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Veröffentlicht am 05.01.2019

Endlich Gilly

Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht
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Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als ...

Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als Kind missbraucht hat sie irgendwann bei den Herren auf ihrer Burg Zuflucht gesucht und dabei William kennengelernt. Bändelang konnte der Leser sie bei ihrer Schwärmerei für William begleiten und ewig habe ich gehofft, dass die beiden ihr gemeinsames Glück endlich finden mögen. Und dann bringt Frau Showalter plötzlich Puck ins Spiel...

Prophezeiungen spielen in diesen Büchern ja immer eine ziemlich große Rolle und scheinen die Protagonisten regelmäßig ins scheinbare Unglück zu stoßen oder ihr unsterliches Leben zu bedrohen. Diesmal also trifft es Puck und seinen Bruder Sin, die im Kampf um die Herrschaft über ihr Königreich zu jedem noch so schmutzigen Mittel greifen. Eine der vielen Prophezeiungen sieht in Gillian das Mittel zum Sieg für Puck, dafür muss er nur den Bund (das unlösbare Ehe-Pendant in der Welt der Unsterblichen) mit ihr eingehen und sie damit William ausspannen. Gesagt, getan und damit beginnt das große Abenteuer...

Das Buch zeigt den schon gewohnten humorvollen, spitzzüngigen Erzählstil Gena Showalters, der es auch schafft, einen auf über 500 Seiten am Ball zu halten. Natürlich hätten es auch ein paar Seiten weniger sein dürfen, das hätte der Geschichte nichts an Spannung oder Inhalt geraubt. Allerdings macht es so unheimlich viel Spaß, die Streithähne (Puck und Willy, Gilly und Willy, Gilly und Puck, Puck und Sin,...-so viele Kombinationsmöglichkeiten) zu begleiten, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Obowhl es nun mittlerweile schon der 14. Band der Reihe ist, hat sie noch nichts an ihrem Schwung und Sinn verloren. Ich könnte ewig weiterlesen und freue mich schon unbändig auf den nächsten Teil der Herren der Unterwelt!

Veröffentlicht am 05.01.2019

SciFi at its best

Terra
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Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche ...

Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche Zukunft der Menschheit extrem überspitzt dargestellt wird.

Terra vereint viele Merkmale dieser Werke. Von der ersten Seite an zieht es den Leser mit einer unheimlich beklemmenden Atmosphäre in seinen Bann. Das Leben und vor allem die winzige Unbedeutsamkeit eines einzelnen Menschen im Weltraum wird so erlebbar dargestellt wie nur möglich. So ist man ganz schnell mitten drin in der Geschichte:

Die Menschheit hat sich mittlerweile mehrere Außenposten aufgebaut. Obwohl der Großteil immer noch auf der Erde oder dem Mond lebt, gibt es ein paar Poniere, die daran arbeiten, ein Leben auf dem Mars zu ermöglichen. Für den Transport der dafür nötigen Ressourcen gibt es ein paar wenige Outlaws, die in großen Transport-Convois durch das Weltall pendeln.

Der Kampf und jegliches Augenmerk gilt der Überbevölkerung, doch welche Bedrohung lauert noch im Weltraum?

In erster Linie ist Terra ein gut geschriebener SciFi-Roman, der die Eroberung des Weltraums durch den Menschen sehr realistisch darstellt. Gleichzeitig werden aber auch so viele aktuelle Probleme angesprochen und in die fiktive Umgebung eingewoben, was einem zum Nachdenken animiert.
Und zu guter Letzt ist er einfach unheimlich spannend geschrieben. Die Figuren bleiben zwar etwas blass, stehen bei dieser Geschichte aber auch nicht im Vordergrund. Es geht nicht um die Heldentaten eines einzelnen, sondern eher darum, wozu die Menschen in der Lage sind, wenn sie zusammenarbeiten.

Fazit:
Superspannend, superaktuell und super geschrieben!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Märchen zwischen den Zeiten

Königskinder
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Alex Capus hat mit "Königskinder" ein wunderschönes, altertümliches Märchen geschaffen, eingebettet in einen modernen Rahmen.

Max und Tina stecken mitten in einem Schneesturm mit ihrem Auto fest. Um sie ...

Alex Capus hat mit "Königskinder" ein wunderschönes, altertümliches Märchen geschaffen, eingebettet in einen modernen Rahmen.

Max und Tina stecken mitten in einem Schneesturm mit ihrem Auto fest. Um sie abzulenken beginnt er, ihr die Geschichte von Marie und Jakob zu erzählen. Eine scheinbar zum Scheitern verurteilte Liebe in Zeiten kurz vor der französischen Revolution.

Nicht nur, dass diese Liebesgeschichte an den kleinen Romantiker tief in jedem Leser apelliert. Gleichzeitig zeichnet Max (oder Alex) ein erstaunlich plastisches Bild der damaligen Zeit, gespickt mit unzähligen kleinen Einzelheiten, dass das Abrutschen der Geschichte ins Kitschige verhindert.

