Cover-Bild Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
Band 1 der Reihe "Die 50er-Jahre-Reihe"
(57)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 23.10.2018
  • ISBN: 9783805203371
Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus

Wirtschaftswunder, Kaufrausch, Träume in Pastell - drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm.
Der Auftakt der großen 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.

Berlin im Mai 1945: Es ist die Stunde Null, die Stadt liegt ebenso in Trümmern wie die Seelen der Menschen. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm ist zerstört. Fassungslos stehen die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine vor der Ruine des einst so stolzen Familienunternehmens. Doch Rike, die Älteste, hat einen Traum: Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen und mit raffinierten Stoffen und neuesten Modekreationen Farbe in das triste Nachkriegsberlin bringen. Nach der Währungsreform scheint es tatsächlich aufwärts zu gehen, die Menschen hungern nach Konsum und schönen Dingen. Doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus und seine Geschichte wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2018

Bravo Brigitte!

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Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku´damm

Kriegsende 1945
Deutschland ist gefallen, Berlin gleicht einer Ruinenlandschaft. Stein um Stein, für jeden toten oder vermissten Soldaten, einer. Die Frauen ...

Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku´damm

Kriegsende 1945
Deutschland ist gefallen, Berlin gleicht einer Ruinenlandschaft. Stein um Stein, für jeden toten oder vermissten Soldaten, einer. Die Frauen der Familie Thalheim verstecken sich aus Angst vor den russischen Besatzern in ihrem eigenen Haus. Manchmal muß es dort ganz still sein, gehetzte Blicke teilen die dunkle Kellerflucht. Kein Vater, kein Bruder, kein Ehemann - niemand, der seine schützende Hand über Rike, Silvie, Fori und Stiefmutter Claire hält.
Ihr Mut macht sie stark und gemeinsam trotzen sie dem Hunger und der Kälte. Wie viele andere Frauen stehen sie ihren "Mann" und sind Heldinnen ohne Schwert.

Das schicke Thalheim-Kaufhaus am Kurfürstendamm mit der Glaskuppel und den Rolltreppen hält dem Bombardement nicht stand. Schutt und Asche macht alle Häuser gleich, was noch steht wird von den Siegermächten besetzt und abgewohnt. Durch die Aufteilung Deutschlands wird die ehemals glanzvolle Hauptstadt zur Insel mit Versorgungsblockade, Berlin wird durch eine Luftbrücke von den bekannten Rosinenbombern versorgt. Eine Munition, die bejubelt wird.

Die Thalheimschwestern werden Teil der legendären Trümmerfrauen. Im Dreck und Staub schuften sie sich Schwielen an, aber auch Gemeinschaft.
Was ein Glück, das das Stoffsortiment in Sicherheit gebracht wurde und die Nähmaschinen vergraben im Garten liegen. Und im Takt summen die alten "Singer-Apperaturen" ein fröhliches Lied:
"Wir machen wieder Mode!"
Dank vieler geübter Helferinnen, nimmt der Plan vom Neuaufbau des Familiengeschäfts Gestalt an, zwischen den Trümmern wird eine Modenschau veranstaltet, jede Frau ist ein Mannequin. Ein kleiner Laden ist der Anfang.

Die unterschiedliche Charaktere verbuchen ihre kleinen und größeren Siege für sich.
Silvie singt in britischen Clubs und startet eine Karriere beim Rundfunk. Halbschwester Flori ist ein rebellischer Backfisch, der den Kommunismus entdeckt und den Konsum laut und kritisch verteufelt.
Rike ist eine vernünftige junge Frau, die wegen ihrer Familie immer zurückgesteckt hat, um auszubrechen ist sie zu pragmatisch und zu pflichtbewusst veranlagt.
Eines Tages bekommt sie einen mysteriösen Brief aus der Schweiz, sie soll das Erbe ihres Großvaters antreten, doch dies bleibt vorerst ihr Geheimnis.

Bei den Thalheims gibt es auch einige romantische Verwicklungen und früher oder später lässt sich jeder davon zu Leichtsinn inspirieren.

