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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2018

Schwelgen in Vielfalt

600 alte Apfel- & Birnensorten neu beschrieben
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Insgesamt werden über 330 alte Apfel- und knapp 260 alte Birnensorten vorgestellt; zu den meisten gibt es ein Foto, zu manchen eine Zeichnung oder Skizze und bei einzelnen liegt kein Bild vor. Im Steckbrief ...

Insgesamt werden über 330 alte Apfel- und knapp 260 alte Birnensorten vorgestellt; zu den meisten gibt es ein Foto, zu manchen eine Zeichnung oder Skizze und bei einzelnen liegt kein Bild vor. Im Steckbrief finden sich alle Informationen, die man benötigt um sich ein Bild der entsprechenden Frucht zu machen: Fruchtgröße und -form, Fruchtfarbe ( sogar in verschiedenen Reifestadien), Fruchtfleisch, Saftgehalt, Geschmack, geeignet für, Genussreife und Haltbarkeit, Wuchs und Bodenansprüche, Ertrag und weitere Bemerkungen.

Ich war auf der Suche nach einer alten Apfelsorte mit rotem Fruchtfleisch; im Internet bin ich nach langer Suche auf den roten Wintercalvill gestoßen und habe sonst nur neue Züchtungen mit werbewirksamen Phantasienamen entdecken können. Zum Glück habe ich dieses Buch in die Finger bekommen, denn neben einigen alten Apfelsorten mit rotem Fruchtfleisch habe ich noch so viele interessante Apfel- und Birnsorten entdeckt, nach denen ich sonst nie hätte suchen können. Selbst die Unterteilung in verschiedene Klassen, beispielsweise bei den Äpfeln Kant-, Rosen-, Rambouräpfel, Reinetten, Streiflinge, Spitz- und Plattäpfel mit jeweiligen Unterteilungen nach Ordnungen, ebenso bei den Birnen, haben bei Weitem das gesprengt, was ich mir vorstellen konnte, in diesem Buch zu finden.

Sehr gut gefällt mir auch das Kapitel, in dem Synonyme der vorgestellten Sorten helfen, die regional gebräuchlicheren Namen herauszufinden.
Insgesamt bietet das äußerst schön und umfanfreich gestaltete Buch einen unglaublichen Überblick über alte Apfel- und Birnensorten, deren Namen oft nicht mehr bekannt sind, die jedoch landwirtschaftlich immer noch genutzt werden und auch wild anzutreffen sein können, am Wegesrand oder auf zugänglichen Obstwiesen. Für mich bietet dieses Buch so vieles zu entdecken, besonders auch, weil ich durch die Steckbriefe samt Geschmacksbeschreibung ( viel zu viele) persönliche Favoriten heraussuchen konnte; mal sehen, ob sich von diesen vielleicht sogar einzelne in Baumschulen finden lassen... Aber auch nur zum Lesen, Entdecken und Schwelgen würde ich diese Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Innere Ruhe finden - - liebevoll und leicht erklärt

Stille, die aus dem Herzen kommt
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Der bekannte Zen-Meister, Friedensaktivist und Autor zahlreicher Bücher erläutert in „Stille, die aus dem Herzen kommt“ Begriffe wie achtsames Atmen, eifriges Bemühen, rechtsame Achtsamkeit, donnernde ...

Der bekannte Zen-Meister, Friedensaktivist und Autor zahlreicher Bücher erläutert in „Stille, die aus dem Herzen kommt“ Begriffe wie achtsames Atmen, eifriges Bemühen, rechtsame Achtsamkeit, donnernde Stille oder edles Schweigen und leitet durch Gedanken, Verse und Übungen zur Achtsamkeit und zum Finden des Zuhause in einem Selber an.

Dabei sind seine Erklärung so leicht verständlich, die angegebenen Übungen so kurz und einfach, dass man sie nachmachen und nachfühlen kann, sei es beim achtsamen Atmen, das man mit neun Atemzügen als Übung beginnen kann, die Gehmeditation, die anfangs kaum fünf Minuten dauern wird oder die Achtsamkeit im Alltag, beim Essen, Spülen Zähneputzen oder Gang zum Briefkasten.
Diese kurzen Übungen lassen lassen direkt nachempfinden, wie die Achtsamkeit wirkt und verändert. Sehr gut gefällt mir auch die Übung der vier Mantras um in der Familie oder Parnerschaft liebevoll Änderungen und Heilung bewirken zu können.

Ich habe schon mehrere Bücher von Thich Nhat Hanh gelesen und bin jedesmal beeindruckt, wie schon alleine das Lesen Wirkung auf mich hat und von der ersten Zeile gefangen nimmt. Die hier vorgestellten Übungen und Verse sind so klar, einfach und alltagstauglich, lassen innere Ruhe finden und machen einfach glücklich.

