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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2019

Nicht perfekt, aber gute Unterhaltung

Das Geheimnis der vier Briefe
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Hercules Poirot ist zurück und ich habe seine Rückkehr total verpennt.
Natürlich ist es nicht Agatha Christie, die den belgischen Schnüffler erneut Leben einhaucht, sondern eine erfolgreiche lebende Autorin, ...

Hercules Poirot ist zurück und ich habe seine Rückkehr total verpennt.
Natürlich ist es nicht Agatha Christie, die den belgischen Schnüffler erneut Leben einhaucht, sondern eine erfolgreiche lebende Autorin, die in die Fußstapfen der Queen of Crime tritt und sich dabei den größten aller Detektive vornimmt.

Und ich muss gestehen, teilweise gelingt es ihr mich vergessen zu lassen, dass es nicht Agatha Christie ist, die Das Geheimnis der vier Briefe geschrieben hat.
Man erkennt Poirot wieder, zumindest streckenweise und dann gibt es wieder Momente, wo er fremd und anders wirkt.
Im Großen und Ganzen ist es ein klassischer Agatha Christie-Roman, der natürlich auch mit einer Auflösung im Kreis der Verdächtigen endet. Aber ... das Ende des Falls hat mir nicht gefallen (aber das ist meine persönliche Meinung und ich kenne Personen, denen auch das Ende von MORD IM ORIENT EXPRESS nicht gefällt). Das heißt aber nicht, dass es schlecht ist, ich hätte mir nur ein anderes Ende gewünscht, eines, das etwas mehr Befriedigung zurück lässt (aber natürlich werde ich das Ende nicht verraten).
Die Geschichte wird aus mehreren Sichtweisen erzählt, was hin und wieder etwas verwirrend ist. Dabei kommt leider das, was ich an den ursprünglichen Poirot-Romanen so mag, zu kurz: Der Blick eines oder mehrere Außenstehende auf den Detektiv. Das führt immer wieder zu Erheiterung, fehlt aber hier.
Dafür bekommt man ein besseres Gespür dafür, wie die Leute den Namen des Detektivs aussprechen oder schreiben. Immerhin ein kleiner Trost.

Fazit; Nicht perfekt, aber doch gut genug, um gut zu unterhalten.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Zwei unterschiedliche Geschichten ...

Im Wald der Wölfe
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Im Wald der Wölfe enthält zwei Geschichten über Wölfe für Kinder ab 8 Jahren. Beide Geschichten sind jedoch nicht neu und bereits vor einigen Jahren als Einzelbände erschienen:
Im Wald der Wölfe
Allein ...

Im Wald der Wölfe enthält zwei Geschichten über Wölfe für Kinder ab 8 Jahren. Beide Geschichten sind jedoch nicht neu und bereits vor einigen Jahren als Einzelbände erschienen:
Im Wald der Wölfe
Allein unter Wölfen
In beiden Geschichten geht es um die Beziehung Wolf/Mensch und natürlich sind die Protagonisten Kinder (im Falle von Im Wald der Wölfe auch Wölfe).
Beide Geschichten geben eher ein positives Bild des Wolfs ab, verniedlichen oder verharmlosen ihn jedoch auch nicht.
Beide Geschichten werden von unterschiedlichen Illustratoren unterstützt, leider von unterschiedlicher Qualität, so dass mir Allein unter Wölfen im Allgemeinen als die weniger gute Geschichte erscheint, sowohl was die Handlung, als auch die Illustration.

Im Wald der Wölfe ist spannend und mitfühlend geschrieben. Neben Jakob und seinem Vater werden auch andere Sichtweisen gezeigt (unter anderem auch die der Wölfe). Der Umgang mit dem Wolf erscheint mir realistisch und regt zum Nachdenken an. Und nebenbei gesagt gefallen mir die Illustrationen von Birgit Brandt.
Allein unter Wölfen dagegen hat mich nicht angesprochen. Im Gegensatz zur ersten Geschichte wirkt die Szenerie zwar bedrohlicher, die Wölfe gefährlicher, aber ich kann nicht sagen, dass mich die Handlung gefesselt hat.
Es ist angenehm zu lesen, dass man versucht das schlechte Image des Wolfs bereits in Kinderbüchern zu bereinigen. Als Anhang zu den Geschichten wird auch Wissenswertes über die Wölfe vermittelt, Tatsachen, kindgerecht aufgearbeitet.
Den Anhang und die erste Geschichte kann ich zum lesen durchaus empfehlen, die zweite Geschichte hat mir nicht gefallen, aber sie ist auch die kürzere der beiden, das kann man verschmerzen und wer weiß … vielleicht findet ein 8jähriger Junge mehr Gefallen an der actiongeladenen Story.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Naja ... wer Poesie mag ...

Wie man einen Maulwurf fängt
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Wie man einen Maulwurf fängt ist kein Buch das hilft Maulwürfe zu fangen. Es ist auch keine witzige Anleitung wie man keine Maulwürfe fängt. Es ist auch nicht unbedingt als „poetisches Plädoyer für das ...

