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Veröffentlicht am 03.02.2019

Der Schöne und das Biest

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Die 16-jährige Zera ist ein herzloses Monster und das im buchstäblichen Sinn. Eine Hexe rettete sie zwar vor dem Tod, verdammte sie aber damit zu einem unsterblichen Dasein in ihren Diensten. Ihre Freiheit ...

Die 16-jährige Zera ist ein herzloses Monster und das im buchstäblichen Sinn. Eine Hexe rettete sie zwar vor dem Tod, verdammte sie aber damit zu einem unsterblichen Dasein in ihren Diensten. Ihre Freiheit und ihr Herz bekommt sie nur zurück, wenn sie der Hexe dafür das Herz des Prinzen bringt. In der Verkleidung eines hübschen, harmlosen Mädchens gelangt sie als Heiratskandidatin in den Palast, doch hinter dieser Maske verbirgt sich eine gnadenlose Mörderin, sobald die Glut in ihr erwacht!

Mir hat die moderne Märchenhaftigkeit dieses Buchs gut gefallen. Einerseits spielt es in einer altertümlich anmutenden, mystischen Welt in der es Hexen, Magie und seltsame Kreaturen gibt, doch die Sprache die Zera benutzt ist jugendlich frech und von erfrischender Direktheit. Dieser krasse Widerspruch macht für mich den Charme der Geschichte aus und macht die Protagonistin vor allem für die jugendlichen Leser nahbar. Zera ist ein starker und auf den ersten Blick durch die Umstände ihrer Verwandlung unliebsamer Charakter. Doch sie hat bereits nach wenigen Seiten mein "Herz" gewonnen, da sie keine der üblichen weichgespülten Mädchenfiguren darstellt, sondern zu einer gefährlichen Waffe werden kann, wie sie es selbst genau erkennt.

Die Beschreibung der Welt und ihrer interessanten Kreaturen ist für meinen Geschmack etwas zu knapp ausgefallen. Es hätte die Handlung, die durchweg spannend ist, noch bildhafter und besser vorstellbar gemacht. Doch insgesamt ist es ein leicht und flüssig zu lesender Jugendroman, der mit einem überraschenden Cliffhanger endet und Lust auf den nächsten Teil macht.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Ein spannender Kampf für Frauenrechte

Iron Flowers 2 – Die Kriegerinnen
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In diesem zweiten und letzten Teil kämpfen Nomi und Serina weiterhin für die Rechte der Frauen in der von Männern dominierten Welt. Die Handlung schließt nahtlos an den ersten Band an und es fiel mir sehr ...

In diesem zweiten und letzten Teil kämpfen Nomi und Serina weiterhin für die Rechte der Frauen in der von Männern dominierten Welt. Die Handlung schließt nahtlos an den ersten Band an und es fiel mir sehr leicht, wieder hineinzufinden. Es wird wie zuvor abwechselnd aus der Sicht von Nomi und Serina berichtet, die mir sofort wieder sympathisch waren und deren Denken und Handeln ich hundertprozentig nachvollziehen konnte.

Nomi ist nach dem Verrat von Asa vorsichtig geworden, wem sie noch vertrauen kann und Serina versucht verzweifelt, die verheerende Situation der Frauen auf der Insel zu ändern. Doch viele sind im Zwiespalt, ob sie sich für ihr persönliches Glück entscheiden oder für die Freiheit aller Frauen in Viridia kämpfen sollen.

Es passiert in diesem Buch so viel, dass man kaum Zeit hat, die Ereignisse zu verarbeiten, was fast durchgängig Spannung erzeugt und das Lesetempo enorm erhöht. So bleibt kein Platz für Langeweile und man fiebert und leidet mit allen Beteiligten, die dieses Mal noch härter gefordert werden und mit vielen Rückschlägen zu kämpfen haben. Einige Szenen sind sehr brutal und gnadenlos, passen aber zur Handlung und der Welt, wie sie beschrieben wurde.

Man trifft auch alle liebgewonnenen Nebencharaktere wieder, die mich mit ihrer Stärke und dem Willen über sich hinauszuwachsen, beeindruckt haben. Leider gab es am Schluss keine Überraschung oder unerwartete Wendung mehr, sonst hätte ich die höchste Bewertung vergeben. Doch insgesamt hat mir die Dilogie der "eisernen Blumen" sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 23.01.2019

Morbide Faszination

Der Atem einer anderen Welt
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Dieses Buch besteht aus drei einzelnen Teilen, die schon als Novellen veröffentlicht und hier zusammengeführt wurden. Im Zentrum steht Miss Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen, was bedeutet, dass ...

