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Veröffentlicht am 26.11.2018

Toller Roman

Als das Leben vor uns lag
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1950 in einer spanischen Klosterschule. Fünf Freundinnen spielen abends wie so häufig ihr heimliches Pfänderspiel. Doch diesmal verläuft das Spiel anders als erwartet und es wird das Leben der fünf Frauen ...

1950 in einer spanischen Klosterschule. Fünf Freundinnen spielen abends wie so häufig ihr heimliches Pfänderspiel. Doch diesmal verläuft das Spiel anders als erwartet und es wird das Leben der fünf Frauen für immer verändern. Dreißig Jahre vergehen, bis die Frauen sich wiedersehen und sich bei einem Abendessen aus ihren Leben erzählen. Sie haben sich sehr unterschiedlich entwickelt und leben ganz verschiedene Leben. Jede von ihnen scheint ihr Glück auf andere Weise gefunden zu haben. Dennoch kommen immer mehr Schattenseiten ans Licht.

Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, denn sowohl das Cover als auch der Klappentext fand ich ansprechend. Die Geschichte konnte mich dann auch überzeugen und mich bis zum Ende in seinen Bann ziehen.
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, so dass ich sofort ins Geschehen eintauchen konnte. Bereits der Einstieg war spannend und fesselnd, denn es wurde der letzte gemeinsame Abend der fünf Mädchen in der Klosterschule und das Pfänderspiel erzählt. Was genau damals geschah, erfährt man noch nicht, was meine Gedanken und Überlegungen umso mehr anheizte.
Im weiteren Verlauf lernt man stückchenweise die fünf Frauen näher kennen und liest von ihren Lebenswegen und Erlebnissen. Ich fand es sehr interessant, wie verschieden sich ihre Lebenswege entwickelt haben, insbesondere unter dem Aspekt, dass die Geschichte in Spanien spielte, was für mich ein bisher unbekannter Handlungsort war. Die damalige Zeit und die Atmosphäre wurden sehr anschaulich beschrieben.
Die Charaktere mit ihren individuellen Eigenarten und Ansichten wurden sehr detailliert beschrieben, so dass ich von allen ein sehr gutes Bild vor Augen hatte. Dabei war mir Olga am unsympathischsten, ihre Schwester Marta dagegen mochte ich sehr gerne. Aber alle Charaktere hatten ihre positiven wie auch negativen Eigenschaften. Das wurde wirklich hervorragend herausgearbeitet.
Die Geschichte selbst war interessant und fesselnd aufgebaut. Allerdings fand ich im ersten Drittel einen Bereich etwas langgezogen, auch wenn dadurch das Bild der Frau sehr gut eingefangen wurde. Ansonsten hat mich das Buch wirklich überzeugt. Es wurden auch kleine Details erzählt, deren Bedeutung mir nicht immer sofort klar war oder die Fragen aufwarfen und sich am Ende dann zu einem Gesamtbild zusammenfügten. Das Ende empfand ich als stimmig und es rundete die Geschichte für mich passend ab.

Ein toller Roman über fünf Frauen und deren bewegte Leben. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.11.2018

Stein

Stein
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Obwohl die ehemalige Mordermittlerin Anja Grabner den Fall, der sie ihre Karriere gekostet hat, einfach vergessen will, ist sie nun wieder mittendrin. Vor fünf Jahren wurde der Bankier Bert Köhler entführt ...

Obwohl die ehemalige Mordermittlerin Anja Grabner den Fall, der sie ihre Karriere gekostet hat, einfach vergessen will, ist sie nun wieder mittendrin. Vor fünf Jahren wurde der Bankier Bert Köhler entführt und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Die Spuren führten damals in den Ort Stein, verloren sich dort jedoch. Doch nun kehrt Anja aufgrund eines Anrufs ihres ehemaligen Partners zurück nach Stein und durchleuchtet den Fall erneut.

Dieser Thriller hat mir insgesamt gut gefallen.
Der sehr gut zu lesende Schreibstil ermöglichte es mir, sofort in die Geschichte reinzufinden. Ich konnte mir die Geschehnisse und die Personen sehr gut vorstellen und den Abläufen prima folgen.

