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Veröffentlicht am 03.12.2018

Mal was anderes, aber der echte Thrill fehlt

Escape Room - Nur drei Stunden
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Broschiert: 398 Seiten
Verlag: Knaur HC (3. September 2018)
ISBN-13: 978-3426226773
Originaltitel: Guess Who?
Übersetzung: Karl-Heinz Ebnet
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Mal ...

Broschiert: 398 Seiten
Verlag: Knaur HC (3. September 2018)
ISBN-13: 978-3426226773
Originaltitel: Guess Who?
Übersetzung: Karl-Heinz Ebnet
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Mal was anderes, aber der echte Thrill fehlt

Inhalt:
Als Elfjähriger hat Morgan Sheppard einen Mord aufgeklärt, was der Grundstein zu seiner Fernsehkarriere war. 25 Jahre später findet er sich in einem verschlossenen Hotelzimmer wieder, zusammen mit fünf anderen Personen und einer Leiche in der Badewanne. Sheppard hat drei Stunden Zeit, um herauszufinden, wer den Mann ermordet hat. Sonst müssen alle sterben.

Meine Meinung:
Von einigen Wiederholungen abgesehen, die das Ganze unnötig in die Länge ziehen, schreibt Chris McGeorge recht unterhaltsam. Ich habe zwar schon spannendere Thriller gelesen, aber gefesselt war ich von „Escape Room“ allemal. Ich wollte dranbleiben und zusammen mit Sheppard herausfinden, wer denn nun der Mörder ist. Dabei gefielen mir auch die ganzen psychologischen Überlegungen gut. Der Protagonist Morgan Sheppard ist zwar nicht unbedingt ein Sympathieträger, aber interessant fand ich die Figur schon, vor allem seine Entwicklung.

Durch Rückblicke in die lange vergangene Kindheit Sheppards sowie Rückblicke in die Zeit kurz vor der Entführung der sechs scheinbar beliebig zusammengewürfelten Personen setzt sich nach und nach ein vollständiges Bild zusammen, das auf den Täter schließen lässt. Daneben hat McGeorge aber noch einige überraschende Momente eingebaut.

Fazit:
Vielleicht nicht gerade ein genialer Thriller, der einem den Atem raubt, aber unterhaltsam und fesselnd.

★★★★☆

Veröffentlicht am 30.10.2017

Geistreiche Satire

Die Hauptstadt
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Gebundene Ausgabe: 459 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (11. September 2017)
ISBN-13: 978-3518427583
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Geistreiche Satire

Der österreichische Autor ...

Gebundene Ausgabe: 459 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (11. September 2017)
ISBN-13: 978-3518427583
Preis: 24,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Geistreiche Satire

Der österreichische Autor Robert Menasse wurde für dieses Werk mit dem Deutschen Buchpreis 2017 ausgezeichnet. Ob er das verdient hat, darüber möchte ich mir kein Urteil anmaßen. Ein außergewöhnlicher Roman ist ihm auf jeden Fall gelungen.

Mit scharfem Blick nimmt er die haltlosen Zustände in der Europäischen Kommission in Brüssel unter die Lupe. Es geht um sinnlose Bürokratie, Kompetenzgerangel, willkürliche Schuldzuweisungen und vieles mehr, was dem Grundgedanken der Europäischen Union widerspricht, sodass sich die Frage stellt, wie man es besser machen kann, ob die EU überhaupt noch eine Zukunft hat.

Erzählt wird in vielen verschiedenen Handlungssträngen, die weitgehend parallel ablaufen und nur durch einen rosa Faden (als rot habe ich ihn wirklich nicht empfunden) verknüpft sind. Teilweise treffen sie sich an einem Punkt, um dann wieder auseinander zu driften. Teilweise hängen sie auch enger zusammen. Nicht alle werden zu einem konkreten Ende geführt, sondern verlaufen im Sand, wie es wohl auch oft in der Politik geschieht. Hier deutet der Schlusssatz des Buches „À suivre.“ eine mögliche Fortsetzung an.