Der Roman wächst dem Kriegsende davon und widmet sich dem mühseligen Aufbau. Die Thalheim-Frauen arbeiten tatkräftig mit, doch sind sie auch Hoffnungsträger vieler ausgebrannter Seelen, einer beinahe entmutigten Generation. Schöne Dinge sind wie ein Regenbogen, der das depressive Grau durchbricht, ein Zeichen, dass es wieder aufwärts geht. Die gute alte Zeit holt bzw will keiner zurück, es bricht eine neue Aera an, die Karten werden ausgetauscht und neu gemischt.
Eine Stunde Null, die wir von "Kindesbeinen" an begleiten dürfen.

Brigitte Riebe kann ein "Kriegsbuch" schreiben, ohne sich in grausamen Details zu suhlen, sie hat Vertrauen in ihre mündigen Leser, sich selbst ein kritisches Urteil über die Historie gebildet zu haben. Die "Jahre des Aufbaus" sind so zu einem warmen Licht für mich geworden. Dafür möchte ich danke sagen, es ist ein großartiger Roman. Geniale Unterhaltung in der man schwelgen kann, anrührend ohne rührselig zu sein, mitreißend und spannend bis zur letzten Seite.

Ein kleiner Anflug von Eifersucht überkommt mich, wenn ich an denjenigen denke, der die Fortsetzung der "Thalheim-Trilogie" zuerst lesen darf.
Begeistert gebe ich eine klare Empfehlung ab:
Die Schwestern vom Ku´damm sind das perfekte Geschenk!

Veröffentlicht am 23.11.2018

Spannende Familiengeschichte eingebettet in historische Ereignisse

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Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische ...

Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische Recherche zu ihren Büchern bekannt. Das ist auch hier der Fall. Ihr ist es wahrlich meisterhaft gelungen, die Geschichte mit den historischen Ereignissen zu verweben. Die Unterscheidung von Fiktion und Realität ist ohne Detailkenntnisse kaum auszumachen. Als Beispiel seien hier nur die Herstellung von Kleidungsstücken aus Lumpen und der Brand beim Kostümball im Februar 1947 genannt.

Die Erzählweise ist sehr fesselnd. Ich habe beim Lesen Zeit und Raum vergessen und bin völlig in die Geschichte eingetaucht. Mit den verschiedenen Familienmitgliedern habe ich gebangt, gezittert, mich gefreut oder auch aufgeregt.

Bei einer Geschichte, die über einen längeren Zeitraum mit solch gravierenden Ereignissen spielt, finde ich es wichtig, dass die Protagonisten auch eine gewisse Entwicklung durchmachen. Die Auswirkungen des Krieges mit all ihren Facetten sind bei den einzelnen Personen authentisch dargestellt und gut erkennbar, so dass ich auch in dieser Hinsicht nicht enttäuscht wurde.

Die Zeittafel der Jahre 1945 - 1951 mit Ereignissen in Berlin ist eine gute Unterstützung zum Verständnis des Zeitgeschehens und das Zückerchen oben drauf.

Es gibt nicht so häufig Bücher, bei denen ich traurig bin, das Ende erreicht zu haben … dieses ist so eins. Mein einziger Trost, es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen kann. Heute bleibt mir nur eine unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde von Familiensagas auszusprechen und die Höchstzahl an Sternen für dieses brillant geschriebene Buch zu vergeben.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein unglaublich beeindruckendes Meisterwerk! Chapeau!

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Hoffnung, Träume und ein starker Wille sind der Antrieb für die drei Talheim Schwestern Rike, Silvie und der kleinen Florentine, die sich nach dem Ende des verheerenden Krieges 1945 in Berlin wieder eine ...

