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Veröffentlicht am 03.12.2018

Muttertagsmorde

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Der Zeitungszusteller findet den 84-jährigen Theodor Reifenrath tot auf. Der alte Mann lebte nach dem Selbstmord seiner Frau vor zwanzig Jahren sehr zurückgezogen und so ist es nicht verwunderlich, dass ...

Der Zeitungszusteller findet den 84-jährigen Theodor Reifenrath tot auf. Der alte Mann lebte nach dem Selbstmord seiner Frau vor zwanzig Jahren sehr zurückgezogen und so ist es nicht verwunderlich, dass es Tage gedauert hat, bis er gefunden wurde. Pia Sander und Oliver von Bodenstein machen aber noch eine grausige Entdeckung. Im Hundezwinger liegen neben dem ausgehungerten Hund Menschenknochen. Als die Spurensicherung sich an die Arbeit macht, entdeckt sie weitere Leichen unter der Bodenplatte. Die Recherchen bringen grausige Details ans Licht und die Kommissare sind überzeugt, dass der Täter noch auf freiem Fuß ist.


Ich muss gestehen, dass ich die Krimis von Nele Neuhaus eher aus dem Fernsehen kenne und dies ist erst das zweite Buch, dass ich von der Autorin gelesene habe. Der Schreibstil von Neuhaus ist sehr flüssig zu lesen. Die Atmosphäre ist recht düster. Schon der Prolog beschert uns den ersten Mord. Von Bodenstein und Sander müssen mit ihren Ermittlungen sehr weit in die Vergangenheit gehen und was sie zutage fördern, ist grausig.


Erzählt wird dieser Krimi aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Mörder kommt zwischendurch auch immer wieder zu Wort und so lernen wir seine Gedankengänge ausführlich kennen.


Das Ehepaar Reifenrath hat über viele Jahre schwer zu vermittelnde Pflegekinder aufgenommen. Die eigene Tochter starb an einer Überdosis und die Frau nahm sich das Leben. Aber immer wieder verschwanden auch Frauen und es gab eine Gemeinsamkeit: Sie verschwanden alle an einem Sonntag im Mai und schon bald

Die Ermittler finden heraus, dass seit einigen Jahren mehrere Frauen verschwunden sind oder getötet wurden an einem Sonntag im Mai. Und bald ist wieder Muttertag…


Pia Sander und Oliver von Bodenstein sind sympathisch. Aufgrund ihrer langjährigen Zusammenarbeite kennen sie sich gut und ergänzen sich perfekt. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet.


Die Spannung ist von Anfang an hoch und immer wieder gibt es Wendungen, die dafür sorgen, dass es auch so bleibt.


Ein spannender Krimi.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Keine heile Welt

Trügerischer Sommer
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Barbara ist Ende vierzig und Künstlerin. Sie lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Tore in Berlin. Ihr Lebensgefährte hat sich von ihr getrennt, weil er eine Jüngere gefunden hat. Seither hat er wenig Zeit für ...

Barbara ist Ende vierzig und Künstlerin. Sie lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Tore in Berlin. Ihr Lebensgefährte hat sich von ihr getrennt, weil er eine Jüngere gefunden hat. Seither hat er wenig Zeit für seinen Sohn. In Barbara brodelt etwas, das sich bei einer Führung im Museum entlädt und sie verliert ihren Job. Dann erhält sie auch noch einen Anruf vom Krankenhaus, dass ihr Vater im Sterben liegt. Sie fährt mit Tore nach Niedersachsen und will alles möglichst schnell hinter sich bringen, denn sie hat schon lange kaum noch Kontakt zu ihrer Familie. Mit Erschrecken muss sie feststellen, dass ihr Vater ziemlich verwahrlost gelebt hat. Das Haus ist vermüllt und ihr Bruder Kristian hat sich wohl kaum gekümmert. Obwohl ihr in dem Dorf alles zu eng ist, muss sie wohl eine Weile bleiben. Ihre alte Freundin Karin ist ihre eine Hilfe. Als Barbara ein altes Foto in die Finger fällt, begreift sie, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss. Sie erzählt Tore, dass sie noch einen Bruder hat, der vor vielen Jahren verschwunden ist. Tore macht sich auf die Suche und löst etwas aus, da ihn in Lebensgefahr bringt.
Dieser Roman lässt sich flüssig lesen. Es herrscht eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, auch wenn man zusammen feiert. Das kann man anfangs alles nicht richtig fassen, doch je mehr man über die Menschen in dem Ort erfährt, um so schrecklicher wird das Ganze.
Barbara und ihre Brüder sind mit einer depressiven Mutter und einem gefühlskalten Vater aufgewachsen. Der ältere Bruder Johannes kümmert sich um seine Geschwister, bis etwas Schreckliches passiert. Dann bleibt er verschwunden. Kristian wurde Tierarzt, aber er ist ein seltsamer Mensch, der den Kontakt zu anderen meidet. Er arbeitet für den Hähnchenzüchter Lüken, der im Dorf bestimmt, wo es lang geht. Tore kam mir zunächst sehr brav vor, doch dann zeigt er auch andere Seiten. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Barbara hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, doch als sie in das Dorf zurückkommt, muss sie sich dieser Vergangenheit stellen. Alles was sie verdrängt hat, bricht wieder auf.
Die Autorin beleuchtet die komplizierten Gefüge einer Familie und die Geheimnisse einer Dorfgemeinschaft. Dazu kommt das Thema Massentierhaltung.
Es ist ein Roman, der einen von Anfang an in den Bann zieht, denn man möchte wissen, was hinter dieser merkwürdig unheilvollen Atmosphäre steckt.
Ich kann das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Eigentlich will sie ja nicht mehr

3 Zimmer, Küche, Mord
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Die Trennung von Pascal ist zwar schon ein halbes Jahr her, aber nun will Loretta Luchs neu anfangen. Sie bekommt auch gleich die passende Wohnung, in die sie nichts mitnimmt, was an Pascal erinnert. Dann ...