Dies ist leider nicht der einzige fremdsprachige Satz, der nicht übersetzt wird. Es ist von Nutzen, wenn man sich in einigen europäischen Sprachen auskennt. Ansonsten muss man Mut zur Lücke beweisen. Leider ist Menasse anscheinend auch der Meinung, dass man heutzutage auf Anführungszeichen in der wörtlichen Rede verzichten muss, was den Lesefluss erschwert.

Dabei stecken in jedem Kapitel viel Witz und jede Menge geistreiche Sätze, die einen schmunzeln lassen und zum Nachdenken bringen. Hierbei gefiel mir auch Menasses Spiel mit der Sprache gut. Er lässt die Wörter und Worte sich entwickeln. Da wird zum Beispiel aus „Wein“ „Weinerlichkeit“, aus „gleichgültig“ „gleich gültig“. In diesem Buch stecken so viele schöne Sätze.

Für meinen Geschmack verzettelt sich Menasse aber auch ein bisschen. Es werden zu viele Themen angeschnitten, um jedes tiefgründig darstellen zu können. Die Protagonisten bleiben trotz einer treffenden Charakterisierung etwas blass, was vielleicht damit zusammenhängt, dass der Autor oft zu sehr ausschweift und damit vom Wesentlichen ablenkt.

Fazit:
Ich bin hin- und hergerissen. Sprachlich sehr schön und inhaltlich anregend, konnte mich dieser Roman leider doch nicht auf der ganzen Linie überzeugen. Dafür wird ein wenig zu langatmig erzählt.

★★★☆☆

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Suhrkamp Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zukommen ließ.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Ein richtiges Wohlfühlbuch, aber wenig Spannung

Wolkenschloss
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Gebundene Ausgabe: 460 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3841440211
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein richtiges Wohlfühlbuch, ...

Gebundene Ausgabe: 460 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3841440211
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein richtiges Wohlfühlbuch, aber wenig Spannung

Inhalt:
Die siebzehnjährige Fanny aus Achim bei Bremen hat die Schule abgebrochen. Stattdessen macht sie nun in den Schweizer Bergen ein Praktikum im Hotel Château Janvier, liebevoll auch als Wolkenschloss bezeichnet. Der altehrwürdige Kasten hat schon bessere Zeiten gesehen, aber um die Weihnachtszeit ist er ausgebucht. Die illustre Gästeschar ist reich und/oder berühmt. Das zieht natürlich auch so manchen Ganoven an …

Meine Meinung:
Ich mag den Schreibstil von Kerstin Gier unheimlich gerne. Sie schreibt total witzig und liegt mit ihrem Humor genau auf meiner Wellenlänge. Dabei spart sie nicht an (Selbst-) Ironie und Sarkasmus, ihre Protagonistin Fanny tritt ständig in ein Fettnäpfchen, wofür sie gar nichts kann, was die Lesenden aber zum Schmunzeln bringt.

So hat es mir auch viel Spaß gemacht, „Wolkenschloss“ zu lesen. Ich habe mich von Anfang an in der Geschichte wohlgefühlt, obwohl auf den ersten 300 Seiten kaum etwas passiert. Hier werden nur die Personen eingeführt und beschrieben, und davon gibt es einige. Das kann man sich ja denken bei einem Hotel. Etliche der Gäste, aber auch viele Angestellte, spielen eine Rolle und müssen daher den Lesenden nahegebracht werden. Hierzu ein Tipp: Ab S. 442 gibt es ein Personenverzeichnis und ein Glossar. Leider habe ich das erst nach dem Lesen entdeckt. Man kann hier aber unbesorgt reinspicken, beides ist spoilerfrei und hätte in meinen Augen eher an den Anfang des Buches gehört.