Hoffnung, Träume und ein starker Wille sind der Antrieb für die drei Talheim Schwestern Rike, Silvie und der kleinen Florentine, die sich nach dem Ende des verheerenden Krieges 1945 in Berlin wieder eine neue Existenz aufbauen wollen. Große Dankbarkeit erfüllt sie, dass sie dieses Unheil überlebt haben und hoffen das Gleiche auch für ihren verschollenen Vater und ihren Bruder Oskar. Voller Wehmut denken sie an eine glanzvolle Zeit zurück, in der ihre Familie 1932 die prachtvolle Eröffnung ihres Kaufhauses auf dem Ku’damm gefeiert hat. Doch jetzt liegt alles in Schutt und Asche. Vorrausschauend denkt Rike an die Zeit, in der die Menschen nach all dem Elend wieder den Wunsch nach schönen Dingen verspüren werden und plant einen Neuaufbau an gleicher Stelle. Doch noch liegt ein sehr entbehrungsreiches Leben vor ihnen, das geprägt wird durch die politischen Rangeleien, Aufarbeitung der Vergangenheit, dem Leid und Elend, die die Nachkriegszeit mit sich bringt und einem Geheimnis, dessen Enthüllung ihre Zukunft gefährden könnte. Schafft Rike es gegen alle Widrigkeiten ihren Traum zu verwirklichen und die Familie zusammenzuhalten?

Mein erster Gedanke nach dem Beenden dieses sehr beeindruckenden Buches war die Gewissheit, dass ich hier gerade einen brillanten historischen Roman gelesen habe! Mit großer Hochachtung verneige ich mich vor Brigitte Riebe, der es mit einer Perfektion gelungen ist, eine außerordentlich faszinierende Familiengeschichte einer Kaufhausdynastie mit geschichtlichen Begebenheiten und eindringlichen menschlichen Schicksalen zu verknüpfen. Je tiefer man in das Buch einsteigt, desto überwältigter ist man von der gekonnten Erzählweise und dem Aufbau dieses einzigartigen Meisterwerkes. Alles ist so lebendig und unglaublich bildlich dargestellt, voller Emotionen und Dramaturgie und für jeden bewegenden Moment wurde eine besondere Atmosphäre geschaffen!
Freud und Leid liegen in dieser Zeit so nah beieinander und das spürt man auch im Prolog und bei den Jahren des Aufbaus in Berlin. Ich war die ganze Zeit so tief im Buch drin und es war, als hätte ich neben den mit unheimlich viel Bedacht und Feinfühligkeit ausgewählten Charakteren gestanden. Ich habe mit ihnen zusammen die Freude bei der Eröffnung ihres prächtigen Kaufhauses, die Beklemmung im Luftschutzkeller, die Entbehrungen in der Nachkriegszeit, das Entdecken der großen Liebe und die anstrengende Aufbauarbeit miterlebt.

Im Auftaktbuch der Trilogie wird ein Hauptaugenmerk auf die älteste Schwester Rike gesetzt, die ich wegen ihrer Klugheit, ihrer Weitsicht, ihrem großen Herzen und für ihre starke und selbstbewusste Art bewundere. Ihre Person umgibt ein Geheimnis, auf dessen Entschlüsselung man bis zum Schluss hin fiebert, genauso wie auf die Entwicklung ihrer Liebe zu Sandro. Ebenso faszinierend wie sie ist aber auch Silvie. Sie sprüht vor Tatendrang, Lebenslust und dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Was ist sie nur für eine sinnliche und aufregende Frau mit einem unglaublichen Charisma, die reihenweise den Männern den Kopf verdreht. Sie ist diejenige im Buch, die mich mit zwei sehr bewegenden Momenten in der Geschichte zu Tränen gerührt hat. Doch auch die kleine Florentine ist sehr reizvoll, da man bei ihr mitverfolgen kann, wie aus ihr ein junger rebellischer Teenager wird. Friedrich, der Vater der drei Thalheim Töchter liebt seine Kinder und versucht ihnen so gut wie er kann beizustehen. Doch auch viele interessante Nebencharaktere wissen einen zu begeistern, wie zum Beispiel die Jüdin Miriam, Florentines Mutter Claire, Rikes große Liebe Sandro und noch so viele mehr.

