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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Packendes Science-Fiction-Abenteuer

Terra
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Der ökologische Raubbau an dem Planeten Erde fordert seinen Tribut ein. Es wird händeringend nach einem alternativen Lebensort gesucht, welches der rote Planet Mars sein könnte. In einem Prozess des ...

Der ökologische Raubbau an dem Planeten Erde fordert seinen Tribut ein. Es wird händeringend nach einem alternativen Lebensort gesucht, welches der rote Planet Mars sein könnte. In einem Prozess des Terraformings werden die vielen Rohstoffe in großen Fracht-schiffen Richtung Erde transportiert. Einer der Kapitäne des Konvois ist Jak, ein Mann der sich für seine Familie zu diesem undankbaren Job hat überreden lassen. Er stellt mit seiner an Bord befindlichen Assistenz Nina, einer künstlichen Intelligenz, Unregelmäßigkeiten in den Containern fest. Es scheinen große Mengen eines hoch-explosiven Sprengstoffs an Bord geschmuggelt worden zu sein. Der ganze Konvoi ist gespickt mit solchen Containern. Was steckt hinter dieser beunruhigenden Ladung?

Ich bin auf das Autoren-Bruder-Duo Stephan und Tom Orgel durch die vielen guten Bewertungen ihrer Blausteinkriege-Trilogie aufmerksam geworden. Sehr gespannt bin ich in ihr neues Werk gestartet und wurde in meinen hohen Erwartungen bestätigt. Die beiden Autoren erzählen die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, die mir die zukünftige Vision hervor-ragend vor Augen führte. Ihnen gelingt es dabei, den spannenden und clever konzipierten Erzählverlauf nicht mit zu vielen technischen Details ihrer zukünftigen Welt zu überlagern und gleichzeitig ein Szenario zu schaffen, in dem der Leser einen Einblick bekommt, wohin es unseren Planeten bei einer fortwährenden Sorglosigkeit in Bezug auf unsere Umwelt führen kann. Die Geschichte bekommt so noch eine wohldosierte Spitze Richtung unserer Gesellschaft. Der Spannungsbogen wird direkt im Prolog aufgebaut und über die mysteriösen Hintergründe der gefährlichen Lieferung auf einem hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten Jak und seine Schwester werden gut charakterisiert und beide konnten bei mir schnell einige Sympathiepunkte sammeln. So wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, was die Erzählweise noch lebendiger wirken lässt.

Insgesamt ist aus meiner Sicht "Terra" ein sehr gut gelungenes Science-Fiction-Abenteuer, welches mich in den Bann ziehen konnte und im Nachgang auch ein wenig nachdenklich zurückließ. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Die komplexe Welt der Kommunikation

Die Sprache der Tiere
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ch bin durch die vielen guten Bewertungen zu dem Buch "Das Mysterium der Tiere" auf den Autor Karsten Brensing aufmerksam geworden. Ich war nun sehr gespannt auf sein neues Werk "Die Sprache der Tiere", ...

ch bin durch die vielen guten Bewertungen zu dem Buch "Das Mysterium der Tiere" auf den Autor Karsten Brensing aufmerksam geworden. Ich war nun sehr gespannt auf sein neues Werk "Die Sprache der Tiere", in dem er sich mit dem vielgehegten Wunsch der Menschen, mit einem Tier zu kommunizieren, auseinandersetzt. Er macht dies wissenschaftlich fundiert, ohne aber mit vielen fach-spezifischen Ausdrücken beeindrucken zu wollen oder zu sehr in die Theorie zu verfallen.

Karsten Brensing strukturiert sein Buch sinnvoll und setzt sich zunächst mit einer gewünschten universellen Übersetzungsformel auseinander. Hierbei geht er auf die unterschiedlichen Ebenen der Kommunikation ein und bezieht diese anhand vieler bereits durch-geführter wissenschaftlicher Test auf die Tierwelt. Im nächsten Teil stellt er die These auf, dass die Tiere vermenschlicht werden sollten, was mich zunächst ein wenig verwundert hat, aber sich mir im Nachgang durchaus erschloss, da ein Tier auf diesem Wege eine andere Wertschätzung erhalten würde. Der folgende Part ist mit dem Titel überschrieben, ob es sich beim Mensch-Tier-Verhältnis um ein Missverständnis handelt. Hier kann Karsten Brensing auch sehr authentisch von seinen eigenen Erlebnissen berichten und klärt über einige vermeintliche Phänomene wie der Delfin-Therapie auf.

