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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2018

Von Schwalben und Raben

Codename Eisvogel – »The Kingfisher Secret«
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Grace ist eine erfolglose Klatschreporterin, deren einzig wirklich interessante Kolumne wiederholte Interviews mit Elena Craig, Exfrau des aktuellen Präsidentschaftskandidaten der USA sind. Als sie mehr ...

Grace ist eine erfolglose Klatschreporterin, deren einzig wirklich interessante Kolumne wiederholte Interviews mit Elena Craig, Exfrau des aktuellen Präsidentschaftskandidaten der USA sind. Als sie mehr über Elenas Vergangenheit herausfinden möchte, gerät sie selbst ins Fadenkreuz des KGB. Grace findet heraus, dass Elena als junges Mädchen angeworben und als „Schwalbe“ ausgebildet wurde, um in hohen politischen Kreisen zu spionieren. Doch während Grace versucht ihre Story zu beweisen, muss sie um ihr Leben fürchten.

Seit langem habe ich mal wieder einen Spionageroman zur Hand genommen. Neben der doch recht spärlichen Inhaltsangabe, die etwas Raum für Spekulationen lässt, wird vor allem auch mit dem anonymen Autor und dem Hinweis am Buchende, dass der Autor dadurch seine Quellen schützen will, Einiges an Spannung und auch Erwartung geschürt. Ausnahmsweise, denn ich bin wahrlich kein Fan von sinnlosen Untertiteln, finde ich, dass „The Kingfishers Secret“ noch mal eine ganz andere Relation zu Elenas Codenamen gibt. Der Eisvogel klingt zwar sehr schön, „Kingfisher“ als englisches Pendant zeigt jedoch für meine Begriffe viel deutlicher, dass sie auf die höchsten Positionen und wichtigsten Männer der Politik angesetzt werden sollte.
Das Buch wechselt in der Erzählung zwischen Elena, die ihre Vergangenheit und ihren Werdegang beim KGB bzw. seinem tschechischen Ableger wiedergibt, und Grace, die in der Gegenwart versucht Elenas Geschichte zu ergründen und zu beweisen. Ich muss sagen, dass ich insgesamt deutlich mehr von der Geschichte erwartet habe, als ich letztlich bekommen habe. Das Buch wirbt vor allem mit Geheimnissen und einer Parallele zu aktuellen Ereignissen, was eine gewisse Spannung schürt. Leider konnte mich keine der beiden Protagonistinnen so richtig überzeugen. Grace wird mehrfach bedroht, aber nie wirklich angegriffen. Dafür werden die Menschen in ihrer Nähe ohne Umschweife getötet, was für mich nicht sehr viel Sinn ergibt. In vielen Passagen war die Handlung sehr vorhersehbar und für mich konnte sich dadurch insgesamt nicht viel Spannung aufbauen. Ich habe deutlich mehr Geheimnisse erwartet, die es aufzudecken gilt. So richtig einordnen konnte ich Elenas Position als Spion ebenfalls nicht. Bis auf eine Situation in welcher sie Namen von Politikern mit Ambitionen an Sergej weitergibt, ist sie in meinen Augen nicht sehr hilfreich. Sie stellt zwar den Kontakt zu Anthony her, letztlich hätte man das aber aufgrund seiner schwierigen finanziellen Situation auch auf jedem anderen Weg machen können. Mir ist bis zum Ende nie so richtig klar geworden, was genau eigentlich ihre Aufgabe war.

Insgesamt hat das Buch durch seine sehr geheimnisvolle „Verpackung“ deutlich mehr Erwartungen geschürt, als es einhalten konnte. Ich war von den immerwährenden Verfolgungen und Drohungen irgendwann doch ein wenig gelangweilt. Insgesamt ein solides Buch, das vor allem mit seiner „realitätsnähe“ wirbt, mich aber als eigenständigen Roman nicht wirklich begeistern konnte.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Papa Jacks Emporium

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Die Geschichte handelt von der jungen Cathy, die viel zu früh schwanger wird und nach einem neuen Leben für sich und ihr Kind sucht. Als sie in der Zeitung eine Annonce für eine Aushilfsstelle in einem ...

