besser als vermutet
Jonathan Evison – Umweg nach Hause
Ben ist emotional und vor allem finanziell am Ende, als er sich endlich entschließt einen Pflegekurs zu machen und sich Arbeit zu suchen. Als er sich bei Trevor und ...
Jonathan Evison – Umweg nach Hause
Ben ist emotional und vor allem finanziell am Ende, als er sich endlich entschließt einen Pflegekurs zu machen und sich Arbeit zu suchen. Als er sich bei Trevor und seiner Mutter vorstellt, bekommt er den Job und bald geht es über das Patienten-Pfleger-Verhältnis hinaus und es entwickelt sich eine Freundschaft. Trevor, der eine schwere Muskelerkrankung hat, die unweigerlich zu seinem Tod führt, lebt in seiner eigenen kleinen Welt. Außer fern sehen, Computerspiele und die Donnerstags-Ausflüge, die immer zum selben Ort mit dem selben Essen geschehen hat er nicht viel von seinem jungen Leben. Die Mutter hat sich liebevoll um ihn gekümmert, und der Vater ist damals einfach abgehauen als Trevor die Diagnose bekommen hat. Doch jetzt versucht er wieder Kontakt zu seinem Sohn zu bekommen, der ihn aber ablehnt.
Ben selbst, steckt ebenfalls in einer Lebenskrise: seine Frau will sich scheiden lassen, die beiden gemeinsamen Kinder sind vor zwei Jahren bei einem schrecklichen Unfall ums Leben gekommen, die Nachbarn beschuldigen ihn eine Katze vergiften zu wollen und dann ist auch noch der Kurier hinter ihm her, der die Scheidungspapiere abliefern soll.
Als Trevors Mutter Ben dann auch noch feuert, entschließt er sich endlich auf den Hintern zu setzen und für das zu kämpfen, was wichtig ist. Ja er kann sogar Elsa überreden, mit Trevor eine Reise zu machen um seinen Vater doch zu besuchen und ihm eine Chance zu geben. Unterwegs treffen sie Dot, die selbst Probleme hat und per Anhalter mit Ben und Trevor fährt. Und wenig später nehmen sie auch noch Peaches und ihren Freund mit. Eine Geburt läßt Ben über sein Leben nachdenken und endlich das Richtige tun.
Ganz ehrlich, ich war erst mal nicht so ganz begeistert und dachte mir, was kommt nun. Aber das hat sich im Laufe des Buches geändert. Locker, flüssig und humorvoll geschrieben, mit tief emotionalen Stellen hat mich das Buch dann doch überzeugt. Das Buch ist in Ich-Form aus Sicht von Benjamin erzählt und man hat das Gefühl er spricht direkt mit dem Leser. Die Flashbacks in die Vergangenheit offenbaren den schrecklichen Unfall der Kinder, der mich auch im nach hinein, als ich das Buch schon lange aus der Hand gelegt habe, noch erschüttert hat.
Das Cover finde ich allerdings nicht ansprechend, in blau und weiß gehalten, vermittelt es mir Langeweile. Was man aber von dem Inhalt des Buches zum Glück nicht sagen kann.