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Veröffentlicht am 26.11.2018

Leider nicht geheimnisvoll…

Das Geheimnis der Grays
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Der Klappentext zu „Das Geheimnis der Grays: Kriminalroman“ verspricht einen „psychologischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie“. Hierzu passt auch das Cover, das einen idyllisch verschneiten ...

Der Klappentext zu „Das Geheimnis der Grays: Kriminalroman“ verspricht einen „psychologischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie“. Hierzu passt auch das Cover, das einen idyllisch verschneiten Landsitz zeigt mit einer dunklen Gestalt im Vordergrund, die vielleicht flieht. Der 1933 im Original erschienene Kriminalroman wurde nun erstmals auf Deutsch veröffentlicht.

Die Handlung spielt am Weihnachtsabend des Jahres 1931 in England auf dem verschneiten Landsitz King‘s Polar der Familie Gray. Adrian Gray, das greise und geizige Familienoberhaupt hat seine sechs Kinder nebst Schwiegerkinder bei sich versammelt. Anstelle weihnachtlicher Familienidylle tun sich psychologische Abgründe auf.
Die gesamte Verwandtschaft ist komplett zerstritten und nur hinter dem Geld des alten Gray her. So beginnt die Geschichte auch mit einer wenig schmeichelhaften Charakterisierung aller Anwesenden. Warum der Roman im Deutschen den Titel „Das Geheimnis der Grays“ trägt, erschließt sich mir nicht, denn da der Leser in Teil zwei live miterlebt, wer Adrian Gray tötet, ist es beileibe kein Geheimnis, wer der Mörder ist. Insoweit ist der englische Originaltitel „Portrait of a Murderer“ deutlich treffender, wie auch insgesamt für mich im Mittelpunkt des Buches weniger die Kriminalhandlung, als eine Art Charakterstudie sämtlicher Familienangehöriger steht. Und die ist zudem alles andere als erfreulich, da - vielleicht von zwei Familienangehörigen abgesehen - die gesamte Sippschaft komplett unsympathisch charakterisiert ist: allesamt geldgierig, nach Ruhm, Titel oder sonstigen Zielen strebend leben sie unzufrieden mit sich und ihren Partnern in ihrer kleinkarierten Welt.
Ein durch und durch negatives Bild wird gekennzeichnet. Irgendwie erwartet man ja noch einen kleinen Lichtblick oder ein Happy End wie in Dickens „Weihnachtsgeschichte“, aber leider kommt da nichts…
So ist die von zahlreichen langatmigen Dialogen und Beschreibungen geprägte „Handlung“ auf Dauer recht ermüdend. Dass die gesellschaftlichen Wertevorstellungen aus dem Jahre 1931 stammen, macht die Sache auch nicht wirklich unterhaltsamer. Das damalige Frauenbild, aber auch sonstige Klischees und Wertungen (der Schwiegersohn, der für krumme Finanzgeschäfte zuständig ist, ist natürlich jüdischer Abstammung) tragen zu dem negativen Gesamtbild leider bei.
Schade, da hatte ich mir mehr erhofft!

Veröffentlicht am 23.11.2018

Langatmig und zäh...

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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"Die Schwestern von Mitford Manor" ist der erste Band einer Reihe um die sechs Mitford Schwestern, einem exzentrischen Mädchensextett des britischen Adels der 20iger Jahre.

Autorin Jessica Fellowes verspricht ...

"Die Schwestern von Mitford Manor" ist der erste Band einer Reihe um die sechs Mitford Schwestern, einem exzentrischen Mädchensextett des britischen Adels der 20iger Jahre.

Autorin Jessica Fellowes verspricht eine Kriminalgeschichte im London der 1920iger rund um den ungeklärten Tod von Florence Nightingale Shore, herausgekommen ist eher eine langatmige Gesellschaftsstudie.

Protagonistin Louisa Cannon, ein 19jähriges Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, lebt als Halbwaise mit ihrer Mutter und ihrem kriminellen Onkel Stephan zusammen, der sich nicht nur durchfüttern lässt, sondern Louisa zum Taschendiebstahl anstiftet und zu guter Letzt auch noch prostituieren will, entflieht der Familie und landet als Kindermädchen bei den Mitfords um das eingangs erwähnte Schwesternsextett zu umsorgen.

Eher zufällig gerät sie in den Mordfall um Florence Nightingale. Mit der ältesten Mitfordtochter Nancy freundet sie sich nicht nur an, vielmehr stürzen sich beide gemeinsam in die Ermittlungen. Dabei lernt sie den jungen Bahnhofpolizisten Guy Sullivan näher kennen, so dass sich auch allmählich eine Liebesgeschichte sich entspinnt.

