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Veröffentlicht am 20.11.2018

Nicht nur für Katzenliebhaber

Ein Kätzchen sorgt für Wirbel
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Ich habe das Buch zusammen mit meinem Sohn, 7 Jahre, gelesen.
Er genießt es, wenn er nicht so viele Sätze lesen muss. Durch das Mitlesekonzept (einzelne Sätze sind in sehr großen Buchstaben gedruckt) ...

Ich habe das Buch zusammen mit meinem Sohn, 7 Jahre, gelesen.
Er genießt es, wenn er nicht so viele Sätze lesen muss. Durch das Mitlesekonzept (einzelne Sätze sind in sehr großen Buchstaben gedruckt) können auch schon Erstleser mitlesen, ohne überfordert zu sein. Der restliche Text ist etwas kleiner geschrieben, aber auch in Fibelschrift und somit gut lesbar für die ein bisschen weiter fortgeschrittenen Leseneulinge.

Zum Inhalt:
Während eines Gottesdienstes werden in der Kirche kleine Kätzchen entdeckt. Vier Kinder kümmern sich sehr rührend um sie. Doch dann verschwindet eine...

Unsere Meinung
Die Geschichte kam bei uns sehr gut an. Da unsere alten Katzen vor kurzem eingeschläfert werden mussten und der Wunsch nach einem neuen Haustier da ist, fieberte mein Sohn richtig mit. Noch bevor das Buch zu Ende gelesen war, hatten wir zwei kleine Kätzchen.
Toll fand ich, dass sehr viel Wissenswertes zum Thema Katzenleben und -aufzucht im Buch behandelt wurde. Auch der Besuch beim Tierarzt ist selbstverständlich.
Ein weiteres großes Plus ist der christliche Bezug dadurch, dass sich die Geschichte in einer Kirche abspielt. Am Ende des Buches gibt es ein kleines Glossar mit wichtigen Begriffen rund um die Kirche.

Unbedingte Leseempfehlung mit 5 von 5 Katzenpfötchen!

Veröffentlicht am 19.10.2018

Leserlohn für Friesenlohn

Hauptkommissarin Diederike Dirks / Friesenlohn
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Voll und ganz auf meine Kosten bin ich bei Friesenlohn gekommen. Um was geht es?
Hauptkommissarin Diederike Dirks ermittelt im Fall eines verunglückten Porschefahrers, der anscheinend vor seinem Tod noch ...

Voll und ganz auf meine Kosten bin ich bei Friesenlohn gekommen. Um was geht es?
Hauptkommissarin Diederike Dirks ermittelt im Fall eines verunglückten Porschefahrers, der anscheinend vor seinem Tod noch Streit mit jemandem hatte. Sie ahnt noch nichts von den anderen dubiosen Vorgängen in Ostfriesland, geschweige denn von den Zusammenhängen.
An einer Bushaltestelle finden 6 Personen 300000 Euro und teilen das Geld unter sich auf. Sie vereinbaren Stillschweigen, doch dann wird eine von ihnen ermordet und ein mysteriöser Mann mit grüner Krawatte geht um.
Diederike Dirks und Oskar Breithammer müssen sich in diesem Fall Puzzlestein für Puzzelstein zurechtlegen, bis sich ein sehr überraschendes Ganzes ergibt.

Meine Meinung:
Auch wenn ich die ersten Bände noch nicht kannte, war ich schnell im vorliegenden vierten mit drin. Diederike und Oskar harmonieren ganz gut als Team und ergänzen sich. Beide sind ganz normale Kripobeamte mit wenig Hang zu Ausschweifungen oder Marotten.
Die Ermittlungsarbeit geht schrittweise voran, als Leser weiß man schon ein bisschen mehr.
Auflockerung bringt der Handlungsstrang um den Geldkoffer, hier vor allem mit Fee Rickels, die für den Mann mit der grünen Krawatte das Geld wiederbeschaffen muss, das sie ihn einer Cornflakes-Packung versteckt hat. Auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer gut heiße, fand ich manche Szenen sehr witzig.
Das Ende hat mich dann voll und ganz überzeugt. Mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet. Deshalb gibt es von mir auch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Gelungene Fortsetzung der Wikinger-Saga

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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Ulf Schiewe ist einer meiner Lieblingsautoren historischer Romane. Im Moment lese ich die Wikinger Saga, deren dritter Band demnächst erscheinen wird (Feb. 2018). Im Mittelpunkt steht Harald, der Bruder ...

