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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2019

Adel verpflichtet!

Schund und Sühne
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Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin ...

Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin Kat und der Rosenzüchter Moritz am Hof Einzug halten. Die beiden bringen das Leben von Prinz Valu und Prinzessin Seph gehörig in Aufruhr, was dem elterlichen Fürstenehepaar und Tante Gratzi nur teilweise gefällt...

Die Sprache dieses Romans ist - wie ich es von der Autorin schon kannte - offen, schonungslos ehrlich und sehr modern, was mir extrem gut gefällt. Vor allem in dem Rahmen der Story sorgt das zusätzlich für einige Schmunzler. Die Erzählung selbst ist locker und flüssig zu lesen, wenn auf im Aufbau rasant. An Humor, auch teilweise schwarzem, fehlt es hier nicht. Die Personen sind böse mit Klischees versehen, sehr witzig und gut gezeichnet.

Ich persönlich liebe Bücher, die einfach anders sind, ein wenig skurril und ich mag den ganz speziellen Humor wahnsinnig. Daher war es für mich ein Volltreffer. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf Nachschub der Autorin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Humor
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 26.11.2018

Überraschend

Neujahr
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Henning ist verheiratet, hat zwei Kinder und gönnt sich mit seiner Familie zum Jahreswechsel einen Urlaub auf Lanzarote. Im Zuge desselben begibt er sich auf eine Radtour und eine Reise in sein Innerstes ...

Henning ist verheiratet, hat zwei Kinder und gönnt sich mit seiner Familie zum Jahreswechsel einen Urlaub auf Lanzarote. Im Zuge desselben begibt er sich auf eine Radtour und eine Reise in sein Innerstes und seine Vergangenheit. Denn Henning ist trotz seines guten Lebens nicht glücklich und wird von Panikattacken geplagt...

Das Buch ist aus der Sicht einer dritten, unbeteiligten Person geschrieben. Die Sprache ist gut zu lesen, jedoch sehr ausgeklügelt, was meiner Ansicht nach für die Autorin typisch ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir im ersten Drittel dieses Buches nicht einmal ansatzweise vorstellen habe können, dass es mir in weiterer Folge derart fesseln wird. Die Geschichte ist gewohnt ausgeklügelt und überrascht den Leser. Auch wenn es nicht mein Favorit von Juli Zeh ist, hat sie es doch wieder einmal geschafft, dass ihre Geschichten lange bei mir nachhallen.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein packendes Buch - wenn auch anders als erwartet!

Die Mütter
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Die Mütter
Die Mütter
Brit Bennett
Rezension vom 26.11.2018 (0)
Die Mütter - bei diesen Frauen handelt es sich um engagierte Rentnerinnen in der Dorfgemeinschaft sowie der Gemeinde von Oceanside. Und wie ...

Die Mütter
Die Mütter
Brit Bennett
Rezension vom 26.11.2018 (0)
Die Mütter - bei diesen Frauen handelt es sich um engagierte Rentnerinnen in der Dorfgemeinschaft sowie der Gemeinde von Oceanside. Und wie dies bei älteren Frauen oft der Fall ist, bekommen diese viele private Geschehnisse mit. Im Zuge dessen erzählen sie in diesem Buch die Geschichte der Halbwaisin Nadia und dem Pastorensohn Luke, welche sich über Jahrzehnte erstreckt...

Dieses Buch hat meiner Meinung nach eine wunderbare, beeindruckende, aber auch sehr leise Sprache. Die Geschichte, welche in der Form erzählt wird, ist aber umso lauter. Die Autorin beschäftigt sich in diesem Roman mit vielen wichtigen Themen, die jede Menge Diskussionspotenzial und Raum zum Grübeln besitzen. Weiters hat mir sehr gut gefallen, dass man beim Erzählten die Protagonisten über einen so langen Zeitraum begleitet.

Alles in allem hat mich dieses Buch sehr fasziniert, gepackt und auch zum Nachdenken angeregt. Leider war der ein oder andere Aspekt für mich dann doch vorhersehbar, sodass ich diesem Roman gute 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.10.2018

zerrissene Kindheit

Arminuta
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Die namenlose Protagonistin, die von allen nur "Arminuta" genannt wird, wird mit 13 Jahren aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten entfernte Verwandte ihrer leiblichen Eltern ...

Die namenlose Protagonistin, die von allen nur "Arminuta" genannt wird, wird mit 13 Jahren aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten entfernte Verwandte ihrer leiblichen Eltern für sie gesorgt und waren für sie Mama und Papa. Doch eines Tages beschließen diese ohne nähere Begründung die Jugendliche zu ihrer leiblichen Familie zurückzubringen. Für das wohl behütete Mädchen aus der Stadt ist die Rückkehr in den ärmlichen, brutalen und einfachen Alltag im Dorf eine Katastrophe...

Die Geschichte wird rein aus der Sicht der Protagonistin erzählt und die Sprache ist gut zu lesen und eindringlich. Ich hatte zu den Ausführungen sofort konkrete Bilder im Kopf, was von Erzählkunst zeugt.

Das Erzählte selbst ist wirklich hart und kann man vieles einfach nicht nachvollziehen. Ich habe zwischen Wut und Unverständnis geschwankt, was die Entscheidungen der Erwachsenen betrifft und doch bewundert, wie Arminuta ihren Weg geht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und vergebe ich daher 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Hotelleben

Vier Stern Stunden
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Wir beobachten in diesem Buch den Abend der kulturellen "Sternstunden" in einem Familienhotel und bekommen Einblick in die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven. Es soll im Rahmen dieser Veranstaltung ...

Wir beobachten in diesem Buch den Abend der kulturellen "Sternstunden" in einem Familienhotel und bekommen Einblick in die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven. Es soll im Rahmen dieser Veranstaltung ein Interview mit einem premierten Autor stattfinden und kommen rund um dieses Event auch der junge Hotelerbe, die Geliebte des Autors sowie die Moderatorin des Abends zu Wort. Doch das Interview bzw. der ganze Abend für jede der Personen läuft so gar nicht nach Plan...

Das Buch ist in Theaterstückform geschrieben, was für mich durchaus immer schwierig ist. So lese ich hier auch immer nur ganz ausgewählte Bücher, zu denen aber die Glattauer-Bücher ausnahmslos gehören. Zum Schreibstil muss ich aber auch anmerken, dass ich nach ein paar Seiten gut hineinkomme und mich gar nicht mehr auffällt, dass ich keinen Roman lese.

Die Geschichte selbst ist sehr unterhaltsam und mir gefällt besonders, wie der Autor seine Personen zeichnet. Mit kleinen Seitenhieben auf aktuelle gesellschaftliche Phänone und einer großen Auflösung wird sich dieses Buch meiner Meinung nach an die Erfolge der vorherigen einreihen!