Einen sehr bewegenden Moment hat sich Brigitte Riebe schließlich noch bis zum Schluss aufbewahrt, der mein Herz ganz weit geöffnet und mich zu Tränen gerührt hat. Was für ein fulminantes und wunderschönes Ende!

Mein Fazit:

„Die Schwestern vom Ku’damm – Jahre des Aufbaus“ war für mich ein sehr besonderes Lesehighlight dieses Jahr! Die perfekte Mischung von einer faszinierenden und fesselnden Familiengeschichte und der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in den fünfziger Jahren haben mich außerordentlich begeistert. Man spürt das Herzblut der Autorin, das sie in dieses gelungene Meisterwerk hinein gesteckt hat! Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung der Trilogie und fiebere ihrem Erscheinen im nächsten Jahr erwartungsvoll entgegen! Von mir bekommt dieser Roman eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.11.2018

Berlin in der Nachkriegszeit

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Der erste Band um die Thalheim Schwestern umfasst die Jahre 1945 – 1951, wobei der Prolog im Jahre 1932 spielt. Stolz präsentiert Friedrich Thalheim seiner Familie das neu gestaltete Kaufhaus Thalheim ...

Der erste Band um die Thalheim Schwestern umfasst die Jahre 1945 – 1951, wobei der Prolog im Jahre 1932 spielt. Stolz präsentiert Friedrich Thalheim seiner Familie das neu gestaltete Kaufhaus Thalheim & Weisgerber, für dessen Umbau er und Markus Weisgerber große finanzielle Risiken auf sich genommen haben. Doch im Jahr 1945 liegt das Kaufhaus in Schutt und Asche.
Familie Weisgerber hat Deutschland kurz vor dem Krieg verlassen. Friedrich Thalheim und sein Sohn Oskar sind vermisst. Die schöne Villa der Thalheims wurde von den Russen beschlagnahmt. Die Thalheim Schwestern Rike, Silvie und die Halbschwester Florentine sowie Claire, die zweite Frau von Friedrich Thalheim verlassen die Villa nur mit dem nötigsten und ihrem größten Schatz – zwei Nähmaschinen. Um größere Lebensmittelrationen zu bekommen, lassen sie sich als Trümmerfrauen registrieren. Rike bleibt nichts anderes übrig, als die Geschicke des Unternehmens zu übernehmen.
Als Leser begleiten wir die Familie Thalheim durch die ersten Jahre der Nachkriegszeit, erleben den Hunger, die Kälte sowie die Teilung von Berlin in vier Sektoren. Die Währungsreform tritt in den Westzonen Deutschlands und Berlins in Kraft und die Sowjetische Militäradministration sperrt alle Land- und Wasserwege zwischen Berlin und den westlichen Besatzungszonen, die Blockade hat begonnen, das Leben in Berlin wird nur durch die einzigartige Luftbrücke erhalten.
Geschickt hat Brigitte Riebe das Leben der Familie Thalheim mit den historischen Ereignissen in Berlin verwoben. Sie hat Erinnerungen an die Nachkriegszeit wieder aufleben lassen und sehr anschaulich geschildert, so dass man dankbar sein kann, heute zu leben. Sehr interessant und hilfreich, fand ich die Zeittafel am Ende des Buches.
Das Buch hat mich gefangen genommen und mir angenehme Lesestunden bereitet, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Eine mutige junge Frau im Berlin der Nachkriegszeit

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Mai 1945: Kriegsende in Berlin. Nach langen und harten Kämpfen liegt die Stadt in Trümmern, viele Menschen haben alles verloren. Hoffnungsvoll in eine ungewisse Zukunft blicken, können da nur noch die ...