Ulf Schiewe ist einer meiner Lieblingsautoren historischer Romane. Im Moment lese ich die Wikinger Saga, deren dritter Band demnächst erscheinen wird (Feb. 2018). Im Mittelpunkt steht Harald, der Bruder von Olaf, König von Norwegen. Olaf hat bei dem Versuch, seinen Thron wieder zu erlangen, in der Schlacht von Stikla Stad sein Leben verloren und so soll sein minderjähriger Sohn Magnus neuer Regent werden. Harald als Onkel und Beschützer von Magnus haben Schutz bei den Rus gefunden. Nach einigen Jahren schickt Jarisleif Harald nach Kiew, das von den Petschtenegen bedroht wird. Auch andere Überraschungen erwarten Harald dort.

Meine Meinung:
Der zweite Band der Trilogie lässt sich ohne Vorkenntnisse sicherlich lesen, aber sicherlich will man wissen, wie alles begann. Die Trilogie ist schließlich auch eine Art Biografie des Lebens der realen Figur, des späteren König Haralds von Norwegen.
Natürlich findet man manches über Harald im Internet. Ulf Schiewes Recherchen gehen aber weiter und tiefer. Und wo die Literatur nicht ausreichend war, gab es die künstlerische Freiheit. Einige Figuren sind fiktiv, aber viele Personen gab es tatsächlich.
Viele Einzelheiten von Burgen, Kleidung, Militärausrüstung konnte ich mir gut vorstellen und gerade diese Details geben dem Buch Würze. Wie die Wikinger Schiffe von Fluss zu Fluss transportierten ist sehr beeindruckend.

Harald entwickelt sich in diesem Buch weiter. Er ist jetzt erwachsen. Seine Entscheidungen gefallen nicht jedem, er ist sicherlich auch kein einfacher Mann, aber mir dennoch sympatisch. Gerne hätte ich ihm den Schicksalsschlag erspart, aber sonst wäre er sicherlich nicht nach Konstantinopel gekommen.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, aber ich bin zuversichtlich, dass Harald auch diese Aufgabe bewältigen wird. Der Folgeband ist ja schon angekündigt und dann werden alle Fragen beantwortet sein.

Von mir gibt es für diesen ausgezeichneten historischen Schmöker 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Protestantismus vs. Katholizismus

Das Fundament der Ewigkeit
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Hatten mich die beiden Vorgängerbücher schon in ihren Bann gezogen, tat es "A Column of Fire" auf andere Art und Weise.
Während es bei den Vorgängerbänden mehr um mittelalterliche Lebensweise ging, den ...

