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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2018

Schatten der Vergangenheit

Die Melodie der Schatten
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Maria W. Peter ist als Autorin opulenter historischer Romane bestens bekannt. Nach den Büchern, die in der Römerzeit bzw. in der Post-Napoleonischen Zeit spielen, entführt sie uns in eine nicht minder ...

Maria W. Peter ist als Autorin opulenter historischer Romane bestens bekannt. Nach den Büchern, die in der Römerzeit bzw. in der Post-Napoleonischen Zeit spielen, entführt sie uns in eine nicht minder spannende Gegend: Die schottischen Highlands im 19. Jahrhundert.

Die junge, unverheiratete Lady Fiona Hemington ist gemeinsam mit ihrer Tante auf dem Weg zu deren Wohnsitz nach Inverness, als ihre Kutsche überfallen wird. Fiona kann sich durch einen waghalsigen Sprung aus dem Wagen retten und erreicht erschöpft ein heruntergekommenes Herrenhaus. Man lässt sie zwar herein, behandelt den Gast aber wenig zuvorkommend.

Der Hausbesitzer, Laird Aiden, gibt Fiona so manches Rätsel auf, genauso wie das Anwesen an sich. Sie hört Stimmen, Rumoren und hat eigenartige Träume. Gerüchte, die im Dorf herumgeistern, dass das Herrenhaus verflucht sei, beunruhigen Fiona zusätzlich. Fiona denkt recht rational und versucht daher den Geräuschen auf den Grund zu kommen. Auf einer ihrer Erkundungstouren entdeckt sie im Gewächshaus des Anwesens Pflanzen, die ihr eigenartigerweise genauso vertraut erscheinen, wie einige Gemälde in der Bibliothek.

Laird Aiden verhält sich Fiona recht ambivalent gegenüber. Manchmal freundlich, dann wieder verletzend abweisend. Haben diese Stimmungsschwankungen mit der Tatsache zu tun, dass Fiona die Tochter eines mächtigen Richters ist?

Meine Meinung:

Dieser historische Roman schildert die gesellschaftspolitische Situation in Schottland des 19. Jahrhunderts. Die schottischen Clans sind nach dem Scheitern der Jakobitischen Aufstände zerschlagen. Die einheimischen Kleinbauern und Pächter wurden anschließend durch die, als Highland Clearances bekannten Aktionen, getötet oder vertrieben. Einige Großgrundbesitzer haben sich dadurch bereichert.
Das konnte zum Teil nur durch das Zusammenspiel von Behörden und Landadel geschehen. Ein probates Mittel, gegen missliebige Bewohner vorzugehen, ist die Deportation nach Australien. Schon das kleinste Vergehen reicht, um in die Strafkolonie ans andere Ende der Welt gebracht zu werden.

In genau diesem Umfeld spielt der Roman „Melodie der Schatten“. Verwicklungen bis ganz nach oben, Willkür, Korruption und Gewalt beherrschen die Highlands. Durch ihre Figuren prangert die Autorin diese Vorgehensweise an.
Die Charaktere sind sehr komplex angelegt. Sowohl Aiden als auch Fiona leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen. Bei Aiden ist der Auslöser bald offensichtlich, Fionas Erlebnisse werden erst nach und nach gelüftet.

Die Auflösung der verschlungenen Geschichte um Gier, Intrigen, Macht und Schuld ist gekonnt und vor allem plausibel erzählt. Nichts wirkt an den Haaren herbeigezogen oder vom Himmel gefallen. Die Leser werden immer wieder in die Irre geführt. Da lässt sich trefflich mitleiden und mitfiebern!

Wie wir es von der Autorin gewöhnt sind, zeichnet sich ihr Roman durch ausgiebige und fundierte Recherche aus. Im Anhang sind viele Quellen und Querverweise angegeben, die dem interessierten Leser weiterhelfen.

Fazit:

Ein opulenter historischer Roman, der durchaus Kritik an der damaligen Gesellschaft übt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Echt bissig - echt Deix

Forever Deix - der Jubelband
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Anlässlich Manfred Deix‘ 70. Geburtstag am 22.02.2019 ist dieses Buch, des 2016 verstorbenen Karikaturisten erschienen.

