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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2019

Those were the days my friend we thought they'd never end

All die schönen Tage
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Ein schöner Liebesroman mit wunderbar ausgearbeiteten Charakteren. Die Autorin hat sich wirklich die Mühe gemacht, richtige Lebensläufe zu ihren Figuren zu entwerfen und diese auch nicht nur mit den obligatorischen ...

Ein schöner Liebesroman mit wunderbar ausgearbeiteten Charakteren. Die Autorin hat sich wirklich die Mühe gemacht, richtige Lebensläufe zu ihren Figuren zu entwerfen und diese auch nicht nur mit den obligatorischen 2 Eigenschaften versehen sondern mehrdimensionale Protagonisten erschaffen. Das ganze dann erzählerisch toll verpackt.
Die meiste Zeit über begleiten wir Stella, doch 3 oder 4 Mal sind wir auch ganz nah dran bei Max. Und das reicht auch völlig aus! Ich brauche bei diesem Buch keineswegs die mittlerweile schon fast Standard gewordene Aufteilung des Buches in "ihre" und "seine" Erzählperspektive. Es ist manchmal auch gut, eben nicht alles zu wissen sondern genau denselben Wissensstand zu haben wie Stella.

Die Nebengeschichte um ihre Eltern fand ich sehr bereichernd für das Buch!
~~~Achtung: Spoiler!~~~
Gerade das Thema Altersdepression ist mir so noch nie untergekommen. Ich hätte sehr gern noch erfahren, ob ihr Vater schließlich doch noch Hilfe annimmt. Wie ihre Mutter reagiert bei Stellas Ankündigung gegen Ende des Buches ist sehr bewundernswert. Selbst wenn sie gesundheitlich 100% fit gewesen wäre, würden wohl die meisten Mütter da nicht so unterstützend sein sondern eher traurig-klammernd.

Gefehlt hat mir ein bißchen, wie es mit Stella & Max nach dem Debakel, das gleich im Prolog erwähnt wird, weitergeht. Sie waren damals ja erst 14 bzw. 15, und haben anscheinend ja noch das Abi zusammen in derselben Klasse gemacht. Wie haben sie sich die restliche Zeit verhalten?? Hat es Max all die verbliebenen Schuljahre wirklich nie geschafft ein klärendes Gespräch mit Stella zu führen?
Und dann geht sie ihm beim Klassentreffen, dem ersten Aufeinandertreffen nach 10 Jahren, konsequent aus dem Weg. Aber als er dann plötzlich vor ihrer Tür auftaucht hat sie keinerlei Bedenken mehr, plötzlich ist alles vergeben und vergessen? Ich hab wirklich im 1. Moment gedacht ich hab irgendwas dazwischen überlesen, oder es wird nachträglich noch von einer Kontaktaufnahme dazwischen berichtet. Dem war aber nicht so.

Und am Ende hatte ich dann auch viel Mitleid mit Arne, der nichts falsch gemacht hatte sondern einfach nur keine Chance hatte. Dabei hat er sich so bemüht, nicht nur um Stella sondern auch um ihre Eltern. Aber was will man machen wenn das Herz anders entscheidet...
~~~Spoiler ENDE~~~

Die Idee der "Schönen Tage" Box finde ich Klasse. Viele Mädchen schreiben ja Tagebuch, aber das liest man später eher selten noch einmal komplett durch. Aber in so einer Box blättert man vielleicht doch einmal ab und zu und schwelgt in Erinnerungen... So etwas in der Art haben wir letztes Jahr zum Geburtstag einer langjährigen Freundin zum Geburtstag geschenkt. Wir kennen uns alle schon seit allerfrühester Kindheit und haben schon viele schöne Tage miteinander verlebt. Und haben dann versucht, uns an möglichst viele davon zu erinnern, die dann aufgeschreiben, und in eine schöne Holzbox gepackt. Und uns dann gemeinsam durch all diese schönen Erinnerungen gelesen.
Mit meiner Familie habe ich letztes Jahr zu Jahresbeginn etwas ähnliches probiert: immer wenn einer von uns was Schönes erlebt hat, oder auch wir alle zusammen, wird ein kleiner Zettel geschrieben und in eine Box oder ein Glas gegeben; und an Silvester kann man dann auf die ganz persönlichen Highlights des Jahres zurückblicken. Wir haben das dann leider nach ein paar Monaten aus den Augen verloren, aber dieses Jahr würde ich es gern noch einmal probieren. Dieses Buch spornt mich zusätzlich an dazu!

