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Veröffentlicht am 27.12.2018

Töten für das Gute

Zeitsplitter
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Neugierig gemacht hat mich vor allem der Klappentext, den ich nach dem Lesen des Buches allerdings nicht mehr so passend finde. Denn das Buch beginnt in der Zukunft und die Protagonistin Marina reist in ...

Neugierig gemacht hat mich vor allem der Klappentext, den ich nach dem Lesen des Buches allerdings nicht mehr so passend finde. Denn das Buch beginnt in der Zukunft und die Protagonistin Marina reist in die Vergangenheit zurück, um die Zukunft zu verändern - und das kann sie nur tun, wenn sie den Jungen, den sie liebt, tötet.

Man begegnet Marina gleich zu Beginn in einer Zelle, in der sie vom Doktor gefangen gehalten wird. Wieso und weshalb weiß man als Leser am Anfang noch nicht. Diese Spurensuche fand ich sehr spannend, denn man erfährt erst nach und nach, warum sie den Plan gefasst hat, einen Mord zu begehen. Auch von der Zukunft, wie sie sich aktuell darstellt, bekommt man nur Bruchstücke serviert. Das fand ich etwas schade, hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Ich liebe es einfach, in dystopische Welten einzutauchen, aber das gelingt meines Erachtens nur, wenn detaillierte Informationen geliefert werden, die mir hier etwas zu kurz kommen.

Man hält sich aber eh nicht lange in der "Zukunft" auf, sondern reist mit Marina in die Vergangenheit (oder besser gesagt die Gegenwart") zurück, um dort die Erfindung der Zeitmaschine zu verhindern. Es wird aus zwei Perspektiven erzählt: Einmal Marina in der Gegenwart, also vor der Zeitmaschine, und einmal Marina, die zurückgereist ist. Sie nennt sich jetzt Em, deshalb kann man die beiden beim Lesen sehr gut unterscheiden.

Der Aufbau des Buches hat mir wirklich gut gefallen, man erfährt wichtige Dinge nach und nach, durch den Perspektivenwechsel ist es spannend und die relativ kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein - allerdings fand ich einige Dinge unlogisch, über die ich beim Lesen viel nachgedacht habe und die meinen Lesegenuss doch etwas geschmälert haben.

ACHTUNG SPOILER - HIER NICHT WEITERLESEN, WENN IHR DAS BUCH NOCH NICHT KENNT, ABER NOCH LESEN WOLLT!!!

Em wird angeblich deswegen nicht vom Doktor umgebracht, sondern in ihrer Zelle gefoltert, weil sie wichtige Aufzeichnungen versteckt hat, die für die Erfindung der Zeitmaschine nötig sind. Wenn sie diese aber versteckt hat, wie konnte die Maschine dann überhaupt gebaut werden? Und warum werden sie in der Zukunft noch so dingend benötigt, auch wenn es die Maschine schon gibt? Das fand ich irgendwie komisch...

Em ist bereits mehrmals in die Vergangenheit gereist um den Bau der Maschine zu verhindern, ohne ihren Freund, später nur noch der Doktor, umzubringen. Weil das aber nicht geklappt hat, scheint sein Tod der letzte Weg zu sein. Ich verstehe nicht, wie ihr immer wieder die Flucht gelingen kann, weil sich ja auch der Doktor zwischen den Zeiten bewegt. Er müsste doch wissen, dass sie wieder flüchten will und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sie daran zu hindern. Trotzdem scheint es sehr leicht zu sein...

SPOILER-ENDE

Wie ihr seht, konnte mich das Buch an einigen Stellen inhaltlich nicht überzeugen, aber die Idee und der Schreibstil gefielen mir sehr. Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 15.12.2018

Tot oder lebendig

Finde mich - bevor sie es tun
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Ehrlich gesagt hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil mich der Klappentext richtig angesprochen hat. Es gibt auch viele Aspekte, die mich gefesselt und angesprochen haben, aber richtig überzeugen ...

Ehrlich gesagt hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil mich der Klappentext richtig angesprochen hat. Es gibt auch viele Aspekte, die mich gefesselt und angesprochen haben, aber richtig überzeugen konnte es mich am Ende nicht.

Anfangs geht es sehr spannend los. Wir lernen Jar kennen, der nicht glaubt, dass seine Freundin fünf Jahre zuvor Selbstmord begangen hat. Er sieht sie an unterschiedlichen Plätzen, ist sich aber nicht sicher, ob es nur Einbildungen sind oder doch die Realität. Auch der Leser lernt dieses vermeintliche Trugbild gleich am Anfang kennen und darf sich seine eigene Meinung bilden. Das hat mir gut gefallen.