Mai 1945: Kriegsende in Berlin. Nach langen und harten Kämpfen liegt die Stadt in Trümmern, viele Menschen haben alles verloren. Hoffnungsvoll in eine ungewisse Zukunft blicken, können da nur noch die wenigsten. Glück im Unglück hatte da die Familie Thalheim, deren erfolgreiches Kaufhaus zwar den ersten Bombardierungen früh zum Opfer fiel, deren andere Besitztümer diesen grausamen Krieg allerdings weitestgehend unbeschadet überstanden zu haben schienen. Dennoch blicken die drei Schwestern der Familie Thalheim in eine eher düstere Zukunft. Waren die Zeiten schon während des Krieges hart und entbehrungsreich, so sind sie zur Stunde Null noch schwieriger. Das Essen ist knapp und auch an anderen Gütern mangelt es, zudem kommt die nagende Ungewissheit, was wohl aus Vater und Bruder geworden sein mag, da auch sie gezwungen waren, sich diesem aussichtslosen Krieg zu stellen. Während Silvie und Nesthäkchen Florentine Thalheim versuchen, das Beste aus dem tristen Alltag nach dem Krieg zu machen, die schwarze Börse besuchen und auch sonst alles dransetzen, wieder Normalität und Freude im Hause Thalheim einkehren zu lassen, verfolgt ihre große Schwester Rike einen ehrgeizigen Plan: Sie will das Kaufhaus der Familie wiederaufbauen und das Berlin der Nachkriegszeit mit frischen Farben und raffinierten Modekreationen aus feinsten Stoffen versorgen. Doch dieses Unterfangen gestaltet sich alles andere als einfach, was Rike schneller erkennen muss, als ihr lieb ist, denn die neuen Zeiten halten nicht nur eine aufregende Zukunft bereit. Dunkle Geheimnisse trüben schon bald die Aussicht auf eine strahlendes Leben und Rike muss erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist. Wird Rike auch weiterhin mutig ihre Träume vorantreiben?



Brigitte Riebe ist mit ihrem neuen Roman „Die Schwestern vom Ku’damm – Jahre des Aufbaus“, welcher im Rowohlt Wunderlich Verlag erschienen ist, ein atemberaubender und emotionaler Reihenauftakt ihrer 50er-Jahre Trilogie gelungen. Man wird während des Lesens nicht nur mit allerlei geschichtlichem Hintergrundwissen über das Berlin der Nachkriegszeit informiert, man erfährt zudem auch durch authentische Darstellungen und atmosphärische Beschreibungen der einzelnen Protagonisten und der Umgebung, wie schwierig und entbehrungsreich das Leben zur damaligen Zeit wohl gewesen sein muss. Zudem ist es der Autorin gelungen, mich mit ihrem Schreibstil an die Handlung ihres Romans zu fesseln. Oft habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, mitgelacht und auch mitgehofft, was nicht zuletzt der Frische und dem Reichtum an Details zu verdanken ist, mit welchem Brigitte Riebe die fiktiven Schicksale der einzelnen Protagonisten und geschichtliche Details gekonnt miteinander zu einer großartigen und packenden Saga verwoben hat. Auch ist es ihr gelungen, die Emotionen der Protagonisten glaubwürdig und authentisch zu vermitteln, weshalb es mir zeitweise besonders schwerfiel, dieses Buch aus der Hand zu legen. Die Länge der einzelnen Kapitel war sehr angenehm und auch die damit verbundene zeitliche Gliederung hat mir sehr gefallen. Auch unnötige Längen konnte ich während des Lesens nicht feststellen. Insgesamt wirkt die äußere Gestaltung des Buchs auf mich sehr hochwertig und passend zu seinem Inhalt. Das Cover deutet mit der entschlossen und zugleich hoffnungsvoll dreinblickenden jungen Frau gut auf die Hauptprotagonistin Rike Thalheim hin, da die Handlung gänzlich ihrer Sichtweise erzählt wird. Insgesamt ist „Die Schwestern vom Ku’damm – Jahre des Aufbaus“, ein überwältigendes und gefühlvolles Buch, welches sich nicht nur unvergesslich in die Gedanken seiner Leserschaft einbrennen wird, es eignet sich zudem auch hervorragend als Geschenk.