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Veröffentlicht am 16.12.2018

Absolut fesselnd! Gelungene Fortsetzung der Reihe mit Detective Callanach

Die perfekte Unschuld
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In einem heißen Sommer wird Edinburgh Schauplatz von mehreren grausigen Morden: Ein junger Mann wird beim Besuch eines Musikfestivals mitten in der Menschenmenge erstochen, eine Krankenschwester brutal ...

In einem heißen Sommer wird Edinburgh Schauplatz von mehreren grausigen Morden: Ein junger Mann wird beim Besuch eines Musikfestivals mitten in der Menschenmenge erstochen, eine Krankenschwester brutal mit ihrer eigenen Kommode zu Tode gequetscht, einem Bibliothekar seine Gesichtshaut beim lebendigen Leib abgezogen, sodass er verblutet. Als man noch eine junge Lehrerin erdrosselt in einem Müllcontainer findet und das nächste Opfer entführt wird, ist die Stadt in Aufruhr und Callanach und seine Kollegen stehen bei ihren Ermittlungen unter einem enormen Druck. Es sieht aus, als würden gleich zwei Mörder ihr Unwesen treiben. Die Spur führt ins Darknet und Callanach folgt ihr, wohlwissend, dass er damit nicht nur seine Karriere, sondern auch seine eigene Sicherheit aufs Spiel setzt...

Da mich der erste Band der Reihe - „Die perfekte Gefährtin“ - sehr beeindruckt hat, waren meine Erwartungen an dessen Fortsetzung dementsprechend hoch. Ich muss gestehen, ich wurde nicht enttäuscht: Auch dieser Thriller bietet alles, was ich bei diesem Genre zu finden hoffe: interessante, auf einer guten Idee fußende Handlung, gut aufgebauten Spannungsbogen, vielschichtige, lebendig gezeichnete Charaktere, überraschende Wendungen und ein dramatisches Finale. Der geschickte Wechsel der Erzählperspektive sorgt für Abwechslung, zeigt die Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln und erlaubt es, in die Gedankenwelt des jeweiligen Protagonisten einzutauchen. Ich wurde perfekt unterhalten und würde ich bei spannender Lektüre Nägel kauen, hätte ich jetzt vermutlich keine mehr Ich freue mich jetzt schon auf einen weiteren Band der Detective Callanach – Reihe. Der sympathische Halb-Franzose wird übrigens langsam zu einer meiner Lieblingsfiguren und ich bin gespannt auf seine neuen Fälle und darauf, was sich Helen Fields in Bezug auf ihn noch alles einfallen lässt!

Mein Fazit: Packend und gut geschrieben – klare Empfehlung für alle Fans von Psychothrillern!

Veröffentlicht am 16.12.2018

Das Rätsel der verschwundenen Mädchen

Die Suche
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Nordengland: In der Hochmoor-Gegend um Scarborough wird die Leiche der 14-jährigen Saskia Morris gefunden, das ein Jahr zuvor spurlos verschwunden ist. Kurz danach verschwindet ein weiteres Mädchen, die ...

Nordengland: In der Hochmoor-Gegend um Scarborough wird die Leiche der 14-jährigen Saskia Morris gefunden, das ein Jahr zuvor spurlos verschwunden ist. Kurz danach verschwindet ein weiteres Mädchen, die ebenfalls 14-jährige Amelie Goldsby. Die Bewohner sind beunruhigt, die örtliche Polizei mit dem Detective Chief Inspector Caleb Hale arbeitet auf Hochtouren. Zufällig hält sich gerade Detective Sergeant Kate Linville von Scotland Yard in Scarborough auf. Sie will ihr Elternhaus verkaufen und steigt in einer Pension ab, die ausgerechnet den Eltern von Amelie gehört. Die verzweifelten Eltern tun ihr leid und sie versucht ihnen zu helfen. Doch damit begibt sie sich selbst in die höchste Gefahr...

Wie alle Bücher von Charlotte Link, die ich bisher gelesen bzw. gehört habe, hat mich auch ihr neuestes Werk nicht enttäuscht, im Gegenteil: Die Autorin bietet erneut spannende Unterhaltung auf höchstem Niveau. Es ist alles da, was ein Liebhaber von Kriminalromanen sucht: Eine packende, gut durchdachte Story, perfekte, etwas schaurige Atmosphäre (ich sage nur: englische Hochmoore!), überzeugende, komplexe Charaktere, jede Menge Spannung, überraschende Wendungen und ein furioses Finale. Man taucht schnell in die Geschichte ein und verfolgt gebannt verschiedene Handlungsstränge, die gekonnt miteinander verbunden werden und für Abwechslung sorgen. Sie erleuchten die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven, sodass der Leser sowohl den Zugang zu der Gedankenwelt der Opfer als auch der Täter bekommt. Unbedingt zu erwähnen ist aus meiner Sicht noch der unverwechselbare, schlichte und doch sehr eindrucksvolle, irgendwie elegante Schreibstil von Charlotte Link, mit dem sie Leser wie mich dazu bringt, regelmäßig nach ihren Büchern zu greifen. Auch die beiden sympathischen Ermittler Caleb und Kate tragen dazu bei, dass man sich auf die Lektüre freut: Sie wachsen einem ans Herz und deren persönliche Probleme – von der Autorin einfühlsam geschildert - lassen einen nicht kalt.