Hatten mich die beiden Vorgängerbücher schon in ihren Bann gezogen, tat es "A Column of Fire" auf andere Art und Weise.
Während es bei den Vorgängerbänden mehr um mittelalterliche Lebensweise ging, den Bau der Kathedrale und geniale Baumeister, ist das neue viel politischer. Die Bücher sind völlig unabhängig voneinander.
Als Nachfolgerin von Heinrich VIII, der sich von Rom losgesagt und die anglikanische Kirche gegründet hatte, ist seine Tochter Maria Tudor Königin von England. Sie ist überzeugte Katholikin und lässt Protestanten, die ihren Glauben leben, verbrennen.
Ned Willard, der in Kingsbridge mit seiner Mutter, einer Kauffrau lebt, erfährt die Repressalien auf sehr drastische Weise. Seine geliebte Margery darf nur einen Katholiken heiraten und das Geschäft seiner Mutter wird in den Ruin getrieben. Ned setzt alles auf die Nachfolgerin von Maria Stuart, Elizabeth, die Religionsfreiheit will.
Der Streit um die wahre Religion ist der rote Faden im Buch und findet nicht nur in England, sondern in ganz Europa statt.
Die verschiedenen Schauplätze fand ich sehr gut eingebunden, z. B. die Bartholomäusnacht in Paris und die Hugenottenverfolgung.
Mit den Protagonisten habe ich gerne mitgefiebert und bin froh, in einem Land leben zu können, das christliche Meinungsverschiedenheiten friedlich austragen will. Ein bisschen gewundert hat mich, dass der Name Martin Luther nie erwähnt wird, immerhin taucht Calvin auf.
Alles in allem ist auch dieses Buch wieder ein Muss für Ken Follett Fans bzw. Geschichtsinteressierte und auch auf Englisch gut zu lesen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Kein Null-Acht-Fünfzehn Jugendbuch

Wie die Sonne in der Nacht
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Ein etwas anderes Jugendbuch ist "Wie die Sonne in der Nacht" von Antje Babendererde. Die Autorin hat bereits viele Bücher geschrieben, die mir von einer Freundin empfohlen worden sind. Als nun das neueste ...

Ein etwas anderes Jugendbuch ist "Wie die Sonne in der Nacht" von Antje Babendererde. Die Autorin hat bereits viele Bücher geschrieben, die mir von einer Freundin empfohlen worden sind. Als nun das neueste Buch als Hörbuch erschien, konnte ich nicht widerstehen und ließ mich entführen in eine ganz andere Welt. Eine Welt, in der Zeit und Raum eine ganz andere Bedeutung haben. Die Welt der Pueblo-Indianer in New Mexiko

Marie Johanna, genannte Mara aus Erfurt hat ihr Auslandjahr in Taos, New Mexiko fast hinter sich. Sie hat sich schon in Erfurt für andere Dinge als ihre gleichaltrigen Freundinnen interessiert und hat mit ihrem Freund Nils lieber Umweltschutzaktionen durchgeführt als sich die Nägel lackiert.
Gerade mit diesem Nils wollte sie auf das Haus ihrer Gastfamilie aufpassen, während diese in Paris Urlaub machten. Aber dann kommt alles anders als gedacht und Mara findet einen sprachlosen, jungen Mann am Straßenrand und sich bald in einer ganz anderen Welt wieder...

Meine Meinung:
Schnell habe ich mich eingehört in das Hörbuch. Die beiden Sprecher wechseln sich ab, um die Erzählperspektive Mara bzw. Kayemo einzunehmen. Beide Stimmen gefielen mir gut, die weibliche passte noch ein wenig besser als die männliche.
Mara ist auf jeden Fall eine sehr engagierte Heldin, die manchmal Grenzen überschreitet und dann auch in Gefahr gerät. Auf jeden Fall hat sie das Herz am rechten Fleck und in Kayemo einen guten Helfer - wie auch umgekehrt. Spannend ist es, wie sich die Liebe zwischen den beiden aller Widerstände zum Trotz entwickelt.
Die Hörbuchfassung ist gegenüber dem Buch gekürzt worden, was zu Fehlern in kleinen Details geführt hat. Dem Hörerlebnis tut das aber keinen Abbruch.
Die Welt der Pueblo-Indiander und die Konflikte mit der Lebensweise der Weißen wurde sehr gut dargestellt. Auch die Problematik im Umgang mit physischen und psychischen Krankheiten ist eine weiterer Pluspunkt in diesem Buch.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ob die Leseempfehlung (ab 12 Jahren) passt, weiß ich nicht genau, ich würde es eher ab 14 empfehlen.