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Veröffentlicht am 06.12.2018

Ein hexenstarker Urlaub

Petronella Apfelmus - Schnattergans und Hexenhaus
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Auch ein noch so fleißiger Bäckermeister braucht mal Erholung und so beschließt Familie Kuchenbrand sich eine Woche Ferien auf dem Bauernhof zu gönnen. Petronella hütet unterdessen die Familienhühner und ...

Auch ein noch so fleißiger Bäckermeister braucht mal Erholung und so beschließt Familie Kuchenbrand sich eine Woche Ferien auf dem Bauernhof zu gönnen. Petronella hütet unterdessen die Familienhühner und den Garten. Sollte Not am Mann sein, können die Zwillinge Lea und Luis über eine Tüte Milchstraßenstreusel Hilfe von Petronellas Cousine erbitten, die in der Nähe des Bauernhofs wohnt. Der Bauernhof ist auch wirklich toll und mit Rudi, dem Sohn des Hofs verstehen sie sich auch prima. Aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben... ja in der Ferienwohnung nebenan ist eine Familie mit Autopanne und zwei boshaften unerzogenen Kindern abgestiegen. Aus Langeweile ärgern sie nicht nur Lea und Luis, sondern auch die Tiere und auch vor dem Wald machen sie nicht Halt... Petronella will unterdessen zu Hause die Sturmschäden beseitigen. Da sie ihre geliebten Apfelmännchen vor der sehr schweren körperlichen Arbeit wie dem Ausbuddeln umgestürzter Bäume und dem Graben von neuen Pflanzlöchern verschonen will, hat sich extra einen Gartenzwerg als Aushilfe engagiert, ganz ohne ihre treuen Helfer zu fragen. Da steht auch ihr Ärger ins Haus.

Lea, Luis, Petronella und ihre magischen, sowie tierischen Freunde wiederzutreffen ist immer wieder eine große Freude. Der Einfallsreichtum der Geschichten kennt kein Ende und auch diesmal gibt es neben Abenteuern auf dem Bauernhof, eine Geschichte über den Umgang miteinander. Denn Petronella hat ziemlich eigenmächtig gehandelt und das kommt bei ihren treuen Freunden gar nicht gut an. An deren Missmut ist ganz leicht zu erkennen, daß es besser gewesen wäre, hätte sie vorher mit ihnen gesprochen. Doch die Apfelmännchen fühlen sich nicht nur nicht ausreichend wertgeschätzt, sie misstrauen dem unbekannten Gartenzwerg! Den kennen sie nicht, der kennt ihre Arbeitsweise nicht, der macht alles falsch! So machen es die Vorurteile und die fehlende Kommunikation nur noch schlimmer und Petronella hat alle Hände voll mit Streitschlichtung zu tun. Klar treffen Kinder normalerweise nicht auf Gartenzwerge, doch das Problem kommt in ihrem Alltag immer wieder vor: ein neuer Mitschüler kann als spannend oder fremd und störend angesehen werden. Alles eine Frage der Einstellung, aber es hilft sicher behutsam aufeinander zu zugehen, sich kennenzulernen und miteinander zu reden. Ist auch viel netter als zu zanken! Denn eigentlich sind die Apfelmännchen und Gartenzwerg Gambur ja ganz nette Typen. Ganz anders die Brummund Kinder. Die sind es gewöhnt einfach immer ihren Willen durchzusetzen und ohne Rücksicht auf andere. Da wird im Zweifel so lange gequengelt, bis die Eltern nachgeben. Auf den ersten Blick sehr praktisch, aber schlecht für den Charakter und wer will schon wirklich so fies sein wie Rita und Knut? Eigentlich niemand, denn Lea und Luis sind viel sympathischer. Aber natürlich wäre es kein Petronella Buch, wenn es einfach nur um normale Kinderprobleme ginge. Neben Petronellas Hexencousine, entdecken die Zwillinge noch einen eingesperrten Heidelbär, der eigentlich über das Wohl der Waldheidelbeeren wachen sollte und nicht im Kühlschrank der Brummunds eingesperrt sein.... Natürlich treten Lea und Luis sofort zur Rettungsmission an, zum Schutz des Waldes und des kleinen Magischen. Diese Mischung aus Abenteuer, Magie, Freundschaft und Alltagsproblemen kommt unheimlich gut an! Dabei hilft natürlich auch das Lesebändchen, das sicherstellt, daß man immer die richtige Seite auf Anhieb aufschlägt und die wirklich süßen Illustrationen von SaBine Büchner, die zahlreich die Seiten und die Textmenge auflockern! Mit rund 200 ist es echt schon für junge Leser ab der 3. Klasse schon echt ein dickes Buch, aber das scheint nur so. Durch die zahlreichen und teilweise ganzseitigen Illustrationen, kommt man sehr gut voran und diese Reihe hat ein ganz dickes Plus: die Schrift ist ziemlich groß, wenn auch nicht mir mit Fibellettern, aber auch der Zeilenabstand ist größer als üblich. Das hilft gerade unsicheren Lesern die zu lesende Zeile nicht zu verlieren und entspannt das Lesen ganz erheblich. Aus diesem Grunde lesen meine Lesemuffel diese Bücher auch wirklich gerne, man kommt schnell und entspannt voran und freut sich nicht nur über die tolle, liebevolle Geschichte, sondern ist relativ schnell stolz über den Erfolg ein so dickes Buch gelesen zu haben! Es ist gerade für Kinder, die sich mit dem Lesen schwertun sehr zu empfehlen.
Sabine Städing verzichtet auf Anglizismen, modernen Schnickschnack wie Smartphones - die Kinder lieben die Natur und die Tiere und brauchen, anders als die Quengelkids kein Wlan. Mit ihren immer neuen Einfällen hat sie uns auch dieses Mal wieder verzaubert.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein ungewöhnliches Adventskalenderbuch

