Leserunde zu "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero

"Und du, wann stirbst du wohl?"
Cover-Bild Deine letzte Stunde
Produktdarstellung
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Carlos Montero (Autor)

Deine letzte Stunde

Thriller

Lutz Kliche (Übersetzer)

"Und du, wann stirbst du wohl?" Das steht auf dem Zettel, den die junge Lehrerin Raquel an ihrem ersten Tag an der neuen Schule findet. Kurz nachdem sie erfahren hat, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Warum, kann ihr keiner erklären. Wurde Viruca wirklich von ihren Schülern in den Tod getrieben, wie ihr Exmann behauptet?
Raquel hat schon bald Grund genug, diese gewagte Hypothese zu glauben. Denn die Schüler scheinen mit ihr das gleiche perfide Spiel zu wiederholen - bis auch sie mit den Nerven völlig am Ende ist ...

Eine beängstigend realistische Geschichte, die mit harmlosen Schülerstreichen beginnt und sich zu einem atemberaubenden Psychothriller entwickelt

Ausgezeichnet mit dem Premio Primavera 2016

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 26.09.2018 - 23.10.2018
  2. Lesen 07.11.2018 - 27.11.2018
  3. Rezensieren 28.11.2018 - 11.12.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.12.2018

Zu viele Zutaten verderben den Brei

0

Zum Inhalt:
Raquel ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Die Ausbildung zur Lehrerin hat sie nicht geschafft, so dass ihr nur Aushilfsjobs in diesem Beruf bleiben, mit der kürzlich verstorbenen ...

Zum Inhalt:
Raquel ist nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Die Ausbildung zur Lehrerin hat sie nicht geschafft, so dass ihr nur Aushilfsjobs in diesem Beruf bleiben, mit der kürzlich verstorbenen Mutter hat sie sich nicht versöhnt und ihre Ehe mit dem arbeitslosen Gérman hat ebenfalls schon bessere Tage gesehen.
Aber dann scheint sich mit dem Jobangebot in Gérmans Heimatstadt die Möglichkeit für einen Neuanfang zu bieten. Doch diese Vertretung hat einen schalen Beigeschmack, - die Vorgängerin Raquels wurde tot aufgefunden. Selbstmord oder – wie deren Exmann vermutet – Mord?
Raquel beginnt zu ermitteln und verstrickt sich immer tiefer in ein Gespinst von Lügen, Halbwahrheiten und illegalen Machenschaften.

Mein Eindruck:
Ausgezeichnet mit einem hochdotierten Preis, eine beängstigend realistische Geschichte, - so steht es auf dem Klappentext. Leider bekommt man als Leser schnell den Eindruck, dass diese Geschichte weit von irgendeinem Realismus entfernt ist oder derselbe sich in Spanien auf einem ganz anderen Level befindet. Wenn dort jedoch zum Beispiel Drogen und übermäßiger Alkohol-Genuss so üblich sind, wie von diesem Buch suggeriert, verwundert die Verleihung des Premio Primavera nicht mehr so sehr. Oder meint „Realismus“, dass ein Problem nach dem anderen in den Fokus der Story gerät – leider alle ohne jeglichen Nachhall, da ob der schieren Menge nur kurz angerissen. Es gibt Depression, Arbeitslosigkeit, Fehlgeburten, Mobbing, Pädophilie, Untreue, Internetkriminalität, Erpressung, Drogenkonsum und –handel, Prostitution, und so weiter und so fort. Praktisch alles, was die Büchse der Pandora an Widrigkeiten zu bieten hat, wird aufgeboten. Wenn es denn wenigstens eine glanzvolle Heldenfigur – nun ja, vielleicht auch nur eine ganz normale Lehrerin mit Liebe zu ihrem Beruf, ihren Schützlingen und einigermaßen mit beiden Beinen im Leben stehend – gäbe, wäre der Schmonzes noch im blassgrünen Bereich. Aber Monteros Heldin ist in ihrer chaotischen, egoistischen, dämlichen und weinerlichen Art einfach nur schwer zu ertragen. Und auch irgendeine andere wirklich sympathische Figur fehlt dem Buch ebenso wie eine letztendlich gelungene Auflösung aller Fäden, die der Autor irgendwann für seine Leser auslegt. Nein, seine Charaktere sind alle ziemlich unangenehm und das Ende bietet zwar eine gewisse Auflösung, kommt jedoch viel zu schnell und kann nicht in jeder Hinsicht überzeugen.
Eins muss man Montero jedoch lassen: Durch das dauernde Auslegen immer mehr Fährten, die mit irgendeinem neuen dunklen Geheimnis verknüpft sind, fiebert man auf das unbefriedigende Ende zu. Der Schreibstil ist interessant und lässt die Tristesse deutlich werden, ein Lesespaß stellt sich jedoch nicht ein.