Die Erzählweise der Autorin ist umständlich und zäh. In epischer Breite werden Nebensächlichkeiten erzählt, Spannung kommt nicht wirklich auf.

Onkel Stephan ist die Widerwärtigkeit in Person, aber auch Louisa vermag keine wirkliche Sympathie bei mir zu wecken.

Schade, die Idee hätte mehr Potenzial gehabt.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Gezwungen witzig, Zielgruppe fraglich…

Gork der Schreckliche
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Klappentext:
»Mein Name ist Gork der Schreckliche, und ich bin ein Drache. Ich warne euch. Von allen Drachenliebesgeschichten ist meine die schrecklichste. Aber auch die romantischste. Denn in meiner ...

Klappentext:
»Mein Name ist Gork der Schreckliche, und ich bin ein Drache. Ich warne euch. Von allen Drachenliebesgeschichten ist meine die schrecklichste. Aber auch die romantischste. Denn in meiner schuppigen grünen Brust schlägt ein furchtbar großes und empfindsames Herz.«
So weit, so gut – mit dieser Einleitung konnte ich ja noch leben. Ebenso mit der pubertären Sprache, in der Gork in den ersten Kapiteln von seiner Kindheit berichtet, wobei Spannung hierbei nicht wirklich aufkommen wollte (wer will schon genau die Gefühle eines Drachenbabys beim Durchbrechen der Eischale erfahren? Ich jedenfalls nicht in epischer Länge) – und so geht es in einem fort weiter. Kern der Handlung ist Gorks Suche nach einem Weibchen, denn wenn er nicht in kürzester Zeit, d.h. bis zum Tag der großen Eierlege eines findet, mit dem er einen Planeten bevölkern kann, wird er versklavt.
Im übertragenen Sinne kann man Gabe Hudsons Werk als eine Geschichte über das Erwachsenwerden, den Selbstfindungsprozess junger Erwachsener sehen, statt in der Menschenwelt in einer Fantasiewelt der Drachen, die aber in meinen Augen unnötig verroht dargestellt wird.
Der gezwungen witzige Schreibstil ging mit nach kurzer Zeit bereits auf die Nerven, inhaltlich tritt die Geschichte aber ziemlich auf der Stelle. Die Sprache ist teils sehr umgangssprachlich, vielleicht bemüht jugendlich („krass, megamäßig, geil“) und wirkt daher auch auf Dauer anstrengend. Ich bin mir auch nicht sicher, wen der Autor hier als Zielgruppe im Auge hat: Teenager und junge Erwachsene? Wollen die wirklich ein märchenhaft anmutendes Buch über das Erwachsenwerden eines Drachenjungen und seine große Liebe lesen?
Fazit: Nette Idee, mal etwas anderes, aber in der Umsetzung leider wenig ansprechend bzw. nicht zielgruppengerecht!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Nervige Charaktere und konstruierte Handlung…

Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht
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„Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht“ ist (The Hooker and the Hermit 4) ist Band 4 der Bestseller-Reihe um Irlands heißestes Rugby-Team von L. H. Cosway und Penny Reid. Alle Bände sind in sich ...

„Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht“ ist (The Hooker and the Hermit 4) ist Band 4 der Bestseller-Reihe um Irlands heißestes Rugby-Team von L. H. Cosway und Penny Reid. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können separat gelesen werden. Ich kannte keine der Vorgängergeschichten und konnte durch die kleinen Erläuterungen am Rande problemlos in die Geschichte und das Team hineinfinden.
Diesmal geht es um die Liebesgeschichte zwischen dem Rugby-Superstar William Moore und der Studentin Josey Kavanagh.
Mein größtes Problem an dem Buch ist, dass ich von Anfang an von Josey genervt war.
Sie soll eine 26jährige junge Frau sein, führt sich aber auf wie ein 16jähriger Teenager. Sie wohnt noch bei ihren Eltern, wird von diesen gleichermaßen verwöhnt, wie sie auch in völlig ungesundem Maße auf sie fixiert ist. Josey studiert im dritten Anlauf Tiermedizin und wird gleich zu Beginn der Geschichte ganz unerwartet von ihren Eltern vor die Tür gesetzt, weil diese erstens pleite und zweitens der Meinung sind, Josey solle endlich mal auf eigenen Beinen stehen. Besonders diplomatisch ist diese Vorgehensweise nicht und außerdem reichlich spät, aber Joseys einzige Reaktion besteht darin, sofort beleidigt Koffer und Hund zu packen und ins Nirgendwo aufzubrechen. Ich hätte ihr bereits auf den ersten Seiten den Hals umdrehen können… Dann quartiert sie sich bei ihrer besten Freundin Eilish ein, um mit nächtlichen Spinnenjagden und Backorgien ihr und ihrer Familie auf den Geist zu gehen.
Aber auch der männliche Protagonist, William Moore, ist kein einfacher Charakter: Er steht gerade im Zentrum einer üblen Pressekampagne wegen bestimmter sexueller Vorlieben (so ganz konnte ich die Aufregung darüber nicht verstehen) und versucht die Wogen zu glätten, indem er eine/einen Mitbewohner/in als Aufpasser engagiert.
Und so kommt Josey in den Genuss des nächsten Rundumsorglos-Pakets: William finanziert Joseys Studium und bezahlt ihr ein Gehalt, wenn sie dafür bei ihm einzieht und ein Auge auf ihn hat. Wo gibt’s denn bitte so etwas?
Es kommt, wie es kommen muss - die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, und hier ist die nächste für mich nicht nachvollziehbare Entwicklung der Handlung: das ständige Hin und Her zwischen den beiden, Williams ständige Ängste und Joseys vermeintlich coole Reaktionen. Ich habe nicht wirklich nachvollziehen können, welche Probleme William denn nun wirklich hat: leidet er generell unter Bindungsängsten oder hat er Angst vor einer Zurückweisung durch Josey? Die Autorinnen packen so viel an dramatischer Familiengeschichte und Vergangenheit in die Handlung, und doch wird nicht so richtig klar, was William denkt und fühlt. Irgendwann konnte ich die ständige Wiederholung von „und dann verlässt sie mich“ einfach nicht mehr lesen!
Sehr schade, denn eigentlich mag ich solche Reihen sehr gerne, in deren Verlauf man die einzelnen Mitglieder einer Mannschaft oder eines Teams kennenlernt, aber hier ist mir die Lust leider vergangen…

