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Veröffentlicht am 07.01.2019

Aussergewöhnliche Grundstory, jedoch mit Längen

Das Buch der vergessenen Artisten
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1902: als dreizehnter Sohn eines Bohnenbauers wächst Mathis Bohnsack in dem kleinen Ort Langweiler auf. Als eines Tages ein Jahrmarkt in dem kleinen Ort seine Zelte aufschlägt, ist er durchweg fasziniert. ...

1902: als dreizehnter Sohn eines Bohnenbauers wächst Mathis Bohnsack in dem kleinen Ort Langweiler auf. Als eines Tages ein Jahrmarkt in dem kleinen Ort seine Zelte aufschlägt, ist er durchweg fasziniert. Vor allem der Röntgenapparat hat es ihm so sehr angetan, dass er spontan beschließt, mit gerade einmal fünfzehn Jahre, seine Heimat zu verlassen und mit den Artisten weiterzureisen.
1935: mittlerweile lebt Mathis gemeinsam mit seiner Freundin Meta und deren Bruder, der eine Behinderung hat, in einer Wohnwagensiedlung am Rande Berlins. Artisten wird es alles andere als leicht gemacht, denn die nationalsozialistische Regierung schließt Bühnen und verbietet Aufführungen. Mathis hat für sich beschlossen, nun ein Buch zu verfassen, über all die Artisten, die ihm begegnet sind, damit diese nicht in Vergessenheit geraten werden.
Meine Meinung
Das Cover sprach mich irgendwie gleich auf den ersten Blick an und machte mich neugierig auf die Geschichte dahinter. Doch dann habe ich sehr lange Zeit benötigt, um mich halbwegs auf die Geschichte einzulassen. Dabei lag dies gar nicht so sehr am Schreibstil der Autorin, der sich durchaus verständlich lesen lässt und teilweise sehr malerisch klingt. Doch Vera Buck hat eine Art, sehr ausführlich zu beschreiben und gerade bei Nebencharakteren passierte das immer wieder und brachte mich somit ständig aus dem Lesefluss und ich musste es einfach zwischendurch mal zur Seite legen.
Dabei ist die Grundstory der Geschichte wirklich sehr interessant und bisher habe ich aus diesem Bereich noch nichts vergleichbares gelesen. Genau das war auch dann der Grund, warum ich dieser Geschichte dann noch einmal eine zweite Chance gegeben habe.
Spannend fand ich, dass sie hier auch wirklich die Sensationslust der Menschen an anderen dargestellt hat, denn damals war es nicht ungewöhnlich, gerade Personen mit körperliche Anomalien, regelrecht zur Schau zu stellen. Das aber hier hinter jeder “Sensation” ein Mensch mit Gefühlen und Träumen stand, hat die Autorin für mich dabei sehr gut dargestellt.
Vera Buck erzählt diese besondere Geschichte auf zwei Zeitebenen, zum einen aus dem Jahr 1902, zum anderen ab dem Jahr 1935. Dabei hatte ich durchweg das Gefühl, dass die Autorin sich hier ganz viel Mühe mit ihrer Recherche gegeben hat. Gelungen sind die Verknüpfungen von realen Persönlichkeiten mit ihren fiktiven Charakteren, aber auch mit der Entwicklung die Deutschland damals genommen hat. Plötzlich waren all diese Kuriositäten, die man auf dem Jahrmarkt traf, nicht mehr gefragt, nein ganz im Gegenteil, sie wurden teilweise verboten, manche verschwanden sogar völlig und all diesen widmet Mathis sein Buch, sein Buch der vergessenen Artisten.
Im Vordergrund steht Mathis Bohnsack, der mit seinem Leben als Durchleuchtungskünstler glücklich war. Er und seine Lebensgefährtin Meta könnten nicht unterschiedlicher sein, denn Mathis ist schmal und eher schwach und Meta ist die muskulöse Kraftfrau. Zwar konnte ich mir die Figuren gut vorstellen und hatte auch von ihnen ein klares Bild, doch so richtig mit ihnen verbunden fühlte ich mich beim Lesen leider nicht. Ich blieb hier mehr der Beobachter, des Geschehens. Neben den beiden Protagonisten Mathis und Meta gibt es zahlreiche Nebencharaktere, wie z. B. Metas geistig behinderter Bruder Ernsti, aber auch zahlreiche vergessene Artisten. Jeder wurde recht ausführlich vorgestellt und genau das war es, was mir teils zu langatmig wurde.
Mein Fazit
Eine Geschichte, für die man sich Zeit nehmen muss beim Lesen, denn Vera Buck erzählt sehr detailliert und ausführlich, was für mich teilweise zu langatmig wirkte. Auch zu den Protagonisten konnte ich gar nicht so sehr eine Beziehung aufbauen und blieb hier mehr der Beobachter. Dabei ist die Geschichte absolut gut recherchiert und Vera Buck hat hier eine sehr interessante Grundstory herauskristallisiert, die bisher in historischen Romane keine große Beachtung fanden.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Leider nicht so gruselig und spannend wie erhofft

