Bittere Schokolade war mein zweites Buch von Tom Hillenbrand nach Hologrammatica und geht in eine ganz andere Richtung, sodass ich die Möglichkeit hatte, unterschiedliche Facetten des Autors kennenzulernen.
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Bittere Schokolade war mein zweites Buch von Tom Hillenbrand nach Hologrammatica und geht in eine ganz andere Richtung, sodass ich die Möglichkeit hatte, unterschiedliche Facetten des Autors kennenzulernen.
In Bitter Schokolade geht es um den bekannten luxemburgischen Koch Xavier Kieffer, der nach langen Jahren eine alte Jugendliebe wiedersieht. Ketti Faber ist Patisseurin und arbeitet in ihrer eigenen Schokoladenmanufaktur in Brüssel. Hier entstehen Schokoladen erster Güte aus einem besonderen afrikanischen Kakao aus der freien Republik Kongo. Kurz nachdem sich Xavier auf Kettis Wunsch hin ihre Anlage angeschaut hat, wird sie ermordet. Ebenso wie ein Botschafter, der zufällig die Republik vertritt. Können diese beiden Todesfälle Zufall sein? Xavier macht sich auf um die Umstände von Kettis Tod näher zu betrachten und stößt dabei auf einen riesigen Skandal, der gefährlicher ist als angenommen.
Meinung:
Das Buch ist für mich nicht unbedingt das was man sich von Aufmachung und Marketing erwarten würde. Für mich handelt es sich nicht um einen Genusskrimi, sondern eher um einen Wirtschaftsthriller u.a. mit Themen wie Kinderarbeit, Wirtschaftskriminalität und Hehlerware. Dieser ist durchaus gut gemacht und schön erzählt. Hillenbrand schafft es dabei auch komplexere Themen verständlich rüberzubringen, indem er seine Hauptfigur zur Hilfe nimmt. Der technisch und wirtschaftlich unbedarfte Koch Xavier fragt stellvertretend für den Leser bei schwierigeren Zusammenhängen nach und der Autor schafft es so, geschmeidig Erklärungen in den Text einfließen zu lassen.
Manche Infos sind dabei durchaus lehrreich, sodass man auch bei diesem Aspekt etwas mitnehmen kann.
Ebenso gut gefällt mir auch die Beschreibung von Luxemburg.
Der Leser bekommt ein wunderbares Bild von Geschichte, Kultur und Stadt, sodass man sich fast heimisch fühlt.
Leider macht der Autor seinen Job nicht in allen Bereichen so gut. Ein massiver Kritikpunkt ist die Verharmlosung und die ständige Erwähnung von Drogen. Ich habe irgendwann aufgehört, die Zigaretten und Weinflaschen, das Fast Food und die Nasen Koks zu zählen. Das hat mit Genuss wenig zu tun, sondern gleicht einem dauernden Vollrausch. So geht der Genussteil, den Xavier in seinem Restaurant anbietet glatt unter. Schade drum.
Fazit:
Schreibstil und Story gerne wieder, auch der Ausflug nach Luxemburg hat mir gefallen. Das Thema Drogen hingegen geht gar nicht .