Dieses Buch besteht aus drei einzelnen Teilen, die schon als Novellen veröffentlicht und hier zusammengeführt wurden. Im Zentrum steht Miss Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen, was bedeutet, dass hier Kinder ein Zuhause finden, die sich in der realen Welt nicht mehr wohlfühlen bzw. zurechtkommen. Sie alle sind schon einmal durch geheime Türen in andere Welten gelangt, hinter denen ihre ganz persönliche Freiheit lag und kamen aus unterschiedlichen Gründen meist unfreiwillig von dort wieder zurück. Fast alle sehnen sich nach ihrer jeweiligen Welt und hoffen darauf, ihre Tür wieder zu finden, bevor sie erwachsen sind und eine Rückkehr unmöglich wird.

Im ersten Teil begegnet man Nancy, die neu an die Schule kommt und aus einer Totenwelt zurückgekehrt ist, in der sie gelernt hat, so bewegungslos wie eine Statue zu sein. Ausgerechnet die quirlige Sumi aus einer Unsinnswelt wird ihre Zimmergenossin. Kurz darauf passiert ein grausamer Mord...

Mich hat die Idee, die hinter der Handlung steht, sehr angesprochen, werden doch Bücher wie "Alice im Wunderland", "Die Chroniken von Narnia" oder "Die Insel der besonderen Kinder" verknüpft und in ungewöhnlicher Art und Weise fortgesetzt. Dieses Kunststück ist der Autorin auch gelungen, da sie die verschiedenen Welten mit viel Fantasie und aus neuen Blickwinkeln beleuchtet hat. Die Grundstimmung ist fast durchgängig etwas düster und man muss einige makabre bis eklige Schilderungen über Leichen, Morde und deren Auswirkungen hinter sich bringen, kann sich aber der morbiden Faszination der Ereignisse kaum entziehen.

Besonders der zweite Teil, der von den Zwillingen Jack und Jill erzählt, die in eine Vampirwelt geraten sind, hat mir gut gefallen. Er spielt zeitlich vor ihrer Aufnahme in das Internat und man lernt sie bereits als Babys in ihrem schwierigen Verhältnis zu den Eltern kennen. Hierbei kann man die Entwicklung ihrer Charaktere sehr gut beobachten und nachvollziehen, was in den anderen Teilen bei den übrigen Kindern leider zu kurz geraten ist. Da die Kinder alle sehr seltsam sind und skurrile Angewohnheiten aus den fremden Welten haben, fällt es schwer, sich in sie hineinzudenken und zu verstehen. Ich hätte gerne ausführlichere Beschreibungen ihrer Vorgeschichten wie bei Jack und Jill gehabt.

Erwähnen möchte ich noch die sehr stimmungsvollen und ausdrucksstarken Zeichnungen, die bedeutsame Situationen der Handlung zeigen und die düstere Atmosphäre des Buches unterstreichen und hervorragend bereichern.

Insgesamt war diese Geschichte überraschend und ganz anders als ich es erwartet hatte, sie konnte mich aber in ihren Bann ziehen und überzeugen.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Spannende Abenteuer an der Forscher Akademie

Explorer Academy - Das Geheimnis um Nebula (Band 1)
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Dies ist der erste Teil einer Abenteuer-Serie von National Geographic. Der fast 13-jährige Cruz wird an der Explorer Academy, einer Schule für angehende Forscher und Entdecker, aufgenommen. Seine Tante ...

Dies ist der erste Teil einer Abenteuer-Serie von National Geographic. Der fast 13-jährige Cruz wird an der Explorer Academy, einer Schule für angehende Forscher und Entdecker, aufgenommen. Seine Tante ist dort Lehrerin und auch seine Mutter war Mitarbeiterin an einem geheimen Projekt, bevor sie nach einem Unfall im Labor dort ums Leben kam. Deshalb ist sein Vater auch nicht gerade begeistert davon, dass Cruz nun auch dahin geht. Auch seine beste Freundin Lani ist traurig, dass er nicht mehr in ihrer Nähe lebt, aber durch eine kleine sprachgesteuerte Computerbiene können sie jederzeit in Kontakt bleiben. Die Academy stellt hohe Anforderungen an ihre neuen Schüler, die sie auf ihre erste Expedition vorbereiten sollen. Cruz hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, die Fragen aufwerfen, ob hinter dem Tod seiner Mutter nicht mehr steckt, als vermutet. So gibt es einige Rätsel zu lösen und zum Glück findet er neue Freunde, die ihm dabei zur Seite stehen.