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack und Sydney können ihr Glück kaum glauben, denn ausgerechnet sie erhielten den Zuschlag für das Haus, das es Sydney gleich auf den ersten Blick angetan hat. Einen kleinen Haken gibt es allerdings, ...

Jack und Sydney können ihr Glück kaum glauben, denn ausgerechnet sie erhielten den Zuschlag für das Haus, das es Sydney gleich auf den ersten Blick angetan hat. Einen kleinen Haken gibt es allerdings, denn die beiden müssen den gesamten Inhalt des Hauses mit übernehmen. An und für sich kein Problem, doch schon kurz nach dem Einzug kommt es zu merkwürdigen Ereignissen, nicht nur, dass es übel riecht, es mehren sich auch die unheimlichen Geräusche. Als dann hinter ihrem Haus eine Leiche gefunden wird, wird der Traum fast schon zum Alptraum.
Meine Meinung

Das düstere Cover mit dem knallgelben Buchschnitt machte mich gleich aufmerksam und die Geschichte auf dem Klappentext versprach eine leicht gruselige Atmosphäre in einem unheimlichen Haus. Diese Erwartung konnte sich allerdings nicht ganz erfüllen, dazu aber gleich mehr.
Simon Lelic schreibt gut verständlich, allerdings auch sehr detailreich und ausführlich, was mir an mancher Stelle zu langatmig wurde und mir gerade den Einstieg in den Thriller etwas erschwerte.
Auch das Tempo der Geschichte bleibt eher ruhig und wenig spektakulär, zumindest gab es die erhoffte Gruselatmosphäre hier leider nicht. Zwar gab es ab und an mal Momente, bei denen ich hoffte, da doch noch mehr Atmosphäre zu erhalten, aber diese verliefen sich leider. Insgesamt entwickelt sich der Thriller dann doch eher in die Richtung eines Dramas, welches sich aus der Vergangenheit der Protagonistin Sydney ergibt.
Unterteilt ist das Buch in zwei größeren Abschnitten, die aus wechselnder Ich-Perspektive durch die beiden Protagonisten Jack und Sydney erzählt werden. Während man durch Jack mehr über das aktuelle Geschehen erfährt, schweifen Sydneys Gedanken immer wieder in die Vergangenheit. Sydney wird hier vor allem durch den gewalttätigen Nachbarn getriggert, wodurch ihr ihre eigene Kindheit nur zu sehr wieder in die Erinnerungen gerät. Ich möchte hier gar nicht mehr weiter auf den Inhalt eingehen, da es doch zu sehr spoilern würde, nur so viel: die Auflösung des ganzen kam ein wenig zu früh und zu einfach. Ich hätte es mir hier mehr gewünscht, dass man da mehr rätseln könnte.
Die Protagonisten Jack und Sydney waren durchaus vorstellbar ausgearbeitet, aber trotzdem gab es auch bei ihnen zu wenig Überraschungen. Gerade durch das Thema Kindesmisshandlungen, was hier durch Sydney und auch durch Nachbarstochter Elsie, einen großen Raum einnimmt, hätte das ganze doch intensiver werden müssen, allerdings blieb dies nur eher wie ein Mittel, um die Auflösung klarer werden zu lassen.
Die Nebencharaktere bleiben hier sehr blass und nehmen auch keine besonderen Rollen ein, gerade da hätte man noch mehr mit einbringen können, um die gesamte Story spannender werden zu lassen.
Mein Fazit