Der kleine Weihnachtsteufel und der verflixte Wunschzettel
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Otibuk ist ein kleiner flauschiger Teufel, der gemeinsam mit den übrigen Teufeln auf einer kleinen Insel im windschiefen Leuchtturm der Halloweenteufel lebt. Nur einmal im Jahr verlassen sie ihren Turm ...

Otibuk ist ein kleiner flauschiger Teufel, der gemeinsam mit den übrigen Teufeln auf einer kleinen Insel im windschiefen Leuchtturm der Halloweenteufel lebt. Nur einmal im Jahr verlassen sie ihren Turm und gelangen über einen unterirdischen Tunnel aufs Festland zu den Menschen: zu Halloween. Das ist auch gut so, denn unter der Leitung ihres Bosses Karako machen sie nichts als Ärger! Bis auf Otibuk, der ist anders, netter, weicher, freundlicher. Eines Tages wird er durch ein lautes Geräusch wach uns sieht nach was los ist. Ein kleiner Weihnachtsengel ist mit seinem goldenen Flugsurfbrett gegen den Leuchtturm gebrettert. Flugs schnappt er sich dieses Wunderding und folgt ihm heimlich zum Leuchtturm des Weihnachtsmannes. Dieser ist ihm nicht sonderlich sympathisch, ebenso wie der kleine Engel, der ständig nur irgendwelche Regeln und Verbote zitiert. Doch diese Sache mit den Wunschzetteln und dem Auswahlverfahren, welche erfüllt werden und welche nicht, faszinieren ihn schon. Zu schade, daß der Weihnachtsmann seine Bewerbung ablehnt und ihn nach Hause schickt! Irgendwie wollen seine Füße aber nicht so recht dem Weihnachtsmann gehorchen und so gelangt er über Umwege in die Menschenwelt. Als er dort einen Wunschzettel findet, auf dem sich Jannike vom Weihnachtsmann wünscht, er solle ihren Bruder Philipp verschwinden lassen, ist Otibuk sofort eifrig bei der Sache!