Veröffentlicht am 22.04.2018

Etwas konstruierte Liebesgeschichte!

Dirty
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Ich habe von der Autorin Sarah Saxx u.a. das Buch "King of Chicago" gelesen und bei "Dirty" ebenfalls einen erotischen Liebesroman mit mehr oder minder expliziten Szenen gerechnet - bei der Leseprobe habe ...

Ich habe von der Autorin Sarah Saxx u.a. das Buch "King of Chicago" gelesen und bei "Dirty" ebenfalls einen erotischen Liebesroman mit mehr oder minder expliziten Szenen gerechnet - bei der Leseprobe habe ich mich aber zunächst gefragt, ob ich wirklich weiterlesen möchte: mir sind bei den beiden ersten Kapiteln nur die Worte "frauenfeindlich" und "gewaltverherrlichend" eingefallen. Seit "Fifty Shades of Grey" sind BDSM-Praktiken ja salonfähig geworden und nach dem Klappentext rechnet man auch mit Szenen wie dem ersten Kapitel. Davon mag man halten, was man will, aber durch den Kontext zum zweiten Kapitel wurde für mich ein Zusammenhang hergestellt, den ich nur noch als frauenverachtend und gewaltverherrlichend bezeichnen kann. Da wird das völlig rücksichtlose Martyrium einer unschuldigen Frau beschrieben und gerade sie soll ausgerechnet vom als "Dirty" bezeichnetend Akteur des "Spielzimmers" aus dem ersten Kapitel "gerettet" werden, das klang stark danach, als ob sie nur vom Regen in die Traufe käme!!!
Die Geschichte entwickelt sich dann jedoch in eine ganz andere Richtung!
Mir waren durch die Bank die Charaktere nicht wirklich symphatisch, ob "Dirty" Benendict oder seine Freunde Rich und Thug. Die Motivation, sich wegen eines Autos mit einem Mafiaboss anzulegen und ein derartiges Himmelfahrtskommando wie den Einbruch in eine Hochsicherheitsvilla anzutreten, hat mich zum Augenrollen gebracht, genauso wie die Überzeugung der drei männlichen "Helden", durch ihre langjährige Paintball-Erfahrung gut auf diese Schlacht mit den Mafia-Killern vorbereitet zu sein...
Auch mit Protagonistin Olivia hatte ich so meine Probleme, viel zu schnell lässt sie sich m.E. nach ihrem Martyrium auf "Dirty" ein und vertraut diesem. Dessen Wandel zum Kuschelkater fand ich auch schwer nachvollziehbar. Und ich hätte ihm mehr als nur den Marsch geblasen, geschweige denn mich auf den Deal eingelassen, mich gegen ein bescheuertes Auto rücktauschen zu lassen!!!
Einzig Nebenfigur Shannon zeigte sich witzig und lebendig und mit realistischen Reaktionen!
Das Buch ist flüssig geschrieben und wechselt in der Sicht von Olivia und Ben, insgesamt jedoch eine ziemlich konstruierte Liebesgeschichte mit wenig überzeugenden Protagonisten.... schade, das kann die Autorin besser!