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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2016

12 Monate - 12 Männer

Calendar Girl - Verführt (Calendar Girl Quartal 1)
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Die Idee für diese Reihe finde ich ziemlich gut: 12 Monate - 12 Männer, die Mia Saunders als exclusives Escort-Girl kennenlernt. Jeden ihrer Kunden begleitet sie einen ganzen Monat lang und gerät dabei ...

Die Idee für diese Reihe finde ich ziemlich gut: 12 Monate - 12 Männer, die Mia Saunders als exclusives Escort-Girl kennenlernt. Jeden ihrer Kunden begleitet sie einen ganzen Monat lang und gerät dabei in ziemlich viele ziemlich unvorhergesehene Situationen.

Ich muss aber auch sagen: den Anfang dieses Buches, in dem die Hintergründe für Mias Tätigkeit erklärt werden, fand ich recht schwach: Weil ihr Vater, Alkoholiker und Spieler, von Auftragsschlägern eines Kredithais zusammengeschlagen wurde, versucht Mia innerhalb eines Jahres die Schulden ihres Vaters zurückzuzahlen. Die stolze Summe von 1 Million Dollar. Und zufällig hat Mia eine Tante, die einen so exclusiven Escort-Service betreibt, dass die Mädchen dort über 100.000 Doller pro Monat verdienen können… Und zufällig ist Mia so schön, dass sie von ihrer Tante sofort einen Job angeboten bekommt... Nee, wers glaubt, wird selig. Das kam mir eher vor wie in einem unterdurchschnittlichen amerikanischen Film und deshalb hab ich mich am Anfang mit dem Buch schwer getan.

Die zarte Liebesgeschichte im ersten Teil „Januar“ allerdings hat mich dann positv überrascht und auch die Sexszenen waren recht ansprechend beschrieben. Nun ja… im Laufe dieses ersten Bandes gibt es noch viele weitere und was soll ich sagen – es ist wie in einer längeren Beziehung – irgendwann ist der Sex halt nicht mehr so aufregend wie ganz am Anfang. Sprich: man kann auch in der Erotikliteratur das Rad nicht ständig neu erfinden und so stellte sich bei diesen Szenen gegen Ende des Buches ein wenig Routine ein und ich habe sie nicht mehr so intensiv gelesen wie noch am Anfang.

Trotzdem hat es die Autorin geschafft, mich für die Story an sich zu erwärmen – ich bin gespannt, wen Mia im Laufe des Jahres noch so alles kennenlernt und werde auch die weiteren Bände lesen

Veröffentlicht am 13.10.2016

Sommerleichte Urlaubslektüre, etwas schnell „durcherzählt“

Unser Haus am Meer
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Die Geschichte um das alte Kapitänshaus in Heringsdorf und seine Bewohner (Schriftsteller Markus, Surflehrer Ben – sein Bruder – und Großmutter Charlotte ist eine nette Lektüre für den Urlaub oder „einfach ...

Die Geschichte um das alte Kapitänshaus in Heringsdorf und seine Bewohner (Schriftsteller Markus, Surflehrer Ben – sein Bruder – und Großmutter Charlotte ist eine nette Lektüre für den Urlaub oder „einfach mal so zwischendurch“ zum Entspannen. Große Literatur darf man nicht erwarten, aber ich denke das ist auch okay - das Buch ist „zielgruppengerecht“ konzipiert zum Erholen und Abschalten.

Wenn auch die Erzählweise sehr sympathisch ist, kam sie mir doch an einigen Stellen noch etwas unausgereift vor. Einfach, weil die Handlung – das ist meine ganz persönliche Meinung – etwas hölzern und schnell „durcherzählt“ war. Zudem waren mir die ständigen Seefahrts-Vergleiche mit der Zeit ein wenig zuviel. Aber das ist Geschmackssache – zum Thema, also zu dem im Buch vorkommenden Glücks-Ratgeber „Das Kapitänsprinzip“ – passte es auf jeden Fall, allerdings kamen die Ratschläge in dem Buch ein wenig klischeehaft rüber. Ebenso wie die Figuren - leider (z. B. der Surflehrer, der bei jedem Kurs mit einer anderen Schülerin anbandelt oder der schüchterne, introvertierte Schriftsteller). Da war mir etwas zu viel Schwarz-Weiß-Denken dabei, und die Figuren bekamen dadurch kaum Tiefe. Am besten gefallen hat mir Oma Charlotte, die mit ihrer erfrischenden Art einen schönen Akzent im Buch setzen konnte.

Ich möchte das Buch nicht schlecht reden, denn zum Ausspannen ist es durchaus geeignet. Und ich bin mir sicher, wenn Frau Jacobsen am Stil noch ein bisschen feilt, wird mir das nächste Buch – das schon angekündigt ist für Feb. 2017 – um Längen besser gefallen. Darauf setze ich und werde es auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 22.09.2016

Warum eigentlich "Das Haus der geheimen Versprechen"?

Das Haus der geheimen Versprechen
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So richtig erschließt sich mir der deutsche Titel nicht. Der Originaltital „Evergreen Falls“ passt da viel besser. Natürlich gibt es Geheimnisse, Intrigen und Verwicklungen, wie es eben in einem solchen ...

