Ein beeindruckendes Buch, erstaunlich ehrlich
Wer ist im wahrsten Sinne des Wortes prädestiniert, wenn es um das Schreiben eines Romans nach Tatsachen geht? Ganz klar jemand, der sich auskennt und an der Quelle sitzt. So ist es auch in dem Thriller ...
Wer ist im wahrsten Sinne des Wortes prädestiniert, wenn es um das Schreiben eines Romans nach Tatsachen geht? Ganz klar jemand, der sich auskennt und an der Quelle sitzt. So ist es auch in dem Thriller Tödlicher Irrtum. Der Autor Patrick Burow ist zudem Staatsanwalt und Richter und kennt sich bestens mit Fehlurteilen seiner Kollegen aus.
In dem Thriller geht es um ein neunjähriges Mädchen, welches morgens aus dem Haus geht und sich auf den Weg in ihre Schule macht. Danach nicht mehr gesehen wird. Trotz groß angelegter Suchaktionen verliert sich ihre Spur. Sie wurde zum letzten Mal einige hundert Meter von der Schule entfernt gesehen. Schnell finden die Ermittler einen Tatverdächtigen, der sehr bald den Mord an der Kleinen gesteht. Er wird in die Psychiatrie eingewiesen und dort soll er laut Urteil ein Leben lang bleiben.
Eine kleine Crew, bestehend aus dem alkoholabhängigen Professor Heckscher und zwei Studenten bilden das neu gegründete „Institut für Justizirrtümer“ und stoßen auf den Fall der Neunjährigen. Schon bald fallen ihnen Ungereimtheiten auf. Und nicht nur das. Sie erkennen rasch, dass bei den Ermittlungen äußerst nachlässig gearbeitet wurde. Rasch stellt sich der Grund für das Geständnis heraus und dass es unter Drogeneinfluss abgelegt wurde. Es ergeben sich neue Ansatzpunkte und es gibt einige Verdächtige. Bis zum Schluss wird der Leser in Atem gehalten.
Mir gefiel der Thriller gut. Herr Burow hat sich intensiv mit dem Thema Justizirrtümer befasst und bereits einige Titel dazu veröffentlicht. Tödlicher Irrtum spannt den Leser bis zur letzten Seite auf die Folter und ich wusste bis dahin nicht, wer der Täter ist. Und das ist, wenn jemand so viel liest wie ich, äußerst selten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.