Veröffentlicht am 26.11.2018

beieindruckend vielschichtige Wissensvermittlung zu 9 weit verbreiteten Heilpflanzen

Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor
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Wolf Dieter Storl beschreibt in diesem Buch sehr intensiv und vielseitig die neun Heilpflanzen Brennnessel, Beifuss, Gundermann, Geissfuss, Wegerich, Schachtelhalm, Gänseblümchen, Vogelmiere und Löwenzahn.

Anwendungsbeispiele ...

Wolf Dieter Storl beschreibt in diesem Buch sehr intensiv und vielseitig die neun Heilpflanzen Brennnessel, Beifuss, Gundermann, Geissfuss, Wegerich, Schachtelhalm, Gänseblümchen, Vogelmiere und Löwenzahn.

Anwendungsbeispiele sowie Rezepte für Heilanwendungen oder Speisezubereitung finden sich in den einzelnen Kapiteln, die jeweils einer Pflanze gewidmet wurden; wesentlich ausführlicher fällt die Betrachtung der Pflanze über verschieden Zeiten und Kulturen hinaus, aus. Ob keltische Bräuche und Überlieferungen, Vorkommen in Märchen unterschiedlicher Länder oder Gegenden ( selbst Unterschiede bei Grimm zu Andersen), sprachliche Entwicklung der Pflanzennamen, verschiedenene Mythologien ( auch verschiedener Indianerstämme), planetarische Zuordnungen, Säfte- und Signaturenlehre und vor allem Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge zwischen diesen unterschiedlichen Sichtweisen fand ich äußerst interessant aufgearbeitet und präsentiert.
Wolf Dieter Storl scheint über schier unerschöpfliches Wissen zu verfügen und vermittelt in diesem Buch einen Teil davon, wobei mich, das muss ich nochmals betonen, die Verknüpfungen ganz besonders gefangen genommen haben. Der Autor beschreibt so fesselnd, dabei fundiert, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag bis man es zu Ende gelesen hat – und mit Sicherheit auch immer wieder darin liest, denn die vielen Informationen kann man mit einem Lesen gar nicht alle verarbeiten und behalten.

Veröffentlicht am 18.11.2018

super erklärt, umfangreiche Auswahl an Rezepten, Anleitungen und Tipps

Zauberhafte Blütentinten
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Silke Rosenbüchler vermittelt in „Zauberhafte Blütentinten“ neben Grundwissen zu unterschiedlichen Tinten, auch in der Vergangenheit, welche Materialien man für die Herstellung von Blütentinten benötigt ...

Silke Rosenbüchler vermittelt in „Zauberhafte Blütentinten“ neben Grundwissen zu unterschiedlichen Tinten, auch in der Vergangenheit, welche Materialien man für die Herstellung von Blütentinten benötigt und beschreibt verschiedene Herstellungsverfahren.

Die Tinten werden aus frischen oder getrockneten Blüten hergestellt; es gibt für das Trocknen auch genaue Anleitungen. Von diesen beiden Materialien ausgehend folgen Erklärungen und Anleitungen zur Blütentintenherstellung aus Presssaft, durch Kochen und Erhitzen, auch unter Zugabe von Alaun, durch Einlegen in Essig sowie Glitzer- und Dufttinte.
Dem schließt sich ein großes Kapitel mit 43 Blütenportraits an, die jeweils aus einem Steckbrief, genauen Verarbeitungshinweisen und diversen Rezepten bestehen. Ganz besonders hilfreich finde ich die Übersicht zu den Farbversuchen: Neben einem Farbklecks sind die Zutaten aufgeführt, mit denen man die jeweilige Farbveränderung erzielen kann. Selbstverständlich handelt es sich nur um eine grobe Orientierung, denn die genaue Farbe ist abhängig von vielen Faktoren, beispielsweise der Menge des Niederschlages oder der Bodenzusammensetzung.

Ich selber sammle schon seit einiger Zeit Blüten um damit per Solarfärbung meiner selbstgesponnenen Wolle eine schöne, natürliche Farbe zu geben, wofür ich auch Alaun nutze.
Die hier vorgestellten Rezepte waren für mich äußerst interessant und inspirierend. Auf den Gedanken, Pflanzentinte herzustellen wäre ich selber nie gekommen, obwohl dieses genau zu meinem Hobby passen würde.
Gerade die zum Schluß des Buches aufgezeigten Ideen, wie Karten oder Anhänger damit zu
vorstellen auf diese Art selbst geschöpftes Papier einzufärben.

Insgesamt vermittelt das Buch eine Fülle an Informationen, Tipps und Rezepten mit verschiedenen Herstellungsverfahren unterschiedlich Blütentinten zubereiten. Durch die Übersicht der Farbversuche mit Angabe der zugefügten Zutat erhält man einen nahezu unbegrenzten Fundus, auf den man zurückgreifen kann. Die Tipps und Ideen sind ausgesprochen hilfreich und inspirierend; ich freue mich auf das Ausprobieren im nächsten Frühjahr.

