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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Bens Sonnenblumen
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Die kleine Mica erzählt vom Verlust ihres Bruders Ben. Er wurde auf seinem Fahrrad von eine LKW angefahren und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Sie erzählt von der Totenwache und der Beerdigung. Nichts ...

Die kleine Mica erzählt vom Verlust ihres Bruders Ben. Er wurde auf seinem Fahrrad von eine LKW angefahren und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Sie erzählt von der Totenwache und der Beerdigung. Nichts ist mehr wie früher, es herrscht auf einmal gespenstische Stille im Haus. Der Vater schweigt, die Mutter weint. Also zieht Tante Emma mit ein. Sie kümmert sich um Mica und ihren großen Bruder Noah. Mica erzählt, wie es ihr im ersten Jahr nach dem Tod ihres Bruders geht, wovor sie sch fürchtet, welche Ängste ihre Eltern. Langsam geht es wieder bergauf und Mica sät für ihren toten Bruder Sonnenblumen an. Die Erinnerungen an den Bruder werden für immer bleiben.

Im Anhang befinden sich, wie bei den meisten Kinderbüchern aus dem Mabuse Verlag, fachliche Informationen für Eltern, Erzieher oder andere Unterstützer. Die Themen Trauer, Tod, Schmerz und Leid werden besprochen. Was brauchen Kinder in solch einer Zeit, wie geht es den Eltern bei einem so schwerwiegenden Verlust? Wie kann man helfen?

Dieses Buch trieb mir die Tränen in die Augen. Es ist so hell und freundlich gestaltet und bringt dabei ein so schweres Thema mit sich. Es ist wichtig, mit Kindern über den Tod und die eigene Trauer zu sprechen. Dieses Buch geht ganz behutsam mit der Materie um und zeigt, wie wichtig es ist, offen zu sprechen und weiter zu gedenken, erst dann vermag die Zeit die Wunden zu heilen.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Kommt Papa gleich wieder?
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Die Geschichte um Alex und seinen Papa ist wahr. Alex ist drei Jahre alt, als sein Papa einen Herzinfarkt erleidet. Er schafft es, Hilfe zu holen, doch leider stirbt sein Vater noch vor Ort. Aus Mangel ...

Die Geschichte um Alex und seinen Papa ist wahr. Alex ist drei Jahre alt, als sein Papa einen Herzinfarkt erleidet. Er schafft es, Hilfe zu holen, doch leider stirbt sein Vater noch vor Ort. Aus Mangel an hilfreichen Büchern zu diesem Thema, entschloss sich Alex‘ Mutter Elke Barber dazu, ein Buch zu schreiben. Die Texte sind in Alex Worten verfasst und gemeinsam versuchen sie das Geschehene zu verarbeiten.

Zunächst erzählt Alex von seinem kleinen Urlaub ganz allein mit Papa. Die beiden haben großen Spaß, doch am nächsten Morgen geht es seinem Papa nicht gut und Alex muss Hilfe holen. Dafür musste er sehr weit laufen. Der Krankenwagen macht einen riesen Lärm und nimmt seinen Papa mit. Die Illustrationen schwanken farblich zwischen fröhlich und düster, je nachdem, an welchem Punkt der Geschichte man sich befindet. Die Zeichnungen sind großflächig und darauf reduziert, was wichtig ist.

Die kindlichen Worte und die dazu passenden Illustrationen haben mich so berührt, dass mit beim Lesen die Tränen in die Augen stiegen. Die Unschuld des kleinen Alex ist so greifbar, als er fragt, ob Papa wieder kommt, ob er vielleicht nur auf der Arbeit ist und ob er denn „bitte“ gesagt hat, als er fragte ob er wieder gesund werden könne. Sie spielen die Situation mit dem Krankenwagen mit Alex Spielzeug nach, damit Alex versteht, was da passiert ist. Natürlich kommt irgendwann auch Alex der Gedanke, dass jeder einmal sterben muss und dass vielleicht schon bald ein weiterer geliebter Mensch ihn verlassen wird. Und so setzt sich die Autorin Elke Barber auch mit diesem Thema äußerst behutsam auseinander. Es ist normal, dass man traurig ist, wenn man jemanden verloren hat, aber das Leben geht trotzdem weiter und man kann auch wieder Freude empfinden. Das ist der Kreislauf des Lebens.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod

Ein Stern namens Mama
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Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen Ruben erzählt. Er hat bald Geburtstag und sein Papa sagt, dass sei ein ganz besonderer Geburtstag. Ruben erinnert sich zurück an seinen letzten Geburtstag, an welchem ...

Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen Ruben erzählt. Er hat bald Geburtstag und sein Papa sagt, dass sei ein ganz besonderer Geburtstag. Ruben erinnert sich zurück an seinen letzten Geburtstag, an welchem ihm sein Papa die gleichen Worte sagte und ergänzte, dass man ja nur einmal im Leben 5 Jahre alt wird. Doch dieser 6. Geburtstag ist wirklich anders als die bisherigen, denn zum ersten Mal muss Ruben seinen Geburtstag ohne seine Mama feiern, denn sie ist gestorben. Seine Mama ist jetzt ein Stern am Himmel und leuchtet zu ihnen herab.

1999 erschien der Kinderroman "Ein Stern namens Mama" von Karen-Susan Fessel. Hier ist die Geschichte aus Sicht der älteren Tochter Louise geschildert. 2016 erschien es in einer Neuauflage beim Oetinger Verlag.

Die Illustrationen der Bilderbuch Variante wirken im ersten Moment relativ düster. Die Farben schwarz, gelb und orange sind dominant. Bei näherer Betrachtung wird aber schnell klar, dass die Geschichte größtenteils in den hellen Tönen gehalten ist. Schwarz ist nur der Sternenhimmel, an welchem einige Sterne leuchten, denn von dort schauen die Verstorbenen zu uns herab.

Ganz behutsam wird die Krankheit, an der Rubens Mutter gestorben ist geschildert. Sie litt an Krebs, ihr fielen die Haare aus und sie musste operiert werden. Ruben uns seine Schwester Louise überlegen sich, wie sie die Strapazen für ihre Mutter erträglicher machen können. Sie geben ihr ihre Lieblings-Shirts, um damit im Krankenhaus kuscheln zu könne, damit sie sich nicht einsam fühlt. Ruben schenkt ihr seine Lieblingskappe, als ihr die Haare ausfallen. Gemeinsam geht die Familie durch diese schwere Zeit und gemeinsam stehen die drei Verbliebenen nach dem Tod der Mutter unter dem Sternenhimmel und gedenken ihr.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Besuch eines Drachens zu Weihnachten.

Spekulatius, der Weihnachtsdrache
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Endlich ist die Adventszeit gekommen, doch Mats bekommt in diesem Jahr nur einen Adventskalender mit langweiligen Sprüchen. Er sei nun zu groß für Schnickschnack. Nur seine kleine Schwester bekommt noch ...

Endlich ist die Adventszeit gekommen, doch Mats bekommt in diesem Jahr nur einen Adventskalender mit langweiligen Sprüchen. Er sei nun zu groß für Schnickschnack. Nur seine kleine Schwester bekommt noch die alt bekannten Adventspäckchen. Enttäuscht verlässt Mats die Wohnung und wandert durch die Stadt. Dabei trifft er auf Frau Kramer, die ihm zum Trost ein goldenes Ei schenkt. Bald darauf schlüpft aus ebendiesem Ei ein goldener Drache, der nach Spekulatius duftet und den ganzen Tag Lebkuchen isst und Kakao trinkt. Max und seine Schwester müssen die Existenz des Drachen geheim halten und dabei wird ihr Leben ganz schön auf den Kopf gestellt, denn Mats‘ Klassenlehrer scheint etwas zu ahnen.

Ein kleiner Hinweis an alle Eltern, deren Kinder noch vom Weihnachtsmann oder Christkind beschenkt werden: Am 21. Dezember solltet ihr vielleicht den zweiten und dritten Absatz beim Vorlesen einfach auslassen. Dort steht nämlich, dass die Eltern die Geschenke unter den Baum legen.

Spekulatius ist ein sehr liebenswerter Drache mit einem zuckersüßen Akzent. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Und auch Mats und Matilda sind ganz wunderbare Kinder, die sich äußerst umsichtig um den kleinen Drachen Specki (so ist sein Spitzname, weil er so viel isst, dass er bald bestimmt ganz dick sein wird) und beschützen ihn vor dem Bösen in der Welt. Während Matilda sehr pfiffig ist und immer eine Lüge parat hat, holt sich Mats Hilfe bei Frau Kramer. Frau Kramer ist wiederum ein ganz besonderer Mensch, denn sie hilft, obwohl sie nicht genau weiß, was sich im Drachenei befunden hat. Ohne sie wären die Kinder das ein oder andere Mal ziemlich aufgeschmissen gewesen. Aber die weltgewandte Frau Kramer hat eben ihr Herz am rechten Fleck.
Man merkt also schon, das Buch strotzt nur vor tollen Charakteren, die ein spannendes Abenteuer erleben. Dabei ist die Geschichte in 24 Kapitel eingeteilt, sodass den Kindern die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßt wird. Aber Vorsicht, die Kapitel enden oftmals mit einem fiesen Cliffhanger, der die Kinder sicherlich vor Spannung fast platzen lässt.

Mit viel Humor und einigen spannenden Elementen bietet dieses Adventsbuch eine tolle Geschichte für die Weihnachtszeit.

Veröffentlicht am 28.11.2018

WENN GEHEIMNISSE DEM KIND BAUCHSCHMERZEN BEREITEN.

Ein Bauch voller Geheimnisse
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Auf der Frankfurter Buchmesse stach mir gleich das Buch "Ein Bauch voller Geheimnisse" ins Auge. Das Cover ist sehr aussagekräftig. Es zeigt ein Kind in einem bauschigen Tutu. Doch das Kind sieht nicht ...

Auf der Frankfurter Buchmesse stach mir gleich das Buch "Ein Bauch voller Geheimnisse" ins Auge. Das Cover ist sehr aussagekräftig. Es zeigt ein Kind in einem bauschigen Tutu. Doch das Kind sieht nicht glücklich aus, etwas scheint nicht in Ordnung zu sein, es blickt herunter auf den Bauch und scheint ihn sich auch zu halten. Wer selbst Kinder hat, der kennt es wohl. Die Kleinen klagen über Bauchschmerzen, doch oftmals sind Ängste oder Sorgen der Auslöser dieser Schmerzen. Damit beschäftigt sich dieses Buch.

Der Verlag:

Der TALISA Verlag will mit seinen Büchern die interkulturellen Kompetenzen der Kinder fördern und gleichzeitig dafür Sorgen, dass Sprachen und somit auch Kulturen nicht aussterben, weil sie nicht genug gepflegt oder an die Kinder weitergegeben werden können. Den Verlag gibt es seit 2005 und er konzentriert sich auf bilinguale Bücher. Dabei werden nicht nur Schulkinder, sondern auch Kindergartenkinder angesprochen. Im Verlag sind 18 Sprachen vertreten, jeweils in Kombination mit Deutsch. Die Bücher sollen „vor allem Kinder, aus Familien bei denen Zuhause Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird, in ihrer Sprach- und Leseentwicklung begleiten, im Besonderen auch Eltern ermutigen, ihre Muttersprache zu pflegen“. (http://talisa-verlag.com/kinderbuchverlag/)

Inhalt:

An manchen Tagen geht einfach alles schief. So ergeht es Moira. Morgens zieht sie ihre Strumpfhose an, zupft an einem losen Faden und schon ist sie kaputt. Sie traut sich nicht, ihrer Mutter Bescheid zu sagen und behält es als Geheimnis für sich. Als sie ihre Birne essen soll, hat sie keinen Hunger und wirft sie nach der Schule weg, damit keiner bemerkt, dass sie heute mal nicht das Obst, welches so gesund ist, gegessen hat. Am Ende des Tages hat Moira so viele Geheimnisse, dass ihr der Bauch weh tut.

Kritik und Fazit:

Manchmal folgt ein Geheimnis dem nächsten und eine Lüge jagt daraufhin die andere. Ein Teufelskreis, aus dem man mit jeder weiteren Lüge immer schwerer herausfindet. Oft schlagen Schuldgefühle den Kindern auf den Magen. Doch meistens ist es viel leichter, einfach die Wahrheit zu sagen und zu seinen Fehlern oder Missgeschicken zu stehen. Das ist die Botschaft dieses Buches, welches in Deutsch, Arabisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Türkisch verfasst ist.
Aber auch wir Eltern sollten darüber nachdenken, ob unsere Kinder genug Vertrauen zu uns haben, um ohne Hemmungen, Angst oder Sorge mit uns über ihre Geheimnisse zu sprechen.
Die bunten Illustrationen begleiten den Text auch auf eine fröhliche Weise und erstrecken sich über die gesamten rechten Buchseiten. Die Kinder können dort viel entdecken und folgen Moira mit Spannung durch den Tag.

"Ein Bauch voller Geheimnisse" bietet Kindern und Erwachsenen eine gute Möglichkeit, sich mit dem Themen Geheimnisse, Lügen, Schulgefühle und Vertrauen auseinanderzusetzen und eventuell vorhandenen schlechten Gefühlen auf den Grund zu gehen.