Hervorragend dargestellt waren das Dorf Stein sowie die Bewohner und deren Zusammenhalt. Sie kamen mir alle sehr merkwürdig vor und ich habe keinem von ihnen über den Weg getraut. Wussten Sie mehr, als sie zugaben? Die düstere Atmosphäre war wirklich sehr gelungen und super eingefangen. 
Mit der Protagonistin Anja hatte ich allerdings meine Probleme. Ich konnte sie und ihr Verhalten, insbesondere die Alleingänge, ganz häufig nicht verstehen. Obwohl sie ja eine erfahrene Polizistin war, wirkten ihre Handlungen teilweise völlig unüberlegt. Ich habe mir so manches Mal wegen ihrer Aktionen die Haare gerauft. Dennoch war sie eine mutige und interessante Ermittlerin, die eben ganz eigen war. 
Toll fand ich die Rückblenden, die im gesamten Buch eingebunden waren, und durch die man als Leser auch von den damaligen Ermittlungen zu Köhlers Entführung erfährt. Anja war seinerzeit in die Ermittlungen involviert, doch der Fall konnte nie aufgeklärt werden. Durch die kursive Schrift dieser Passagen konnte ich sie sehr gut von den aktuellen Geschehnissen auseinanderhalten. 
Die Spannung wurde gut aufgebaut und ich war lange am Rätseln, was damals mit Köhler geschehen sein könnte, wer ihn entführt und verstümmelt hat und wer dahinterstecken könnte. Auch habe ich mich gefragt, ob er eventuell noch am Leben sein könnte. Die Auflösung brachte mir dann das schlüssige Ende, das mir gut gefiel. 

Ein düsterer und spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe und dem ich 4 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Quittengrab

Quittengrab
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Der jüdische Autor Dan Weisz wird im Zürcher Schauspielhaus während der Lesung seines neuesten Thrillers niedergestochen und liegt im Koma. Commissario Werner Meier nimmt die Ermittlungen auf, die ihn ...

Der jüdische Autor Dan Weisz wird im Zürcher Schauspielhaus während der Lesung seines neuesten Thrillers niedergestochen und liegt im Koma. Commissario Werner Meier nimmt die Ermittlungen auf, die ihn in die rechtsradikalen Kreise führen. Währenddessen geht seine Freundin Zita Schnyder dem Privatleben des Autors in London auf den Grund. Die Ermittlungen führen dann zu einem Geheimnis, das in die 1980er Jahre reicht.

Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, weil mir das Cover und der Klappentext sehr gut gefielen.
Dies ist bereits der vierte Fall für Meier & Schnyder, für mich war es das erste Buch dieser Reihe. Grundsätzlich ist dieser Krimi auch ohne Vorkenntnisse lesbar, doch vielleicht wäre mir mit Vorkenntnissen der Einstieg etwas leichter gefallen.
Dieser Krimi war wirklich sehr komplex. Es gab mehrere Stränge, bei denen nicht klar war, ob und wie sie zusammenhängen. Und zwischen diesen wurde dann sehr häufig hin und her gesprungen. Zusätzlich wurden sehr viele Personen präsentiert, die ich anfangs nicht richtig auseinanderhalten konnte. Ich hatte da enorme Probleme und fühlte mich davon ein wenig überfordert. Im Laufe der Geschichte relativierten sich diese Anfangsschwierigkeiten, so dass ich immer besser in den sehr spannenden und verzwickten Fall rein fand.
Die Spannung stieg nach dem schwierigen Start ordentlich an und konnte mich, insbesondere zum Ende hin, gut fesseln.

Auch wenn der Einstieg schwierig ist und hohe Konzentration erfordert, lohnt sich dieser Krimi auf jeden Fall, da er mit einem prima durchdachten und spannenden Plot aufwartet. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Tödliche Vergebung

Tödliche Vergebung
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In Würzburg erhängen sich kurz hintereinander zwei Männer. Handelt es sich wirklich um Selbstmorde? Und warum verschweigt der Pfarrer Sebastian Heller, dass er die Toten kannte? Für die Kommissare Peter ...

In Würzburg erhängen sich kurz hintereinander zwei Männer. Handelt es sich wirklich um Selbstmorde? Und warum verschweigt der Pfarrer Sebastian Heller, dass er die Toten kannte? Für die Kommissare Peter Pfeiffer und Nina Schätzlein gibt es viele Fragen, denen sie nachgehen. Dabei entwickelt sich der Fall zu einem sehr persönlichen Katz-und-Maus-Spiel.

