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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2018

Eher witzig als besinnlich, aber sehr gut!

Das letzte Schaf
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Erfrischend lustige Beleuchtung der Weihnachtsgeschichte aus schafiger Sicht. Da gab es mal diese verpeilte Schafherde, die auf einmal ohne Hirten waren, da diese sich wegen eines grellen Lichts auf die ...

Erfrischend lustige Beleuchtung der Weihnachtsgeschichte aus schafiger Sicht. Da gab es mal diese verpeilte Schafherde, die auf einmal ohne Hirten waren, da diese sich wegen eines grellen Lichts auf die Reise gemacht haben…und nun? Auch hinterher! Klar.
Außerordentlich witzig wird hier eine skurrile Herde beschrieben wie sie ihren Weg bahnen zu dem Neugeborenen…kommen sie alle an? Das lest mal alle lieber selbst!
Bei diesem kurzen Text kommt man schnell ins Grübeln für welche Altersklasse diese Geschichte ist und sie bekommt das altbekannte Prädikat: 5-99! Unsere 5-jährigen haben nicht jeden Wortwitz verstanden, aber fanden die Geschichte gut, ich habe mich köstlich amüsiert und die Oma war auch begeistert. Also: für alle etwas, vor allem weil es kurzweilig ist.
Fazit: Wer also noch eine witzige kurze Unterhaltung sucht für die Weihnachtsfeiertage bekommt hier genau das richtig. Eher witzig als besinnlich, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Lehrreich und zugleich unterhaltsam in Frankfurt am Main

Deutsches Haus
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Frankfurt am Main im Jahr 1963, Deutschland hat es mit Hilfe der Alliierten wieder auf die Füße geschafft. Die meisten erfreuen sich an dem Wirtschaftswunder und wollen am liebsten die Vergangenheit ruhen ...

Frankfurt am Main im Jahr 1963, Deutschland hat es mit Hilfe der Alliierten wieder auf die Füße geschafft. Die meisten erfreuen sich an dem Wirtschaftswunder und wollen am liebsten die Vergangenheit ruhen lassen. Der Krieg hat viele Opfer gefordert. 1963 war auch das Jahr in dem die Auschwitzprozesse stattfanden. Eine historisch spannende und so wichtige Zeit der startenden Aufarbeitung und Auseinandersetzung zwischen den Generationen. Diese ganze Reibung hat Annette Hess auf grandiose Weise zu einem Roman verarbeitet: Deutsches Haus. Der harte Stoff der Ausschwitzprozesse wird hier verwoben mit dem Leben der Dolmetscherin Eva Bruhns, die hier aus dem polnischen übersetzt. Aufgelockert wird das Ganze in dem alle Aspekte aus Evas Leben beleuchtet werden. Ihre Eltern unterhalten eine klassische Apfelweinkneipe in Bornheim und arbeiten hart, sind eher einfach gestrickt, haben das Herz am rechten Fleck sind aber trotzdem recht traditionell. Es gibt auch einen potenziellen Ehemann in Evas Leben, aber auch dieser zeigt sich wenig fortschrittlich in seiner Ansicht über die Ehe. Eva ist da schon gedanklich, ohne es selbst aussprechen zu können, weiter. Natürlich gibt es noch mehr Personen und Seitenhandlungsstränge, aber überladen ist es nicht.
Der Roman lässt sich super lesen, ist trotz des harten Stoffes unterhaltsam und sehr lehrreich. Natürlich schreit der Stoff nach einer Verfilmung. Da Annette Hess Drehbuchautorin ist, würde mich nicht wundern, wenn hieraus ein ARD- oder ZDF-Mehrteiler entsteht.
Für alle die Frankfurt gut kennen, sollte auch erwähnt werden, dass man trotz historischem Setting vieles kennt und dass natürlich noch mal ein wunderbarer Zusatzpluspunkt ist für die Lektüre. Besonders für Bornheimer! :0)
Ach ja, und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass dies eine tolle Winterlektüre ist, denn man spürt förmlich das olle Wetter welches hier beschrieben wird.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Mir blieb die Luft beim Lesen weg.

Loyalitäten
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Dieses Buch trifft einen genau da wo man genau zuhören sollte: in der Magengruben, sprich im Bauch. Es geht um Theo, der abwechselnd bei seien getrennten Eltern lebt. Er ist alleine und betäubt sich im ...

Dieses Buch trifft einen genau da wo man genau zuhören sollte: in der Magengruben, sprich im Bauch. Es geht um Theo, der abwechselnd bei seien getrennten Eltern lebt. Er ist alleine und betäubt sich im wahrsten Sinne des Wortes: er trinkt mit knapp 12 Jahren Alkohol um die Sorgen und Ängste los zu werden. Seine Eltern sind beide seit der Trennung selbst psychisch auf sehr unterschiedliche Weisen für Theo abwesend und er fühlt sich schuldig, meint es lösen zu können – wo er doch das Kind ist das Halt und Geborgenheit bei den Eltern sucht.
Theo hat einen besten Freund, der zu ihm hält und ihm auf kindliche Weise loyal ist. Genau wie Theo seinen Eltern gegenüber loyal ist. Fatal.
Es gibt da nur diese eine Lehrerin, die spürt, dass da was nicht stimmt. Ist aber auch so in ihrer eigenen Vergangenheit gefangen, dass sie auch nicht erkennt was vor sich geht. Aber ihr Bauchgefühl trübt sie nicht.