Insgesamt konnte mich das Buch begeistern, da der Autor mit seinem Erfahrungsschatz gute Aufklärungsarbeit leistet und dies mit einer lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise auch erlebbar macht. Sehr positiv habe ich die vielen Verweise zu den über dreihundert Quellen empfunden. Hier konnte ich mir die theoretischen Tests anhand von ausführlichen Berichten oder stellenweise auch verlinkten YouTube-Videos sehr gut vor Augen führen. Aus meiner Sicht ist das Buch sehr lesenswert, auch weil es den Leser dazu anregt, nach aktuellen Kenntnissen, die Mensch-Tier-Beziehung neu zu überdenken. Ich empfehle "Die Sprache der Tiere" daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Veröffentlicht am 24.11.2018

Beeindruckender Roman

Mein Ein und Alles
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Die vierzehnjährige Turtle Alveston lebt mit ihrem Vater in einer abgeschiedenen Hütte in den nordkalifornischen Wäldern. Die Mutter ist vor Jahren gestorben, so dass die beiden auf sich selbst gestellt ...

Die vierzehnjährige Turtle Alveston lebt mit ihrem Vater in einer abgeschiedenen Hütte in den nordkalifornischen Wäldern. Die Mutter ist vor Jahren gestorben, so dass die beiden auf sich selbst gestellt sind. Es hat sich im Laufe der Zeit einen gegenseitige Abhängigkeit aufgebaut, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Als Turtle eines Tages den gleichaltrigen Jacob kennenlernt, mehren sich die Sehnsüchte, ein anderes Leben zu leben. Wird es ihr nun gelingen, sich aus der Umklammerung des Vaters zu befreien und ihr Leben in eine neue Richtung zu lenken?

Der Autor Gabriel Talent hat mit "Mein ein und alles" ein bemerkens-wertes Debüt hingelegt. In seinem Roman setzt er sich mit einer exzessiven Vater-Tochter-Beziehung auseinander. Die beiden Haupt-protagonisten Turtle und Martin werden ausführlich und interessant charakterisiert. Beide befinden sich in einer starken Abhängigkeit zueinander, die von der vierzehnjährigen Turtle nach und nach immer mehr in Frage gestellt wird. In dem bevorstehenden Zer-würfnis entlädt sich die in Martin immer lauernde Gewalttätigkeit und er lässt ihr gerade in Bezug auf Turtle freien Lauf. Dies macht es nicht immer einfach der Geschichte zu folgen, da die Gewaltexzesse deutlich beschrieben werden. Das Buch entwickelt sich so zu einer unbequemen und aufschreienden Geschichte, die mich mit ihrer Offenheit in den Bann zog. Der Autor erzählt dies in einer sehr ausgeschmückten und gut zu lesenden Schreibweise, die das Buch zu etwas besonderen macht. Selten habe ich einen inneren Konflikt, der in Turtle herrscht, so deutlich vor Augen geführt bekommen. Sie kann schnell die Sympathie des Lesers gewinnen und alle Logik lässt nur den Schluss zu, ihren Vater möglichst schnell zu verlassen, aber auf der anderen Seite liebt sie ihn trotz seiner Gewaltausbrüche, so dass es sie immer wieder zu ihn hinzieht.

"Mein ein und alles" hat mich wirklich beeindruckt und noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen. Aus meiner Sicht ein äußerst lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle, aber dabei noch einmal auf die schonungslos geschilderte Gewalt hinweisen möchte. Ich zähle das Buch zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Der Eiskünstler

Winterkalt: Thriller
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Julia Schwarz wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin zu einem Tatort gerufen. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Mord, das Opfer ist in einer Eisskulptur eingefroren und ihr Anblick lässt ...