Mein Fazit: Ein packender Kriminalroman mit viel Atmosphäre und überraschenden Wendungen, wunderbar vorgelesen von Claudia Michelsen – sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 30.11.2018

Tragisches Schicksal einer russischen Familie – meisterhaft erzählt!

Der Geiger
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Moskau im Jahre 1948: Nach einem Konzert im Tschaikowsky-Konservatorium wird der gefeierte Geiger Ilja Wassiljewitsch Grenko heimlich festgenommen und in das berüchtigte Moskauer Gefängnis Lubjanka gebracht. ...

Moskau im Jahre 1948: Nach einem Konzert im Tschaikowsky-Konservatorium wird der gefeierte Geiger Ilja Wassiljewitsch Grenko heimlich festgenommen und in das berüchtigte Moskauer Gefängnis Lubjanka gebracht. Man beschuldigt ihn zu Unrecht des Staatsverrats und presst ihm ein falsches Geständnis ab, was für den Musiker katastrophale Folgen hat: Er verliert seine Freiheit, die geliebte Familie und seinen großen Schatz: die kostbare Stradivari-Geige, die einst ein Geschenk des Zaren an Iljas Ururgroßvater war.
Viele Jahre später versucht der in Deutschland lebende Enkel des Geigers Sascha den heimtückischen Mord an seiner Schwester aufzuklären. Er findet heraus, dass sie sich vor ihrer Ermordung mit der Geschichte der Grenko-Familie beschäftigt und nach dem Verbleib der berühmten Geige gesucht hat. Die Spuren führen nach Kasachstan und nach Moskau und Sascha macht sich auf den gefährlichen Weg, ohne zu ahnen, dass die Wahrheit, die er dort erfahren wird, seine ohnehin schlimmen Befürchtungen bei weitem übertrifft...

In ihrem Roman erzählt Mechtild Borrmann von dem erschütternden Schicksal einer russischen Familie, die ohne eigenes Verschulden zum Opfer des politischen Regimes und der menschlichen Grausamkeit und Habgier wird und an diesen zugrunde geht. Ihr Leiden und die Ungerechtigkeit dessen, was den Grenkos zustößt, sind in dem Buch so präsent, dass es dem Leser förmlich die Kehle zuschnürt. Durch die wechselnde Perspektive und ihre sehr einfühlsame, ohne jeglichen Pathos und doch sehr berührende Schreibart öffnet uns die Autorin den Zugang zu der Gedankenwelt der Protagonisten und bewirkt, dass man sich problemlos in sie hineinversetzt, mit ihnen leidet, hofft und bangt. Vor allem mit Ilja und Galina werden hier beeindruckende Charaktere gezeichnet; Menschen, die geradlinig und liebenswürdig sind und einem richtig ans Herz wachsen. Es ist dadurch schon fast schmerzhaft, ihre Lebenswege zu verfolgen und Zeuge ihres Unglücks zu sein.

Wie das auch in ihren anderen Romanen der Fall ist, so flechtet Mechtild Borrmann auch in diesem Buch äußerst geschickt mehrere Handlungsstränge zusammen und erzählt abwechselnd aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart. Dabei wird jedes Mal ein weiteres Puzzlestück aufgedeckt und die Spannung steigt immer weiter bis schließlich das gesamte Ausmaß der Tragödie sichtbar und das Rätsel, das im Mittelpunkt des Romans steht, aufgelöst wird. Was am Ende bleibt ist die Fassungslosigkeit angesichts dessen, was Menschen in der Lage sind, anderen Menschen anzutun. Und doch gibt es da auch Hoffnung, dass die Gerechtigkeit früher oder später ans Licht kommt und dass das Böse nicht endgültig gewinnt.

Fazit: Ein spannender und sehr bewegender Roman, mit dem sich Mechtild Borrmann meines Erachtens erneut in die oberste Liga der deutschen Schriftsteller schreibt – klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.11.2018

Liebe und Verrat im Dritten Reich

Wer das Schweigen bricht
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Deutschland im Jahre 1939: Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs versprechen sich sechs junge Menschen, die schon länger eine enge Freundschaft verbindet, dass sie sich nicht aus den Augen verlieren ...

Deutschland im Jahre 1939: Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs versprechen sich sechs junge Menschen, die schon länger eine enge Freundschaft verbindet, dass sie sich nicht aus den Augen verlieren und füreinander da sein werden. Doch der Krieg bringt drastische Veränderungen mit sich, die ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen und Freunde von einst zuweilen zu Feinden werden lassen...
Fast 60 Jahre später findet der Arzt Robert Lubisch im Nachlass seines Vaters das Foto einer jungen Frau und einen SS-Ausweis, in dem ein ihm unbekannter Name steht. Lubisch vermutet, dass es sich bei der Frau um eine Geliebte des Vaters handelt. Der Gedanke, dass der Letztere doch nicht so perfekt war, wie er sich immer nach außen gegeben und wohl doch eine kleine Schwäche hatte, gefällt Lubisch und er versucht die Identität der schönen Unbekannten herauszufinden. Er ahnt nicht, dass die Geschichte, die dadurch ans Tageslicht kommt, ihn zutiefst erschüttern und seine Welt ins Wanken bringen wird...