So richtig erschließt sich mir der deutsche Titel nicht. Der Originaltital „Evergreen Falls“ passt da viel besser. Natürlich gibt es Geheimnisse, Intrigen und Verwicklungen, wie es eben in einem solchen Schmöker sein muss. Aber der Titel erscheint mir nicht so ganz gerechtfertigt. Und ich war von der Geschichte nicht so berührt, dass sie mir lange in Erinnerung bleiben wird. Es ist ein typischer Roman um ein Familiengeheimnis, den Reiz des Buches macht dabei hauptsächlich das Setting aus – ein elegantes Hotel in den Blue Mountains Australiens mit entsprechender Klientel. Zudem spielt der historische Zweig der Geschichte im Winter, und es ist schon irgendwie merkwürdig, wenn von einem Meter Schnee in Australien gesprochen wird (obwohl das in den Blue Mountains durchaus vorkommen kann).

Der Teil der Geschichte, die in der jetzigen Zeit spielt, blieb für mich irgendwie farblos. Dieser Teil konnte mich nicht gefangen nehmen, ich habe ihn mit angehört, ohne dass ich ein starkes Interesse dafür entwickeln konnte.

Ich habe das Buch als Hörbuch im Urlaub gehört und dafür war es auch vollkommen in Ordnung. Nur als Highlight würde ich es nicht bezeichnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Miss Daisys Gespür für Mord

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis
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Dieses Buch ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe um die adlige Miss Daisy Dalrymple, eine junge Journalistin in den 1920er Jahren. Das gesamte Buch spielt fast ausschließlich auf dem Adelssitz Wentwater ...

Dieses Buch ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe um die adlige Miss Daisy Dalrymple, eine junge Journalistin in den 1920er Jahren. Das gesamte Buch spielt fast ausschließlich auf dem Adelssitz Wentwater Court und hat daher etwas von einem Kammerspiel. Wenn da nicht die vielen Personen wären, die der Leser in der ersten Hälfte des Buches „zu bewältigen“ hat. Es werden innerhalb kürzester Zeit so viele Charaktere vorgestellt, die in familiären oder freundschaftlichen Beziehungen zu einander stehen, dass ich des öfteren überfordert war, wer nun wessen Onkel, Nichte, Neffe, Bruder oder Freund war.

Auch wenn der Fall durchaus interessant und der Erzählstil sympathisch und leicht zu verfolgen ist, hat das meine Leseeuphorie ein wenig eingebremst. Daisy und der junge Scotland Yard-Ermittler Alec Fletcher geben aber ein schönes Ermittler-Paar ab und man erwärmt sich unweigerlich für die zwei.

Einen großen, für mich etwas zu großen, Raum nahmen die Spekulationen von Daisy und Alec über den Tathergang des Mordfalls ein. Natürlich müssen Polizisten sich Gedanken machen, Zusammenhänge erkennen, ggf. auch mit Ideen spielen und sie weiterspinnen… So kommt man am ehesten darauf, wie der wahrscheinlichste Hergang eines Verbrechens war. Dies wurde im Buch aber auf die Spitze getrieben – was dem Voranschreiten der Handlung natürlich nicht dienlich war. So wurde das Buch in der Mitte ziemlich zäh und man hatte als Leser das Gefühl als würden die gleichen Fakten nur immer wieder hin und her geschoben.

Dieser Auftakt zur Krimireihe ist sympathisch, keine Frage. Aber um ein wirklich mitreißender Krimi zu werden, hätte man ordentlich straffen oder aber mehr Handlung in die ca. 250 Druckseiten bringen müssen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ver-Albert

Albert muss nach Hause
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Ja, ein klein wenig veralbert kam ich mir schon vor bei dieser Geschichte rund um Alligator Albert und seine „Eltern“ Homer Hickam und seine Frau Elsie. Es ist zwar ein wirklich amüsanter Roadtrip in den ...

Ja, ein klein wenig veralbert kam ich mir schon vor bei dieser Geschichte rund um Alligator Albert und seine „Eltern“ Homer Hickam und seine Frau Elsie. Es ist zwar ein wirklich amüsanter Roadtrip in den USA der 1930er, aber ich bin mir nicht sicher, wieviel Tonnen Seemannsgarn in diesem gut 500 Seiten starken Schmöker stecken. Außerdem gab es einen leichten Hang zum Hanebüchenen, wobei man in dieser Geschichte eher „Hahn-ebüchen“ schreiben muss. Denn eine der kuriosen (trotzdem liebenswerten) Nebenfiguren ist ein Hahn. Namenlos, aber immer nah am Geschehen. Am liebsten auf dem Kopf von Albert oder auf der Schulter von Homer sitzend. Schon daran merkt man – irgendwas stimmt hier nicht.

Ich kann das Buch irgendwie so gar nicht einordnen. Es las sich wirklich klasse und ich bin förmlich durch die 500 Seiten geflogen. Leicht und amüsant erzählt, ließ es mich oft schmunzeln. Andererseits frage ich mich ein wenig, wo genau der Sinn der Story liegt und was genau denn letztlich die Kernaussage des Buches sein soll. „Nehmen Sie lieber keinen Baby-Alligator auf, wenn er Ihnen per Post in einem Pappkarton mit Luftlöchern zugeschickt wird!“ ??? Nein, ich bleibe dabei – für mich persönlich war die Reise von West Virginia nach Florida eine unterhaltsame Räuberpistole, die ich genossen habe, aber die mich nicht wirklich überzeugen konnte.

PS: Kleinere Nebenrollen haben übrigens auch Ernest Hemingway und John Steinbeck. Nur falls das jemanden überzeugen kann, das Buch deswegen erst recht lesen zu wollen

PPS: Die „nur“ 3 Sterne sind gar nicht negativ gemeint. Sie zeigen nur mein Unvermögen, mich zu diesem Buch wirklich zu positionieren. Deshalb eine „neutrale“ Bewertung in der Mitte…