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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2018

Tag der Abrechnung

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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„Rein äußerlich waren … alle Voraussetzungen für eine wunderbare und sorglose Kindheit vorhanden gewesen... Es gab viel Platz zum Spielen, Ruhe und frische Luft. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen ...

„Rein äußerlich waren … alle Voraussetzungen für eine wunderbare und sorglose Kindheit vorhanden gewesen... Es gab viel Platz zum Spielen, Ruhe und frische Luft. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen beim Jugendamt froh über jedes Kind gewesen waren, das sie aus einem Kinderheim in diese scheinbare Idylle schicken durften. Hatte wirklich niemand geahnt, was sich hier tatsächlich abgespielt hatte?

Findet man anfangs nur eine Leiche, wird schnell klar, dass da noch viel mehr mit verbunden ist und sich tiefe Abgründe auftun. Als Leser ist man geschockt über so viel Mordlust und durchgeplante Abläufe. Und je mehr Pia und ihr Kollege Oliver recherchieren, desto mehr entdecken sie - Abläufe, Zusammenhänge, Strategie, Hintergründe, Katastrophen.
Parallel dazu liest man dazu eine weitere Geschichte, die am Ende sogar Pia selber betrifft und sich zu einem furchtbaren Drama entwickelt.
So lang wie das Buch auch ist, finde ich es absolut spannend, wie recherchiert wird, wie Stück für Stück kleinste Puzzlestückchen zusammengesetzt werden, um den Plan eines Psychopathen zu erkennen. Fortschritte, Rückschläge, völlig übernächtigt, am Rande der körperlichen und teilweise auch seelischen Kräfte und mithilfe eines Spezialisten im Bereich Psychologie entwickelt sich ein Katz und Mausspiel und die Zeit läuft davon, denn in kurzer Zeit ist wieder Muttertag - der Tag an dem alles begann und vielleicht endlich enden wird.

Ich bin wirklich überrascht, denn ich hab mir bei dem Titel was völlig anderes vorgestellt und fand die Entwicklung sehr spannend und dramatisch. Dies ist mein erstes Buch dieser Autorin und ich werde in Zukunft sehr gerne mehr über das Erfolgsduo Pia und Oliver lesen - sehr sympathisch und menschlich, deren Nerven auch mal blankliegen und sie ihren Emotionen freien Lauf lassen und nicht stocksteif alles auflösen.

Toller, spannender und mitreißender Schreibstil - bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 25.11.2018

Spannend geschrieben, genial herausgearbeitet

Der Drahtzieher: Ein Gabriel-Allon-Thriller
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Der Autor nimmt in diesem Buch ein brandaktuelles Thema auf – den weltweiten Terrorismus.

Das Buch beginnt mit der Suche und Identifizierung des für verheerende Anschläge verantwortlichen Top-Terroristen ...

Der Autor nimmt in diesem Buch ein brandaktuelles Thema auf – den weltweiten Terrorismus.

Das Buch beginnt mit der Suche und Identifizierung des für verheerende Anschläge verantwortlichen Top-Terroristen Saladin.

Das Interessante ist, dass Saladin das erste mal am Ende des Buches in Erscheinung tritt, denn der Roman ist aus Sicht der Geheimdienste geschrieben.

Welche Möglichkeiten der Infiltrierung und Überwachung den unterschiedlichsten Diensten zur Verfügung stehen und wie sie zusammenarbeiten, wird in diesem Thriller auf spannende Art und Weise erzählt.

Dem Autor gelingt es, geschickt einen breiten Spannungsbogen zu spannen, der sich zum Schluss auf dann eher unspektakuläre Weise entlädt.

Interessant beschrieben ist auch die Vorgehensweise der Geheimdienste, offensichtliche Fakten zu dementieren und so die Verantwortung für Operationen in anderen Ländern von sich zu schieben.

Die Hauptdarsteller wirken authentisch und trotz stahlharter und eiskalter Nerven auch menschlich.

Alles in allem ein wirklich gelungener und kurzweiliger Thriller.

Veröffentlicht am 24.11.2018

bezaubernde Vorweihnachtsgeschichte

Das wunderbare Wollparadies
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„Willkommen in der Valerie Lane - der romantischsten Straße der Welt!
Eines der süßesten Vorweihnachtsbücher, die ich jemals gelesen habe.
Bezaubernd, romantisch, gefühlvoll und bewegend.