Wie bereits im Roman „Trümmerkind“ erzählt Mechtild Borrmann auch in diesem Buch eine Geschichte, die sich in einem der düstersten Kapitel der deutschen Vergangenheit abspielt, in der Zeit der Nazi-Diktatur. Es ist eine Geschichte von Liebe, von Freundschaft, vom Zusammenhalt und vom Mut, aber sie handelt auch von menschlichen Abgründen und davon, wozu Eifersucht und Hass fähig sind. In ihrer wunderbar unaufdringlichen, ruhigen Art schildert die Autorin dramatische Schicksale ihrer Protagonisten vor der Kulisse des Zweiten Weltkrieges und vermag es gekonnt, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Hier fällt kein Wort zu viel, aber gerade diese gewisse Kargheit ist eines der Merkmale des Schreibstils von Mechtild Borrmann und macht ihre Romane aus meiner Sicht umso bewegender. Es muss nicht alles erzählt werden. Sie lässt uns oft zwischen den Zeilen lesen, fördert unsere Vorstellungskraft und regt zum Nachdenken an. Ich jedenfalls hatte bei der Lektüre das Grauen des Krieges und das menschliche Leiden lebhaft vor Augen. Auch die Figuren scheinen zu leben und zu atmen, man fühlt mit ihnen und man kann sich oft in sie hineinversetzen. Die grausamen Verbrechen, die im Mittelpunkt der Handlung stehen und der Umgang mit der Schuld bzw. generell mit der schwierigen Vergangenheit werden mit großer Beobachtungsgabe und sehr einfühlsam thematisiert. Auch Spannung kommt nicht zu kurz: Sie steigt kontinuierlich, bis man irgendwann die Lösung des Rätsels kaum noch abwarten kann. All das macht „Wer das Schweigen bricht“ zu einem außergewöhnlichen Kriminalroman, den man mit einem Gefühl wachsender Beklemmung liest und der einem unter die Haut geht. Es ist absolut nachvollziehbar, dass er 2012 mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde.

Fazit: Ein packender und bewegender Roman und ein wichtiges Stück deutscher Geschichte – bitte unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 27.11.2018

Gänsehaut pur!

Die perfekte Gefährtin
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Luc Callanach, vor kurzem noch als Agent beim Interpol in Lyon tätig, übernimmt den Posten eines Detective Inspectors bei der Police Scotland in Edinburgh. Kaum seinen neuen Dienst angetreten, bekommt ...

Luc Callanach, vor kurzem noch als Agent beim Interpol in Lyon tätig, übernimmt den Posten eines Detective Inspectors bei der Police Scotland in Edinburgh. Kaum seinen neuen Dienst angetreten, bekommt er es schon mit einem besonders kniffligen Fall zu tun: In einem kurzen Zeitabstand werden zwei Frauen entführt, beide angesehene Mitglieder der Gesellschaft und alleinstehend. Die Leichen, die nach der jeweiligen Entführung auftauchen, sind nur bedingt zu identifizieren, die wenigen Spuren weisen jedoch darauf hin, dass es sich um vermisste Frauen handelt. Und doch hat Callanach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Seine Vorahnung täuscht ihn nicht: Der Mörder ist äußerst raffiniert und schafft es perfekt, mit falschen Fährten seine Mitmenschen in die Irre zu führen. Ein nervenaufreibendes Katz- und Mausspiel beginnt und Callanach muss alles geben, denn schon bald geschieht eine weitere Entführung. Und diesmal handelt sich um jemanden, der dem Inspector mehr bedeutet, als er sich selbst eingestehen mag...

Es war für mich das erste Buch von Helen Fields und ich muss zugeben, ich bin sehr beeindruckt. Ein origineller Plot, interessante und gut gezeichnete Charaktere und jede Menge Spannung, der die Tatsache, dass der Leser von Anfang an weiß, wer der Mörder ist, keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Dadurch, dass uns die Autorin abwechselnd Zugang zur Gedankenwelt von Callanach und von Dr. King gewährt, wird das Eintauchen in die Geschichte noch intensiver und der Perspektivenwechsel macht den Schreibstil interessant und abwechslungsreich. Das Buch hat mich bis zum Schluss perfekt unterhalten und ich freue mich schon auf weitere Titel von Helen Fields. Und darauf, vielleicht in absehbarer Zukunft Edinburgh zu besuchen – man merkt bei der Lektüre deutlich, dass die Autorin die Stadt mag; dies wirkte zumindest auf mich ansteckend und ich wurde richtig neugierig

Fazit: Ein teuflisch guter Psychothriller, aber Achtung: Nichts für schwache Nerven!