Ein zu geradliniger und zu konstruierter Thriller, der leider nur wenige Überraschungen bereit hielt. Mit dem Thema als Hintergrund hätte man viel mehr aus dieser Geschichte machen können. Auch wurde meine Erwartung an das Buch anhand des Klappentextes nicht erfüllt, denn im Prinzip geht es hier nicht um das unheimliche Haus. Schade, denn ich hatte mehr erwartet.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Zu vorhersehbar

Still Broken
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Als Norah den Bad Boy Max kennenlernt, kann sie ihn eigentlich nicht leiden, denn seine Art mit Frauen umzugehen, mag sie gar nicht. Doch irgendwie fühlt sie sich zu ihm hingezogen und als sie ihm bei ...

Als Norah den Bad Boy Max kennenlernt, kann sie ihn eigentlich nicht leiden, denn seine Art mit Frauen umzugehen, mag sie gar nicht. Doch irgendwie fühlt sie sich zu ihm hingezogen und als sie ihm bei der Redaktion im College wiederbegegnet und sich herausstellt, dass er der Bruder ihrer neuen Mitbewohnerin ist, wird es immer schwieriger, Max aus dem Weg zu gehen. Tatsächlich lernt sie ihn immer besser kennen und doch spürt sie, dass er irgendetwas vor ihr verbirgt.
Meine Meinung
Das Cover ist, trotz seiner Schlichtheit, einfach wunderschön und gefällt mir unheimlich gut, so dass ich sehr neugierig auf diesen New Adult Roman wurde. Auch in die Geschichte selber fand ich sehr schnell, denn Autorin April Dawson hat einen sehr leichten und angenehmen Schreibstil, bei dem es nicht schwer fällt, flüssig zu lesen. Auch sonst ist es sprachlich jung und modern und somit auch perfekt für jüngere LeserInnen und LiebhaberInnen dieses Genres.
Die Geschichte an sich ist so oder so ähnlich ja schon häufiger erzählt worden, junges, naives Mädchen trifft am College auf den Bad Boy schlechthin. Trotzdem gibt es immer wieder Geschichten, die einfach gut unterhalten können und solch eine hatte ich mir erhofft. Ich habe allerdings hier den ein oder anderen Kitikpunkt, beginnend mit kleineren Logikfehlern oder auch das Verhalten des ach so harten Bad Boys, der sich viel zu schnell in die Protagonistin verliebt und ihr sogar diese Liebe gesteht. Auch die Geheimnisse, die zu seinem Verhalten führten, waren mir ein wenig zu dramatisch. Doch genau das wird wohl auch viele LeserInnen hier absolut begeistern. Das liegt mit Sicherheit auch an dem Talent der Autorin, Emotionen zu transportieren und darzustellen und doch war es auf Grund der zuvor genannten Punkten einfach nicht zu hundert Prozent meine Geschichte.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Norah, aber auch Protagonist Max kommt ab und an zu Wort. Jeweils in der Ich-Form lässt die Autorin den Leser an den Erlebnissen der beiden teilhaben, wodurch man einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten erhält.
Somit lernt man zunächst Norah intensiv kennen. Sie ist nett, sympathisch, hübsch und eher der ruhige Typ, der tatsächlich zum Lernen am College ist. Max ist auf dem ersten Blick der Bad Boy in Lederklamotten, der auf den zweiten Blick jemand ist, der niemanden an sich heranlassen möchte, was seinen Ursprung in seiner Vergangenheit hat. Mein größtes Manko an der Geschichte zwischen den beiden ist, dass ich es einfach nicht so ganz nachvollziehen konnte, wie die gegenseitigen Gefühle sich so rasend schnell entwickeln konnten und das vor allem bei Max.
Neben Max und Norah gibt es eine ganze Menge Nebencharaktere, wie z. B. Norahs Freundinnen oder Maxs Schwester. Sie werden soweit charakerisiert, dass man sie sich glaubhaft und lebendig vorstellen kann, bleiben aber auch im Hintergrund.
Mein Fazit
Eine Liebesgeschichte, die recht typisch für ihr Genre ist und dadurch an mancher Stelle vorhersehbar. Ab und an gibt es durchaus auch Überraschungen für den Leser, die mich persönlich leider nicht ganz so überzeugen konnten, wie z. B. Maxs schnelle große Liebe oder seinen Hintergrund. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn dieser ist leicht und flüssig zu lesen. Für mich nicht ganz überzeugend, aber mit Sicherheit eine Geschichte, die viele LiebhaberInnen finden wird.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Ein leiser, märchenhafter Roman

Die wundersame Mission des Harry Crane
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Harry Crane ist glücklich, denn an seiner Seite ist seine große Liebe Beth und genau sie ist es, die ihn rundum zufrieden sein lässt. Doch als eines Tages ein furchtbares Unglück passiert und Beth tödlich ...

Harry Crane ist glücklich, denn an seiner Seite ist seine große Liebe Beth und genau sie ist es, die ihn rundum zufrieden sein lässt. Doch als eines Tages ein furchtbares Unglück passiert und Beth tödlich verunglückt, bricht für Harry eine Welt zusammen. Ein Jahr vergeht und doch ist es für Harry kein bisschen besser geworden, deshalb beschließt er, sich in seine geliebten Wälder zurückzuziehen und dort für immer zu verschwinden. Aber da hat er nicht mit der zehnjährigen Oriana gerechnet, die ihm mitten im Wald begegnet. Diese hat einen ähnlichen Schicksalsschlag wie Harry erlitten, denn es ist ebenfalls genau ein Jahr her, dass ihr Vater plötzlich verstarb. Oriana liebt Märchen und glaubt ganz fest daran, dass ihr Vater nicht tot, sondern nur verwunschen ist. Und Harry? Dieser soll Oriana dabei helfen, ihren Vater wieder zurückzuverwandeln.
Meine Meinung
Das Cover ist schlicht und doch erweckt es durch seinen besonderen Glanz Aufmerksamkeit und ich war neugierig auf die Geschichte hinter dem Cover.
Die Geschichte beginnt auch gleich mitten im Geschehen und zieht einen auch förmlich hinein, denn man erlebt gleich gemeinsam mit Protagonisten Harry den furchtbaren Unfall.
Der Schreibstil des Autors Jon Cohen ist sehr intensiv und gefühlvoll, seine Sprache hat etwas poetisches, märchenhaftes und passt dadurch auch sehr gut zu der Geschichte. Mit Worten beschreibt er Charaktere und Umgebungen, wobei es mir an manch einer Stelle doch zu weit ausschweifte.
Genau dieses weite Ausschweifen machte es mir auch zwischendrin immer ein wenig schwerer, den Lesefluss aufrecht zu erhalten. Das lag noch nicht einmal so sehr an dem Inhalt, denn es ist eine leise und emotionale Geschichte, zu der ein großes Tempo nicht gepasst hätte. Für mich selber aber war es in dem Moment des Lesens leider zu langatmig, gerade der Mittelteil mit all seinen Bäumen und deren Beschreibungen machten es mir schwer, am Ball zu bleiben.
Zu Beginn gibt es noch zwei unterschiedliche Perspektiven, die der Autor recht schnell miteinander verknüpft. Der Leser lernt hier sowohl Harry als auch das Mädchen Oriana und deren Mutter Amanda kennen und erlebt sowohl den Verlust der geliebten Menschen als auch den Umgang mit der Trauer der Hinterbliebenen. Das hat Jon Cohen wirklich einzigartig und mit sehr viel Gefühl dargestellt, gerade diese unterschiedlichen Arten mit Verlusten umzugehen, waren sehr glaubhaft.
Nachdem dann die beiden Protagonisten Harry und Oriana aufeinander treffen, wird es auch Momente geben, die den Leser lächeln lassen, Humor findet man hier genauso, wie auch tiefe Gefühle und Trauer. Trotzdem verliert die Geschichte nie dieses märchenhafte und besondere.
Erzählt wird die Geschichte durch einen auktorialen Erzähler, der dem Leser nicht nur am Geschehen teilhaben lässt, sondern auch an den Gefühlen der Protagonisten. Wobei ich hier doch das ein oder andere Verhalten Harrys nicht immer nachvollziehen konnte.
Protagonist Harry ist ein sehr eigenartiger Charakter, der durchaus liebenswert ist, mir aber an manch einer Stelle etwas, sagen wir naiv, vorkam. Amanda, Orianas Mutter, nimmt hier ebenfalls eine Protagonistenrolle ein. Diese war mir zunächst nur bedingt sympathisch, wobei mir ihre Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen noch recht nahe kam. Je mehr ich sie kennenlernte, desto besser konnte ich sie verstehen. Zu guter Letzt ist da noch Oriana, die mich zwar auch schmunzeln ließ, die mir aber auch hin und wieder mit ihrer Art etwas zu viel wurde.
Was mich ein wenig störte, waren der große Raum, dem die Nebenfiguren bekamen. Zwar waren z. B. Deans ehemaliger Kollege oder die Bibliothekarin sehr wichtig, aber ausschweifend über ihre Vergangenheiten zu erfahren, ließen für mich jedes Mal die Spannung abflachen.
Mein Fazit
Eine sehr gefühlvolle und märchenhafte Geschichte über Verlust und Umgang mit der Trauer, aber auch mit Momenten zum Lächeln und Lachen. Leider waren, vor allem im Mittelteil, viele Momente, die sich zu sehr in die Länge zogen und für mich persönliche in diesem Moment zu langatmig wirkten. Manchmal braucht man aber auch für solch eine Geschichte die richtige Zeit, damit diese so wirkt, wie gedacht. Die Beziehung zwischen den Charakteren kam sehr gut zur Geltung und es sind diese leisen Momente, die durchaus berühren können.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Nicht ganz so wie erwartet

Lost in a Kiss
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Seit ihrem ersten Tag am College sind Aspen und Bethany beste Freundinnen, als sie erfolgreich das College beendet haben, lädt Bethany ihre Freundin zu einem Roadtrip ein. Einziger Wehrmutstropfen an der ...

Seit ihrem ersten Tag am College sind Aspen und Bethany beste Freundinnen, als sie erfolgreich das College beendet haben, lädt Bethany ihre Freundin zu einem Roadtrip ein. Einziger Wehrmutstropfen an der Sache ist, dass ausgerechnet Bethanys großer Bruder Bram sie auf dieser Reise begleiten wird. Doch ihrer Freundin zu liebe nimmt Aspen sich zusammen und verspricht ihr diese gemeinsame Reise. Aber als die Abreise vor der Tür steht, kommt alles ganz anders, als gedacht. Kurzfristig sagt Bethany die Reise ab und Aspren steht allein vor Bram. Zunächst möchte sie die Reise absagen, doch Bram unterbreitet ihr einen Vorschlag, den sie auf keinen Fall ablehnen kann.
Meine Meinung
Das Cover finde ich sehr hübsch und ansprechend und so dachte ich, es wird mal wieder Zeit für einen leichten und lockeren Liebesroman, denn der wurde mir auch durch den Klappentext versprochen.
Der Beginn lässt den Leser sehr schnell in die Geschichte rund um Aspen und Bram eintauchen und man erhält zunächst einmal einen guten Einblick, warum Aspen so eine Abneigung gegen den großen Bruder ihrer besten Freundin hegt. Auch der Schreibstil der Autorin Kati Wilde ist sehr angenehm und leicht, so dass man sehr schnell durch die Seiten fliegt. Allerdings hatte ich mir hier doch mehr einen Roadtrip mit Liebesgeschichte erhofft, erhalten habe ich einen Roman, in dem der Erotikanteil ab einem gewissen Punkt für mich zu viel wurde. Die zu Beginn noch lustig leichte Liebesgeschichte driftete dann in eine Richtung, die für mich nicht so recht zu den Charakteren passen wollte. Fans von erotischer Literatur dürften hier dann wohl eher auf ihre Kosten kommen, denn für mich war ab da die Handlung ziemlich abgeflacht.
Durch witzige Schlagabtäusche zwischen Bram und Aspen wird der Roman aufgelockert, ansonsten war es ein recht typischer New Adult Roman mit vielen Klischees. Zwar fühlte ich mich sehr gut unterhalten, doch schon zu Beginn ahnte ich den weiteren Verlauf der Geschichte und aus welchen Gründen es Höhen und Tiefen zwischen Bram und Aspen geben würde.
Der Roadtrip selber war leider nicht so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Von der Landschaft selber bekommt man nicht allzu viel mit und die Reise ist ebenfalls recht komfortabel. Also nur wenig Schlafsackfeeling und harte Wanderung, stattdessen gab es einen kostspieligen SUV und Luxushotels.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht Aspens. Man darf an ihren Gedanken teilhaben und die Geschichte aus ihrem Blickwinkel betrachten, so dass man hier auch schnell einen Bezug zur Protagonistin aufbauen kann.
Diese Protagonistin war mir auch eigentlich ganz sympathisch und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie steht zu ihrem Wort und hält fest zu ihrer Freundin und ihrer Familie, die für sie durch und durch wichtig sind. Für diese Menschen, die ihr am Herzen liegen, würde sie alles geben. Mit ihrer manchmal etwas größeren Klappe und mit manch einer Aktion brachte sie mich durchaus ab und an zum Schmunzeln.
Aspen ist reich, ist grummelig und auf den ersten Blick arrogant. Dadurch, dass er schon sehr früh seine Eltern verloren hat, musste er früh Verantwortung übernehmen und stellt schon gewisse Ansprüche an andere und an sich selbst. Seine schnelle Wandlung war für mich ebenfalls ein etwas wunder Punkt, weil diese für mich zu schnell kam, ansonsten war er für mich einfach zu vorhersehbar und klischeehaft.
Neben den beiden gab es nur wenige Nebenfiguren, wichtig für die Handlung sind vor allem Bethany und Murphy, aber auch Aspens Cousin bringt noch einmal etwas Schwung in die Geschichte. Doch neben den beiden Hauptcharakteren blieben die weiteren Charaktere sehr blass und im Hintergrund.
Mein Fazit
Ich hatte von dieser Geschichte eine leichte und lockere, aber auch humorvolle Liebesgeschichte erwartet. Der Einstieg in den Roman konnte mir dieses auch noch bieten, doch ab einem gewissen Punkt wurde es für mich einfach zu viel Erotik und zu wenig Handlung. So ganz habe ich die schnellen Gesinnungswandlungen der Protagonisten auch nicht geglaubt und fand es im großen und ganzen sehr klischeehaft. Sicherlich kann man einen Liebesroman genauso wie das Rad nicht neu erfinden, aber hier gab es leider zu wenig Überraschungen. Trotz meiner Kritik hatte das Buch durchaus einen guten Unterhaltungswert und war nicht langweilig und auch die Protagonistin war mir durchaus sympathisch. Fans von erotischen Romanen kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.