Dies ist bereits der zweite Fall für Peter und Nina. Ich hatte bereits den ersten Teil gelesen, der mir sehr gut gefiel, und war deshalb sehr gespannt auf diesen Krimi. Und auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen und konnte mich sofort in die Geschichte führen und mich fesseln. Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich durchgängig bei mir. Ich hatte viele Fragen im Kopf, auf deren Antworten ich sehr gespannt war.
Gelungen fand ich, dass es auch Einblicke ins Privatleben von den Ermittler gab. Das schätze ich einfach sehr, insbesondere wenn es sich um eine Reihe handelt. Das lässt mich neugierig auf den nächsten Teil zurück.
Die Ermittlungsarbeiten empfand ich als sehr real beschrieben, denn es gab mehrere Spuren, denen nachgegangen werden musste.
Der Plot war prima durchdacht und für mich nicht durchschaubar. Es wurden mehrere Personen präsentiert, die als Täter in Frage kamen. Allerdings konnte ich mich nicht festlegen und war ganz schön unsicher. Auf den wahren Täter bin ich dann auch nicht gekommen, da musste ich auf die Auflösung am Ende warten und mich überraschen lassen.
Am Ende überschlugen sich die Ereignisse jedoch und ich hatte einige Schwierigkeiten, alles richtig zu durchschauen, es ging mir einen Tick zu schnell. Auch hätte ich mir am Ende noch mehr Details gewünscht, damit ich auf Anhieb gewusst hätte, welche dezent gestreuten Hinweise ich in der Geschichte übersehen oder nicht registriert habe. Aber das ist wirklich das einzige kleine Manko an diesem Krimi, ansonsten gefiel er mir sehr gut.

Ich kann diesen Krimi, den man mit einem Blick auf Details lesen sollte, empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Tod in Schmargendorf

Tod in Schmargendorf
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In Berlin-Schmargendorf wird ein Bankangestellter erschossen. Das weckt sofort die Neugier von Wanda, ihres Zeichens Buchhändlerin und Krimi-Kennerin. Da ist es doch klar, dass sie sich daran macht, den ...

In Berlin-Schmargendorf wird ein Bankangestellter erschossen. Das weckt sofort die Neugier von Wanda, ihres Zeichens Buchhändlerin und Krimi-Kennerin. Da ist es doch klar, dass sie sich daran macht, den Mörder selbst zu überführen. Dabei gerät sie immer wieder in die Quere von Yunos Kamat, dem überaus attraktiven Kommissar, der nichts von ihren Alleingängen hält. Davon lässt Wanda sich aber nicht abhalten, denn ihre Phantasie läuft bereits auf Hochtouren.

Hach, was für ein wunderbarer Lese- und Krimispaß! Ich will unbedingt mehr von der erfrischend skurrilen Wanda!
Der Schreibstil war locker-flockig und das Buch ließ sich wunderbar und zügig weglesen. Und ich habe diese Lesezeit unheimlich genossen!
Wanda ist ein liebenswerter Charakter, den ich ganz schnell in mein Herz geschlossen habe. Sie ist sehr neugierig, manchmal tollpatschig und hat eine äußerst blühende Phantasie. Als vielfache Krimileserin ist sie natürlich prädestiniert, einen realen Mord aufzuklären. Wären wir Krimileser das nicht alle? Ich hatte richtig viel Spaß dabei, sie bei ihren Schnüffeleien zu begleiten und ihren Ideen zu folgen. Ich habe total viel grinsen und lachen müssen.
Kommissar Kamat hatte es wahrlich nicht leicht mit Wanda, denn immer wieder kam sie ihm bei seinen Ermittlungen in die Quere. Die Dialoge zwischen den beiden waren super unterhaltsam und haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht. Herrlich.
Der Plot selbst war gut durchdacht und ich hatte viele Möglichkeiten zum Rätseln, was und wer dahinterstecken könnte. Die Spannung begann gemächlich und steigerte sich zum Ende dann ganz erheblich.

Ein toller Krimi mit einer unwahrscheinlich sympathischen Protagonistin. Ich freue mich schon jetzt auf einen weiteren Fall für Wanda. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.