In diesem Buch erhalten die Leser und Betrachter einen Überblick über das Schaffen ...

Anlässlich Manfred Deix‘ 70. Geburtstag am 22.02.2019 ist dieses Buch, des 2016 verstorbenen Karikaturisten erschienen.

In diesem Buch erhalten die Leser und Betrachter einen Überblick über das Schaffen des Künstlers. Deix war ein Allround-Genie, der nicht nur durch bissige Zeichnungen sondern auch ebensolche Texte aufgefallen ist.

Immer wieder legt er den Finger auf offene Wunden der Österreicher. Immer wieder wird und wurde er angefeindet. Selten treffen die Zeichnungen den Geschmack des Publikums. Sie sind häufig derb und hässliche Nackedeis halten den Menschen einen Spiegel vor Augen. Die eigene Unzulänglichkeit sieht man natürlich nicht gerne. Trotzdem drucken renommierte Magazine seine Karikaturen.

In „Forever Deix“ sind bekannte und unbekannte Zeichnungen und Bilder zu finden. Neben eigenen Texten kommen Freunde und Weggefährten zu Wort. Marietta Deix stellt viele Fotos aus dem Privatarchiv zur Verfügung.
Das Karikaturmuseum in Krems (www.karikaturmuseum.at) widmet dem Künstler eine Dauerausstellung mit rund 250 ausgesuchten Exponaten.

„Karikatur ohne Bissigkeit, Drastik, Schärfe ergibt für mich keinen Sinn. Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen?“ (Manfred Deix)

Das Buch ist hochwertig verarbeitet und eignet sich hervorragend als Geschenk.

Fazit:

Eine Hommage an den Künstler, der selten mit bissiger Kritik gespart hat. Gerne gebe ich 5 Punkte.

Veröffentlicht am 19.11.2018

EIn tolles Geburtstagspräsent

Kampf oder Untergang!
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Anlässlich von Noam Chomskys 90. Geburtstag trifft der 27-jährige Journalist Emran Feroz den Jubilar zum Interview. Herausgekommen ist dieses Buch.

Zu Beginn wird der emeritierte Professor des MIT (Massachusetts ...

Anlässlich von Noam Chomskys 90. Geburtstag trifft der 27-jährige Journalist Emran Feroz den Jubilar zum Interview. Herausgekommen ist dieses Buch.

Zu Beginn wird der emeritierte Professor des MIT (Massachusetts Institute of Technology) Noam Chomsky vorgestellt. Chomsky gilt als Kenner der Weltpolitik und Mahner.

Die fünf Interviews gliedern sich in folgende Themen:

• Tucson, Arizona
• Imperialismus, Krieg und Fluchtursachen
• Donald Trump und die „freie Welt“
• Gott, Religion und der Staat
• Optimismus in der Dystopie

Ein kurzes Statement als Nachwort des Autors beschließt dieses Werk.

Noam Chomsky legt auf Grund seiner Lebensweisheit und seiner präzisen Aussagen immer wieder den Finger auf die Wunden der Gegenwart. Er nimmt sich auch kein Blatt vor dem Mund, nennt Fakten und zeigt Zusammenhänge auf, die vielen Menschen verborgen bleiben.

Auch der Klimawandel und die Auswirkungen des Raubbaus an der Umwelt durch unsere „zivilisierte“ Welt kommen zur Sprache (siehe drittes Interview). Manches wird wiederholt, doch Chomsky beleuchtet die Themen aus verschiedenen Blickwinkeln.
Das ist meiner Meinung nach die große Stärke von Noam Chomsky, Gedanken und Themen von unterschiedlichen Standpunkten aus zu betrachten.

Fazit:

Ein eindrucksvolles Geburtstagsgeschenk, nicht nur für den Jubilar. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.



Veröffentlicht am 19.11.2018

Eine gelungene Biografie

Peter Cornelius - Reif für die Insel
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Viele meiner Altersgruppe sind mit den Songs von Peter Cornelius aufgewachsen. Manche Lieder sind echte Ohrwürmer geworden wie „Du entschuldige i kenn di“, „der Kaffee ist fertig“ oder eben das Titel gebende ...