Bei Weihnachten geraten einige Menschen in Verzückung, andere halten es für kommerzialisierten Kitsch für andere ist es eine Frage des Glaubens. Dieses Adventskalenderbuch ist kein Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Kommerzes, die Liebe von Kinder zu Weihnachten wird nicht in Frage gestellt, mit der christlichen Weihnacht hat es aber auch nicht viel am Hut. Es ist ein Adventskalenderbuch, das in 24 Kapiteln, die aberwitzige Geschichte eines kleinen Teufels erzählt, der aus der Art geschlagen ist und damit das gängige Gefüge zwischen Halloweenteufeln, Weihnachtsmann, Weihnachtsengeln, Osterhasen und Menschen gehörig durcheinander wirbelt. Aber nicht böse, sondern durchaus gut gemeint. Tja, aber gutgemeint ist nicht das gleiche wie gut, daher ist es ganz schön spannend und abenteuerlich mit zu verfolgen, wie der kleine wuschelige Otibuk versucht wieder auf die Reihe zu bekommen, was er das so durcheinander gebracht hat. Für Otibuk öffnen sich hier ganz viele neue Welten: die des Weihnachtsmannes, der Weihnachtsengel und der Menschen. Das ist ganz schön aufregend und Zuhörer und Leser können sich auf aufregende Kapitel gefasst machen, denn mit ihm tritt man in diese zum Teil unvollstellbaren Welten in Leuchtürmen und Inseln ein. Die Kapitel sind ungefähr gleich lang und für junge Leser ab Ende der 2. Klasse gut selbst zu bewältigen. Die Schrifttypen sind hierbei auch noch etwas größer und die vielen farbigen Illustrationen von Nikolai Renger lockern die Seiten wunderbar auf. Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche freche oder strenge Gesichtsausdrücke er zu zeichnen vermag. Der fröhliche Illustrationsstil entspricht dem Cover, das mit seinem glitzrigen Schneeflocken ein echter Hingucker ist, aber nicht zu glitzrig, um Jungs abzuschrecken. Das wäre auch schade, denn immerhin spielt der 5 jährige Philipp, dessen Verschwinden sich seine große Schwester Jannike wünscht, eine ganz zentrale Rolle. Die zwei können sich so richtig zanken, wie Geschwister, aber eigentlich mögen sie sich ja doch von Herzen. Das ist ja die ganz wichtige Weihnachtsbotschaft, die alle Geschwisterkinder bestens verstehen können. Auch wenn man seine Geschwister manchmal auf den Mond wünschen kann, so liebt man sie doch wirklich und würde sie furchtbar vermissen, wären sie verschwunden.
Was uns an dieser nicht gerade klassischen Weihnachtsgeschichte besonders gefällt ist, daß die Geschichte fröhlich und versöhnlich ist. Der herzensgute und versöhnliche Ton, bedeutet für uns Weihnachten. Anders als einige Weihnachtserfolge der letzten Jahre ist diese Geschichte auch auf dem Gipfel der Spannung nie brutal oder beklemmend. Ja, der Held ist ein kleiner Teufel, aber er ist fröhlich, arglos und in seiner positiven Einstellung einfach ansteckend. So kommt es, daß im 24. Kapitel ein wunderbares und vereintes Weihnachtsfest gefeiert werden kann.

Autorin Anna Lott hat selbst zwei Söhne und kann daher bestens die Abenteuerlust und die Freude an ausgefallenen Teufels – und Engelsgimmicks nachvollziehen. Ebenso wie das Bedürfnis nach Harmonie zwischen all den Abenteuern und Aufregungen. Das ist sehr passend für die Zielgruppe und wird auch denjenigen gefallen, die mit dem klassischen Weihnachtsfest nicht viel anfangen können.

Ein herrlich herzlich-verrücktes Adventskalenderbuch zum Vor- und Selberlesen von 6 – 9 Jahren.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Immer wieder wunderschön!

Der Nussknacker
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Peter Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“, welches auf dem Märchen „Der Nussknacker und der Mäusekönig“ von E.T.A. Hoffmann zurückzuführen ist, ist ein echter Weihnachtsklassiker. In einem Bürgerhaus ...

Peter Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“, welches auf dem Märchen „Der Nussknacker und der Mäusekönig“ von E.T.A. Hoffmann zurückzuführen ist, ist ein echter Weihnachtsklassiker. In einem Bürgerhaus vor langer Zeit, warteten die burschikose Clara und ihr kleiner Bruder Fritz an Heilig Abend auf die Bescherung. Das Wohnzimmer ist verschlossen, doch Clara öffnet dennoch verbotener Weise die Tür. Dort erwacht ein Nussknacker, der als Geschenk gedacht ist zu Leben und nimmt sie mit in ein märchenhaftes Reich, in dem die süßesten Leckereien wachsen. Es tanzen zarte Schneeflocken und zusammen wirbeln sie durch die wundersame Landschaft. Gemeinsam mit der Zuckerfee treten sie gegen den Mäusekönig an, der das Zuckerzauberreich bedroht. Nur mit vereinten Kräften retten sie die Lebkuchenmänner, die Zuckerburg und das Kaufmannsviertel. Glücklich erwacht Clara und fragt sich, ob alles nur ein Traum war.

