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Veröffentlicht am 19.11.2018

Meisterhaft erzählter schaurig-schöner Roman in den schottischen Highlands

Die Melodie der Schatten
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Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona ...

Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona gelingt es gerade noch, aus der Kutsche zu springen und sich in Sicherheit zu bringen.
Sie irrt durch die Wildnis, bis sie völlig erschöpft bei einem – wenig einladenden – Herrenhaus vorbeikommt, wo sie Unterschlupf findet.
Der Hausbesitzer, Laird Aidan, ist zwar nicht gerade gastfreundlich, aber Fiona fühlt sich seltsamerweise durchaus zu dem in sich zerrissenen jungen Mann hingezogen.
Darüber hinaus wird sie während ihres Aufenthalts nachts durch seltsame Träume gequält und hört fremdartige Melodien…


Meine Meinung:
Der neue in sich abgeschlossene historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein ganz wunderbar komponiertes und erzähltes Meisterwerk.
Die Personen sind sehr komplex angelegt, aber immer sehr authentisch und glaubwürdig gezeichnet, auch wenn sie manchmal innerlich zerrissen und von dunklen Gefühlen geplagt erscheinen.
Fiona war mir direkt sympathisch, während Aidan zwar kein Sympathieträger, aber durchaus eine sehr interessante Figur ist.

Die Handlung des Romans ist total spannend, denn man rätselt von Anfang an mit, was wohl hinter den mystischen und geheimnisvollen Vorgängen in dem alten Herrenhaus steckt.
Die Auflösungen kommen erst nach und nach ans Licht und sind sehr glaubwürdig gehalten.

Darüber hinaus kommt auf jeder Seite deutlich heraus, wie viel fundierte und detaillierte Recherche in dem Roman steckt, ohne dass es an irgendeiner Stelle belehrend wirkt.
Es hat mich sehr erfreut und bereichert, was ich – so nebenbei – alles über Schottland und die Geschichte, aber sogar auch über andere Themen gelernt habe.


Fazit:
Dieser neue Roman von Maria W. Peter hat mir sogar noch besser gefallen als z.B. „Die Festung am Rhein“. Es steckt unheimlich viel in dem Buch, das mir ein ganz tolles Leseerlebnis beschert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.11.2018

Liebevoll erzählter Roman mit einer sympathischen Protagonistin, die sich enorm weiterentwickelt

Wirf dein Herz voraus und spring hinterher
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„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung ...

„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung stark weitentwickelt: Liane.
Sie ist Ende dreißig und lebt ihr Leben ohne große Abwechslung und ohne übermäßige Risiken einzugehen. Sie hat ihre Routinen, macht viel Morgensport, geht regelmäßig zum Arzt, zieht sich sehr konservativ an und geht ihrem Job als Chefsekretärin nach.
Bei einem ihrer Routinebesuche beim Arzt erhält sie eine niederschmetternde Diagnose, die dazu führt, dass sie auf einmal aktiv an ihrer Bucket List arbeitet und sich viel mehr zutraut.


Meine Meinung:
Dank der flüssigen und fesselnden Schreibweise bin ich sofort gut in die Handlung gekommen und konnte das Buch fast nicht mehr weglegen.
Liane ist zu Beginn wirklich sehr konservativ und ging mir als Leserin fast ein bisschen auf die Nerven durch ihre hypochondrische Art. Zum Glück bekommt sie relativ schnell einen Schubser und entwickelt sich sehr gut weiter. Im Großen und Ganzen fand ich diese Entwicklung durchaus glaubwürdig, wenn manches auch ein bisschen zu glatt und zu schnell ging. Aber Liane bleibt insgesamt authentisch und sympathisch, weil die Autorin ihre Figuren sehr liebevoll zeichnet.
Auch die anderen Personen, mit denen Liane zu tun hat, zum Beispiel Nachbarinnen oder Männer, die sie kennenlernt, werden sehr schön beschrieben.
Einige Begegnungen haben mich richtig berührt, ohne dass die Beschreibungen kitschig gewesen wären.


Fazit:
Ich habe beim Lesen dieses zauberhaften Romans viel Spaß gehabt und fühlte mich gut unterhalten und auch emotional bereichert.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Wunderbar einfühlsam und tiefgründig erzählt

Das Traumbuch
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Henri ist Kriegsreporter und Probleme mit festen Beziehungen…
Aus einer besonderen Begegnung hat er einen Sohn, Sam, der bei der Mutter lebt und ihn nicht kennt. Auch mit seiner langjährigen Freundin Eddie ...