Die Geschichte handelt von der jungen Cathy, die viel zu früh schwanger wird und nach einem neuen Leben für sich und ihr Kind sucht. Als sie in der Zeitung eine Annonce für eine Aushilfsstelle in einem Spielzeugladen findet, ist das ihre Chance auf einen Neuanfang. Hier trifft sie auf die Söhne des Spielzeugmachers Kaspar und Emil und erlebt den Zauber des Emporiums. Doch über die Jahre bedrohen mehr als Kriege die Magie des Spielzeugs. Auch die Fehde der beiden Brüder nimmt Ausmaße an, die das Emporium für immer zerstören könnten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht letztlich die Fehde der beiden Brüder Emil und Kaspar, um den Spielzeugladen und zu Beginn ebenfalls um Cathys Liebe. Das Buch ist dabei in mehrere Zeitabschnitte unterteilt und stellt so gut wie das ganze Leben der Protagonisten bis in das hohe Alter dar. Der Klappentext verspricht eine Menge Zauber und Magie und gerade am Anfang wird man wahrlich nicht enttäuscht von den fantastischen Spielzeugen, die die Regale des Emporiums füllen. Im weiteren Verlauf des Buches geht es jedoch mehr und mehr um das Erwachsenwerden. Dabei spielt das Buch in Zeiten des Krieges, welcher auch den Zauber des Emporiums verblassen lässt. So ändert sich auch die Stimmung der Geschichte und wird deutlich düsterer. Leider blieb für mich diese Stimmung auch im Rest des Buches erhalten. Die Spielzeugsoldaten entwickeln ein Eigenleben und agieren für mich zeitweise relativ bösartig, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Auch die Beziehung der beiden Brüder, die immer schlimmere Ausmaße annimmt, ist für mich gerade am Ende viel zu übertrieben und gefühllos und damit überhaupt nicht nachvollziehbar. Von Beginn an hatte ich Schwierigkeiten die Fehde der Beiden überhaupt zu verstehen, da jeder davon ausgeht, dass nur einer der Söhne den Spielzeugladen erben wird. Die Frage blieb also für mich von Anfang an warum sie ihn sich nicht teilen können? Insgesamt fand ich die Handlungen nicht immer schlüssig, die Gefühle der Protagonisten nicht immer nachvollziehbar und einige Abschnitte viel zu übertrieben. Die Handlung die mich am Anfang noch verzaubern konnte, konnte mich am Ende leider nicht mehr mitreißen. Aus der Geschichte hätte man für meine Begriffe deutlich mehr machen können.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Guter Auftakt mit leichten Schwächen

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Die Ebenbürtigen bilden die Elite Großbritanniens. Mit Hilfe ihres Geschicks, eine Form von Magie mit der sie alles Erschaffen können, unterdrücken sie seit Jahrhunderten die normale Bevölkerung.
Denn ...

Die Ebenbürtigen bilden die Elite Großbritanniens. Mit Hilfe ihres Geschicks, eine Form von Magie mit der sie alles Erschaffen können, unterdrücken sie seit Jahrhunderten die normale Bevölkerung.
Denn jeder Geschicklose ist dazu verpflichtet 10 Jahre seines Lebens als Sklave zu dienen. Als die Familie Hadley beschließt ihre Sklavenzeit zusammen auf einem Anwesen der Ebenbürtigen zu verbringen, wird Luke, der älteste Sohn der Familie von ihnen getrennt und in der Fabrikstadt Millmoor untergebracht. Hier ist die Arbeit hart und anstrengend. Während seine Schwester Abi versucht die Familie wieder zu vereinen und in die Machtspiele der Ebenbürtigen gerät, schließt sich Luke einer kleinen Rebellion gegen die Ebenbürtigen an, die gefährliche Konsequenzen haben kann.

