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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe

Mooresschwärze: Thriller
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Aus einem Moor wird die Leiche einer jungen Frau geborgen. Ein seltsames Tattoo ziert ihren Bauch. Doch bevor Julia Schwarz, Rechtsmedizinerin in Köln, die Leiche obduzieren kann, ist sie verschwunden. ...

Aus einem Moor wird die Leiche einer jungen Frau geborgen. Ein seltsames Tattoo ziert ihren Bauch. Doch bevor Julia Schwarz, Rechtsmedizinerin in Köln, die Leiche obduzieren kann, ist sie verschwunden. Gemeinsam mit dem Kriminalkommissar Florian Kessler forscht Julia Schwarz nach dem Verbleib des Opfers. Dabei stößt sie auf eine weitere tote junge Frau. Langsam wird klar, dass es sich hier um einen Serientäter handelt. Doch was, außer den merkwürdigen Tattoos, verbindet die jungen Frauen miteinander?
Von den tödlichen Geschehnissen nichts ahnend versucht die Schülerin Hannah Taubert ihren zukünftigen Freund im Internet kennenzulernen. Dabei hat doch jemand aus ihrem direkten Umfeld Interesse an ihr.

Von Catherine Shepherd habe ich schon einige Thriller gelesen und so konnte ich auch diesem Buch nicht widerstehen. Es ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.
Der Einstieg in das Buch begann mit dem Prolog, welcher in der ich-Perspektive erzählt worden ist. Hier hatte mich die Autorin sofort an das Buch gefesselt, denn ein Opfer kurz vor seinem Lebensende zu begleiten, ist schon nicht ohne.
Ansonsten wurde der Thriller vom personalen Erzähler geschildert. Dabei begleitet der Leser überwiegend und im Wechsel Julia Schwarz, Florian Kessler und Hannah Taubert. Die Schilderungen rund um die Erlebnisse, Handlungen und Emotionen der Protagonisten wurden in separaten Kapiteln erzählt. So kam ich nie durcheinander und es war immer klar, welchem Handlungsstrang ich aktuell folgen durfte.
Die Geschehnisse waren chronologisch aufgebaut, was den Thriller packender machte und die Spannung durchgängig hochhielt. Rückblicke in die Vergangenheit wurden geschickt in die aktuelle Szenerie eingebunden, sodass ich mich dadurch nie gestört fühlte.
Catherine Shepherd verstand es gekonnt tatsächliche rechtsmedizinische Abläufe interessant in die Geschichte einzubauen, sodass die Story nicht nur logisch und informativ, sondern auch in sich schlüssig bis zum Schluss blieb. Dennoch sollte an dieser Stelle angemerkt sein, dass dies ein fiktionaler Roman ist und somit viele Szenen auch nicht aus dem echten Leben gegriffen waren. Trotzdem empfand ich die Figuren authentisch und die Geschichte realistisch.
Der Schreibstil war locker und flüssig zu lesen. Schwierige Fachbegriffe wurden nicht nur anschaulich, sondern auch verständlich erklärt.
Die Autorin legte hier unterschiedliche Fährten aus, die mich teilweise in die Falle gelockt haben, sodass ich meine ursprüngliche „Spur“ zur Lösung der Geschichte verloren hatte.

Fazit: Ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe. Mir hat der Thriller sehr gut gefallen. Hier war alles enthalten, was ich mir von einem spannenden Buch wünsche.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Ein gemütlicher und doch spannender Inselkrimi

Friesenstrand. Ostfrieslandkrimi
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Eine junge Frau wird erwürgt am Strand von Borkum aufgefunden. Die eingespielten Kriminalisten Mona Sander und Enno Moll ermitteln in dem Fall, der nur auf den ersten Blick vielversprechend einfach aussieht. ...

Eine junge Frau wird erwürgt am Strand von Borkum aufgefunden. Die eingespielten Kriminalisten Mona Sander und Enno Moll ermitteln in dem Fall, der nur auf den ersten Blick vielversprechend einfach aussieht. Stattdessen ist schon allein das Opfer sehr undurchsichtig und auch der Kreis der Verdächtigen wird schnell größer. Doch dann geht alles ganz schnell, ein Verdächtiger wird festgesetzt. Mona glaubt, dass es zu leicht war. Mit ihrem Kollegen vergräbt sie sich erneut in den Fall und stolpert über seltsame Verbindungen.