Für das i-Tüpfelchen Amüsement sorgen allerdings Max und Tina, die zeigen, dass man sich auch nach vielen Ehejahren nicht immer bierernst nehmen muss und sich stattdessen auch gerne mal gegenseitig auf liebevolle Art auf die Schippe nehmen kann.

Fazit:
Eine wunderbare Gescichte, mit der man locker jeden eisigen Schneesturm überstehen kann.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Würdige Fortsetzung

Das Heer des Weißen Drachen
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Die Erwartungen an diesen zweiten Band der Draconis Memoria-Reihe von Anthony Ryan stiegen mit jedem Monat, der in bangem Warten nach dem üblen Ende des ersten Bandes "Das Erwachen des Feuers" verging.

Nun, ...

Die Erwartungen an diesen zweiten Band der Draconis Memoria-Reihe von Anthony Ryan stiegen mit jedem Monat, der in bangem Warten nach dem üblen Ende des ersten Bandes "Das Erwachen des Feuers" verging.

Nun, knapp ein Jahr später und um das Wissen des Inhaltes dieser grandiosen Fortsetzung reicher, bin ich vor allem zwei Dinge:

Erleichtert, dass mir der Einstieg in die doch recht komplexe, mit vielen bekannten und auch neuen Figuren gespickte Geschichte dank des tollen Schreibstils doch so leicht gefallen ist.

Verzweifelt und gleichzeitig gespannt wie ein Flitzebogen, weil der dritte und damit letzte Band nun wieder in so weiter Ferne liegt und das Schicksal der mir lieb gewordenen Figuren nun noch so lange Zeit ungewiss bleibt.

Anthony Ryan erzählt auf komplexe und doch packende Weise die Geschichte zweier verfeindeter Reiche, Mandinoriens und des Corvantinischen Kaiserreiches, die in einem ewig währenden Krieg verstrickt sind. Ein Krieg der dank des Erwachens des Weißen Drachens in den Hintergrund rückt. Denn der schickt seine Drachen und Verderbten, um die gesamte Menschheit zu unterwerfen. Ihr Schicksal ruht nun auf den Schultern Clays und Hilemore, die sich auf die Suche nach einem Gegenmittel gegen den Weißen in den eisigen Süden begeben, und Lizannes, die sich im intrigengetränkten Corvantinischen Reich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Tüftler macht, in der Hoffnung auf eine Waffe gegen den übermächtigen Drachen.

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie hier vier scheinbar vollkommen voneinander unabhängige Erzählstränge miteinander verwoben werden, ohne dass man dabei den Überblick verliert. Alle Teilgeschichten sind mit einem Reichtum an Informationen und Figuren gespickt und es ist ein Wunder, dass man bei all den Namen doch nie den roten Faden der Geschichte aus den Augen verliert.

Fazit:
Großartige Erzählkunst, die knapp 800 Seiten knallharte High-Fantasy wie eine Shortstory wirken lässt; atemlos spannend und doch so bildreich, dass man das Feuer des Drachen förmlich auf der Haut spüren kann!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Blick hinter die Fassade

Redemption Point
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Der erste Band über Ted Conkaffey und Amanda Pharell hat mir damals schon sehr gut gefallen und Candice Fox hat mit dieser Fortsetzung einen würdigen Nachfolger geschaffen.

Immer noch wird Ted zu Unrecht ...

Der erste Band über Ted Conkaffey und Amanda Pharell hat mir damals schon sehr gut gefallen und Candice Fox hat mit dieser Fortsetzung einen würdigen Nachfolger geschaffen.

Immer noch wird Ted zu Unrecht als Vergewaltiger beschimpft und verdächtigt, ein kleines Mädchen brutal misshandelt zu haben. Mit dem Vater dieses Mädchen uns dem eigentlichen Täter, dessen Sichtweise in Einschüben geschildert wird, bekommt die Handlung nun einen ganz neuen Drive und blickt hinter die Fassade der von diesem Fall Betroffenen.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist (neben dem spannenden Fall, den die beiden Privatdetektive nebenbei noch zu lösen haben) der Einblick sowohl in Teds Seelenleben, als auch in die Psyche eines Kinderschänders, der mit seinen Ängsten und ungewollten Volieben zu kämpfen hat.

Wie aus dem starken, optimistischen Ted dieser verängstigte gebrochene Mann werden konnte, ist wirklich sehr eindrücklich beschrieben. Frau Fox hat damit eine neue Ebene des Thrillers eröffnet, ohne dabei ihren gewohnt fesselnden Drive zu verlieren.

Ich bin schon unheimlich gespannt auf den nächsten Band dieser Reihe und hoffe, dass wir noch oft nach Crimson Lake zurückkehren dürfen.