Super war auch, wie das Buch aufgebaut ist. Man ist zum einen im Heute bei Jar, der versucht, seine Freundin zu finden und auch, seine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass sie nicht tot ist. Das steigert sich, als er - wie im Klappentext schon verraten wird - Nachrichten von Rosa erhält. Zum anderen erfährt man aber auch viel über die Vergangenheit des Mädchens, denn ein verschlüsseltes Tagebuch taucht auf einem alten Laptop auf.

Mit den Informationen, die man durch das Tagebuch erhält, scheint dann auch alles klar zu sein - nicht nur für den Leser, auch für Jar. Auch im Heute überschlagen sich Hinweise und Ereignisse rund um die Geschehnisse. Nur leider kommt es dann zu einer Wendung, die mir gar nicht gefallen hat. Dabei geht es mir nicht darum, dass sie nicht durchdacht ist - in sich ist sie nämlich sehr stimmig. Aber von hier an wird das Buch ziemlich brutal, wenn auch weniger körperlich als psychisch. Dabei ist mir auch etwas die Lust am Lesen vergangen. Man wird auf jeden Fall sehr überrascht und rechnet auf keinen Fall mit einer derartigen Entwicklung - allerdings braucht man starke Nerven und es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn er ist sehr flüssig und lebendig. Auch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit und die Tagebuchform hat mir gefallen. Die beiden Protagonisten Jar und Rosa hingegen konnten mich nicht komplett auf ihre Seite ziehen, ohne dass ich einen eindeutigen Grund benennen kann, warum.

Insgesamt ist es ein solider Thriller, der spannend ist und zum Weiterlesen einlädt. Inhaltlich konnte er mich aber - vor allem nach der Wendung - nicht komplett überzeugen. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Wo ist die Schwester?

Schwesterherz
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Ich gebe zu - ich bin anfangs etwas schwer in das Buch hineingekommen. Irgendwie konnte mich Victoria, die Protagonistin, nicht wirklich abholen. Man lernt sie gleich zu Beginn des Buches kennen, als sie ...

Ich gebe zu - ich bin anfangs etwas schwer in das Buch hineingekommen. Irgendwie konnte mich Victoria, die Protagonistin, nicht wirklich abholen. Man lernt sie gleich zu Beginn des Buches kennen, als sie beim Joggen über ihre Schwester stolpert - eine Vorgeschichte gibt es nicht wirklich.
Diese erfährt man nur in Bruchstücken nach und nach, was hilft, die Fragen, die beim Lesen entstehen, zu beantworten.

Das Buch allerdings dreht sich mehr um das Hier und Jetzt. Victoria möchte herausfinden, wo ihre Schwester ist und was mit ihr passiert ist. Durch viel Recherche, Hartnäckigkeit und Mut findet sie ein Puzzleteil nach dem anderen, die sich allerdings nicht zusammensetzen lassen.

Da kommt Zachary ins Spiel, die ehemalige große Liebe Victorias. Und das konnte mich nun gar nicht überzeugen. Denn auf einmal gerät für meinen Geschmack die Suche nach der Schwester und die Aufklärung der düsteren Machenschaften, die es augenscheinlich gibt, in den Hintergrund. Viel mehr wird die Liebe der Beiden neu aufgefrischt - man sollte also auch Passagen mögen, in denen es um Sex geht. Und die brauche ich nicht, wenn ich einen Thriller lese - da möchte ich einfach nur wissen, wie es weitergeht. Ohne Unterbrechungen. Deswegen war ich etwas genervt.

Und die Geschichte zieht sich... Denn auch wenn sie nun zu zweit sind, geht die Story eine ganze Weile nicht richtig voran. Erst gegen Ende geht es dann etwas rasanter, eins fügt sich zum anderen und es wird richtig spannend. Davon hätte ich mir schon von Anfang an mehr gewünscht.

Das Ende war dann aber wieder versöhnend, denn es gab noch einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte.

Insgesamt war es ganz gut, hätte aber - wie gesagt - auch etwas kürzer ausfallen können. Dadurch hätte es sich nicht so gezoge

Veröffentlicht am 01.12.2018

Wer hat den Engel gesehen?

Der Ruf der toten Mädchen
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Ein Dorf, in dem sich viele Mädchen umbringen? Klingt gruselig, deswegen wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Es ist der Auftakt einer Reihe um die "Wunderdetektivin" Dr. Alex Ripley, deren Beruf ...