Vor der malerischen Kulisse der ostfriesischen Insel Borkum wurde ein interessanter Krimi konzipiert. Der personale Erzähler geleitete mich durch diese Geschichte, ohne Blutvergießen und Gewalt, mit Ausnahme der Ermordung des weiblichen Opfers.
Der Fokus lag ausschließlich auf der Kommissarin Mona Sander. Mit ihr erfuhr ich alle relevanten Details zu dem Fall und erlangte darüber auch Kenntnisse über das weitere Vorgehen des Duos. Die Ermittler waren mir beide sympathisch.
Enno Moll zeichnete eine ruhige Art aus und war damit ein angenehmer Ausgleich zu seiner stürmischen Kollegin. Die berufliche Verbindung der Zwei war glaubwürdig dargestellt worden und es war zu merken, dass sie schon eine Weile miteinander arbeiteten. Obwohl es sich hier schon um den zehnten Fall der beiden Ermittler handelte, war die Geschichte sehr gut ohne Vorkenntnisse lesbar. Hin und wieder wurde erwähnt, dass bestimmte Inselbewohner die Kommissare schon aus früheren Ermittlungen kannten. Der Hinweis diente jedoch lediglich dazu, dass Mona und Enno sich nicht jedes Mal von neuem vorstellen mussten. Dies hatte wieder rum den Nebeneffekt, dass ich nicht mit Wiederholungen gelangweilt wurde und auch nicht auf die vorherigen Bände gespoilert wurde.
Die spannenden Ermittlungen mit reichlich unvorhergesehenen Wendungen hatten ein ostfriesisches Flair, sodass mein Adrenalinpegel zwar nicht in die Höhe schoss, der Unterhaltungswert aber auf einem hohen Niveau gewesen war.
Die Jagd nach dem Mörder war vielschichtig und auch der Täter selber blieb geschickt innerhalb des Werkes verborgen. Erst mit der Auflösung des Falles wusste ich wirklich von wem und weshalb das Opfer ermordet wurde. Bei der Aufklärung hat die Autorin dafür gesorgt, dass alle zuvor gesammelten Puzzlestücke sich nahtlos ineinanderfügten und ein Gesamtbild ergaben.
Generell waren die Handlungen logisch und konsequent aufgebaut, was den Lesefluss zu einem reißenden Strom gemacht hatte.
Sina Jorritsmas Schreibstil war fließend, sehr gut verständlich und bildlich ausformuliert. Auch wenn ich persönlich noch nie auf Borkum war, konnte ich mir die Schauplätze der Interaktionen sehr gut vorstellen.

Fazit: Ein gemütlicher und doch spannender Inselkrimi, der mit einer schönen Umgebung und sympathischen Protagonisten aufwarten konnte. Für alle geeignet, die es gern packend, aber nicht unnötig grausam und blutig mögen.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Eine Geschichte, die auch das echte Leben hätte schreiben können

Hanover's Blind
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Blinde können nicht tanzen und ihre beruflichen Wünsche erfüllen. Ein selbst bestimmtes Leben? Aber doch nicht für Behinderte.
Von diesen oder ähnlichen Meinungen will Adam nichts wissen. Er will nicht ...

Blinde können nicht tanzen und ihre beruflichen Wünsche erfüllen. Ein selbst bestimmtes Leben? Aber doch nicht für Behinderte.
Von diesen oder ähnlichen Meinungen will Adam nichts wissen. Er will nicht auf seine Sehbehinderung reduziert werden und möchte unbedingt ein Teil der Gesellschaft sein. Sein Plan ist auf eigenen Beinen zu stehen und wagt somit den Neuanfang in der Stadt, die ihn am meisten fasziniert: Hannover.
Um eine reale Chance zu haben als vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft angesehen zu werden, verschweigt Adam seine Sehbehinderung. Denn einfach kann jeder. Voller Enthusiasmus beschreitet Adam seinen neuen Weg, nicht ohne vielen Hindernissen ausweichen zu müssen auf der Suche nach sich selbst und seinem persönlichen Glück.