Das Buch bildet den Auftakt zu einer Reihe mit Fokus auf die beiden geschicklosen Geschwister Abi und Luke, deren Perspektiven vornehmlich geschildert werden. Lukes Sicht betrifft hier seine Abenteuer in Millmoor, während Abi auf Kyneston verweilt. Neben diesen beiden Figuren werden viele Kapitel auch aus Sicht anderer Personen geschildert, was dem Lesefluss oft nicht zuträglich war und für meine Begriffe selten zum Fortgang der Ereignisse beigetragen hat bzw. auch anders in die Geschichte hätte eingebracht werden können.
Silyen, einer der drei Brüder auf Kyneston hat mir als Figur am besten gefallen. Er ist sehr geheimnisvoll und seine Pläne sehr undurchsichtig. Man merkt, dass er im Geheimen ein Ziel verfolgt, welches noch nicht klar ist. An dieser Stelle merkt man leider auch mal wieder, dass hier auf ein paar Fortsetzungen der Reihe hingearbeitet wird, da einige Andeutungen gemacht werden, deren Zusammenhänge nicht aufgeklärt werden. Das finde ich oft sehr schade, weil es der Handlung die Spannung nimmt. Zudem werden auch einige Figuren eingeführt deren Zweck mir noch nicht klar ist und mich eher etwas verwirrt zurückgelassen haben.
Zusammenfassend finde ich die Geschichte grundsätzlich sehr gut, ich hätte mir an einigen Stellen weniger Perspektivenwechsel und mehr Spannung erhofft, trotzdem freue mich auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Leider etwas schwächer als die Vorgänger

Reckless 3. Das goldene Garn
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Jacobs Pakt mit dem Erlkönig fordert seinen Preis und zwingt Jacob seine Liebe zu Fuchs weiter zu leugnen. Die Erlelfen versuchen den Fluch, der sie in eine andere Welt verbannt hat zu brechen und schicken ...

Jacobs Pakt mit dem Erlkönig fordert seinen Preis und zwingt Jacob seine Liebe zu Fuchs weiter zu leugnen. Die Erlelfen versuchen den Fluch, der sie in eine andere Welt verbannt hat zu brechen und schicken Wills Bruder zurück in die Welt hinter den Spiegeln auf die Spur der schwarzen Fee. Beide Brüder stehen vor einer Reise, die sie ins Verderben stürzen könnte. Denn die Welt hinter den Spiegeln ist voller Zauber, Magie und Gefahren.

Die magische Welt hinter den Spiegeln ist märchenhaft, unwirklich und wundervoll. Cornelia Funkes Schreibstil ist wie immer umwerfend und wunderschön. Im Gegensatz zu den Vorbänden hatte ich jedoch ein wenig Probleme mit der doch etwas zähen Handlung. Insgesamt passiert nicht sehr viel und was passiert ist recht vorhersehbar. Die Liebe ist zwar ein zentrales Thema aber recht enttäuschend. Die große Liebe zwischen Fuchs und Jacob wird durch Fuchs recht schnell durch jemand anderen ersetzt, was ich sehr sehr schade fand und Fuchs in meinen Augen sehr unsympathisch machte. Die nächste "Liebesgeschichte" zwischen Will und Claire gibt auch nicht sehr viel Anlass zu Hoffnung. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass mehr der nächste Band vorbereitet wurde, als wirkliche Handlung in die Geschichte zu bringen. Ich bin trotzdem gespannt, wie die Geschichte der beiden Brüder weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Geschichte zweier Genies

Die Vermessung der Welt
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Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß sind zwei Koryphäen ihrer Zeit. Während Humboldt sich durch Urwälder und moskitoverseuchte Flüsse kämpft, um Berge und Landschaften zu vermessen, sitzt Gauß ...

Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß sind zwei Koryphäen ihrer Zeit. Während Humboldt sich durch Urwälder und moskitoverseuchte Flüsse kämpft, um Berge und Landschaften zu vermessen, sitzt Gauß lieber in seiner Heimat und entwirft Formeln, die der Menschheit die Welt näher erklären. Zwei Genies, die unterschiedlicher nicht sein können.

„Die Vermessung der Welt“ ist ein fiktives Buch über die beiden Genies Gauß und Humboldt. Der Schreibstil ist durch die durchgehende indirekte Rede sehr gewöhnungsbedürftig und schafft eine gewisse Distanz zwischen den Hauptcharakteren und dem Leser. Die einzelnen Kapitel Wechseln anfangs zwischen Gauß und Humboldt. Nachdem sich beide treffen wird auch innerhalb der Kapitel zwischen beiden gewechselt. Es gibt teilweise große Zeitsprünge, die nicht immer klar rausgestellt sind. Das Buch wird vor allem auf dem Klappentext als humorvoll beschrieben, was ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen konnte. Ich war insgesamt etwas enttäuscht wie oberflächlich für meine Vorstellung die Charaktere und die Geschichte an sich beschrieben sind. Ich hatte nie den Eindruck voll in die Geschichte abtauchen zu können.
Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht wirklich mitreißen, weder die Charaktere noch die Handlung an sich.