Auch das Hotel und seine Umgebung werden genauestens beschrieben. So kann man sich alles gut vorstellen, und ich bin auch sofort in Gedanken dorthin gereist, weil es sich einfach ganz wunderbar und ein wenig magisch anhörte. Aber natürlich sind solche Beschreibungen nicht wirklich spannend. Sie lassen einen nicht den Atem anhalten und um die Protagonisten bangen.

Auch eine kleine Dreiecksliebesgeschichte ließ mein Herz nicht unbedingt höher schlagen. Ich war allerdings froh, dass sie nicht noch mehr Raum eingenommen hat.

So habe ich mich über viele Lesestunden gefragt, wo Frau Gier eigentlich mit mir hinwill. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was in diesem Hotel mit Fanny passieren sollte. Dies kristallisierte sich leider erst im letzten Drittel heraus und war dann zwar mit einzelnen sehr spannenden Szenen gekrönt, aber auch viel zu schnell wieder abgehandelt.

Fazit:
„Wolkenschloss“ war für mich ein Buch zum Wohlfühlen. Es machte mir sehr viel Spaß, witzige Szenen und Dialoge zu lesen, auch wenn sie keine großartige Handlung hatten. Spannung kommt erst gegen Ende auf, und Fantasy darf man gleich gar nicht erwarten. Bei der großen Anzahl an Figuren erhält die einzelne leider keine besonders große Tiefe. Aber unterhaltsam ist das Buch allemal.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 04.08.2017

Spin-off der Dämonentochter-Reihe, aber ohne Vorkenntnisse zu lesen

Erwachen des Lichts
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Spin-off der Dämonentochter-Reihe, aber ohne Vorkenntnisse zu lesen

Inhalt:
Josie ist 21 und studiert Psychologie, als ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Sie lernt nämlich den überirdisch ...

Spin-off der Dämonentochter-Reihe, aber ohne Vorkenntnisse zu lesen

Inhalt:
Josie ist 21 und studiert Psychologie, als ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Sie lernt nämlich den überirdisch gut aussehenden Seth kennen, der ihr erklärt, was ihr wahres Wesen und ihre wahre Bestimmung ist. Und das ist schier unglaublich …

Meine Meinung:
„Erwachen des Lichts“ ist der Auftakt der neuen Götterleuchten-Reihe. Es ist ein Spin-off der Dämonentochter-Reihe, die ich allerdings nicht gelesen habe. Trotzdem hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen würden. Was wichtig ist, wird hier noch mal kurz erwähnt. Für alle, die die Dämonentochter-Reihe noch lesen wollen, bedeutet dies, dass sie durch „Erwachen des Lichts“ gespoilert würden.

Ich lese Jennifer L. Armentrout sehr gerne, vor allem die Lux-Reihe fand ich toll. Auch „Erwachen des Lichts“ hat mich am Anfang sehr begeistert. Besonders hat es mir – wie wahrscheinlich vielen Leserinnen – Seth angetan, der scheinbare Bad Boy, der sich mit dem griechischen Sonnengott Apollo ein freches Wortduell liefert. Diese frechen, sarkastischen und ironischen Dialoge waren dann auch im weiteren Verlauf meine Höhepunkte, die mich bei der Stange hielten und immer wieder schmunzeln ließen.

Auch Josie fand ich sehr interessant und sympathisch. Ihre Reaktion auf das, was Seth ihr eröffnet, gefiel mir. Sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen und ist bereit, ihren Mann, besser gesagt ihre Frau zu stehen.

Dass die Erzählperspektive zwischen Josie und Seth hin und her wechselt, ist sehr sinnvoll. So wird die Geschichte von zwei Seiten beleuchtet, aber nicht so, dass dabei dieselbe Szene zwei Mal beschrieben wird, sondern die Handlung ist fortlaufend. Man kann sich aber dadurch gut in beide Protagonisten hineinversetzen, weil man an ihren Gedanken direkt Anteil hat.

