Gute Idee, mäßige Umsetzung
E.J. und das DrachenmalEmilia Jane, genannt E.J., lebt ein ziemlich sorgenfreies Leben. Als sie sich dann jedoch beim Stöbern im Arbeitszimmer ihres Vaters an einem alten Artefakt schneidet, ist plötzlich alles anders.
E.J. ...
Emilia Jane, genannt E.J., lebt ein ziemlich sorgenfreies Leben. Als sie sich dann jedoch beim Stöbern im Arbeitszimmer ihres Vaters an einem alten Artefakt schneidet, ist plötzlich alles anders.
E.J. spuckt blaues Wasser und bricht plötzlich zusammen. Als sie aufwacht liegt sie im Krankenhaus. Ein großes, blaues Mal bedeckt ihren Arm, fast wie ein Tattoo und wenn sie wütend wird, fangen ihre Hände an zu glühen.
E.J. vertraut sich ihrem besten Freund Marc an, der nach einem anfänglichen Schock alles versucht, um E.J. zu unterstützen. E.J. ist ihm dankbar und irgendwie ist da auch noch mehr als bloße Dankbarkeit, aber zunächst müssen andere Probleme gelöst werden. Um das Rätsel ihrer seltsamen Kräfte zu lösen, reist E.J. nach Schottland zu ihrer Großmutter, denn sie spürt, dass etwas Böses passieren wird und nur sie helfen kann.
Das Debüt dieser jungen Autorin ist ein wirklich schöner Fantasyroman für jugendliche Leser. Die Geschichte an sich klingt spannend und interessant und das ist sie auch.
Die Magie der Elemente, Drachen, Druiden und natürlich die Bösewichte spielen hier eine wichtige Rolle, aber auch Freundschaft, Zusammenhalt, Liebe und die Suche nach sich selbst werden hier thematisiert.
Die Idee zu diesem Roman hat mich begeistert. Die Beherrschung der Elemente zum Kampf gegen das Böse und vor allem der Wandel vom "normalen" Menschen hin zu einem Gezeichneten ist wirklich spannend - gerade wenn die Person selbst sich genau wie der Leser an die Kräfte und Möglichkeiten herantasten muss. Auch das Freundschaftsgefüge hat mir gut gefallen.
Die Umsetzung an sich ist jedoch nicht ganz so gut gelungen wie erhofft. Einige Ereignisse folgen ziemlich dicht aufeinander und wirken so nicht ganz glaubwürdig oder übertrieben.
Außerdem waren E.J.s Verhaltensweisen und Handlungen nicht immer nachvollziehbar, zum Beispiel warum sie sich ihrer besten Freundin nicht anvertraut.
Die Charaktere an sich sind leider alle ziemlich blass gezeichnet geblieben und ein richtiges Bild der einzelnen Personen konnte ich mir nicht machen. Hier hat man deutlich gemerkt, dass es mehr um das Teamwork ging und den Zusammenhalt als Gruppe im Kampf gegen das Böse als um die einzelnen Personen. Nur E.J. selbst, ihre Grandma und Marc sind einigermaßen deutlich geworden.
Insgesamt eine wundervolle Idee und ein Schreibstil, der sich gut lesen lässt, sodass ich den Roman wirklich schnell gelesen habe, aber an der Umsetzung hat es dann ein wenig gehapert.