Das Buch ist mit vielen farbigen Zeichnungen und Skizzen sehr ansprechend gestaltet und lässt sich deshalb leicht und unterhaltsam lesen. Die Handlung ist spannend und wartet mit einigen interessanten Fakten und Erfindungen auf, die in einem wissenschaftlichen Anhang beschrieben und erläutert werden. Leider wird gleich zu Beginn ein grober, aber verbreiteter Fehler gemacht, indem im Zusammenhang mit dem Tauchen von "Sauerstoffflaschen" geschrieben wird. Das ist schlichtweg falsch, denn getaucht wird mit Pressluft bzw. Pressluftflaschen. Reiner Sauerstoff wird ab einer Tiefe von ca. 6 Metern toxisch und wäre für Taucher somit tödlich. Dieser grobe Schnitzer dürfte in einem Buch, das sich eines wissenschaftlichen Anspruchs rühmt, eigentlich nicht vorkommen...

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, denn man hat das Gefühl, die Abenteuer von Cruz hautnah mitzuerleben. Auch die anderen Charaktere sind mit ihren unterschiedlichen Begabungen interessant und sympathisch. Der aufmerksame Leser kann auf den Seiten außerdem eine versteckte Botschaft entschlüsseln, die noch zusätzlich zur Spannung beiträgt. Das Ende des Buches ist offen gehalten und nur ein Teil des Rätsels wird darin aufgelöst. Die Erlebnisse von Cruz und seinen Freunden an der Academy werden in weiteren Bänden fortgesetzt.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Das Spiegelei auf dem Panzer

Piccola Sicilia
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Die Archäologin Nina steckt gerade in einer deprimierenden Scheidung, als ihr Jugendfreund Patrice sie zu einem sensationellen Fund nach Sizilien einlädt. Das entdeckte Flugzeugwrack könnte das Geheimnis ...

Die Archäologin Nina steckt gerade in einer deprimierenden Scheidung, als ihr Jugendfreund Patrice sie zu einem sensationellen Fund nach Sizilien einlädt. Das entdeckte Flugzeugwrack könnte das Geheimnis ihres seit dem Krieg verschollenen Großvaters Moritz lüften. Als sie dort auf die sympathische Joelle trifft, taucht sie durch deren Erzählungen ganz tief in die damalige Zeit ein und erfährt nach und nach, was mit ihrem Großvater geschehen ist. Als Fotograf war er mit dafür verantwortlich, welche Bilder aus Tunis in den Wochenschauen zu Hause gezeigt wurden. Ein immer wiederkehrendes Motiv waren dabei Soldaten, die ein Spiegelei auf einem Panzer braten - harmlos und unterhaltsam - doch wie war es wirklich?

Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen, wobei mir Joelles Erzählungen von Yasmina, Victor und Moritz aus der Vergangenheit besser gefallen haben, als die Gegenwart. Doch als Brücke zwischen den Generationen und den Verknüpfungen der Familie hat sie natürlich eine wichtige Funktion. Piccola Sicilia war damals ein buntes, italienisches Viertel in Tunis, in dem die doch so unterschiedlichen Kulturen und Religionen vor dem Krieg friedlich zusammen gelebt haben. Davon zu lesen hat mich erstaunt und begeistert, da ich das bisher noch nicht wusste. Auch vom Vorgehen der Deutschen gegen die Juden in Afrika hatte ich noch nie gehört. In der Schule wurden immer nur die Gräueltaten in Europa erwähnt. So bringt das Buch auch noch ganz nebenbei geschichtliches Wissen nahe.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und doch fesselnd zu lesen, obwohl ich eigentlich Bücher, die mit Krieg zu tun haben, nicht mag. Das Geschehen ist hier so spannend und greifbar dargestellt, dass ich trotz einiger Längen und manchen unverständlichen Reaktionen der Charaktere froh bin, dieses Buch gelesen zu haben. Es war sehr interessant, die Geschichte des 2. Weltkriegs mal aus einer anderen Perspektive erzählt zu bekommen und erschreckend zu erfahren, wie die Wahrheit verdreht wurde. Ebenso die traurige Erkenntnis, dass sich damals wie heute, durch den gezielten Einsatz der Medien die Meinung der Menschen beeinflussen und manipulieren lässt.

Insgesamt konnte mich der Roman überzeugen und ich finde es gut, dass zum Schluss noch einige Fragen offen blieben und es kein komplettes Happy End gab. So kann man sich noch seine eigenen Gedanken darüber machen.