Mein Fazit:
Ein schöner Stil macht noch kein gutes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 28.11.2018

Spannendes Buch? Definitiv! Aber.......

3

Beim Thriller von Carlos Montero hat mich der Klappentext dazu bewogen, das Buch lesen zu wollen. Ich mag gut gemachte Thriller, die schon während des Lesens nicht preisgeben, wo das Buch zum Schluss hinführt ...

Beim Thriller von Carlos Montero hat mich der Klappentext dazu bewogen, das Buch lesen zu wollen. Ich mag gut gemachte Thriller, die schon während des Lesens nicht preisgeben, wo das Buch zum Schluss hinführt und auch endet.

Gerade was das angeht, hat Carlos Montero mich super unterhalten. Das Buch war spannend und kurzweilig, es ließen sich sehr viele Vermutungen anstellen – aber es gab nichts, was darauf hindeutete, dass das Buch vorhersehbar war. Bis zum Schluss blieb die Spannung erhalten. Insofern also Auftrag erfüllt.

Man wird feststellen, dass sehr viele Personen sprichwörtliche Leichen im Keller haben – was nicht wirklich ein Fehler ist, sondern meist den besonderen Reiz ausmacht.

Warum also dann nicht die volle Punktzahl????

Nun, einige Sachen haben mir überhaupt nicht gefallen. So war die Protagonistin in meinen Augen in ihrer Handlungsweise extrem naiv (man könnte auch sagen es war eine TSTL-Protagonistin), die in alle Richtungen lavierte, aber keine wirkliche Geradlinigkeit in ihrer Handlung erkennen ließ. Dies ließ mich des Öfteren den Kopf schütteln und über sie fast verzweifeln. Auch kam es zuweilen vor wie das sogenannte „Stochern im Nebel“. Wenn man dazu nimmt, dass sie in der einen Situation Intelligenz erkennen lässt, nur um einen Moment später so zu handeln, als wäre sie auf den Kopf gefallen, dann ist das irgendwann nur noch nervig, vor allem dann wenn die weniger intelligenten Verhaltensweisen überwiegen.

Sympathische Charaktere sucht man in diesem Buch vergebens. Aber das muss jeder entscheiden, ob er das möchte oder nicht.

Generell sind sämtliche Protagonisten in ihrer Handlungsweise nicht mit dem Alter das angegeben wurde vereinbar. Das macht das ganze zusätzlich paradox….. Ich möchte jetzt kein Beispiel nennen, aber es zieht sich durch das Buch so durch….. – Nur die Jugendlichen verhalten sich altersgemäß entsprechend. Bei den Erwachsenen sieht es dagegen total düster aus….. Dadurch ist das ganze Geschehen an und für sich nicht wirklich glaubhaft.

Dazu baut der Autor sämtliche Klischees ein, die man nur verwenden kann. Damit hätte ich generell kein Problem, weil sie dazu führen können, dass mehr Tiefe und mehr Dynamik in ein Buch kommt.

Leider funktioniert das nicht, wenn es im Stil „X – abgehakt, Y – abgehakt Z – abgehakt“ stattfindet. Ich übertreibe jetzt auch ein wenig, aber genau dieser Eindruck entstand beim Lesen. Und gerade bei einem Thema das in diesem Buch vorkommt, hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl und mehr Einfühlungsvermögen gewünscht. So gab es zum Schluss nur eine gewisse Fassungslosigkeit, wie das Thema mit einer derartigen Art und Weise abgehandelt werden konnte.

Was mich noch ärgerte, war der Umstand, dass in diesem Buch die Benutzung von Drogen so normal dargestellt wurde, als wäre es ein normaler „Nachmittagssnack“.

Am Ende hätte ich mir gewünscht, dass zwei Personen, die eine nicht unerhebliche Rolle spielten – zumindest am Schluß - nochmals zu Tage gekommen wären.

Der Schluss wäre gut und nachvollziehbar gewesen – wenn ich nicht wieder das Problem mit der Protagonistin gehabt hätte…. Die Verhaltensweisen im Buch bis zum Schluss und der Schluss selbst sind für mich nicht in Einklang zu bringen. Sie widersprechen dem bisherigen und auch deshalb bleibt bei mir zum Schluss ein großes Fragezeichen…..

Wem die oben genannten Ausführungen, die mich zur Abwertung brachten nichts ausmachen, der kann das Buch ungestört genießen

Insofern ein Buch, das einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterließ.