Es gibt ein paar spannende Actionszenen. Ansonsten hatte ich das Gefühl, es passiert verhältnismäßig wenig, außer dass Josie und Seth sich gegenseitig anschmachten, dies aber nie zugeben würden, bei der kleinsten Berührung oder beim leisesten Blick des anderen aber immer ganz schwach werden oder feucht bzw. steif. Schließlich gibt es auch noch ein paar heiße Sexszenen, weshalb ich das bei Amazon empfohlene Alter von 12 Jahren nicht gutheißen kann. Ab 14 Jahren wäre angemessener.

Was mir aber gut gefiel, ist, wie Armentrout hier die verschiedenen Wesen der griechischen Mythologie eingebunden und mit eigenen Ideen ergänzt hat. Man muss sich mit den Göttern, Titanen, Furien und Co. aber nicht auskennen. Es wird alles ausreichend erklärt.

Fazit:
Für Fans der griechischen Mythologie und stereotyper Protagonisten ein tolles Buch. Wer es etwas gehaltvoller mag, kommt hier nicht ganz auf seine Kosten.

Die Götterleuchten-Reihe:
1. Erwachen des Lichts
2. Im leuchtenden Sturm (ET: September 2017)
3. Glanz der Dämmerung (ET: Dezember 2017)

Veröffentlicht am 21.07.2017

Ein Kampf zwischen Gut und Böse

Anima
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Arena (10. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401602523
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 18,95€
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich


Ein ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Arena (10. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3401602523
empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 18,95€
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich


Ein Kampf zwischen Gut und Böse

Inhalt:
Jedes Jahr verbringt Abigale den Sommer mit ihrer Familie in Acadia, einem Feriencamp. Dieses Jahr lernt sie dort den Illusionisten Juspinn kennen und fühlt sich wie magisch von ihm angezogen, aber gleichzeitig auch irgendwie abgestoßen. Und bald muss sie feststellen, dass die Menschen um sie herum sich verändern und immer aggressiver werden …

Meine Meinung:
Die Idee zu diesem Buch finde ich ziemlich toll. Auch der Schreibstil von Kim Kestner hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre im Feriencamp, die immer bedrohlicher wird, ist super beschrieben. Auch die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen. Abby, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Ihre Schwester Virginia, die gerne im Mittelpunkt steht und notfalls auch über Leichen gehen würde. Und Juspinn, der überirdisch schöne junge Mann mit ganz besonderen Fähigkeiten, den alle weiblichen Wesen anhimmeln, selbst Abby.

Sie alle entwickeln sich im Lauf der Handlung weiter, und bei Virginia und Juspinn konnte ich diese Entwicklung auch sehr gut nachvollziehen. Bei Abby habe ich sie nicht wirklich verstanden. Sie ist manchmal schon sehr naiv und nervt ein wenig. Auch wie sie Juspinn zeitweise anschmachtet, war mir zu kitschig und klischeelastig, obwohl das natürlich genau so von der Autorin gewollt ist und in die Geschichte passt. Ich fand es aber einfach nicht schön, das zu lesen.

Erzählt wird hauptsächlich in der 1. Person aus Abbys Perspektive. Trotzdem blieb eine gewisse Distanz zwischen dieser Protagonistin und mir, was mich beim Lesen schon etwas gestört hat, denn normalerweise kann ich bei dieser Erzählweise ganz tief in die Geschichte eintauchen und mich darin verlieren. Hier war das leider nicht so.

Das Buch ist in zwei Teile geteilt, die an verschiedenen Orten spielen. Den ersten Teil fand ich zwar nicht so spannend, dafür aber logischer als den zweiten. Im zweiten Teil ging mir vieles einfach zu schnell beziehungsweise zu sprunghaft.

Obwohl es in der Geschichte um Gut und Böse und damit auch um Gott und Religion geht, hat mich das nicht gestört, obwohl ich nicht religiös bin. Oder hat es mich nicht gestört, weil ich nicht religiös bin? Der Kampf zwischen Gut und Böse ist auf jeden Fall gut dargestellt und es werden einige Fragen aufgeworfen, über die es sich nachzudenken lohnt.