Die Geschichte ist meisterlich erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven. Es kommen abwechselnd Theo, sein Freund Mathis, seine Lehrerin, seine Mutter und die Mutter seines besten Freundes zu Wort. Genial gemacht, denn so merkt der Leser, dass jeder unter der Oberfläche brodelt und kaum einen Blick für das Drama hat das sich dort vor ihren Augen abspielt. Interessant ist auch, dass Theo nicht durch einen Ich-Erzähler zu Wort kommt, sondern mittels einem allwissenden Erzähler.
Die Kapitel sind kurz und treiben einem beim Lesen an, dadurch wird das Gefühl der Abwärtsspirale noch stärker und man möchte einfach nur alle Erwachsenen anschreien und schütteln: Schaut hin! Er braucht Hilfe….

Keine schöne Lektüre, eher verstörend, aber wachrüttelnd. Es führt vor Augen welche Macht Eltern über ihre Kinder haben. Es zeigt vor allem was passieren kann, wenn man sich dem Kind nicht zuwendet. Anwesend sind sie und trotzdem nicht da für den Jungen.

FAZIT: Chapeau vor dieser prägnanten Sprache bei wechselnden meisterhaft erzählten Perspektiven. Wie ein Sog hat es mich in dieses Buch hineingezogen und mir diese erschütternde Geschichte erzählt, die mich ohnmächtig zurücklässt.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Unkonventioneller Blickwinkel auf die Weihnachtsgeschichte

Wer das Christkind beschützte
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Ich habe das Bilderbuch 'Wer das Christkind beschützte' geschrieben von Annette Langen mit meinen Kindern angeschaut und ich las vor.
Zunächst wurden besonders die Bilder von Ute Simon bewundert und der ...

Ich habe das Bilderbuch 'Wer das Christkind beschützte' geschrieben von Annette Langen mit meinen Kindern angeschaut und ich las vor.
Zunächst wurden besonders die Bilder von Ute Simon bewundert und der Buchdruck, denn das Buch hat silbrig glizernde Spinnenweben. Ein absolutes Highlight, da muss man schon auf jeder Seite mal drüber fassen. Also haptisch top!
Der Text hält sich in Grenzen, also wunderbar auch mit 3jährigen lesbar, keine Überforderung aus meiner Sicht. Für die Kleinsten ein schönes Bilderbuch mit wunderschönen Bildern und die erste Heranführung an die Weihnachtsgeschichte ohne viele Details.
Aber es hat auch für meine Großen noch einen besonderen Reiz gehabt, denn der Text erzählt nicht die klassische Weihnachtsgeschichte, sondern eigentlich die Geschichte einer Spinne die einem Paar mit Baby hilft. Für ältere Kinder ein veränderter Blickwinkel auf das Geschehen, wo man viele Fragen stellen kann beim Vorlesen und die Geschichte eigentlich mit den Kindern und der Spinne zusammen erzählt.
Daher ist mein Fazit: Tolles Bilderbuch über viele Altersklassen hinweg (ab 3 bis 6 Jahren) und auch wunderbar gemeinsam lesbar und erlebbar!

Veröffentlicht am 22.11.2018

Nicht nur zum Träumen schön, es fordert zum Reisen im Winter auf!

Reisehandbuch Deutschland im Winter - Reiseführer
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In der kalten Jahreszeit wird es gerne mal ungemütlich draußen und viele wollen einfach nur noch auf der Couch sitzen und in einen Winterschlaf verfallen.
Dabei gibt es so super Ziele und viele tolle Aktivitäten, ...

In der kalten Jahreszeit wird es gerne mal ungemütlich draußen und viele wollen einfach nur noch auf der Couch sitzen und in einen Winterschlaf verfallen.
Dabei gibt es so super Ziele und viele tolle Aktivitäten, die auch im Winter attraktiv sind oder sogar grade im Winter Freude bereiten!

Nun hat sich der neue Nischen-Verlag ‚Reisedepeschen’ hierzu eine besonders feines Projekt ausgedacht und tolle Winter-Reiseziele in Deutschland zusammen getragen.
Dieses tolle Buch ist eine Ansammlung von Ideen von verschiedensten ReiseBlogs, wie der Untertitel schon verlauten lässt ‚Geheimtipps von Freunden’! Sprich, hier hat nicht nur eine oder zwei Personen gesammelt, sondern viele, die auch sehr nett genannt und vorgestellt werden. Da bekommt man auch gleich Lust auf den Blogs weiterzustöbern.
Es sollte auch gesagt sein, dass nicht alle Regionen gleichverteilt auftauchen nur damit es vollständig ist. Nicht vollständig ist der Abspruch sondern gut & persönlich sollen die Tipps sein!
Aber nicht nur das, man merkt beim Blättern und Entdecken, dass in dem Buch viel Herzblut steckt.
Landkartenelemente und Stadtpläne sind super gestaltet. Auch alle anderen graphischen Abbildungen und Illustrationen sind genau meins. Mir gefällt das außergewöhnliche Design extrem gut. Auch die Covergestaltung ist hinreißend.

Merkt man, dass ich das Buch toll finde? ?

Ich wünsche dem Reisedepeschen Verlag viele neue Anhänger und freue mich auf den nächsten Off-Mainstream Reiseführer um Reisefieber zu bekommen!