Henri ist Kriegsreporter und Probleme mit festen Beziehungen…
Aus einer besonderen Begegnung hat er einen Sohn, Sam, der bei der Mutter lebt und ihn nicht kennt. Auch mit seiner langjährigen Freundin Eddie ist er nicht mehr zusammen, weil ihm die Beziehung zu eng wurde.
Nun ist Henri zu einer Aufführung in Sams Schule eingeladen und hat auf dem Weg dorthin einen so schweren Unfall, dass er anschließend im Krankenhaus über einen langen Zeitraum im Koma liegt.
Hier begegnen sich Sam und Eddie, die Henri als im Notfall zu kontaktierende Person angegeben hat.


Meine Meinung:
Wie ich es von Nina Georges Romanen gewöhnt bin, war ich auch von dieser Erzählung gleich gefangen. Sie wird aus den unterschiedlichen Perspektiven – Henri, Sam, Eddie – erzählt, so dass man ein rundes Bild der Empfindungen der einzelnen Personen und der Ereignisse bekommt.
Das schwere Thema von Koma, nahem Tod, Abschied wird sehr feinfühlig aufgegriffen und poetisch erzählt.
Die Charaktere sind sehr nachvollziehbar beschrieben und sehr liebevoll gezeichnet, allen voran der hochsensible Sam, der ein ganz besonderes Kind / Jugendlicher ist.

Ich habe die Personen richtig lieb gewonnen und mich ganz in dem Roman verloren.
Das Thema ist zwar sehr traurig, so dass es mich sehr berührt hat, aber doch so schön erzählt, dass man auch die schönen Seiten des Lebens sieht und ganz viel Hoffnung bleibt.


Fazit:
Ich kann das Buch nur empfehlen. Unbedingt lesen! Es reiht sich sehr gut ein mit dem „Lavendelzimmer“.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Toller Auftakt einer Trilogie historischer Romane

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Vor dem Krieg ist das Kaufhaus Thalheim eine der ersten Adressen in Berlin, doch im Krieg wird es wie große Teile der Stadt zerstört.
Mühsam beginnt der Wiederaufbau in der Stadt. Auch Rike Thalheim, ihre ...

Vor dem Krieg ist das Kaufhaus Thalheim eine der ersten Adressen in Berlin, doch im Krieg wird es wie große Teile der Stadt zerstört.
Mühsam beginnt der Wiederaufbau in der Stadt. Auch Rike Thalheim, ihre beiden jüngeren Schwestern und ihre Familie leiden unter Hunger und Kälte in den Nachkriegswintern.
Doch Rike gibt nicht auf. Sie hat den festen Plan gefasst, das Kaufhaus wieder aufzubauen und den Menschen mit neuen Kleidern wieder Hoffnung im tristen Nachkriegsberlin zu geben.


Meine Meinung:
Dieser historische Roman von Brigitte Riebe ist der erste Band einer Trilogie um drei Schwestern, die im Berlin nach 1945 spielt. Im Mittelpunkt dieses ersten Teils steht die älteste Schwester Rike (während in Band 2 und 3 dann jeweils ihre jüngeren Schwestern Sophie bzw. Florentine mit Vordergrund stehen werden).
Ich lese grundsätzlich sehr gerne historische Romane – zu den verschiedensten Epochen - und fand diesen von Brigitte Riebe besonders gelungen.

Zum einen kann man sich sehr gut in die – sehr spannende – Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin versetzen, da die Auswirkungen z.B. der Blockade und Luftbrücke, der Hungerwinter 1946/47, der Besatzung Berlins, der Währungsreform… sehr authentisch beschrieben werden. Da man die Auswirkungen auf den Alltag der Bevölkerungen miterlebt, bekommt man ein sehr gutes Bild von der Zeit. Und gerade in Berlin ist zu diesem Zeitpunkt ja wirklich extrem viel passiert!
Zur Abrundung gibt es sogar eine Zeittafel, auf der man die einzelnen historischen Ereignisse noch einmal nachlesen kann.