Ein Dorf, in dem sich viele Mädchen umbringen? Klingt gruselig, deswegen wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Es ist der Auftakt einer Reihe um die "Wunderdetektivin" Dr. Alex Ripley, deren Beruf es ist, angebliche Wunder aus wissenschaftlicher Sicht zu widerlegen. Sie stellt such gleichzeitig die Hauptperson des Thrillers da.

Thriller ist das Stichwort - denn gethrilled wurde ich leider nicht. Zwar ist es stellenweise spannend und man möchte schon wissen, was es mit diesem mysteriösen Engel auf sich hat, den die Mädchen im Dorf gesehen haben wollen, allerdings gibt es auch Passagen, die sich sehr lange ziehen. Hier hätte ich mir einfach mehr Geschwindigkeit gewünscht. Das ändert sich für meinen Geschmack erst im letzten Drittel des Buches.

Der Schreibstil ist hat mir gut gefallen, er ist sehr anschaulich und man kann sich das Dorf mit seinen Bewohnern richtig gut vorstellen. Allerdings war mir das Buch etwas zu Alex-lastig. Zwar passt es, weil die Dorfbewohner sehr verschlossen sind und kaum mit Fremden reden, doch hätte ich mir doch die ein oder andere Sichtweise von ihnen erhofft. Warum sie sich so verhalten und so tiefgläubig sind, erfährt man nur durch Dritte.

Was mir auch gefehlt hat war, dass man als Leser nicht richtig mitfiebern konnte - denn außer Alex bleiben die Personen so dünn, dass man kaum jemanden kennenlernt. Die Auflösung am Ende war zwar schlüssig, aber trotzdem sind für mich noch Fragen offen geblieben. Richtig überzeugt war ich deswegen nicht.

Insgesamt war die Idee sehr spannend und es war mal nicht das klassische Thriller-Thema. Trotzdem wurde ich nicht komplett überzeugt und habe mich teilweise etwas gelangweilt. Ich denke nicht, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Von mir gibt es 3 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 12.11.2018

Einladung zum Sterben

Die Party
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Alles beginnt am Anfang recht harmlos: Brandon lädt zu einer Halloween-Party ein, um an alte Zeiten anzuknüpfen, da sich die ehemaligen Klassenkameraden schon über 30 Jahre nicht gesehen haben. Doch schnell ...

Alles beginnt am Anfang recht harmlos: Brandon lädt zu einer Halloween-Party ein, um an alte Zeiten anzuknüpfen, da sich die ehemaligen Klassenkameraden schon über 30 Jahre nicht gesehen haben. Doch schnell wird klar, es wird keine normale Party - denn es geht um das eigene Überleben...

Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch relativ schnell zur Sache gekommen ist. Zwar werden am Anfang erst einige Gäste vorgestellt, doch dann geht es mit dem Morden auch schon los.

Inhaltlich hat mich das Buch sofort an die Saw-Filme und an Agatha Christies "Und dann gabs keines mehr" erinnert. Die Gäste sind nämlich abgeschottet von der Außenwelt, keine Handys, kein Telefon, und somit auch keine Möglichkeit, dem Mörder zu entgehen. Und dass es einer von ihnen sein muss, ist schnell klar.

Die Morde sind zwar relativ brutal, trotzdem kann man das Buch auch lesen, wenn man nur wenig Blut verträgt, denn sie werden nicht bis ins kleinste Detail geschildert. Das fand ich ganz angenehm und hat darüber hinaus die eigentliche Frage in der Vordergrund gerückt: Warum sollen die Gäste sterben?

Hier bleibt Platz zum miträtseln, denn auch die eingeladenen Personen können sich darauf keinen Reim machen - zumindest vorerst. Was dann allerdings ans Tageslicht kommt, war mir ein bisschen zu abgedreht und konnte mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich überzeugen. Nur so viel: Man erwartet es nicht und es ist irgendwie mal etwas anderes.

Ab und zu war ich etwas verwirrt, wer wer ist - denn immerhin sind elf Personen unterwegs, die hoffen, dem Killer zu entgehen. Zum Glück gibt es am Ende des Buches ein Personenverzeichnis, das auch die Halloween-Kostüme der Gäste aufführt, sodass ich nur kurz nach hinten blättern musste, um wieder im Bilde zu sein.

Insgesamt fand ich das Buch ganz nett, vor allem jetzt in der dunklen Jahreszeit. Ich hatte einige Aha-Erlebnisse und es gab wenig langatmige Passagen. Trotzdem war es mir vor allem am Ende etwas zu abgedreht, deswegen von mir nur 3 Sterne.