Inhalt:
Michael Graham spielt Eishockey am Harkness College. Alles ist für ihn in bester Ordnung, bis ein Schatten aus seiner Vergangenheit das neueste Teammitglied seiner Mannschaft wird. John Rikker, sein ehemaliger bester Freund und auch die Person, die Michaels Leben innerhalb einer Sekunde zerstören könnte.
Mein Kommentar:
Dies ist der dritte Band der Reihe "The Ivy Years". Die gesamte Reihe dreht sich, denke ich, um die Eishockey Mannschaft des Harkness Colleges. Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr angenehm zu lesen, locker, spannend und fesselnd. Wie auch bei den vorherigen Teilen habe ich das Buch in einen Rutsch durchgelesen und konnte mich kaum davon trennen.
Die ersten beiden Bücher blieben mir vor allem durch ihre ernsten Hintergründe unglaublich gut in Erinnerung. So ist es auch bei dieser Geschichte. In diesem Buch geht es auf den ersten Blick nur um zwei schwule Protagonisten, aber wenn man genauer hinsieht, geht es um Selbstakzeptanz, Selbstfindung, die Angst davor als Außenseiter gelten zu können und der Einfluss der Gesellschaft sich zu ändern um nicht negativ aufzufallen.
Das Buch ist aus den beiden Sichten von Michael Graham und von John Rikker geschrieben. Sie wechseln meist am Anfang jedes Kapitels, beziehungsweise oft auch mitten unter einem Kapitel. Ich liebe diese Art von Büchern, da man viel mehr von den Charakteren erfährt und auch beide Sichten auf Geschehnisse der Geschichte werfen kann. Meiner Meinung nach kann man sich durch diese Art der Erzählung auch viel besser in die Charaktere hinein versetzen.
Man trifft in diesem Buch auf die Protagonisten der ersten beiden Bände. Gerade Hartley (Band 1) spielt als Teamkapitän keine unwichtige Rolle. Man lernt jedoch auch neue Charaktere kennen und lieben. Bella ist die Student-Managerin der Eishockey Mannschaft. Ich bin sehr gespannt, ob sie auch noch ihr Happy End bekommt, da sie mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Michael Graham wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Frauenheld, immer jemanden am Start, selbstsicher und total von sich überzeugt. Doch dies ist nur ein Schauspiel, mit dem er versucht andere und manchmal auch sich selbst davon zu überzeugen. Eigentlich ist er schwul, will es aber nicht wahr haben. Er hat große Angst davor, was andere über ihn denken und sagen könnten.
Graham selbst beschreibt sich im Buch unglaublich gut, man könnte es nicht besser ausdrücken:
"Ich war der übelste Homophobe der Welt. Schließlich bedeutet homophob, dass man Angst vor Homosexuellen hat. Und ich machte mir aus Angst vor mir selbst in die Hose" - S. 61
John Rikker ist schwul und steht dazu, auch wenn er es nicht sofort offen rausposaunt. Er musste von seinem alten College wechseln und kommt nun neu in die Eishockey Mannschaft. Er ist selbstbewusst und viel sicherer in seiner Sexualität, als Graham.
Die beiden Protagonisten haben eine gemeinsame Vergangenheit. Sie sind in der gleichen Stadt geboren und sind auch gemeinsam auf die High-School gegangen. Die beiden spielten Eishockey und waren die besten Freunde, bis sich etwas Schicksal reiches ereignete, das die beiden fortan anderen Wege gehen ließ.
Beide Protagonisten entwickeln sich weiter im Laufe des Buches. Dies ist besonders für die Beziehung der beiden sehr wichtig. Am deutlichsten kann man dies bei Graham erkennen. Er ist zum Ende des Buches hin viel entspannter mit seiner sexuellen Orientierung und schafft es sogar das Wort "schwul" auszusprechen, das am Beginn nie möglich gewesen wäre.
Am Anfang jedes Kapitels steht ein Eishockey Begriff erklärt. Dies passt hervorragend zur Geschichte und man erfährt nebenher auch noch einiges über den Sport. Auch wenn ich mich bislang mit Eishockey noch nicht auseinander gesetzt habe, hatte ich keine Probleme damit den Fachterminus zu folgen. Also auch ein absoluter Neuling, wie ich, hat keine Probleme den Sportszenen zu folgen.
Mein Fazit:
Wieder einmal ein grandioses Buch der Autorin. Ich liebe die Mischung aus Romantik und Dramatik in der "The Ivy Years" - Reihe. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil. Ich bin gespannt was die Autorin noch so alles aus dem Hut zaubert.
Ganz liebe Grüße,
Niknak