Diese sehr einfühlsame Geschichte wurde von Adam persönlich erzählt. Anfänglich kam ich etwas holperig in seine Erzählungen, weil sie mit meiner Erwartungshaltung irgendwie kollidierten. Ein Buch aus der Sicht eines Sehbehinderten sollte anders erzählt sein, dachte ich. So war mir am Anfang alles zu „sehend“ beschrieben, aber im Lauf der Geschichte wurde klar, weshalb Adam die Geschehnisse so „normal“ schildern konnte. Gleichzeitig zeigte mir der Umstand auf, dass ich genauso mit Vorurteilen behaftet bin, wie es einige Figuren in dem Buch waren.
Ich wohne nun schon seit gut siebzehn Jahren am Stadtrand von Hannover und so war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie diese Stadt wohl aus der Sicht eines Sehbehinderten wahrgenommen werden würde. Es war faszinierend zu lesen, welche spannenden Details die unterschiedlichen Stadtteile bereithalten. Und oft fragte ich mich, wie blind ich eigentlich selber bin. Viele Kleinigkeiten waren mir selber noch nie aufgefallen und es war ein Abenteuer mit dem Buch in der Hand Adams Schritte nachzuvollziehen. Aber auch für Hannover unkundige Menschen wurde alles so präzise geschildert, sodass die Stadt auch in der Fantasie lebendig werden kann.
Adams Weg kreuzen auch einige andere Personen, zum Beispiel seine neuen Mitbewohnerinnen Muriel und Johanna. Charakterlich unterschieden sich alle Figuren, waren aber alle lebensnah und glaubwürdig. Hierbei schaffte es die Autorin mich auch aufs Glatteis zu führen, denn besonders Muriel war am Ende eine echte Überraschung. Generell waren mir Adam und seine Mädels sehr sympathisch, auch wenn ich sein Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte. Klar, irgendwo konnte ich Adam verstehen. Denn er zeigte gnadenlos auf, wie Gewissenlos wir „normalen“ uns gegenüber Menschen mit Einschränkungen verhalten. Aber auf der anderen Seite hatte auch Adam Vorurteile gegenüber seinen Mitmenschen. Dieses Verhalten machte Adam für mich menschlich und oftmals trat auch dadurch seine verletzliche Seite hervor.
Der rote Faden der Geschichte hatte mir sehr gut gefallen, denn obwohl das Thema schon eine gewisse Ernsthaftigkeit hatte, bekam es dank des flüssigen und lockeren Schreibstil von Kia Kahawa eine angenehme Leichtigkeit. Auch humoristisch angehauchte Szenen lockerten die Kernaussagen gekonnt auf.
Der Aufbau der Geschichte war logisch und chronologisch, zwischen einzelnen Szenen lagen auch längere Zeitspannen. Trotzdem war es ein rundes Leseerlebnis und die fehlenden Stunden wurden kurz und bündig aufgearbeitet.
Adams Geschichte war wunderbar vielschichtig. Es zeigte die Welt aus der Sicht eines Sehbehinderten, mit allen Vor- und Nachteilen, mit allen blödsinnigen Vorurteilen der „Sehenden“ und auch der vorgefertigten Meinung der Sehbehinderten über die Menschen mit allen sechs Sinnesorganen. Dabei wurde aber nie der mahnende Zeigefinger erhoben, sondern mit viel Feingefühl um gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis geworben.

Fazit: Eine Geschichte, die auch das echte Leben hätte schreiben können und eine Hommage an die schönste Stadt Niedersachsens: Hannover.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Überraschend, spannend, Wow

Haven Brotherhood: Rough & Tumble
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Vivienne Moore hat das feste Ziel vor Augen mit ihrer Selbstständigkeit als Eventplanerin erfolgreich zu werden und ihre unsichere Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das einzige was sie regelmäßig darin ...

Vivienne Moore hat das feste Ziel vor Augen mit ihrer Selbstständigkeit als Eventplanerin erfolgreich zu werden und ihre unsichere Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das einzige was sie regelmäßig darin hindert in dieser neuen und sicheren Welt richtig anzukommen, ist ihre Schwester Callie. Ständig ruft sie volltrunken mitten in der Nacht ihre Schwester an und benötigt ihre Hilfe. In der Silvesternacht ist es mal wieder soweit und Vivienne muss Callie von einem Klo, im neuesten eröffneten Club der Stadt, aufsammeln. Dabei trifft sie Jace Kennedy. Sein wildes Aussehen bringt ihr Herz zum Rasen und setzt ihren Verstand außer Gefecht. Doch er ist das ganze Gegenteil von dem, was Vivienne von ihrem neuen Leben erwartet.
Jace Kennedy hat seine eigenen Regeln, nach denen er lebt. Obwohl er hart dafür kämpft ein öffentlich angesehener Geschäftsmann zu sein, muss er seine erfolgreichen Unternehmungen im verborgen leiten. Nun stolpert auch noch diese, auf den ersten Blick verklemmte Frau in sein Leben. Doch Jace ahnt, dass hinter der biederen Schutzmauer eine ganz besondere Person zu finden sein wird. Seine Neugier ist geweckt und er lässt nichts unversucht, um Vivienne für sich einzunehmen.