Viele meiner Altersgruppe sind mit den Songs von Peter Cornelius aufgewachsen. Manche Lieder sind echte Ohrwürmer geworden wie „Du entschuldige i kenn di“, „der Kaffee ist fertig“ oder eben das Titel gebende „Reif für die Insel“.

Diese Biografie über Peter Cornelius versucht den Menschen hinter seinen Songs zu charakterisieren. Geboren 1951 in Wien, wächst Peter bei seiner Großmutter in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Schon bald beginnt er sich für Musik zu interessieren und erhält Unterricht im Cello-Spielen. Dieses Instrument ist nun nicht ganz das Seine und so lässt er es bald bleiben. In der Schule ist er nicht immer die große Leuchte und anschließend absolviert er eine Lehre als Bankkaufmann, allerdings nur den Eltern zuliebe, die eine gesicherte Existenz für ihren Sohn wollen.

Recht schnell hat Peter Cornelius mit seinem Stil Erfolg. Er gilt als einer der Erfinder des „Austro-Pops“. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten, der letztlich in einer Depression und einem Burn-out mündet. Anders als viele Kollegen, zieht sich Peter Cornelius bewusst aus dem Business zurück. Dass die Pause mehrere Jahre dauern würde, hat er anfangs nicht gewusst.

Ein großes Kapitel ist seiner Liebe zu seinen Gitarren, von denen er eine Menge besitzt, gewidmet.
Gemeinsam mit seiner Frau, die ihn auch managt, hat er (s)einen Weg gefunden, im beinharten Musikgeschäft zu bestehen.

Meine Meinung:

Andy Zaharadnik ist eine sehr persönliche Biografie gelungen, die auch den Menschen Peter Cornelius zeigt, der als Querdenker häufig als „schwierig“ bezeichnet wird/wurde. Gegen den Strom schwimmen, sich nicht verbiegen lassen ist zwar anstrengend, doch der Erfolg gibt ihm Recht!
Eine Vielzahl von Bildern rundet diese Biografie ab. Die beiden letzten Kapitel sind, wie in einem Konzert, als „Zugabe“ bezeichnet – eine nette und stimmige Idee.

Fazit:

Eine gelungene Biografie, der ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein musikalischer Reiseführer nach Wien und Umgebung

111 Orte der Musik in Wien, die man erlebt haben muss
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Die Autorin entführt uns in die Welt der Musik. Dabei ist es unerheblich ob E wie ernste oder U wie Unterhaltungsmusik. Diese Unterscheidung habe ich persönlich ja nie nachvollziehen können. Denn Musik ...

Die Autorin entführt uns in die Welt der Musik. Dabei ist es unerheblich ob E wie ernste oder U wie Unterhaltungsmusik. Diese Unterscheidung habe ich persönlich ja nie nachvollziehen können. Denn Musik soll den Zuhörern vor allem Freude machen.
Wir begeben uns auf die Spuren der Giganten der Musik wie Schubert, Mozart, Strauß, Beethoven oder Haydn. Auch andere Legenden wie Falco, Fatty George oder Alban Berg begegnen uns bei diesem musikalischen Streifzug.
Die eine oder andere Kuriosität wie die Walzer spielende Toilette in der Opernpassage findet auch ihren Platz
Wir machen einen Abstecher in Opernhäuser, Musiktheater, große und kleine Musiktheater oder Jazzkeller.
Die Autorin unterhält ihre Leser mit Geschichten und G’schichtln.

Doch nicht nur in der Welthauptstadt der Musik Wien lassen sich große Meister finden, sondern auch um die Metropole herum. So machen wir Ausflüge ins Umland. Zum Bespiel nach Eisenstadt (58 km), nach Ziersdorf 62 km) oder Gars am Kamp (83 km).

Wieder ein gelungener Reiseführer aus dem Hause Emons, der interessante Reiseziele abseits des Mainstreams zeigt, diesmal aus Sicht Musikbegeisterter.

Gerne gebe ich hierfür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.