Kommt alle mit ins Bösland...
>>Highspeed-Spannungsliteratur vom Feinsten
>>Highspeed-Spannungsliteratur vom Feinsten<< verspricht der WDR und ich sage…
…Stimmt!!!
„Kommt mit ins Bösland“!
1984
Der 10 jährige Ben steht, auf dem Dachboden seines Elternhauses, seinem erhängten Vater gegenüber. Gefühle wie Erleichterung und Freude erreichen ihn zum ersten Mal. Zu sehr wurde er jahrelang von ihm gequält, als dass er Trauer empfinden könnte.
Schon als 5 jähriger, musste er Bestrafungen über sich ergehen lassen. Damals, als er mal wieder nicht hörte, nahm sein Vater ihn das erste Mal mit auf den Dachboden, ins sogenannte „Bösland“. Zur Strafe brach er ihm den Arm. Seit dem ließ er die Qualen über sich ergehen. Eigentlich wäre sein Vater längst im Gefängnis, weil er in seinem Job Mist gebaut hatte, doch die Richter hatten Erbarmen. Der Kleine braucht schließlich seinen Vater. Welch Ironie des Schicksals?
Einziger Wegbegleiter war Kux. Ein Nachbarsjunge aus reichem Hause, mit dem er aber eigentlich nicht spielen durfte, weil Kux‘ Vater es nicht wollte. Doch die Zwei verband eine große Freundschaft und niemand schaffte es, sich zwischen sie zu stellen.
Aus Kindern wurden Jugendliche und mit der Zeit veränderte sich auch ihr Spielverhalten. Sie töteten z.B. eine Katze und filmten es sogar, mit der gestohlenen Super8 Kamera von Kux‘ Vater.
1987 kam die 13 jährige Mathilda in ihre Klasse. Ben war fasziniert von ihr und froh darüber, dass ihre Eltern ihr den Umgang nicht verboten, bis es eines Tages zu einem schrecklichen Vorfall kam…
Mathilda ist tot!
Bestialisch erschlagen mit einem Golfschläger. Von Ben. Selbst, nachdem sie bereits tot war, hat Ben weiter gemacht. Immer und immer wieder, zielte er mit dem Golfschläger auf ihr blutüberströmtes Gesicht, solange, bis er realisierte was passiert war, aber da war es zu spät…
Seit dem sind 30 Jahre vergangen. Ben wurde in die Kinderpsychiatrie eingewiesen und kam danach in die Erwachsenenpsychiatrie. Seiner Psychologin verdankt er es, dass er resozialisiert wurde.
Inzwischen hat er einen Job, in einem Fotolabor. Einen Führerschein und eine eigene kleine Wohnung. Sein Leben könnte besser nicht laufen. Doch ein klitzekleines Detail lässt sein inzwischen ruhiges Leben, zu einem Erdbeben erwachen. Auf einem entwickelten Foto entdeckt er Kux. Seinen besten Freund von damals. Doch wo war er all die Jahre, als BEN sich mit Irren, Idioten und Soziopathen herumschlagen musste?
Dies ist mein erstes Buch von Bernhard Aichner und garantiert wird es nicht mein letztes sein. Ich mochte vor allem den Schreibstil. Seine Erzählweisen, die zum einen aus der Ich-Perspektive von Ben geschrieben sind und zum anderen diese Dialoge, die protokollartig aufgeführt wurden, waren für mich eine ganz neue Erfahrung, aber ich mochte es sehr.
Dann seine kurzen, knappen Sätze, die so unverblümt und aussagekräftig waren, dass mir manches Mal der Atem stockte, waren großartig. Ich hoffe, dass ich auf solch einen Schreibstil auch in seinen nächsten Büchern treffen werden.
Der Spannungsbogen war gerade zu Anfang, bis zur Hälfte „extrem“ spannend. Es fühlte sich an als wäre ich unterzuckert und könne nicht schnell genug Süßes bekommen. Nachdem sich allerdings meine Vorahnung bestätigt hat, ging auch der Spannungsbogen "etwas" nach unten. Trotzdem fragt der Leser sich dann immer noch, was soll denn jetzt noch alles passieren, zumal man noch die Hälfte vor sich hat? Allein die Tatsache machte es dann durchweg spannend. Der Showdown hatte es dann auch noch mal in sich, sodass ich für dieses Buch gerne einen Lesetipp vergebe.
Für alle, die sich für dieses Buch nun entschieden haben, muss ich ehrlichkeitshalber sagen, dass die 446 Seiten nicht dem entsprechen, was der Leser bekommt. Vor jedem Kapitel, gehen eine Blankoseite und eine Überschriftseite voraus. Dadurch, dass die Kapitel sehr kurz sind, kommt da einiges an überflüssigen Seiten zusammen. Letztendlich hat man vielleicht 346 beschriebene Seiten, was wiederum den Preis für ein Hardcover ganz schön teuer erscheinen lässt. Nun muss man abwägen, denn die Story ist klasse!