Die Geschichte rund um Vivienne und Jace hat mich völlig überrascht. Ich war fest der Meinung gewesen, dass ich in etwa wüsste, was da auf mich zu kommen würde. Aber die Wahrheit ist, dass ich mit meinen Vermutungen meilenweit daneben lag.
Der Mensch neigt dazu seine Mitmenschen nach ihrer äußeren Erscheinung zu beurteilen und oft lassen sie dabei noch ihre eigenen Erfahrungswerte mit einfließen. Welche Konsequenzen dies haben kann, führte mir die Autorin eindrucksvoll vor Augen.
Das Buch ist voller unvorhergesehener Wendungen und alle Vermutungen was als Nächstes geschehen würde, zerfielen jedes Mal zu Staub. Hier war alles vorhanden, was ein spannendes Buch ausmacht. Von Adrenalin peitschender Spannung über hitzige Diskussionen, die mich durchaus auch öfter zum Schmunzeln brachten, bis hin zu sinnlich romantischen Momenten. Einen ganz großen Anteil an dieser perfekt ausbalancierten Geschichte hatte der lockere und flüssige Schreibstil von Rhenna Morgan. Sie ließ nicht nur Bilder vor meinem inneren Auge entstehen, sondern schuf auch eine Tiefe, dass ich genauso gut mitten im Geschehen hätte stehen können.
Ein Vorteil war auch der personale Erzähler, der innerhalb der Kapitel sowohl Viviennes als auch Jaces Handlungen und Gedanken mit dem Leser teilte. So war das Spektrum an Handlungen und Emotionen größer, zeitgleich hatte ich einen tollen Gesamtüberblick. Der Wechsel innerhalb der Kapitel war sorgsam ausgearbeitet und durchdacht worden, sodass ich nie den Überblick über die Person verlor, die aktuell im Fokus stand.
Die Sinnlichkeit, die Anziehungskraft und auch das Prickeln zwischen den Protagonisten war förmlich zum Greifen nah. Mir hat die Interaktion der Beiden sehr gut gefallen und auch sonst waren mir viele Figuren in der Geschichte sehr sympathisch. Sie alle hatten besondere Charaktereigenschaften und waren authentisch.
Jace ist nicht der typische Bad Boy, eher ein Edelmann in einer schlammbespritzten Rüstung, der sich trotzdem nicht zu schade dafür ist, geduldig und hart um das zu kämpfen, was er liebt. Dabei ist er durchaus furchteinflößend, bleibt aber sich und seinem Motto: „Jeder verdient eine zweite Chance“ treu.
Vivienne auf der anderen Seite ist ganz typisch Frau. Sie zerdenkt alles und hinterfragt grundsätzlich jede Kleinigkeit. Ihre Vergangenheit hat sie gelehrt, dass nichts wirklich sicher ist. Doch das ist genau das, was sie möchte. Sicher sein. Dieses Urbedürfnis zu stillen, das in uns allen wohnt. Nämlich bedingungslos um seiner selbst willen geliebt zu werden. Dabei ist Jace ihr gar nicht so unähnlich, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.
Beide Protagonisten entwickelten sich innerhalb der Geschichte weiter und lernten aus ihren Fehlern.
Auch wenn das wirklich heiße Cover animalische Bettszenen suggeriert, waren die erotischen Szenen im Vergleich zur restlichen Story eher klein gehalten. Was aber nicht heißt, dass sie brav waren. Oh nein, diese spärlichen Szenen hatten richtig Feuer und waren trotz ihrer Detailfülle anmutig beschrieben worden. Dennoch kam hier die Romantik nicht zu kurz, sie war nur einfach ein bisschen rauer und gefährlicher, aber trotz allem feinfühlig und emotional.