Der mittlerweile ...

„Willkommen in der Valerie Lane - der romantischsten Straße der Welt!
Eines der süßesten Vorweihnachtsbücher, die ich jemals gelesen habe.
Bezaubernd, romantisch, gefühlvoll und bewegend.

Der mittlerweile 4. Teil lädt wieder in die Valerie Lane ein, eine Straße, in der besondere Menschen mit tollen Geschäftsideen arbeiten, dazu gehört in diesem Teil auch Susan und ihr Wollparadies. Ich hätte nie gedacht, dass man schon beim Lesen über einen Wollladen doch ins Schwärmen kommen und sich genau vorstellen kann, was da so alles angefertigt wird, nicht nur für potentielle Käufer, nein sondern auch für Bedürftige, die Susan regelmäßig besucht.
Trotzdem sie so viel trauriges erlebt hat, hat sie ein großes Herz und zusammen mit ihrem süssen Hund Terry versucht sie Menschen, denen es nicht gut geht eine Freude durch ihre Geschäftsidee zu machen. Als Leser verdrückt man da schon ein paar Tränen, denn nicht alles ist immer leicht wegzustecken, aber zum Glück hat sie ja ihre Freundinnen, die sie unterstützen und ermuntern und wen sollte es wundern, dass ihr größter Wunsch doch noch in Erfüllung geht.

Susans Geschichte hat mich sehr berührt, weil sie aus einer Trauer heraus trotzdem nicht vergisst, dass man sie verarbeiten kann, wenn man andere trauernde oder bedürftige Menschen unterstützt. Es ist nicht nur eine Geschichte, sondern tiefgründig, man überlegt und bezieht sich selber mit ein, was hat man bisher getan und was möchte man noch gerne tun. Nichts ist hier oberflächlich oder kitschig, und obwohl ich anfangs skeptisch war, was man wohl aus einem Wollgeschäft schon großartig als Geschichte bringen kann, so wurde ich doch positiv überrascht, und jeder Teil enthält zusätzlich noch Einblicke in die Gründerin dieser Straße, was einfach sehr zu Herzen geht.
Diese Straße, die Geschäfte, ihre Besitzer und Freunde – das müsste es öfter geben!
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Eine Frau geht ihren Weg

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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Gefühlvoller 1. Teil um eine junge Fotografin, die sich in einem für Frauen eher ungewöhnlichen Beruf und in einer dominierenden Männerwelt behaupten muss und kann.
Als Pfarrerstochter haben ihre Eltern ...

Gefühlvoller 1. Teil um eine junge Fotografin, die sich in einem für Frauen eher ungewöhnlichen Beruf und in einer dominierenden Männerwelt behaupten muss und kann.
Als Pfarrerstochter haben ihre Eltern nicht viel Zeit und so genießt sie die wenigen aber doch prägenden Momente mit ihrem Onkel Josef, der als Wanderfotograf arbeitet.
Während Frauen ihres Alters eher heiraten und Familien gründen, so ist dies für Mimi noch keine Option, viel zu sehr liebt sie die vielen Möglichkeiten, die man mit einer Kamera festhalten kann. Doch auf ihren Reisen muss sie schnell feststellen, wie ungewöhnlich der Beruf ist, wie skeptisch die Menschen sind, dass nicht alle bereit dazu sind, sich auf etwas Neues einzulassen und schon gar nicht auf Kreativität einer Frau.

Mimis Geschichte ist sehr berührend, denn ihre Erlebnisse, ihre Erfolge und Rückschläge sind so offen und realistisch umschrieben, man reist mit ihr in eine Zeit, wo Frauen einen schweren Stand hatten und sich immer wieder behaupten mussten. So begegnet man in dem Ort Laichingen, in dem sie ihren Onkel pflegt, vielen Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Frauen, die sich wünschen, so zu sein wie sie, aber doch wieder skeptisch sind und aus ihrer „Das-war-schon-immer-so“ Schiene einfach nicht raus können. Umgekehrt verzweifelte Männer, die zwar unzufrieden, aber zu stur und stolz sind, um für Änderungen offen zu sein. Und zusätzlich noch ein einflussreicher Geschäftsmann, der nichts unversucht lässt, Mimi das Geschäft kaputt zu machen.