Bei dieser Aufnahme handelt es sich um den Livemitschnitt eines WDR-Kinderkonzertes. Frau Nina und Professor Plem führen in das Märchen ein, wobei sie sich necken und scherzen, ehe an den Erzähler Christian Brückner (die Stimme von Robert de Niro) übergeben wird. Auch wenn dieses ungleiche Paar auch einige interessante Fakten zum Stück vermitteln, z.B. daß Tschaikowskis Bruder eigentlich ein Theaterstück für seine Kinder geschrieben hatte, daß er dann vertonte, wie oft die ursprüngliche Erzählung von E.T.A. Hoffmann noch umgeschrieben wurde u.a. von Alexandre Dumas, so vermochte unsere Jüngste 9 Jahre, mit ihnen nicht warm zu werden. Wahrscheinlich ist es etwas anderes, wenn man sie live auf der Bühne sieht oder vielleicht aus anderen Kinderkonzerten. Wir haben noch nie ein WDR-Kinderkonzert erlebt. In der Wiederholung haben wir daher später den ersten Track übersprungen, das geht ohne weiteres und ohne Verständnisverlust. Das Märchen vom Nussknacker und Clara, die Seite an Seite das Zuckerzauberreich retten, ist jedoch von Christian Brückner so schön kommentiert, daß auch ohne Blick auf die Bühne man der Geschichte folgen, die Augen schließen und sich von der traumhaften Ballettmusik verzaubern lassen kann. Frau Nina und Professor Plem geben zwischendurch noch ein kleines Intermezzo zur Erheiterung, daß aber von unserer Tochter nicht als störend empfunden wurde. Man ist zu diesem Zeitpunkt schon so getragen von der Musik, die wunderbar in die Märchenerzählung eingebunden ist. Die Klänge Tschaikowskis sind einfach unvergleichlich schön und mögen auch modernen Kindern, die nicht in eine klassisch-musische Erziehung eingebunden sind, zu gefallen.

Das WDR-Sinfonieorchester unter Leitung von Carlos Dominguez-Nieto spielt gekonnt und verzaubert mit der schwebend leichten Ballettmusik, so daß man die Schneeflocken schweben hört. Der Fuß zuckt und nicht nur die Fantasie will tanzen.

Sehr gelungen ist die Tonaufnahme mit ausbalanciertem Klang, wobei die Musik stets von der Lautstärke zu den Sprechern passt. Kein Teil wird überlagert oder gar übertönt.

Christian Brückner verbreitet die perfekte Weihnachtserzählerstimmung mit seiner wohlklingenden, nuancierten Erzählweise. Wenn sich die Dramatik der Handlung zuspitzt, hört man dies nicht nur am Drängen der Streicher, sondern auch der Dringlichkeit seiner Worte.

Bei einer Länge von 53 Minuten ist dieses Meisterwerk natürlich gekürzt, aber es ist für kleine Kinder ab 4 Jahren gedacht und deren Konzentrationsspanne angepasst. Sollte es dennoch für die Kleinen zu lang sein, kann durch die Tracks und das Inhaltsverzeichnis jederzeit pausiert und der Wiedereinstieg leicht gefunden werden. Dieses Ballett ist ein sehr gelungener Einstieg in die Welt der Klassik.

Meiner 9 jährigen Tochter gefällt die CD wirklich gut, der Lilipuz-Konzert-Einstieg mit Frau Nina und Professor Plem ist aber wohl nicht mehr für ihr Alter gedacht.
Ich finde dieses Meisterwerk immer wieder einfach nur umwerfend und freue mich, daß es den Kindern auch die Geschichte der Balletterzählung näher bringt, daß wir vor einigen Jahren mal gemeinsam sahen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ein waldstarkes Tierabenteuer!

Luna Wunderwald. Ein Geheimnis auf Katzenpfoten
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Försterstochter Luna streift in den Ferien gerne alleine durch den Wald und sieht dort ein Tier, daß ihr völlig unbekannt ist. Eine Art goldener Hund streicht durch das Unterholz, seit dem großen Unwetter, ...