Wie man einen Maulwurf fängt ist kein Buch das hilft Maulwürfe zu fangen. Es ist auch keine witzige Anleitung wie man keine Maulwürfe fängt. Es ist auch nicht unbedingt als „poetisches Plädoyer für das Leben im Einklang mit der Natur“ zu sehen.
Tatsächlich erfährt man nach dieser Lektüre einiges über Maulwürfe und die Arbeit eines Maulwurfsfängers, der eigentlich keiner sein wollte.
Marc Hamer wurde im Norden Englands geboren und lebte an verschiedenen Orten, bevor er vor dreißig Jahren nach Wales zog. Er war einige Zeit obdachlos und arbeitete dann bei der Bahn, bevor er Kunst in Manchester und Stoke-on-Trent studierte. Er hat in Gallerien, im Marketing, als Graphikdesigner und Herausgeber einer Zeitschrift gearbeitet sowie Kreatives Schreiben in einem Gefängnis unterrichtet, bevor er Gärtner wurde.
Es gibt ca 50 Arten von Maulwürfen, in Mitteleuropa aber nur eine Art und in Irland überhaupt keine (ebenso wenig wie Schlangen). Beutelmulle und Nacktmulle sind keine Maulwürfe und zwischen Maulwürfen und Maulwurfsgrillen bestehen keine verwandtschaftlichen Verhältnisse.
Das Fangen eines Maulwurfs endet meist mit dem Tod desselben…
Und ich gebe zu, dass es ein interessantes Buch ist, das nur einen kleinen Schönheitsfehler hat. Jedenfalls in meinen Augen.
Gegen Kapitelende wird es immer etwas poetisch. Leider bin ich kein Freund der Poesie, so dass diese Gedichte/Poetischen Verse, für mich keinen Mehrwert darstellten, sondern eher überlesen werden wollten.
Poesie ist nicht meine Welt und so richtig passend, fand ich sie in diesem Buch auch nicht. Mir (und vermutlich jedem anderen Leser auch) würden sie nicht fehlen, da sie das Wissen um Maulwurf/Maulwurfsfänger nicht vertiefen. Aber .. sie nehmen sehr viel Platz weg.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Spannender Anfang aber dann ...

Wolfswille
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Wolfswille ist der 4. Teil der „Schwarzes Blut“-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass ich dadurch etwas ...

Wolfswille ist der 4. Teil der „Schwarzes Blut“-Reihe, die völlig unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber auch nicht den Eindruck, dass ich dadurch etwas verpasst hätte. Zumindest das kann man als positiv hervorheben, da das von anderen Büchern, die zwar einer Reihe angehören, aber unabhängig gelesen werden können, nicht immer behauptet werden kann.
Es fängt spannend an mit dem Bericht einer Arktisexpedition. Leider geht es in diesem Stil nicht weiter und es dauert etwas, bis man in die Handlung hineinfindet. Es wird einiges geboten und alles verbunden was die Zeit ausmacht: Werwölfe (Hemykin), Vampire (Strigoi), Frankenstein und Jack the Ripper.
Es hätte eine spannende Geschichte werden können, aber in meinen Augen war es tatsächlich NUR die Einführung, der Rest ergießt sich im Mittelmaß: Nett zu lesen, aber ohne die Atmosphäre der damaligen Zeit nahe bringen zu können. Dann doch lieber Dracula oder Frankenstein lesen …
Es ist nicht so, dass der Roman schlecht geschrieben wurde, Melanie Vogltanz gibt sich wirklich Mühe und sprachlich lässt sich nicht meckern. Ich fand nur keinen Zugang zur Geschichte und wusste auch lange nicht, um was es eigentlich geht, obwohl man eine Vermutung hat, die sich zwar auch bestätigt, aber es gibt so viel ablenkendes, fast unnützes drumherum, dass es schwer fällt am Ball zu bleiben.
Ich weiß nicht, ob ich die anderen Bände der Reihe (ob Vorgänger oder Nachfolger) lesen werde.

Abschließend muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich zwar kein Coverkäufer bin (und es bei ebooks sowieso keine Rolle spielt), aber mir gefällt das Cover ausgesprochen gut.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Aus dem Leben eines "Volks"Corgis

Die Queen und ich – aus dem Leben eines königlichen Corgis
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Weihnachten im September? Naja, so abwegig ist das nicht, sieht man sich die Sortimente in den Supermärkten an. Und auch auf dem Buchmarkt machen bereits seit August die ersten Weihnachtsbücher die Runde. ...

Weihnachten im September? Naja, so abwegig ist das nicht, sieht man sich die Sortimente in den Supermärkten an. Und auch auf dem Buchmarkt machen bereits seit August die ersten Weihnachtsbücher die Runde. Die Queen und ich ist eines davon. Beim Lesen des Klappentextes war ich noch der Meinung, dass es sich um ein sehr amüsantes Buch handeln könnte. Diese Meinung änderte ich aber bereits nach den ersten Seiten. Erzählt wird aus der Sicht des Corgis Henri (und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie intelligent und menschlich die Tiere in Büchern wie diesem dargestellt werden und wie leicht ihnen beispielsweise Lesen fällt). Zumindest ein Teil des Buches. Eine andere Erzählweise wird mit Amy eingeführt, die „Besitzerin“ von Henri, die ihre Möglichkeiten nutzen um Henri zu finden, während Henri den Palast nicht verlassen kann (die Kommunikation zwischen Mensch und Tier ist nicht immer so einfach).
Ich war schon fast dabei das Buch wieder beiseite zu legen. Zu seicht war mir die Geschichte, zu vorhersehbar und (auf eine störende Weise) zu weihnachtlich. Aber irgendwann hat mich die Geschichte doch gefangen und so vorhersehbar und kitschig sie auch ist, so schön ist es, am Ende ein Happy End vorgesetzt zu bekommen (und wer hätte gedacht, dass Henri nicht wieder nach Hause kommt?).
Ich kann also nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Es hat mich anfangs zwar gestört, die Geschichte aus Hundesicht vorgesetzt zu bekommen, aber daran habe ich mich gewohnt und tatsächlich ist Henris Geschichte interessanter, als die von Amy.
Es ist kein Buch, das man unbedingt lesen muss. Aber wer leichte, rührselige Unterhaltung mag (und Weihnachten bietet sich ja geradezu für diese Art von Geschichte an) wird gut unterhalten. Tiefsinn wird man in Die Queen und ich nicht finden, aber viel Gefühl.