Und die beiden Jungen Anton und Alexander haben ihre eigene kleine ganz besondere Geschichte, schwärmend für Mimi, kluge Köpfe mit dem Wunsch nach Freiheit und dennoch müssen sie täglich mit ansehen, wie die Bewohner und ihre eigenen Familien leiden und ausgenutzt werden und nicht immer wissen, wie sie mit Enttäuschung, Wut, Ärger, Elend aber auch Schwärmerei, Hoffnung und Wünschen umgehen sollen.
Das Ende ist natürlich spannend gehalten, ich war etwas überrascht, denn es kam ziemlich abrupt, dennoch freue ich mich schon auf Band 2, denn man wartet gespannt darauf, wie sich auch Mimis Schwärmerei zu einem „Auswanderer“ weiter entwickelt.

Diese Geschichte lebt durch ihre vielen Einblicke in den Beruf, interessant geschildert mit einer sehr sympathischen jungen Frau, die sich behaupten kann, aber auch von Zweifeln und Kummer betroffen ist. Realistisch, emotional, traurig, lustig - vielleicht fehlt ein klein wenig Spannung, manchmal plätschert es etwas zu leicht dahin, aber alles in allem gefällt mir die Geschichte wirklich gut!

Veröffentlicht am 29.10.2018

Ein Licht im Dunkel

Sonnenröschenwinter
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" Ich bringe die kranke Pflanze an einen Ort, an dem es ihr gut geht. Das ist nämlich mindestens genauso wichtig wie die richtige Behandlung."


Saschas Diagnose Brustkrebs lässt sie erstmal in eine Leere ...

" Ich bringe die kranke Pflanze an einen Ort, an dem es ihr gut geht. Das ist nämlich mindestens genauso wichtig wie die richtige Behandlung."


Saschas Diagnose Brustkrebs lässt sie erstmal in eine Leere stürzen, sämtliche Gefühle kommen in ihr hoch, hat sie doch erst ihren Vater verloren und durch einen schlimmen Zwischenfall auch die Bindung zu ihrem Zwillingsbruder Ben.

Doch diese Geschichte ist ein Muss für all diejenigen, die auch eine schwere Zeit durchleben, egal ob durch Verluste und Diagnosen. Es beschreibt Tiefen und Höhen, Freunde und Familie, Zusammenhalt und Hoffnung und so viel mehr.

Eine absolute Mutmachgeschichte, denn obwohl Krebs furchtbar ist und man nie weiß wie es ausgeht, so ist sie so gefühlvoll umschrieben, nimmt den Leser auf eine wunderbare Reise durch diese schwere Zeit mit, aber mit so viel unerwarteten Situationen, die zeigen, niemand muss ganz alleine da durch, niemand muss sich schämen oder die Schuld bei sich suchen und wie wichtig es ist, Menschen richtig kennen zu lernen und manchmal auch etwas zu wagen, seine Wünsche und Vorstellungen durchzusetzen, weil es um einen selbst geht. Erstaunlich für mich war der Bezug auf den Beruf von Sascha- was haben Blumen/Pflanzen mit einer Erkrankung zu tun? Und ich wurde auch da wirklich überrascht.

Ich hab gelacht, ich hatte Tränen in den Augen, ich hab gehofft und hab gebangt, ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, musste wissen, wie es weitergeht und ich bin immer noch total berührt, dass die Autorin so ein besonderes Buch gezaubert hat, dass dem Leser das Gefühl gibt, mitten drin zu sein, Sascha durch ihre Stadien zu begleiten, ihre Gefühle nach zu empfinden und auch mit zu leiden, aber auch ganz viel positives zu gewinnen.

Anfangs hatte ich etwas Hemmungen, das Buch zu lesen, weil mir sowas immer sehr nahe geht, aber da ich schon ein anderes Buch von Frau Müntefering gelesen habe und mir ihr Schreibstil so gut gefiel, hab ich mich doch gewagt und ich bin begeistert. Nie hätte ich erwartet, dass mich dieses Buch berührt, aber nicht traurig stimmt. Und ich habe so viele Zitate für mich selbst entnommen und markiert, die mir vor Augen geführt haben, wie wertvoll das Leben ist, wie wichtig es ist, das positive zu sehen und auf Menschen zu bauen, die einem gut tun.

An diesem Ort, in diesem Buch wird wirklich "gemenschelt"!