sich wohl auf den knapp 150 Seiten verbergen würde. Der Klappentext ließ auf einen heiter beschwingten Roman schließen, gerade das richtige also für trieste Novembertage.

Bereits auf den ersten Seiten lernt man den sehr gewissenhaften Busfahrer Anton kennen, der aber auch seine Prinzipien hat. Hier möchte ich seine Ansichten zum Thema Grüßen herauspicken. Anton meint, dass man jeden Menschen grüßen sollte, um es im Leben etwas leichter zu haben. Man lerne schneller andere Menschen kennen, man findet darüber Freunde und ja, auch den späteren Partner. Anton ist auch der Meinung, wenn man irgendwann mal an die Himmelspforte klopft, wäre ein anständiges "Grüß Gott" auf jeden Fall angebracht.

Anton zeigt sich während der Geschichte aber auch als wahrer Held. Er nimmt viele kommenden Probleme und Schwierigkeiten auf sich, um der todkranken Carla ihren letzten Lebenstraum zu erfüllen.

? Fazit ?




Mich hat dieser Roman in gewisser Weise berührt. Es war Anton der sich als Freund gezeigt hatte, aber auch eine Gemeinschaft, die die vermeindlich Schwächeren unterstützt haben. Ein wirklich toller Roman mit einem hervorragenden Protagonisten.