Julia Schwarz wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin zu einem Tatort gerufen. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Mord, das Opfer ist in einer Eisskulptur eingefroren und ihr Anblick lässt Julia das Blut in den Adern gefrieren. Sie unterstützt ihren Lebens-gefährten Kriminalkommissar Florian Kessler bei den Ermittlungen, welche aber zunächst aus dem Umstand ins Stocken geraten, dass eine Obduktion erst durchgeführt werden kann, wenn das Opfer aufgetaut ist. So schlägt der Eiskünstler auch schon wieder zu, ehe die ersten wirklichen Spuren vorliegen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Die Autorin Catherine Shepherd hat mich bisher mit jedem von ihren Büchern überzeugen können, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Werk gestartet bin. Auch "Winterkalt" schließt sich nahtlos den Vorgängern an. Es handelt sich um den dritten Band der Serie mit der engagierten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Catherine Shepherd überzeugt wieder mit ihrem äußerst temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil und konnte mich schnell wieder in den Bann ziehen. Der Spannungsbogen wird über die skurrilen Morde gekonnt aufgebaut und mit plötzlichen Wendungen und spannenden Szenen auf einem hohen Niveau gehalten. Auch im fulminanten Finale weiß die Autorin wieder zu überzeugen und konnte mich mit einer schlüssigen Auflösung überraschen. Die Thematik des neuen Thrillers wirkt wieder, wie bei den Vorgängern, sehr gut recherchiert so dass der positive Gesamteindruck noch abgerundet wird.

Es ist fas nicht zu glauben, mit welcher Regelmäßigkeit und Qualität die Autorin ihre Thriller veröffentlicht. Aus meiner Sicht ist "Winterkalt" wieder ein sehr gelungener Thriller, der Liebhabern der Spannungsliteratur viel Freude machen wird. Ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Spannende Reise in die Märchenwelt

Das Vermächtnis der Grimms
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Kristin Collins versucht gerade mit einem Trip nach Neuseeland Ordnung in ihr Leben zu bringen. Aufgrund ihrer Fähigkeit "zwischen den Zeilen" lesen zu können, hatte sie den wahren Kern einer Nachricht ...

Kristin Collins versucht gerade mit einem Trip nach Neuseeland Ordnung in ihr Leben zu bringen. Aufgrund ihrer Fähigkeit "zwischen den Zeilen" lesen zu können, hatte sie den wahren Kern einer Nachricht ihres Freundes erkannt. Er betrog sie, während er von der großen Liebe sprach. In dieser Phase nimmt ihr Bruder Brayden Kontakt mit ihr auf. Er ermittelt gerade in einer schrecklichen Mordserie, in der die Täter sich für ihre Taten an den Inhalten der Märchen der Gebrüder Grimm bedienen. Kristin soll mit Hilfe ihrer besondere Gabe, über die, jeweils an den Opfern hinterlassenen Symbolen, Kontakt zu den Tätern und deren Welt aufnehmen. Ein gefährliches Unterfangen, wie sich sehr schnell herausstellt...

Ich bin über ihre hochgelobte Serie "Die Chroniken der Seelen-wächter" auf die Autorin Nicole Böhm aufmerksam geworden. Mit großer Spannung bin ich nun ihrem neuen Buch "Das Vermächtnis des Grimms" begegnet und wurde auch zu keiner Zeit enttäuscht. Sie erzählt die äußerst fantasievolle Geschichte in einem lebhaften und temporeichen Schreibstil, der mich schnell an die neue Welt fesseln konnte. Nicole Böhm bedient sich dabei dreier Handlungsstränge die sie immer wieder geschickt miteinander verbindet, so dass niemals Verständnisprobleme oder Längen aufkamen. Der Spannungsbogen wird über die Mordserie und den geheimnisvollen Welten gut aufgebaut und über plötzliche Wendungen und Enthüllungen stets auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Ihre Protagonisten beschreibt die Autorin sehr ausführlich, wobei sicherlich nicht jeder Charakter bei mir Sympathiepunkte sammeln konnte. Erstaunlich war für mich aber auch, wie Nicole Böhm teilweise doch recht schonungslos mit ihnen umgeht, was für die eine oder andere Überraschung sorgt. So wird das Buch zu einer spannenden und wirklich packenden Reise in eine ferne Welt, zu der viele Leser bereits in ihren Kindheitstagen Berührungspunkte hatten. "Das Vermächtnis der Grimms" ist der erste Band um Kristin Collins und mit einem unglaublichen und völlig überraschenden Cliffhanger lässt die Autorin bei vielen Lesern den zweiten Teil herbeisehnen...

Insgesamt ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Fantasy-Roman, der mir einige fesselnde Stunden bescherte und von der großen Kreativität und Schreibkraft der Autorin lebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.