Försterstochter Luna streift in den Ferien gerne alleine durch den Wald und sieht dort ein Tier, daß ihr völlig unbekannt ist. Eine Art goldener Hund streicht durch das Unterholz, seit dem großen Unwetter, bei dem auch ein Blitz auf dem Schneider Hof von ihrem Freund Jonas, eingeschlagen ist. Da sind Schneiders nun ganz schön beschäftigt und Lunas Mutter möchte, daß sie sich mit Melody, der Nichte des Flötenlehrers anfreundet, da sie wohl in die gleiche Klasse gehen werden, nach den Ferien. Doch Luna findet Melody auf Anhieb furchtbar und findet, daß Jonas als Freund für sie ausreicht. Außerdem mag Jonas Melody auch nicht sonderlich. Nun soll Luna auch noch mit Melody einen vergnüglichen Waffelnachmittag mit ihr verbringen, weil ihre Mütter es sich so wünschen, daß sie Freundinnen werden. Dabei hat Luna viel Wichtigeres im Wald zu tun, ihr Freund der Fuchs Valentino wird verdächtigt eine Ziege gerissen zu haben und auch die Waldkatze Kassandra hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Luna will diese Vorfälle unbedingt aufklären, aber ob sie das alleine schafft?

Oh ja, Mütter und ihre tollen Ideen! Ach wäre das nicht schön, wenn Melody und Luna beste Freundinnen wären? Wir wären da wahrscheinlich auch sofort auf Konfrontation gegangen, denn wer lässt sich schon gerne seine Freunde vorschreiben! Melody ist ja noch dazu etwas schräg und nicht gerade die Umgänglichste. Aber eigentlich hat ja doch auch jeder eine zweite Chance verdient, sie kann ja auch nichts für ihren Onkel Julius Jupiter. Über den erfährt Luna in diesem Band auch so einiges, was ihn ihr nur noch suspekter macht. Jonas kommt in diesem Band leider nur am Rande vor, aber er ist ja auch so nett, er passt ja auch nicht unbedingt zum Thema der Freundschaft auf den zweiten Blick. Natürlich gibt es auch wieder ein Naturthema, diesmal den Verlust des natürlichen Lebensraumes und was es für Tiere bedeutet. So wie dieses geheimnisvolle neue Tier im Wald, das die anderen Tiere ganz schön verschreckt. Sehr kindgerecht und gut verständlich wird es in Lunas Welt und ihr Leben einbezogen, daß die Zuhörer gerne mit darüber nachdenken, was es bedeutet, sein gewohntes Umfeld zu verlieren. Ohne mahnende Worte und ohne erhobenen Zeigefinger. Die Möglichkeiten von Luna, die mit Hilfe ihrer magischen Flöte mit den Tieren sprechen kann, haben die Zuhörerinnen zwar nicht, aber so bleibt Raum zum Träumen. Sehr schön fand meine Tochter auch, daß Luna trotz der Zickereien Melody gegenüber offen blieb und ihr eine Chance gibt, auch wenn sie noch nicht perfekt ist und noch einiges zum Thema Freundschaft lernen kann. Wer ist denn schon perfekt?

Usch Luhn ist mit diesem zweiten Band der neuen Luna Wunderwald Serie eine gute Fortsetzung gelungen, mit einem anderen Naturschwerpunkt, der das kindliche Bewusstsein für die Schwierigkeiten des Waldes sensibilisiert. Kurzweilig und fantastisch beschreibt sie dabei Lunas Welt, in der immer etwas los ist, weil die Natur einfach nie still steht.

Julia Nachtmann schenkt Luna und ihren Freunden ihre angenehm warme Stimme, die zwischendrin immer von den magischen Flötentönen der Zauberflöte begleitet wird. Sehr klar und gut verständlich spricht sie jeden Charakter anders, so daß es keine Verwechslungen gibt.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Eine elfenstarke Wintergeschichte für Leseanfänger!

Leonie Looping, Band 6: Ein elfenstarker Winter
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Der milde Herbst scheint dieses Jahr gar nicht enden zu wollen! Keine Spur von Eis und Schnee und Leonie genannt Leo, ihr Freund Florian (Flo) und die Schmetterlingselfen Mücke, Luna und Kim-Chi wissen ...