Fazit: Eine unerwartete Geschichte, die mit vielen unterschiedlich spannungsgeladenen Szenen gespickt war und sich dennoch umso wichtige Themen wie Familie und Vertrauen drehte.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Emotional berührend und mit einer ganz tollen Message

The Wicked Horse 3: Wicked Need
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Catherine Lyons Vaughn hatte bisher nicht viel Glück im Leben. Sie musste ziemlich viele Kompromisse eingehen und einer davon ist jetzt tot. Ihr wesentlich älterer Ehemann hat ihr fast nichts hinterlassen. ...

Catherine Lyons Vaughn hatte bisher nicht viel Glück im Leben. Sie musste ziemlich viele Kompromisse eingehen und einer davon ist jetzt tot. Ihr wesentlich älterer Ehemann hat ihr fast nichts hinterlassen. Dabei hatte er versprochen, dass sie nach seinem Tod gut versorgt sein würde. Völlig mittellos weiß Catherine einfach nicht mehr was sie machen soll. Wie soll es nur weitergehen?
Rand Bishop traut seinen Augen nicht, als er ein Mitglied des Silos schlafend im Auto vorfindet. Doch für ihn ist klar, er wird helfen. Rand nimmt Catherine mit zu sich nach Hause, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Doch Catherine kann einfach nicht glauben, warum Rand ausgerechnet ihr helfen sollte. Wird es Rand gelingen ihr zu zeigen, dass auch sie liebenswert ist?

Catherine und Rand erzählen im Wechsel der Kapitel ihre Geschichte selber. Dadurch gewann die Story an ganz viel emotionaler Tiefe. Ich war mehr als nur nah dran an den Protagonisten.
Vor allem Catherine und ihre Vergangenheit ließen mich regelmäßig hart schlucken. Es war unglaublich berührend zu lesen, was geschieht, wenn ein Mensch jahrelang nur wie ein Fußabtreter behandelt wird. Zwar hatte ich mit Catherine auch viel Mitleid, aber gleichzeitig hat mich ihre Stärke fasziniert und beeindruckt. Diese Stärke erkennt sie aber selber nicht. Catherines Charakterdarstellung war überzeugend und ich konnte intensiv mit ihr fühlen.
Beide Protagonisten waren mir super sympathisch. Auch Rand mit seiner freundlichen und umsichtigen Art war mir absolut angenehm. Doch neben Catherine war er mir ein kleines bisschen zu farblos.
Manche Handlungsentwicklungen waren zwar vorhersehbar, aber die Umsetzung hat das absolut aufgewertet. Die Mischung aus Spannung, erotischer Anziehungskraft, schlechten Gedanken und dem Willen etwas zu verändern, war wirklich gut gelungen.
Der flüssige Schreibstil trug ebenfalls dazu bei, dass ich die Zeilen förmlich absorbierte. Für mich war die Geschichte kaum aus der Hand zu legen.
Logisch und chronologisch wurden die Szenen aufgebaut, Rückblicke in die Vergangenheit oder kurz zuvor getätigte Handlungen wurden geschickt ins Gesamtkonzept integriert.
Die erotischen Szenen -hui- die waren echt heiß. Teilweise abgedreht kinky, aber niemals vulgär. Die Beschreibungen haben detaillierte Bilder im Kopf erzeugt und mir teilweise die Röte ins Gesicht getrieben. Aber ich habe sie super gern gelesen.
Auch wenn es auf den ersten Blick nach einer typischen Pretty-Woman Geschichte im übertragenen Sinn klingt, diese Story geht doch so viel tiefer. Nicht immer liegen die Dinge so, wie sie scheinen. Das hat die Autorin in meinen Augen wirklich exzellent ausgearbeitet. Die erotischen Szenen sind zwar sehr präsent in der Geschichte, aber das wertet das Gesamtkonzept nicht ab. Vielmehr wurde das Leben in die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen eingebettet und erschuf so eine emotional aufwühlende Rahmenhandlung.
Auch wenn das hier der dritte Teil der „Wicked Horse“ Reihe ist, das Buch kann völlig unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Einige altbekannte Figuren bekamen einen kleinen Gastauftritt, aber es wurde immer gut erklärt wer sie sind und welche Funktionen sie innehaben.

Fazit: Ein toller dritter Teil der „Wicked Horse“ Reihe. Emotional berührend und mit einer ganz tollen Message. Für alle geeignet, die außergewöhnliche erotische Szenen mögen und sich auch nicht an der Fülle dieser stören.