Dennoch aber ein durchaus lesenswertes Buch – wenn man gewisse Abstriche machen – und Verhaltensweisen ausblenden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 28.11.2018

Gute Grundidee, jedoch ausbaufähig

0

Zum Inhalt

Raquel ist Lehrerin und wird nach Novariz gerufen um dort die Vertretung der Spanischlehrerin zu werden. Mit Ihrem Mann German macht sich Raquel auf den Weg in die alte Heimat Ihres Mannes. ...

Zum Inhalt

Raquel ist Lehrerin und wird nach Novariz gerufen um dort die Vertretung der Spanischlehrerin zu werden. Mit Ihrem Mann German macht sich Raquel auf den Weg in die alte Heimat Ihres Mannes. Dort angekommen muss Sie erfahren, dass sich die Spanischlehrerin Viruca umgebracht hat. Doch niemand glaubt das wirklich. Spätestens als Raquel ihr erstes Galgenmännchen bekommt, muss Sie sich selbst die Frage stellen, ob das was man sich erzählt stimmt oder nicht

Meine Meinung

Das Buch “deine letzte Stunde” wurde von Carlos Montero geschrieben. Erschienen ist das Buch im Bastei Lübbe Verlag.

Das Cover des Buches ist eher Düster gehalten. Darauf zu sehen ist eine Schultafel und eine Schulbank. Man bekommt direkt vor Augen geführt, dass es sich, um ein zum Teil, schulisches Thema handelt.

Der Schreibstil an sich ist eigentlich relativ leicht zu lesen. Durch die Protagonisten jedoch, finde ich, wird einem der Spaß am lesen schnell verdorben und man schleppt sich mehr oder weniger zum Ende des Buches.

Die Figuren sind des Buches sind zum Teil so Naiv und verig dargestellt, dass sie wenig bis keine Sympathiepunkte sammeln können. Und wenn man nicht ein bisschen Sympathie aufbringen kann, überzeugt das Buch an sich schon nicht.

Angefangen mit Raquel. Sie ist die Hauptfigur des Buches und naiv, nervig und wie ein Fähnchen im Winde. Ihre Art bringt einen zeitweise an den Rand des Wahnsinns. Man mag schon öfter mal ins geschehen eingreifen und sie schütteln.

Ihr Mann German, ist nicht wesentlich anders. Er wird als großer “Trottel” dargestellt, der auch unter der Fuchtel seiner Familie und den Acebedos steht. Ein Mann ohne Rückgrat.

Die drei Schüler Iago, Roi und Nerea, sind noch die Figuren, denen man am meisten was abgewinnen kann. So ging es mir zumindest. Roi ist der typische Mitläufer, der seinem Freund aus der Patsche helfen will und sich dadurch selbst in Gefahr bringt.

Zu Nerea kann man nicht viel sagen, da sie kein so großer Bestandteil des Buches ist. Sie gehört zu der dreier Konstellation dazu.

Iago ist ein geheimnisvoller Typ, den man nicht wirklich einschätzen kann. Ich selbst habe ihn als Irre und verletzlich empfunden. Am Ende des Buches, erfährt man aber auch warum das so ist.

Auch Iagos Vater Tomas gehört zum Teil in die Geschichte. Ihn und Gabriel von den Acebedos kann ich einfach nur verachten. Die beiden mochte ich von Anfang an nicht und das Ende des Buches bestätigte nur mein Bauchgefühl.
Beide Charaktere nutzen Ihre Macht und ihre Arroganz für Ihre zwecke.

Die Familie von German kann Raquel nicht wirklich leiden. Vorallem Ihre Schwiegermutter zeigt es ihr deutlich.

Die Acebedos, werden von dem ganzen Dorf verachtet. Doch keiner zeigt es öffentlich. Sie haben Geld und dadurch Macht. Sie lassen sich nicht verjagen und kämpfen mit unfairen Mitteln. German ist zum Beispiel einer, der sich Ihrem Einfluss einfach nicht entziehen kann.

Schlussendlich muss ich sagen, dass die Idee eigentlich nicht schlecht ist. Jedoch hapert es hier eindeutig an der Umsetzung. Auch das Ende des buches, wird einem förmlich vor die Füße geworfen. Man bekommt auch da, dass Gefühl, dass es nicht ganz schlüssig zum Rest der Geschichte ist.

Man hätte hier einfach wesentlich mehr aus der Grundidee rausholen können.

Fazit

Tolle Idee, schlechte Umsetzung. Leider kann ich dafür an sich keine klare leseempfehlung erteilen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema