Cover-Bild Die Postmeisterin
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783471351321
Helga Glaesener

Die Postmeisterin

Historischer Roman

Ein historisches Abenteuer in Rheinland-Pfalz

Die junge Adlige Aliz lebt als Kammerfrau bei der Herzogin von Jülich. Als diese brutal ermordet wird, flieht sie mit Moritz, dem illegitimen Sohn ihrer Herrin, nach Wöllenstein, ein Dorf in der Nähe von Mainz. Liebevoll kümmert sie sich um den Jungen. Um zu überleben, baut sie einen illegalen Postdienst auf. Das ist riskant, denn die Familie von Taxis besitzt das kaiserliche Monopol auf die Postbeförderung. Und tatsächlich wird Moritz, mittlerweile zum jungen Mann herangewachsen, von den Häschern der Taxis verhaftet. Doch auch die Vergangenheit verfolgt Aliz. Als die Mörder der Herzogin von einem rechtmäßigen Erben erfahren, werden Aliz und Moritz zu Schachfiguren in einem perfiden Spiel.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender historischer Roman mit interessantem historischen Hintergrund

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1612: Aliz führt nach dem Tod Ihres Mannes alleine das Gasthaus „Grüne Laterne“, kommt aber mit ihren drei Kindern, dem Knecht und den Mägden mehr schlecht als recht über die Runden. Sie hat daher zusätzlich ...

1612: Aliz führt nach dem Tod Ihres Mannes alleine das Gasthaus „Grüne Laterne“, kommt aber mit ihren drei Kindern, dem Knecht und den Mägden mehr schlecht als recht über die Runden. Sie hat daher zusätzlich einen Postdienst aufgebaut – da aber das kaiserliche Monopol der Postbeförderung bei der Familie Taxis liegt, ist das Ganze illegal und sehr gefährlich. Eines Tages holt sie auch noch ihre Vergangenheit ein, denn 15 Jahre zuvor wurde sie ungewollt in einen Erbfolgestreit hineingezogen.

Moritz, Aliz älterer Sohn, der in Frankfurt bei Meister Fettmilch das Handwerk des Lebkuchenbäckers lernt, gerät mitten hinein in einen Zwist der Handwerker mit dem Rat der Stadt, hat aber auch private Probleme, denn er liebt Fettmilchs Tochter, rechnet sich aber keine Chancen aus, so lange er nicht wohlhabend ist.

Mich hat der Titel des Romans direkt angesprochen, denn ein historischer Roman über eine Postmeisterin schien mir neu und interessant, zumal mir auch bekannt war, dass es in diesem Bereich ein Monopol gab und die privilegierte Familie sicher nicht begeistert über Konkurrenz war. Ich empfehle, den Klappentext nicht zu lesen, er verrät zu viel und wirkte auf mich persönlich nicht sehr anziehend. Angezogen hat mich aber der Name der Autorin, denn mein bisher einziger Roman von ihr, hat mir sehr gut gefallen und ich wollte unbedingt mehr von ihr lesen.

Helga Glaesener hat in meinen Augen ein großes Erzähltalent, sie erzählt sehr lebendig, beschreibt authentische Charaktere, setzt interessante Protagonisten ein und weiß Spannung richtig zu setzen. Der historische Hintergrund, der auf drei tatsächlichen Gegebenheiten aufbaut, neben dem Postmonopol gab es auch den Erbfolgestreit und die Problematik zwischen Zünften und Rat in Frankfurt, ist gut recherchiert und lädt dazu ein, sich noch ein bisschen mehr mit den Themen auseinandersetzen. Im Epilog geht die Autorin selbst auf Fakten und Fiktion ein.

Gut gefallen hat mir der Druck des alten Frankfurt im Inneren des Romans, ebenso die schön gestalteten Kapitelinitialen.

Die Charaktere sind, wie schon erwähnt, interessant, mir gefällt, dass sie zum größten Teil vielschichtig gestaltet sind und die Protagonisten sich als Identifikationsfiguren eignen. Ich weiß gar nicht, wer mir lieber ist, Aliz, sehr patent und mutig, die alles für ihre Kinder tun würde, Symon, zwielichtig aber nicht unsympathisch, den man erst im Laufe des Romans richtig einordnen kann, Moritz, ebenso mutig wie seine Mutter, aber manchmal auch zu wagemutig oder Rafael, ein jüdischer Junge mit einem Geheimnis. Sehr gut gelungen sind auch ein paar Nebenfiguren, wie Marthe, die ehemalige Amme, die nun an Demenz leidet, der Autorin gelingt es, dies sehr eindrücklich zu schildern, indem sie aus der Perspektive Marthes erzählt oder Aleeke, dunkelhäutig und exotisch, der sich fragen lassen muss, ob er ein Mensch sei.

Die Geschichte selbst ist sehr spannend und entwickelt sich schnell zum Pageturner, und hin und wieder schimmert ein bisschen Humor durch. Die Schicksale der Charaktere sind gut in das historische Geschehen verwoben, nichts wirkt aufgesetzt. Am Ende habe ich den Roman zufrieden zugeklappt, auch, weil kein nicht alles wunderbar ausgeht.

Der Roman hat mich sehr gut gefallen, mich Neues gelehrt und mich gut unterhalten. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die historische Romane mit gut recherchiertem geschichtlichem Hintergrund mögen. Ich freue mich auf weitere Romane der Autorin.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Die Postmeisterin

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Die junge Adlige Aliz ist Kammerfrau bei der Herzogin Jakobe von Jülich. Als sie den Mord an der Herzogin zufällig beobachtet, wird ihr gleich klar, dass sie fliehen muss. Sie nimmt den illegitimen Sohn ...

Die junge Adlige Aliz ist Kammerfrau bei der Herzogin Jakobe von Jülich. Als sie den Mord an der Herzogin zufällig beobachtet, wird ihr gleich klar, dass sie fliehen muss. Sie nimmt den illegitimen Sohn ihrer Herrin mit nach Wöllenstein, ein Dorf in der Nähe von Mainz, und kümmert sich um ihn, als sei es ihr eigenes Kind.
Fünfzehn Jahre später ist sie verwitwet und hat in Wöllenstein den Gasthof „Zur grünen Laterne“. . Das Geld reicht aber nicht, um sie und die drei Kinder zu ernähren und so hat Aliz eine illegale Poststrecke aufgebaut, denn das kaiserliche Monopol hat die Familie Taxis. Aliz darf sich also keinesfalls erwischen lassen. Aber nicht nur aus dieser Richtung droht Gefahr, sondern auch von Sybille, einer Schwägerin von Jakobe, die Moritz zurückhaben will und dafür auch über Leichen gehen würde.
Diese Geschichte ist wundervoll geschrieben. Ich fühlte mich in eine vergangene Zeit versetzt, da alles so gut und bildlich beschrieben ist.
Auch die Personen und ihre Lebensweise sind sehr gut und authentisch dargestellt. Aliz ist ein mutige Frau, die für die ihren kämpft. Symon war mir am Anfang ziemlich suspekt, doch sein wahres Ich zeigt er erst mit der Zeit. Auch Moritz ist mutig, manchmal zu sehr. Der jüdische Junge Rafael bietet eine besondere Überraschung. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Charaktere, die ebenfalls gut gezeichnet sind.
Wir lernen die Geschichte unterschiedlichen Perspektiven kennen. So nach und nach ergibt sich dann aus mehreren Handlungssträngen ein Gesamtbild.
Über das Monopol der Postbeförderung habe ich früher schon einiges erfahren und dieses Wissen wurde durch den Roman noch einmal vertieft.
Ein sehr schöner historischer Roman , der spannend ist und mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Das umkämpfte Postmonopol

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Ein spannender und fesselnder Roman um das Schicksal einer Familie im 17. Jahrhundert.

Durch Zufall beobachtet die Kammerzofe Aliz den Mord an ihrer Herzogin Jakobe. Geistesgegenwärtig ergreift sie mit ...

Ein spannender und fesselnder Roman um das Schicksal einer Familie im 17. Jahrhundert.

Durch Zufall beobachtet die Kammerzofe Aliz den Mord an ihrer Herzogin Jakobe. Geistesgegenwärtig ergreift sie mit dem Sohn der Herzogin die Flucht. 15 Jahre später unterhält sie in Wöllstein den Gasthof "Zur grünen Laterne" zusammen mit ihren mittlerweile drei Kindern. Das erwirtschaftete Geld reicht gerade um die Familie am Leben zu erhalten. Aliz hat daher eine Poststrecke aufgebaut, um sich so nebenbei noch etwas hinzuverdienen zu können. Der Kaiser besitzt allerdings das Postmonopol und ist ständig auf der Suche nach den geheimen Postwegen, um diese zu zerstören und die Urheber hart zu bestrafen. Es entwickelt sich ein spannender Kampf um das Postnetz und den damit verbundenen Schicksalen in dieser schweren Zeit...

Helga Glaesener ist es mit ihrer bildreichen und lebendigen Sprache gelungen mich schnell in die damalige Zeit zu versetzen. Das Leben und die Atmosphäre des 17. Jahrhunderts werden sehr gut beschrieben und wirken dabei hervorragend recherchiert. Die Spannung wird mit dem Schicksal der Familie um Aliz aufgebaut und über das gesamte Buch aufrechtgehalten. Die Hintergründe werden erst nach und nach offengelegt, so dass dem Leser immer wieder Gelegenheit gegeben wird eigene Überlegungen anzustellen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und in mehreren Handlungssträngen beschrieben, die sich aber immer wieder kreuzen. Helga Glaesener erreicht damit ein hohes Tempo und Spannung. Insgesamt hat mir "Die Postmeisterin" sehr gut gefallen und die Geschichte könnte durchaus weitererzählt werden, so dass ich mir Hoffnung auf eine Fortsetzung mache.

Liebhabern historischer Bücher möchte ich "Die Postmeisterin" gerne ans Herz legen, und bewerte den Roman mit guten 4 von 5 Sternen!!!

Veröffentlicht am 25.09.2016

Leider nicht mein Buch

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Leider bin ich mit diesem historischen Roman von Helga Glaesener nicht zurechtgekommen. Im Folgenden möchte ich erklären warum dies so war.
Das Cover gefiel mir zunächst sehr gut, es passt meiner Meinung ...

Leider bin ich mit diesem historischen Roman von Helga Glaesener nicht zurechtgekommen. Im Folgenden möchte ich erklären warum dies so war.
Das Cover gefiel mir zunächst sehr gut, es passt meiner Meinung nach gut zu einem historischen Roman, da der Wiedererkennungswert direkt gegeben ist. Auch die Buchbeschreibung las sich sehr gut, sodass ich dieses Buch auf meinen Wunschzettel setzte. Als ich dann über NetGalley die Möglichkeit bekam, dieses Buch zu lesen, forderte ich es als Rezensionsexemplar an.
Dieses Buch habe ich wohl nur zu Ende gelesen, weil es ein Leseexemplar war und ich eine eigene Meinung zu dem Buch verfassen muss, sonst hätte ich es wohl abgebrochen. Denn irgendwie hat mich dieses Buch zu keiner Zeit gepackt, ich hatte mich auf einen spannenden Roman gefreut, doch leider kam für mich diese Spannung nicht so richtig auf. Schwierig finde ich auch die Buchbeschreibung. Zwar geht es in Teilen um die Postzustellung, aber die familiären Schwierigkeiten nehmen den Hauptanteil der Handlung ein. Es geht nicht nur um die „Herkunft“ von Moritz sondern auch von Tile, dem zweiten Jungen, um den Aliz sich kümmert.
Beim Lesen schweiften meine Gedanken immer wieder ab, ich hatte stellenweise Mühe mich auf den Roman zu konzentrieren. Ich weiß nicht, ob dies an mir lag und es einfach nicht mein Buch war, oder ob es wirklich auf den Plot zurückzuführen ist. Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich keine Probleme, sie schreibt verständlich und gut. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, leider finden sich über den Kapitelangaben keine Orts- und Zeitangaben, die dem Leser die Orientierung erleichtern.
Schwierig fand ich die politischen Verstrickungen, diese fordern meiner Meinung nach eine sehr hohe Aufmerksamkeit vom Leser. Mir ist es leider bis zum Schluss nicht geglückt, dieses Geflecht bis in den letzten Winkel zu durchschauen.
Von daher kann ich leider für diesen Roman keine Leseempfehlung aussprechen. Das Publikum dieses Buches sind mit Sicherheit die Leser von historischen Romanen. Helga Glaesener und ich haben diesmal nicht zueinander gefunden, ob es einen erneuten Versuch meinerseits geben wird, kann ich noch nicht sagen.