Der milde Herbst scheint dieses Jahr gar nicht enden zu wollen! Keine Spur von Eis und Schnee und Leonie genannt Leo, ihr Freund Florian (Flo) und die Schmetterlingselfen Mücke, Luna und Kim-Chi wissen nicht recht, was sie davon halten sollen. Da pfeift es ein Spatz durch die Gegend: Der Winter fällt dieses Jahr aus! Die Kinder und Elfen bezweifeln dies, doch viele Tiere hören auf ihn und fliegen nicht in ihre Winterquartiere oder futtern schon mal ihre Vorräte auf. Den Kindern und Elfen ist das nicht geheuer und so beginnen sie einen Schneetanz, da der Winter sicher wichtig für die Tiere ist. Am nächsten Morgen erwacht Leo und draußen ist die Welt vor Schnee gepudert. Es sieht wunderschön aus, doch die Tiere sind in arger Bedrängnis. Sie und ihre Freunde setzen alles daran, den Tieren in Not zu helfen.

Wie schon in den Vorgängerbänden, wird ein elfenstarkes Abenteuer mit einem Natur-Naturschutzthema verbunden. Diesmal ist es brandaktuell, denn auch Mitte November sind die Temperaturen mild, von Frost keine Spur. Zum Glück formieren sich die Zugvögel dennoch, wenn auch später als sonst. Egal ob die Leseanfänger diese Wintergeschichte alleine oder mit Eltern lesen, es ist ein guter Anlass gemeinsam über das Thema Winterschlaf/Winterruhe und somit auch über das Erfordernis von Schlaf zu sprechen. Gemeinsam kann man dann auch überlegen ob und wie man den Tieren in den Gärten helfen kann, die weder im Winter wegziehen, noch schlafen oder ruhen. In dieser Geschichte laufen zwei Tierkinder weg und verstecken sich an einem kuscheligen Ort, der jedoch große Gefahren birgt. Kann man nicht vielleicht selbst ein paar kuschelige Orte für Igel oder andere kleine Tiere lassen, an denen das Laub modern kann und Schutz bietet? Natürlich können Eltern diesen Teil der Geschichte auch für ein Gespräch über unangemeldetes Verstecken und Weglaufen nutzen. Für die Kinder wird es nämlich wirklich brenzlig in diesem Abenteuer. Wie gut, daß die sympathische Leo, Flo und die Elfen mit den Tieren gemeinsam das Problem angehen.
Wenn Leseanfänger alleine lesen, regt es sich vielleicht selbst zum Nachdenken an. Auf jeden Fall lässe sich die schöne große Fibelschrift super lesen. Die farbigen Illustrationen sind großflächig verteilt. Es gibt keine Doppelseiten nur mit Text. Stets ist die Lesemenge auf ein schaffbares Maß beschränkt.
Die Illustrationen von Constanze von Kitzing sind wunderschön und ein echter Hingucker, wie schon das Cover mit dem glänzenden See und den schimmernden Eiskristallen. Dennoch hat es uns diesmal gestört, daß in einer Geschichte, die die Kinder für die Bedürfnisse der Tiere und der Natur sensibilisieren soll, die Tierkinder Schuhabdrücke im Schnee hinterlassen. Dass die Tiere Kleider tragen, ist in einem Kinderbuch süß, aber wenn man Spuren im Schnee folgen will, helfen doch eher die Tatzenspuren.
Im Anhang findet sich noch ein Entdeckerteil mit einem Rezept für einen elfenstarken Winterkakao mit Zimt und Vanille. Sehr lecker und gut verständlich, allerdings steht hier bei den Zutaten Vanillezucker und abgebildet ist eine Vanilleschote. Ganz bezaubernd fanden wir den Bastelvorschlag für Eislaternen. Allerdings in der 5. Punkt nicht ganz durchdacht und hat uns zum Grübeln gebracht. Dort steht: „Entfernt auch das große Gefäß“, aber nicht wie. Für das kleine Gefäß ganz es hierfür einen Tipp. Also liebes Kind, wenn Du für die Schule eine Anleitung schreiben sollst, sei präzise, gehe Schritt für Schritt vor, als würdest Du der Anleitung zum 1. Mal folgen. Die Idee als solche ist wunderschön. Mangels entsprechender Temperaturen, können wir sie aber noch nicht ausprobieren. 15 Grad ist für Eislaternen nicht so optimal. Dafür haben wir schon überlegt, LED Teelichter hineinzustellen, da diese keine Wärme erzeugen, wie Kerzen (und unbeaufsichtigt flackern können).

Ein wunderbares Leseabenteuer für das Ende des 1. Schuljahres/2. Klasse und für Lesemuffel auch noch danach. Es ist spannend, witzig und regt zum Nachdenken an.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Cally Stronk und dem Ravensburger Verlag für dieses elfenstarke Winterabenteuer.