Soundtrack zu diesem Buch ist laut Julia Kaufhold übrigens "Those were the days" in der Version der Leningrad Cowboys. Kannte ich bisher gar nicht, ich hab nur im Ohr wie eine Frau diesen melancholischen Titel singt. Hab mein Versäumnis aber gleich nachgeholt! Wirklich nicht schlecht! Und auch der Text passt gut zur Geschichte von Max und Stella.

Veröffentlicht am 02.01.2019

A quite serious children's book

Matilda
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I was surprised to read that the publishing date of the original "Matilda" book was only 30 years ago. The setting and some of the character's behaviour seems a lot older, Ms. Honey's little cottage even ...

I was surprised to read that the publishing date of the original "Matilda" book was only 30 years ago. The setting and some of the character's behaviour seems a lot older, Ms. Honey's little cottage even seems to be out of a fairytale - just like Matilda herself remarks.

But the topic is still up-to-date I think. Although it seems unimaginable how the Wordmwoods treat their little daughter, and how Mrs. Trunchbull runs her school, I fear that there are quite a few people that behave similarly.

Although technically a children's book, it is also perfectly suitable for grown-ups. I would even say that I wouldn't recommend it to my sons before they are about 10 years old, because of the at times very bleak atmosphere and how Matilda is treated. But all's well that ends well, and so I also had quite fun reading about Matilda and her adventures. I've actually read it for the second time now.

The illustrations throughout the book are a superb addition to the story, and the new covers with Matilda at the age of 30 are a great idea. I could picture her as a librarian the most.
I know that Roald Dahl has long been dead, but it would nevertheless be wonderful to have an actual sequel to this story.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Erfrischend anders

Taste of Love - Rezept fürs Happy End
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Die weibliche Protagonistin in diesem Buch ist erfrischend anders. Kein liebes nettes hübsches Mädel. Aber auch kein schüchternes Entlein, eventuell mit Figurproblemen, die erst im Laufe der Story zum ...

Die weibliche Protagonistin in diesem Buch ist erfrischend anders. Kein liebes nettes hübsches Mädel. Aber auch kein schüchternes Entlein, eventuell mit Figurproblemen, die erst im Laufe der Story zum Schwan werden muss. Nein, Vicky ist eine burschikose junge Frau, die sich in der Welt zu behaupten weiß. Nur mit Männern hatte sie noch nicht so viel am Hut, vielleicht auch weil sie sich eher wie ein Tomboy kleidet und benimmt und die Typen in ihr eher einen Kumpel als eine potentielle Freundin sehen. Eine kumpelhafte Beziehung hat sie dann auch mit Mitch, dem sie in einem Kochkurs begegnet aber schon mal im Dunstkreis ihrer Clique gesehen hat. Und weil das hier natürlich ein Liebesroman ist, stellt sich irgendwann auch die Frage ob und wie sie die Kurve zu einer richtigen Beziehung kriegen werden.

Ich fand den Schreibstil wunderbar, und auch die Wahl der Charaktere waren eine willkommene Abwechslung zu anderen Büchern dieses Genre. Denn auch Mitch gefiel mir. Er war zwar ein leichter Macho, aber nicht so übertrieben wie man es oft leider findet. Ihre Liebesgeschichte ist ebenfalls eher ungewöhnlich, und gefiel mir daher recht gut. Auch ihr verbaler Schlagabtausch war sehr erfrischend, und dabei keinesfalls übertrieben/überspitzt sondern immer noch glaubwürdig.

Zu bemängeln habe ich im Grunde nur, dass einige Dinge angefangen werden aber dann nicht weiterverfolgt. Am offensichtlichsten war es bei dem Kochkurs, der ja irgendwie der ganze Aufhänger dieses Buches war. Aber bis auf 2 relativ kurze Szenen spielte der überhaupt keine weitere Rolle. Dabei gehört das Buch ja immerhin zur "Taste of Love"-Reihe, deren Vorgängerbücher alle Köche oder Patissiers als Protagonisten hatten und dementsprechend spielte Kochen und Backen immer eine große Rolle in den Büchern. Hier gar nicht, dabei hätte es auch außerhalb des Kochkurses noch die ein oder andere Gelegenheit gegeben eine Küchenszene einzubauen. Zumindest einen Artikel von Vicky über den Kochkurs als Abschluss zu ihrer großen Reportagereihe über Singles hätte ich mir gewünscht. Schließlich war das ja der rote Faden durch das Buch. Aber diese Reportagen sind an sich so eine Sache, die die Autorin zwar vielversprechend angefangen hat aber dann nicht bis zum Ende ausgeführt. Aus dem Speed-Dating hätte man mehr rausholen können, definitiv aber aus diesem Singles-Ball. Der wurde vorher mit dem Kleiderkauf mit Mitch etwas gehyped (und meine Erwartungen waren schon geschürt), und dann passiert gar nichts, und das auch nur 5 Sätze lang.