Die Trennung von Pascal ist zwar schon ein halbes Jahr her, aber nun will Loretta Luchs neu anfangen. Sie bekommt auch gleich die passende Wohnung, in die sie nichts mitnimmt, was an Pascal erinnert. Dann will sie auch gleich den Mordermittlungen ein Ende bereiten. Aber Loretta wäre nicht Loretta, wenn sie dann nicht doch schwach würde, sobald es eine Leiche gibt. Kaum hat sie sich eingerichtet, da findet sie einen ermordeten Nachbarn im Hof. Sie ziert sich zwar zunächst ein bisschen, doch dann holt sie sich noch den Erwin dazu und schon kann es losgehen mit den Ermittlungen.
Ich hatte zuvor erst zwei Bände aus der inzwischen zehnteiligen Serie um Loretta Luchs und ihre Freunde gelesen. Auch dieses Buch liest sich wieder locker und flüssig weg. Gleichzeitig bekommt man eine volle Ladung Ruhrpott-Atmosphäre.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und individuell beschrieben. Man muss Loretta und ihre Freunde einfach mögen. Aber auch die neue Nachbarschaft bietet eine Menge etwas seltsamer Typen. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass der fiese Reitmüller Dreck am Stecken hat. Aber wäre das nicht zu einfach? Loretta hängt sich wieder richtig rein, kann manchmal ihre Klappe nicht halten und löst denn Fall auf ihre Art.
Es hat wieder viel Spaß gemacht, diese Krimödie zu lesen.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Ein ungewöhnlicher Krimi

Lenz (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 6)
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Kommissar Eschenbach kehrt nach einer Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück, wo eine bedrückte Stimmung herrscht. Seine Stellvertreterin Ivy Köhler hat keine Lust ihren Platz wieder zu räumen und ...

Kommissar Eschenbach kehrt nach einer Auszeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück, wo eine bedrückte Stimmung herrscht. Seine Stellvertreterin Ivy Köhler hat keine Lust ihren Platz wieder zu räumen und macht es Eschbach nicht leicht. Sein Freund und Kollege Ewald Lenz ist verschwunden. Er steht unter Terrorverdacht. Der Todesfall des 62-jährigen Walter Habicht wird schnell als Selbstmord zu den Akten gelegt, doch Eschbach mag das nicht glauben und beschäftigt sich intensiv mit der Sache.

Es ist ein ungewöhnlicher Krimi, den Michael Theurillat uns in einem klaren Schreibstil mit Schweizer Einschlag präsentiert. Ich wusste nicht, dass dieses Buch Teile eine Reihe um Kommissar Eschenbach ist.

Obwohl es eigentlich ruhig zugeht, ist die Geschichte dennoch spannend. Die Charaktere sind gut dargestellt. Kommissar Eschbach ist ein guter Polizist, der beharrlich an einer Sache dranbleibt, wenn er Zweifel hat. In diesem Fall ist er sogar persönlich betroffen, da sein alter Freund Lenz involviert ist.

Es ist schon merkwürdig, dass der Tote in seiner eigenen, allerdings leergeräumten Wohnung gefunden wird. Scheinbar hatte er keine Bekannten oder Freunde, doch Lenz und Habicht haben sich aus Studienzeiten gekannt. Gibt es einen Zusammenhang?

Es ist ein gesellschaftskritischer Roman, der aktuelle Themen aufgreift, wie Terrorismus, Meinungsmache und kriegerische Konflikte. Einige Elemente beruhen auf wahren Situationen.

Ein anspruchsvolles und tiefgründiges Buch.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Ungewöhnlicher Krimi

Verräterisches Schweigen
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Hauptkommissar Leonard Lehmann ist mit seiner Tochter Joy auf der Cranger Kirmes, als ihn ein Anruf erreicht. In einer Bank in Herne hat es eine Geiselnahme mit einem Toten gegeben. Verhörspezialist Lehmann ...

Hauptkommissar Leonard Lehmann ist mit seiner Tochter Joy auf der Cranger Kirmes, als ihn ein Anruf erreicht. In einer Bank in Herne hat es eine Geiselnahme mit einem Toten gegeben. Verhörspezialist Lehmann ist gefragt, da der Geiselnehmer zwar festgenommen werden konnte, aber etwas ist merkwürdig.
Obwohl dieses Buch für mich kein richtiger Krimi ist, wurde ich doch von der Geschichte gepackt.
Mir war Leonard Lehmann nicht besonders sympathisch. Er lebt für seine Arbeit und hat darüber seine Familie vergessen. Selbst die wenige Zeit, die er mit seiner Tochter verbringen kann, widmet er ihr nicht wirklich. Kaum ruft die Dienststelle an, ist alles andere für ihn unwichtig. Auch als Verhörspezialist konnte mich Lehmann nicht überzeugen, zu oft wechselte er seine Ansätze, ließ den Verhörten nicht zu Wort kommen und legte ihm die Worte in den Mund. Vielleicht ist das eine Strategie, mir gefiel es nicht. Dagegen konnte ich mit Marc Jankowitz fühlen, denn seine Geschichte geht einem wirklich nahe.
Es ist eine emotionale und ungewöhnliche Geschichte, die durchaus auch spannend ist. Wer allerdings Action erwartet, ist hier fehl am Platz. Beim Lesen wird einem bewusst, dass man immer wieder mal seine Prioritäten im Leben zurechtrücken sollte.
Mir hat dieser ungewöhnliche Krimi gefallen.

Ungewöhnlicher Krimi