Zum anderen gefällt mir auch die Anlage der Personen sehr. Rike war mir gleich sympathisch, während andere Familienmitglieder deutlich umstrittener sind und z.T. auch noch mit der Entnazifizierung kämpfen.
Die Familiengeschichte ist wirklich sehr gelungen angelegt und konstruiert und war so ansprechend, dass ich von Anfang an (auch aufgrund des flüssigen und fesselnden Schreibstils!) mitten im Geschehen war und mit den handelnden Personen mitgefiebert habe. Gleichzeitig hat die Geschichte noch so viel Potential für Band 2 und 3, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue!

Da ich Geschichten mit und um starke Frauen mag, hat mir Rike sehr gut gefallen. Es ist beachtlich, wie sie bei all ihrer Zerrissenheit und den Schwierigkeiten und Herausforderungen der Zeit ihre Frau steht und ihren Traum nicht aufgibt. Es ist wirklich bewundernswert, wie sie um den Aufbau des Kaufhauses kämpft.

Die Familiengeschichte hat mich auch an vielen Stellen emotional richtig berührt, weil man den Menschen beim Lesen so nahe gekommen war und zum Teil auch an das eigene Umfeld erinnert wurde.


Fazit:
Dieser historische Roman mit einer geschickt gewählten berührenden Geschichte in einer extrem spannenden Zeit hat mir sehr gut gefallen, ich konnte die Lesestunden richtig genießen. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der Trilogie!

Veröffentlicht am 23.10.2018

Toller Schmöker – hat mich berührt und bereichert.

Drei Frauen am See
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Marie, Friederike, Alexandra und Jule sind beste Freundinnen seit der Schulzeit. Dreißig Jahre lang treffen sie sich jedes Jahr zu Pfingsten im Haus am See, bis ein großer Streit sie entzweit.
Als Marie ...

Marie, Friederike, Alexandra und Jule sind beste Freundinnen seit der Schulzeit. Dreißig Jahre lang treffen sie sich jedes Jahr zu Pfingsten im Haus am See, bis ein großer Streit sie entzweit.
Als Marie zehn Jahre später stirbt, hat sie nur einen großen letzten Wunsch, nämlich die anderen wieder zusammenzubringen. Sie vererbt ihnen das Haus am See, aber nicht ohne Bedingungen. Sie sollen sich fünf Jahre lang jedes Jahr zu Pfingsten dort treffen.
Werden die drei früheren Freundinnen über ihren Schatten springen?
Was ist damals passiert, dass sie so viele Jahre lang keinen Kontakt mehr hatten?


Meine Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher von Dora Heldt verschlungen und mich deshalb auch besonders auf dieses neue Werk der Autorin gefreut, von dem ich zunächst schon das Hörbuch gehört hatte.
Meine hohen Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Dank der wunderbar flüssigen Erzählweise bin ich sofort tief in die Geschichte eingetaucht.

Die vier Freundinnen werden sehr liebevoll aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten beschrieben, so dass man sich recht schnell ein gutes Bild von den so unterschiedlichen Frauen machen kann. Durch die Perspektivwechsel und diverse Zeit- und Ortssprünge wird die Geschichte unglaublich lebendig und spannend sowie hintergründig. Nach und nach kommt man als Leserin dahinter, was wohl in der Vergangenheit passiert ist, das die Frauen entzweit hat, die doch so lange so gut und intensiv befreundet waren.

Durch den Tod von Marie und diverse andere Schicksalsschläge wird die Geschichte teilweise auch sehr emotional, jedoch völlig ohne kitschig zu wirken. Mich hat die Geschichte beim Lesen teilweise so berührt, dass ich Tränen in den Augen hatte.
Sehr schön fand ich, dass manches im Buch doch nochmal etwas ausführlicher geschildert wurde als im Hörbuch. Ich habe es daher genossen, das Buch zu lesen, obwohl ich vorher schon das Hörbuch gehört hatte.

Die gewohnt flüssige Schreibe von Dora Heldt hat das Lesen wieder zu einem reinen Vergnügen gemacht.

Fazit:
Die Geschichte und die Art der Erzählung haben mir unglaublich gut gefallen. Ich bin froh, dass ich nach dem Hörbuch auch noch das Buch gelesen habe, denn es hat mir aufgrund seiner kurzweiligen und berührenden Machart manch schöne Stunde geschenkt.