Immerhin gibt es aber einen runden Abschluss der Geschichte von Mitch und Vicky, inklusive Epilog - in dem eigentlich Stoff für einige weitere Teile dieser Reihe liegen könnte. Aber die Danksagung der Autorin macht deutlich, dass dieses Buch der Abschluss ihrer "Taste of Love"-Reihe sein soll. Zum Glück habe ich die anderen Romane noch vor mir, denn ich habe mich wunderbar unterhalten und den Schreibstil von Poppy J. Anderson fand ich ebenfalls sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 29.11.2018

Winter ist Programm

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter (Ziemlich beste Schwestern 3)
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Ich habe mit meinen Jungs im Sommer die beiden Lasse-Bücher gelesen. Die "Schwestern"-Serie ist bisher an uns vorbei gegangen, und wäre als Mama von Brüdern wohl auch nicht meine erste Wahl gewesen. Allerdings ...

Ich habe mit meinen Jungs im Sommer die beiden Lasse-Bücher gelesen. Die "Schwestern"-Serie ist bisher an uns vorbei gegangen, und wäre als Mama von Brüdern wohl auch nicht meine erste Wahl gewesen. Allerdings war hier das jahreszeitliche Setting ausschlaggebend, denn Kinderbücher die den Winter zum Thema machen haben wir kaum. In vielen Kinderbüchern steht etwas Spannendes oder auch was witzige Abenteuer im Mittelpunkt. Hier ist es tatsächlich die kalte Jahreszeit.

Die Schwestern Mimi und Flo erleben 5 ganz alltägliche winterspezifische 'Abenteuer', wie Schlittschuh fahren oder auch neue Winterschuhe kaufen. Dinge, mit denen sich die meisten Kinder sehr gut identifizieren können. Nur läuft natürlich bei den Schwestern nicht alles glatt ab, es gibt immer etwas, das mich und meine Kinder zum Schmunzeln gebracht haben.

Und übrigens kann ich nach der Lektüre sagen, dass diese Bücher durchaus auch für Jungs geeignet sind, nicht nur für Schwestern! Denn ihre Geschichten handeln nicht von niedlichen Puppen, Glitzer-Haarspangen oder rosa Prinzessinen (mit allen 3 Dingen könnten meine Jungs wohl nichts anfangen) sondern eben von Erlebnissen, die genauso Buben machen könnten.
Dem Kleineren gefiel die Geburt des kleinen Kälbchens am Besten, dem Großen der Ausflug zur Schlittschuh-Bahn.

Ich persönlich fand die einzelnen Geschichten etwas zu lang. Nicht nur zum Vorlesen am Abend, sondern einfach auch mit Blick auf die Aufmerksamkeitsspanne der kleinen Zuhörer (oder auch schon selber Leser). Etwas kürzere Geschichten, und dafür vielleicht 2-3 mehr, hätten uns allen etwas besser gefallen.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Schwierige Ausgangssituation für die kleine Familie

Spitzenkerle - Kommt Zeit, kommt Bart
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Ich habe wirklich mitgefühlt mit Marek, als er gleich zu Beginn des Buches von Inga quasi vor die Tür gesetzt wird, und vor allem von seinem geliebten Sohn getrennt wird. Zumindest auf Zeit.
Aber dann ...

Ich habe wirklich mitgefühlt mit Marek, als er gleich zu Beginn des Buches von Inga quasi vor die Tür gesetzt wird, und vor allem von seinem geliebten Sohn getrennt wird. Zumindest auf Zeit.
Aber dann kamen Kapitel aus Ingas Sicht, und sie war doch gar nicht so ein Miststück wie ich dachte. Ich konnte ihre Wünsche für ihr Leben durchaus nachvollziehen. Aber ich bin auch der Meinung, dass man nicht so überstürzte Aktionen setzen sollte wenn ein Kind involviert ist. Dann sollte man sich zumindest die Zeit nehmen und gemeinsam klären, wie eine Zukunft für die Familie aussehen könnte. Bei Inga und Marek sah ich am Anfang wirklich keinen Lösungsansatz, wie das funktionieren sollte. Doch zum Glück kommen dann ja noch einige Kapitel. Auch wenn das Buch mit 218 Seiten eher kurz ist, reicht das aus um eine runde Geschichte zu erzählen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, der gefiel mir sehr. Die Charaktere waren mir auch sympathisch, und die Business Idee der Barber Shops finde ich klasse. Ich hoffe, die spielen in den folgenden Bänden eine größere Rolle - denn ich habe fest vor, auch die nächsten Bücher dieser Reihe zu lesen!