Veröffentlicht am 15.11.2018

wunderbar erklärt, große Rezeptauswahl - einfach Klasse!

Käse selber machen in nur 1 Stunde - Frischkäse, Ricotta, Halloumi, Burrata, Hüttenkäse, Mozarella, Ziegenkäse
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Claudia Lucero hat längere Zeit herumexperimentiert um verschiedene Käse mit möglichst wenig Aufwand in nur einer Stunde selber herzustellen. Hierfür benutzt sie im durchschnittlichen Haushalt vorkommende ...

Claudia Lucero hat längere Zeit herumexperimentiert um verschiedene Käse mit möglichst wenig Aufwand in nur einer Stunde selber herzustellen. Hierfür benutzt sie im durchschnittlichen Haushalt vorkommende Geräte, wie Topf, Sieb oder Durchschlag, ein feines Seihtuch, das man auch durch ein sauberes Geschirrtuch ersetzten kann oder die Microwelle zum Erhitzen, ersatzweise erfolgt dieses auf dem Herd. Bei dieser schnellen Zubereitung ohne aufwändige Reifeprozesse versteht es sich von selbst, dass der Käse auch innerhalb weniger Tage verzehrt werden sollte.

In ihrem Buch „Käse selbermachen in nur 1 Stunde“ führt sie in des Thema ein, beschreibt Grundkenntnisse, die Grundausstattung, Zubereitungs und „Spiel-“ Regeln, sowie mögliche Fehler, die das Ergebnis beeinflussen können.
Dem schließt sich ein großer Rezeptteil an, der reichlich bebildert, mit leicht verständlichem Text und Schritt-für-Schritt-Fotos das heimische Käsen vermittelt und unvermeidbar zu einem gelungenen Käse führt, sofern man sich exakt an die Anleitung hält.
Die zubereiteten Käsesorten werden kapitelweise vorgestellt:

cremig und streichbar:
z.B. Meyer-Zitronen-Ricotta, Französischer Ziegenkuss, klassischer Hüttenkäse

- fest und doch weich:
z.B. Curry-Panir, Halloumi, gebratener Honigkäse, Smokey Cheater

zart schmelzend und klebrig:
z.B. Triple Pepper Hack, Lieblingsmozzarella, Burrata mit Nussbutter

Neben Rezepten zur Käseherstellung finden sich zahlreiche Abwandlungen zur Ausformung, Würzung und vor allem die Aufforderung selber herum zu experimentieren. Selbst wenn der Käse mal nicht so gelungen ist, wie vorgesehen, bleibt er ein leckeres Naturprodukt, dessen eigene Zubereitung man dokumentieren, abwandeln und vor allem genießen sollte.

Zudem erhält man Rezepte für die Weiternutzung erhaltener „Abfall“produkte wie der Molke, die sich vorzüglich in Smoothies, Suppen oder Brot verarbeiten läßt.

Vor vielen Jahren habe ich Rezepte aus der Hobbythek nachgemacht, hauptsächlich einen Frischkäse, den ich zuweilen auch mit Blauschimmelkultur geimpft habe oder den so einfach herstellbaren Hüttenkäse. Die Rezepte waren sehr schlicht und so überzeugend, dass ich das Käsen zwar interessant fand, jedoch nach Kurzem schon wieder aufgegeben habe. Beim Lesen der hier enthaltenen Rezepte erkenne ich auch den Unterschied; da wird der Milch Sahne zugefügt, mit verschiedenen Säuerungsmitteln gearbeitet und auf eine große Vielfalt an Käsesorten Wert gelegt.
So finde ich die Käseherstellung in der eigenen Küche wieder sehr ansprechend und spannend.

Sehr gut gefällt mir, dass die Rezepte tatsächlich sinnvoll auf einen Privathaushalt ( und nicht auf den Betrieb einer professionellen Käserei) abgestimmt sind. Bei zu verarbeitenden Milchmengen von maximal vier Litern, manche Rezepte kommen mit zwei Litern aus, und dem vorhandenen Equipment läßt sich die Zubereitung leicht bewerkstelligen. Claudia Lucero verwendet in ihren Rezepten Tabletten mit pflanzlichem Lab, die ich nirgendwo finden konnte und deshalb die flüssige Version, die es unter anderem in einem großen Auktionshaus günstig gibt, nutzen werde. Sollte das Ergebnis bei der Käseherstellung anders als geplant ausfallen, werde ich dann schon wissen, ob ich beim nächsten Mal anders dosieren sollte.

Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut; es erklärt die „kleine“ Käseherstellung sowohl im Text als auch durch die Fotoserien perfekt, liefert jede Menge Tipps und Anregungen und sogar eine Liste für die Fehlersuche, falls mal etwas nicht so gelungen sein sollte. Einfach Klasse!